Friedrich Aloys Graf von Brühl
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Friedrich Aloys Graf von Brühl
Quellen: Allgemeines Handbuch der Freimaurerei Bd. 1, von C. Lenning, Leipzig, 1863; Allgemeine militär-encyclopädie von Freiherr Heinrich von Hausen, Bd. 3, E. Schäffer, 1861; Pierer's Universal-Lexikon der Vergangenheit und Gegenwart, Bd. 3, H. A. Pierer, 1868
Sohn des Ministers Brühl
Sohn des bekannten Ministers, geb. 31. Juli 1739, Er starb an einem Schlagflusse (Schlaganfall) 30. Jan. 1793 zu Berlin.
Von der Mutter streng und standesgemäß erzogen, studierte er in Leipzig und Leyden.
Bereits mit 19 Jahren polnischer General-Kronfeldzeugmeister und Starost, Gouverneur von Warschau, trat im Siebenjährigen Kriege in österreichische Dienste.
persönliche Schicksale
Quelle: Moniteur des Dates von Eduard Maria Oettinger, Karl August Kesselmeyer, L. Denicke, 1866
Er vermählt sich am 8. Februar 1760 mit der Gräfin Maria Anna Potocka, diese starb am 11. Juli 1778 und so wurde er Witwer. Doch bereits am 24. August 1779 vermählt er sich mit der Gräfin Maria Theresa Potocka, auch dieses Eheglück währte nicht lange, Maria Theresa starb am 23. November 1782.
Zum dritten Male vermählt 31. Dezember 1783 mit Reichsgräfin Josephe Amalie von Schaffgotsch.
Wissenschaft und Kunst
Zog sich später auf seine Herrschaft Pförten in der Niederlausitz zurück, wo er der Kunst und Wissenschaft lebte.
"Kannte sich umfangreich auf dem Gebiet der mechanischen Künste aus. Er verstand mehrere Sprachen, war Dichter, Zeichner, Maler und Musiker, letzteres zumal in nicht gemeinem Grade.
Seine mathematischen Kentnisse waren sehr ausgebreitet, besonders in der Artillerie und der dazu gehörenden Luftfeuerwerkerei. Er hatte unerkannt fast ein Jahr lang in der Stückgießerei zu Augsburg gearbeitet und hier viele Vorteile Handgriffe dieses Gewerbes kennen gelernt, die er nachher in der Stückgießerei zu Warschau benutzte. Überhaupt tat er zur Verbesserung der polnischen Artillerie, deren Chef er war, ungemein viel." (Quelle: Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste in alphabetischer Folge, Gleditsch, 1824)
Schaubühne und Haustheater und Schauspielerei
"In der dramatischen Kunstwelt als Dichter bekannt, war er selbst leidenschaftlicher Schauspieler und besaß ein bedeutendes Talent zur Darstellung ernster und edler Charaktere, sowie sein Bruder Graf Moritz mit größtem Beifall die komischen Rollen auf einem Liebhabertheater zu Pförten und Seifersdorf ausführte. Alle komischen Rollen in den Schauspielen des Grafen Aloys Brühl sind für dessen Bruder geschrieben. Diese Umstände regten in dem jungen Grafen Carl eine leidenschaftliche Hinneigung zum Theater an, und schon in seinem fünften Jahre spielte er seine erste Rolle am Geburtstage seines Oheims, wie später bei allen Familienfesten. In Seifersdorf war ein eigenes Haustheater errichtet, und der damalige, so hochgeschätzte Schauspieler Reinicke nebst dessen Frau, auch der Schauspieldirector Brandes haben auf diesem Theater in Verbindung mit der Brühl´schen Familie bei verschiedenen dramatischen Vorstellungen mitgewirkt." (Quelle: Johann Valentin Teichmanns Literarischer Nachlass, Cotta, 1863)
Zu Pförten errichtete er eine eigene Schaubühne, für die er selbst Stücke schrieb, welche im Druck erschienen unter dem Titel "Theatralische Belustigungen 5 Bde., Dresden 1785 - 90.
Erwähnte Stücke sind:
- »Die Ankunft des Herrn«, Lustspiel (1775),
- »Das entschlossene Mädchen«, Lustspiel (1785),
- »Die Rache«, Lustspiel (1785),
- »Der Bürgermeister«, Ein Originallustspiel in fünf Aufzügen (1786),
- »So zieht man den Betrügern die Larve ab« oder »Der entlarvte Betrüger«, Schauspiel (1787),
- »Die Erbschaft, oder das wunderliche Testament« (1788),
- »Der Harfner« ein Ritterschauspiel (1795), zuerst aufgeführt am Hoftheater in Dresden,
Sachbuch:
- Aufklärung, Sachsen,
Freimaurerei
Er hat sich wesentliche Verdienste um die Gründung des noch blühenden Freimaurerinstituts in Dresden erworben.
Er begründete die Loge "St.-Jean des voyageurs", um 1763 der Stuhlmeister er war, diese erhielt von Wien durch Vermittlung des von ihr aufgenommenen Baron von Weiler eine Constitution 19 April 1766, und nahm 1768 den Namen "Aux vrais amis" an und vereinigte sich 28. Oktober 1772 mit der Loge "Zu den drei goldenen Schwertern" und führte von da den Doppelnamen "Zu den drei Schwertern und wahren Freunden".
Er gründete 1763 die Straßburger Loge „La Candeur", mit der reger Schriftwechsel belegt ist.
Strikte Observanz
Er wurde 1770 unter dem Namen "Aloysius Eques a gladio aneipiti", Ritter des v. Hund´schen Tempelherrnordens. Praefectus ad honores und Subprior der Diöcese Polen.
Auf seinem Rittergute Kohlo bei Pförten war 1772 der erste Convent dieses Systems, auf welchem er Mitglied des Provinzialkapitels wurde; nach von Hund's Tode war er als Dekan des Provinzialkapitels Govicarius der siebenten Provinz.
Siehe auch
Bruder von: