Ludwig Börne

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Börne, Ludwig

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

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deutscher Schriftsteller. * 1786, † 1837, Sohn eines jüdischen Bankiers in Frankfurt. Nach seinem Übertritt zum Christentum wechselte er seinen Namen Löb Baruch in Ludwig Börne. Berühmter politischer und kritischer Publizist des Vormärz, der in seinen Schriften die Schärfe des Geistes mit Leidenschaft des Herzens vereinigte, seine Zeit nachhaltig beeinflußte. Freiheit und deutsches Vaterland waren ihm das Höchste. Als er jene in diesem vernichtet sah, ging er nach Paris. Als auch hier die Freiheit unterging sah er sich beider Ideale beraubt (Leixner) 1808 in die Frankfurter Loge "Zur aufgehenden Morgenröte" aufgenommen. Sein gehässiger Gegner Heinrich Heine behauptet, ihm in Frankfurt zuerst in einem Freimaurerkasino begegnet zu sein. Börnes "Gesammelte Schriften", 2. Bd. XXXIX, enthalten eine 1811 gehaltene schwungvolle Rede, aus der manche Sätze in neuzeitliche Rituale übergegangen sind, u. a. der folgende:

"Die Maurerei ist die heilige Quelle, wo die verblühte Schönheit ihre Huldigung, wo die getrübte Weisheit ihre Helle, wo die geschwächte Kraft ihre Fülle wiederfindet. Sie ist das Asyl der geängstigten Treue, die Versöhnerin der beleidigten Unschuld, die Vergelterin der unbezahlten Liebe... Sie stürzt die Scheidewand ein, die das Vorurteil zwischen Menschen und Menschen aufgerichtet; sie zieht das goldene Kleid hinweg, das einen seelenlosen Leib bedeckt. Sie stellt Herz gegen Herz, Geist gegen Geist, Kraft gegen Kraft... Sie lehrt den Baum nach seinen Früchten schätzen, nicht nach dem Boden, der ihn trägt, nicht nach der Hand, die ihn gepflanzt."

Börne bei C. Lenning

Quelle: Allgemeines Handbuch der Freimaurerei Bd.1, Brockhaus 1862

Sohn des jüdischen Wechslers Baruch, geboren am 13. Mai 1786 in Frankfurt a. M. studierte anfangs in Berlin und Halle Medizin, später in Heidelberg und Giessen Staatswissenschaften. In seine Vaterstadt zurückgekehrt wurde er Polizeiactuar; als aber Ende 1813 die alte reichsstädtische Verfassung wieder ins Leben trat, die keinem Juden eine Staatsanstellung gestattete, wurde er mit einer lebenslänglichen Pension entlassen.

Er warf sich nun auf die Schriftstellerei und seine publizistischen Arbeiten, voll Geist und Witz, oft sehr scharf und beissend, lenkten bald die öffentliche Aufmerksamkeit auf ihn.

Im Jahr 1817 trat er zur evangelischen Kirche über und vertauschte seinen bisherigen Namen Baruch mit Börne. Seiner demagogischen Artikel wegen wurde er in Untersuchung gezogen, verhaftet, aber freigesprochen und entlassen. Seine 1817 gegründeten "Zeitschwingen" wurden bald unterdrückt, seine "Wage - Zeitschrift für Bürgerleben, Wissenschaft und Kunst" hielt sich drei Jahre lang, von 1818-21.

Von 1829 an erschienen in Hamburg seine gesammelten Schriften. Nach der Julirevolution nahm er seinen dauernden Aufenthalt in Paris und trat in lebhafte Verbindung mit den dortigen deutschen Flüchtlingen, zu welchen er irrigerweise oft mit gerechnet wird. Im Jahr 1832 erschienen drei Bände "Briefe aus Paris" und 1833 abermals drei Bände "Neue Briefe aus Paris".

Er starb am 13. Februar 1837 in Paris. Am 19. Juli 1809 wurde Dr. jur. Ludwig Baruch in Frankfurt a. M. in die Loge "Zur aufgehenden Morgenröthe" aufgenommen, die erst seit einem Jahre gegründet, in ihm über ein Vierteljahrhundert lang eines ihrer ausgezeichnetsten Mitglieder verehrte. Dass ein Mann wie Börne sich den Ideen der Freimaurerei mit ganzer Seele hingab ist selbstverständlich, er war ein Freimaurer durch und durch.

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