Lieder aus Regensburg

Aus Freimaurer-Wiki
Regensburg 1772.jpg

Lieder aus Regensburg

Msgruenklein.gif

Ausgearbeitet von Dr. phil. Roland Müller, Switzerland / Copyright © by Mueller Science 2001-2015 / All rights reserved - ESOTERIK von Dr. phil. Roland Müller

Sechs neue Freimaurerlieder aus Regensburg, 1772


Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. Regensburg 1772.
„einzig und allein zum Nuzen und Gebrauch unserer sehr ehrwürdigen Loge, der Wachsenden zu den dreien Schlüsseln in Regensburg“
Das Vorwort datiert von Juli 1772

Als Autor/ Hrsg. gibt die Bayerische Staatsbibliothek an:
Sebastian Kirchmaier, Andreas Uhl
Die wenigen im Scan erfassten Noten sind gekennzeichnet mit v. K. (No. 3, 14, 32, 34, 45) und I. P. S. (No. 46 und 49).


Enthält sämtliche Lieder aus
Ludwig Friederich Lenz: Freymäurer-Lieder. [Altenburg] im Jahr 1746
Johann Adolf Scheibe: Neue Freymäurer-Lieder, mit bequemen Melodieen. 1749 (bis auf zwei Trinklieder)

7 Lieder stammen aus: Die offenbarte Freymäurerey und das entdeckte Geheimniß Der Mopse. Leipzig: Mumme 1745
9 Lieder stammen aus: Johann August von Starck: Apologie des Ordens der Frey Maurer, 1770
5 Lieder stammen aus Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: Freymäurerlieder mit Melodien. 1771


Neu sind die Lieder 4, 7, 8, 9, und 27 sowie 44.
Die ersten fünf sind in keiner späteren Freimauer-Liedersammlung mehr abgedruckt.



Eine erste Liedersammlung derselben Loge in Regensburg, die 18 „Freimäurer-Lieder und Gesänge“ enthielt, erschien 1767.


4. Auf die Johannisloge

Auf! Brüder, Feierkleider her!
Heut ist der Maurer Fest.
Ein Fest, wo weit, als Land und Meer,
So breit als Ost und West!
Hoch wie des Adlers kühner Flug,
Und voll, wie Davids Ton,
Stark, wie der Griechen Pindar schlug,
Und klug wie Salomon ---

So sollte heut die Loblied sein,
O! königliche Kunst.
Sonst ist das Opfer dir zu klein,
Der Weihrauch Stoppeldunst.
Du hast der Wiege von der Welt
Dein Kleinod anvertraut,
Und Henochs Stadt, und Jabals Zelt
Und Noahs Schiff gebaut.

Du hast den Thurn in Sinear
Zum Wunder ausgedacht;
In deinen Pyramiden war
Am Nilus Wiz und Pracht.
Du hast Athen Geschmak gelehrt;
Roms Capitol geweiht;
Den Schotten Ueberfluß gewährt,
Den Britten goldne Zeit.

Europa staunt bei deinem Ruhm
Von Tagus bis zum Belt:
Und dennoch bleibt dein Heligthum
Ein Räthsel für die Welt.
So grau ist unsre Mutter schon;
So mächtig ihr Gebiet,
Er sei, so schwach er will, mein Ton,
So sing ich heut ihr Lied.

O! Mißgunst, laß, des Geifers satt,
Dem Namen seinen Werth,
Den Niemand faßt, als wer ihn hat,
Und wer ihn hat, verehrt;
Er ist, wie Felsen, vor der Macht,
Wie Schlangen, vor der List:
Zum Vorhang um sich her die Nacht,
Und Wolken zum Gerüst.

Vergebens thut die Liebe schön.
Vergebens Gold und Wein:
Ein Bruder wird wie Cedern stehn;
Unüberwindlich sein.
Hier hütet seinen Schwur kein Pfand,
Kein Bürge seinen Schritt.
Die Tugend inst das stärkste Band;
Die Freundschaft ist der Kitt.

Ein Thor sucht Güter in dem Traum,
Orakel in dem Tand.
Der Kern ist, wie des Wassers Schaum,
Und Schatten, das Gewand.
Wir sagen Glük und Namen laut,
Den uns Asträa gönnt,
So kühn und froh, wie eine Braut
Des Bräutigams Namen nennt.

Hier ist die Freiheit der Natur
Und Mars Palästen gleich,
Ein Land so schön, wie Edens Flur,
Und alle Bürger reich.
Hier zieht der König sein Gewand
Mit Lust dem Bruder an,
ER wirft den Scepter aus der Hand,
Dem Hammer unterthan.

Hier legt der Fleiß den Pfad zum Licht,
Den Richterstuhl dem Wahn;
Altar und Tempel für die Pflicht,
Dem Laster Kerker an;
Hier ist ein Beispiel von der Lust,
Wie sie die Unschuld schenkt;
Im ganzen Chor schlägt eine Brust
Und eine Seele denkt.

So fest besteht kein Regiment,
So schön kein Fürstenhut.
Als wo man Bürger Brüder nennt;
Wo man so spricht, wie thut;
O! Fremdling, greif in deine Brust,
Dafern dein Herz empfindt;
Hab ich vielleicht zu deiner Lust
Den Zunder angezündt?

Freund, unser Vorhof ist noch weit;
Noch Kalk und Stein genug;
Rührt dich ein Reiz der Kelle heut,
Sei ernsthaft, treu und klug.
Nur nahet euch zu dem Altar
Ihr Töchter Adams nicht,
Und wärt ihr fromm, wie Vesta war,
Wie Venus im Gesicht;

Hier geht der Ernst der Puppe vor;
Doch zürnet nicht dabei;
Kein Mann raunt zärtlicher ins Ohr
Als wir; liebt euch so treu;
Jetzt aber, Brüder, gürtet euch!
Uns laden Freuden ein:
Kein Tag ist diesem Tage gleich,
Er soll uns heilig sein.

Ein jeder segne seine Stadt,
Und rufe laut mit mir:
Wer wahre Neigung für uns hat,
Sei so belükt wie wir!
Hat unsre Sphäre noch ein Loos,
Das wünschenswürdig heißt:
Das, Brüder, fall in unsern Schoos
Entzük uns Sinn und Geist.

Jetzt krönt den strahlenden Crystal
Mit Teutschlands bestem Wein!
Der Trunk soll wie ein Ehrenmal
Vom ganzen Orden sein!


stark gekürzte und veränderte Version in:
Neun Freymaurer-Reden, gehalten in der Sch[otten-] Loge zur Bescheidenheit in Z[ürich] 1780, 57-58
aus: „Anrede an die Loge am Neu Jahrsfeste 1775“
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 134

Hoch, wie des Adlers kühnster Flug
Und voll, wie Davids Ton,
Stark, wie der Griechen Pindar schlug
Und klug, wie Salomon.

So sollte stets dein Loblied seyn;
Sonst ist der Rauch umsonst
[1801: sonst ist es leerer Dunst,]
Sonst ist das Opfer dir zu klein,
Du königliche Kunst!

Du hast der Wiege von der Welt
Dein Kleinod anvertraut,
Und Hanochs Stadt und Jabals Zelt
Und Noahs Schiff gebaut.

Du hast den Thurm in Sinear
Zum Wunder ausgedacht,
In deinen Pyramiden war
Am Nilus Witz und Pracht.

Itzt rauscht Europa deinen Ruhm
Vom Tagus bis zum Belt,
Und dennoch bleibt dein Heiligthum
Ein Räzel für die Welt.

[1801 zusätzlich:
Chor.
Wir jauchzen dir zu deinem Ruhm,
hier unterm Sternenzelt;
es blühe stets dein Heiligthum
zur Wohlfahrt für die Welt!]

7. Neujahrslied

Tönt Lust und Dank, getreuverbundne Brüder,
Dem Ewigen, der unser Heil bewacht!
Ein neues Mass der Zeiten schenkt er wieder
Dem Bau der Welt, den seine Kunst gemacht.

Noch sehn wir uns als redliche Genossen
Der Brüderschaft, die freien Maurern glükt:
Noch freun wir uns, daß wir den Bund geschlossen,
Den Redlichkeit und Wahrheitsliebe schmükt.

Er daure fest! O! Heiligster der Geister,
Sei du kein Fels! So stößt ihn niemand um.
Wir ehren dich als unsern Obermeister,
Und opfern dir uns selbst zum Eigenthum.

Hilf du forthin am herrlichen Gebäude,
Das ohne Kalk und Steine herrlich bleibt,
Uns emsig, baun! Daß Tugend, Wiz und Freude
Des Ruhmes Glanz zur höhern Sphäre treibt.

Schenk und ein Jahr, das keine Thränen fallen,
Als die das Herz voll Dank ins Auge drükt!
Laß uns vergnügt in Salomonschen Hallen
Dir Weihrauch treuen, weil uns dein Heil entzükt.

Nicht uns allein – denn ächte Maurer ehren,
Wen du, HERR, ehrst – sei deine Huld geschenkt!
Sei Josephs Schuz! Laß ihn dem Uebel wehren,
Das Regensburg – das Patrioten kränkt.

Die Majestät des weisen Kaisers glänze
Gleich jener Pracht, die uns die Sonne prägt:
Er und sein Freund, der ew’ge Ehrenkränze
Vollkommen werth, die ihre Scheitel trägt.

Er und sein Freund – du Friederich der Große,
Seid – was ihr wart – der Welt Bewunderung!
So wird ihr Glük – und dessen Bundsgenosse,
Die Freude – die schon runzeln wollte – jung!

Dich Vaterland, und dessen Väter deke
Der Allmacht Schurz! Es leite sie sein Rath!
Der Handlung Fleiß und blühend Wachsthum streke
Das Haupt empor, das matt geschlummert hat.

Schmekt alle Heil! Ihr Stände, die wir lieben!
Ein neues Licht des Segens geht euch auf!
Wir wünschen euch, was euch gehemmt geblieben,
Nicht mehr versperrt – Der Nahrung freien Lauf!

So, Brüder, schallt das Herz aus unsern Liedern,
Da wir das Thor des Jahres offen sehn!
Erfüllung – Du wirst in der That erwiedern:
Jauchzet: Amen! Ja! Es müß uns wohl ergehn!

8. Neujahrslied

Noch steht der Wunderbau der Welten
Mit seiner Feste prächtig da.
Die Lichter, die das Rund erhellten,
Als Adam seine Herrschaft sah,
Stehn noch in unerloschnem Glanze,
Der Jahr und Monden teilbar macht;
Zum Zeugniß daß das schöne Ganze
Sein großer Meister selbst bewacht.

Es sanken tausende der Zeiten,
Seit dem er sprach: es werde Licht,
Ins tiefe Meer der Ewigkeiten,
Das keine Gränze unterbricht.
Und dennoch fängt das Maas der Jahre
Wie vorhin immer wieedr an:
Damit, wer denken kann erfahre,
Der Schöpfung Bauherr hats gethan.

Jetzt öfnet er uns neue Bahnen
Zu unsrer Künste Wirksamkeit;
Was kann uns mehr zur Freude mahnen,
Als dieß Geschenk der neuen Zeit!
Nun bauen wir bei seinem Schuze
Den unsichtbaren Tempel fort:
Bestärkt, es binde dessen Nuze
Und Schönheit sich an keinem Ort.

O! dankt dem gnädigen Erhaltern,
Beglükte Brüder! preiset ihn;
Der ein fünftausendjährigs Alter
Der edlen Maurerei verliehn!
Baut aus euch lebende Altäre!
Legt euer Herz zum Opfer drauf!
So mauret ihr zu seiner Ehre,
Und fodert ihn zu segnen auf.

Es rufe wachset! Aus der Höhe:
Erfüllung treffe unsre Zunft,
Daß man aus unserm Fleise sehe
Es steige Tugend und Vernunft;
Es sei die wahre Menschenliebe
Der rechten Maurer Augenmerk,
Und nie der Grund, wie man sie über,
Bei uns des Eigennuzens Werk!

So sei‘ denn so, wie uns, o Brüder,
Die Eintracht stüzt, die Treue stählt;
An alle würdgen Ordensglieder
Des guten Glüks Besiz vermählt!
So redlich wir einander küssen,
Der Wahrheit und der Tugend Treu;
So wahr soll jeder von uns wissen,
Daß er des Himmels Liebling sei.

O! Jahr der Freude, reich an Segen!
Ruft dann entzükt die frohe Schaar;
Bis wir dich ganz zurüke legen,
Sei unsre Wohlfahrt offenbar;
Ein andres tret an seine Stelle
Und heb uns herrlicher empor!
So ändern sich zwar Zeit und Fälle,
Doch nicht der besten Brüder Flor.


9. Bei der Aufnahme eines neuen Bruders

Willkommen! Bruder, in dem Bunde,
Der freien Maurern eigen ist!
Gesegnet sei dir diese Stunde,
Die dich in unsre Arme/ Reihe schließt!
Dun fängst heut an, mit strengem Fleise
Nebst uns den Tempel zu erhöhn,
Daran schon Salomo der Weise
Ein Stockwerk aufgeführt gesehn.

Er hat den Grundriß hinterlassen,
Den die Verschwiegenheit bewahrt,
Uns, die wir dessen Regel fassen,
Ist seine Kunst geoffenbart.
Auch dir wird nun der Kern der Gründe
Der edlen Wissenschaft vertraut:
Wie man ein Werk geschikt erfinde,
Vertheilt und ziert und daurend baut.

Wir können Kalk und Stein entbehren,
Wir baun nicht der Vergänglichkeit;
Denn, Tyrus konnte man zerstören,
Carthago war ein Spott der Zeit.
Der Seele Glük, durch wiese Lehren
Und durch der Tugenden Gefühl
Froh zu genüssen, stark zu mehren,
Ist unsers Maasstabs hohes Ziel.

Wie sich die Wahrheit und die Freude,
Die Klugheit und die Redlichkeit
Im schwesterlichen Feierkleide,
Voll Liebe, Herz und Hände beut;
Wie unser Bund dadurch bestehe;
Wie jeder Bruder glüklich sei;
Und wenn er trauert, Hülfe sehe,
Diß bringt dir unsre Baukunst bei.

Befolge, was du bei dem Lichte,
Das vor dir glänzet, hell begreifst;
Und sorge, daß du Fleiß und Früchte
Zum Nutzen Unsers Ordens häufst!
Ermüde nicht in deinen Pflichten,
Sei dem Gelübde standhaft treu;
Damit dein Ruhm in den Geschichten
Der edlen Maurer herrlich sei!

Bewundre nicht nur fremde Zierden;
Verbreite selbst der Weisheit Stral!
Verkündige der Tugend Würden;
Sei Beispiel, sei Original!
Entkräfte durch geschliffne Sitten
Der Widersacher Spötterei,
Als ob in unsrer Logen Mitten
Des Lasters Thron erhöhet sei.

Kommt, Brüder, segnet den Getreuen,
Den Bruder, Freund, und Ordensmann!
Es zieh ihm selbst Kraft und Gedeihen
Der Ewge Höchste Meister an!
Der laß ihm den Beruf gelingen,
Wozu sein Eifer sich entschließt:
Damit das wirkliche Vollbringen
Des ganzen Ordens Ehre ist.

Vereinigt fröhlich Herz und Töne
Im Wünschen alter Redlichkeit:
Die Zunft zu den drei Schlüsseln kröne
Die möglichste Vollkommenheit!
Den würdgen Meister und die Brüder
Belebe Eintracht, Fleiß und Glük;
So bauen wir – für würdge Lieder
Den schönsten Stoff, ein Meisterstük!


27. Auf die Verschwiegenheit

Pythagoras gebot sie wohl
Die schwere Kunst zu schweigen.
Allein, wie man sie üben soll,
Das wußt er nicht zu zeigen.

Den Schülern gab Er das Gesez
Fünf Jahre nicht zu fragen.
Der Thor! – Hieß das wohl das Geschwäz –
Nein! – Freiheit untersagen.

Uns, die wir Verschwiegenheit
Als ächte Maurer lieben,
Hat Weisheit, Kunst und Redlichkeit
Dieselbe vorgeschrieben.

Uns ist in unsern Chören nicht
Der Mund durch Zwang verschlossen:
Der Meister und der Redner spricht
Mit seinen Zunft Genossen.

Wir reden, wie die Maurerei
In Sieges-Kränzen prange;
Was ihrem Fortgang schädlich sei;
Wodurch sie Kraft erlange.

Doch das Geheimnis unsrer Pflicht,
Und unsre Kunst zu messen;
Erfahren unsre Feinde nicht,
So sehr Sie [!] drauf versessen.

Kein Frender, der nicht mit uns hält,
Den wir nicht gut gefunden;
Und er hält Clivens Glük und Geld,
Wird brüderlich verbunden.

Wir schweigen, wenn uns Schmeichelei
Und Arglist Schlingen stellen;
Und halten die beschworne Treu
Bei allen Prüfungs Fällen.

Auch Freunden, die zu unsrer Schaar,
Als Maurer nicht gehören,
Wird kein Geheimnis offenbar,
Deß Siegel wir beschwören.

Und wollt uns auch der schönste Mund
Zur Uebertretung leiten:
Verbirgt des Herzens tiefster Grund
Doch unsre Heimlichkeiten.

Vertraulichkeit, die Pflichten stört,
Ist ein Verrath zu nennen.
Wird wohl ein Herz, das Tugend ehrt
Verräther lieben können?

Nach Treu und Glauben schweigen wir;
Wer zweifelt, darf uns fragen:
Er wird bei aller Neubegier
Gewiß den Blossen schlagen.


44. Die erlaubte Frölichkeit

Einer. Wir sind zur Frölichkeit gebohren,

Da der Scan (Bayerische StaatsBibliothek digital) nicht vollständig ist:
Nachstehend die Version von
Johann Gottlieb Naumann: Freymäurerlieder mit neuen Melodien, 1775, 18-19


Die erlaubte Fröhlichkeit

Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 1810 und 1819, 286-287,
u. d. T.: „Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2 S. 228 [Nr. 91]“
Lieder für Freymaurer. 1809, 173.


Einer.
Wir sind zur Fröhlichkeit gebohren,
Und alle Stunden sind verlohren,
Worin man sich nicht fröhlich [1801 und 1809: Freude] macht;
Laßt andre nur sich Sorgen machen,
Wir wollen ihrer Schwermuth lachen,
So wie man jeder Thorheit lacht.

Alle.
Vortrefflich, recht und wohl gedacht!

Einer.
Das Leben soll uns nur vergnügen;
Wer weiß, was uns des Himmels Fügen
In böser [1801 und1809: ferner] Zukunft zugedacht?
Man sieht die Jahre schnell verfließen;
Doch, sie in Freuden zu genießen,
Das steht allein in unsrer Macht.
[1801 und 1809: drum laßt sie weise uns genießen,
das, Brüder, steht in unsrer Macht.]

Alle.
Vortrefflich, recht und wohl gedacht!

Einer.
Verrauschen endlich mit den Jahren [1801 und 1809: mit dem Leben,]
Die Freuden, die wir jetzt erfahren [1801 und 1809: die uns jetzt umschweben],
Droht uns des Todes lange Nacht:
[1801 und 1809: winkt uns des Todes stille Nacht]
So bleibt uns doch der Trost zurücke,
Daß wir die theuren [1809 und 1810: schönsten] Augenblicke
Gut, das heißt: fröhlich zugebracht.
[1801 und 1809: Ohn' allen Vorwurf zugebracht.]

Alle.
Vortrefflich, recht und wohl gedacht!

Einer.
Drum, Brüder, auf! genießt der Zeiten!
Trinkt bey erlaubten Fröhlichkeiten,
So lang in uns die Freude lacht!
Vereinigt mit mir Hand und Lieder,
Und trinkt: Aufs Wohl von euch, ihr Brüder,
Sey dieser Becher ausgebracht!
[1801 und 1809: auf aller Wohl, geliebte Brüder,
sey dieses Glas [1809: Feu’r] jetzt ausgebracht!]

Alle.
Vortrefflich, recht und wohl gedacht!

Siehe auch

Nachweise der Herkunft aller 51 Lieder, siehe: [1]