Etienne Morin
Etienne (Stephen) Morin
Kaufmann in Bordeaux, Glied der Protestantenfamilie Morin aus La Rochelle, die 1691 mit anderen Hugenotten nach New York auswanderte und dort (nach Ossian Lang) in der französischen protestantischen Kirche "Zum heiligen Geist" eine Rolle spielte, eifriger Freimaurer, der auf seinen überseeischen Geschäftsreisen die freimaurerischen Ideen zu verbreiten trachtete. Wo er Freimaurer wurde, steht nicht fest; Ossian Lang hält die New Yorker Loge, "La Parfaite Union" für die Mutterloge.
Mitglied der Loge "La Française" in Bordeaux, trat er dann zu deren Tochter "La parfaite Harmonie" über, deren Stuhlmeister er war.
1745 soll er in Port-au-Prince (San Domingo) eine Bauhütte gegründet haben,
1749 unterzeichnete er (nach N. Choumitzky, "Etienne M.", Paris, 1928) ein Konstitutionspatent für eine schottische Loge "Ecossaise" in Cap Français (San Domingo),
1757 war er Gründer einer bereits auch Schottengrade bearbeitenden Loge in Cayes (Ile a Vaches), "La Concorde".
1761 zu mehrmonatigem Aufenthalt in Paris, schloß er sich der Loge "La Trinite" an, deren Stuhlmeister Lacorne war. Als er dann wieder nach Amerika ging, erhielt er am 27. August 1761 von der "Grande et Souveraine Loge Ecossaise Saint-Jean de Jerusalem" (welchen Untertitel der "Conseil des Empereurs d'Orient et d'Occident", der "Rat der Kaiser von Osten und Westen", führte), die (abschriftlich vorliegende) Bestallung als Großinspektor für die Neue Welt, mit dem Recht, überall, wo er sich aufhalten sollte, Logen zu gründen und die amerikanischen Brüder in die Perfektionsgrade einzuweihen. Dieses "Patent M." wurde in seinen weiteren Auswirkungen der Außgangspunkt des A. u. A. Schottischen Ritus.
Morin kam seiner Mission nach; eine Reihe von Logengründungen waren seiner Initiative zu danken. Von Morin führt eine gerade Linie über Henry Andrew Francken, Moses M. Hays, zu Isaac de Costa, der in Charleston die Körperschaft ins Leben rief, aus der sich schließlich der erste Oberste Rat entwickelte.