Friedrich Karl Rumpf

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Friedrich Karl Rumpf

Quelle: Wikipedia

Friedrich Karl Rumpf (* 16. September 1772 in Oberroßbach (Haiger); † 7. Oktober 1824 in Gießen) war ein deutscher Literaturwissenschaftler, Rhetoriker, evangelischer Theologe und Altphilologe.

Leben

Friedrich Karl Rumpf war der jüngste Sohn des zweiten Pfarrers in Oberroßbach Johann Georg Friedrich Rumpf (1729–1774) und dessen Frau Susanne Marie, einer Tochter des Pfarrers Seiler in Schwalheim bei Friedberg. Er hatte bis zu seinem vierzehnten Lebensjahr die Knabenschule seines Heimatortes besucht. 1786 wurde er Schüler des städtischen Gymnasiums in Frankfurt am Main, wo ihn sein ältester Bruder Ludwig Daniel Philipp Rumpf (* 18. November 1762), der dort als Tapezierer arbeitete, aufnahm und unterstützte. Während jener Zeit hatte vor allem Christian Julius Wilhelm Mosche einen großen Einfluss auf ihn ausgeübt, der ihn mit den griechischen und römischen Klassikern vertraut machte. 1789 betätigte er sich als Privatlehrer, wo er sich einen finanziellen Grundstock schaffte, um 1794 als zweiundzwanzigjähriger ein Studium der Theologie an der Universität Tübingen in Angriff zu nehmen.

Vermutlich nötigten ihn finanzielle Gegebenheiten, 1797 eine Hauslehrerstelle in Frankfurt am Main anzunehmen.

Da in Gießen eine Lehrerstelle frei geworden war, wechselte Rumpf im Folgejahr dorthin und besetzte zunächst die vierte Lehrerstelle. Innerhalb von fünf Jahren stieg er zur ersten Lehrerstelle auf, wurde am 11. August 1800 zum Doktor der Philosophie an der Universität Gießen proviert, wurde 1803 Kustos an der Universitätsbibliothek, hielt ab 1805 als Privatdozent Vorlesungen an der theologischen Fakultät der Gießener Hochschule und wurde am 9. Juli 1806 außerordentlicher Professor der Theologie daselbst. Seine theologischen Vorlesungen erstreckten sich über Dogmatik, hebräische Sprache, die Psalmen des Hiob sowie über die Paulinschen und katholischen Briefe.

1809 hielt er Vorlesungen über Stücke des Aischylos und Sophokles, über Theokrits Idyllen, über Demosthenes’ Reden, über Werke von Xenophon und Dionysios von Halikarnassos, weiter über die Satiren und Briefe des Horaz, Vergils Eklogen, Senecas Briefe, über Tacitus, über Quintilian und die römischen Altertümer. Bald erhielten seine Studien jedoch eine andere Richtung, da ihm am 12. Januar 1809 die ordentliche Professur der Rhetorik und Dichtkunst an der philosophischen Fakultät übertragen wurde. Seiner Bitte folgend wurde er im März 1812 zweiter Lehrer am philosophischen Seminar, wobei er sich immer mehr in seinen Forschungen der Literatur der griechischen und römischen Klassiker widmete.

Die Wirkungen des Befreiungskrieges gingen auch an ihm nicht vorüber. Viele Studenten beteiligten sich an diesem, so dass für Rumpf Einnahmen verloren gingen. Man versuchte die Tendenz zu kompensieren. So wurde er 1815 Ephorus der Stipendiaten, wurde wegen einer Abwerbung aus Frankfurt am Main 1818 zweiter Pädagogiarch und erhielt damit verbunden eine Gehaltsaufbesserung. Am 24. Februar 1821 stieg er in dieser Eigenschaft zum ersten Pädagogiarch auf. Rumpf hatte sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Gießener Hochschule beteiligt. Er war Dekan der philosophischen Fakultät und 1818/19 Rektor der Alma Mater. Als Leiter des philologischen Seminars unterstützte er besonders die Ausbildung auf dem Gebiet der lateinischen Sprache. Zurückgekehrt von einer Ferienreise, war an einem Blutauswurf und Lungenschlag erkrankt, worauf er sein Bewusstsein verlor und verstarb.

Friedrich Karl Rumpf war seit 1810 Mitglied der Frankfurter Freimaurerloge Zur Einigkeit, ebenso wie sein Bruder Ludwig Daniel Philipp Rumpf (aufgenommen 1802) und dessen Sohn, der Frankfurter Architekt Friedrich Rumpf, der 1815 aufgenommen worden ist.

Siehe auch

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