Rezension: Guido Grandt: Schwarzbuch Freimaurerei III

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Guido Grandt: Schwarzbuch Freimaurerei

Rezension von Roland Müller

„Fakt scheint zu sein, dass …“
Eine kunterbunte Zitatenmontage gegen die Freimaurerei

Guido Grandt: Schwarzbuch Freimaurerei. Geheimpolitik, Staatsterror, Politskandale. Von der französischen Revolution bis zu Uwe Barschel. Rottenburg: Kopp Verlag 2007; 2. Aufl. 2008.

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Es gibt etwa 50 000 Freimaurer-Logen auf der Welt (27). Guido Grandt ereifert sich auf 170 Seiten über die trüben Machenschaften einer einzigen, der P2, und spricht permanent von „die“ Freimaurer. Immerhin: Mit „rund 2500 Mitgliedern“ (262) war diese Loge schon etwas auffällig, die andern Logen haben im allgemeinen ein paar Dutzend Mitglieder.

Zitiert wird viel aus fragwürdigen Quellen

Schon in der fünften Fussnote kommt das ebenfalls im Verlag Kopp erschienene Machwerk von Karl-Heinz Zunneck (siehe Rezension) vor, und zwar gerade zweimal; auch später wird es immer wieder zitiert. Dabei behauptet Guido Grandt keck: „Ich habe keine Quelle aus so genannter ‚Verschwörungsliteratur’ benutzt, die einen Sachverhalt ‚gegen’ die Freimaurerei stützen oder belegen soll“ (12). Zwei Drittel des Buches von Zunneck sind bekanntlich ein Plagiat des Machwerks von Gregor Schwartz-Bostunitsch, „Die Freimaurerei“, aus dem Jahre 1928. Oft, wenn Grandt aus Schwartz/ Zunneck Drastisches zitiert, gibt er keine Seitenzahlen an, z. B. beim Zweck der Freimaurerei laut „Allgemeinem Handbuch der Freimaurerei“ (20 – 23), beim Eid (36 – 149-152) oder beim 30. Grad des AASR (65; auch 178 – 121-122). Dabei ist Grandt sehr tendenziös in der Auswahl. Weil er die Freimaurer durchwegs als Antisemiten darstellen möchte (45-49), übernimmt er die Behauptung von Schwartz/ Zunneck nicht: „Seit dem Erstarken der Hochgrad-Logen hatten Juden in ihnen die Führung“ (81). Bemerkenswert ist schliesslich, dass das Zitat über den „Bluttrank“ der Freimaurer (Zunnek, 165; Grandt, 65) in der „Bauhütte von 1879“ gar nicht vorkommt, ja dass ein Autor Merzdorff in diesem Jahr in dieser Zeitschrift gar nichts geschrieben hat.

Doch immer wieder brüstet sich Grandt: Es geht „nicht um Fiktionen, sondern um Fakten“ (12), oder: „Bar jeglicher Verschwörungstheorien habe ich mich faktisch … genähert“ (15), oder: „Belegen kann ich alle Tatsachenbehauptungen“ (87), oder: „mich interessieren die tatsächlichen Fakten“ (322), oder er beruft sich gar auf seine „journalistische Sorgfaltspflicht“ (317; vgl. 86) und auf „monatelange Recherchen“ (303). So wie er formuliert, auswählt und montiert, ist er jedoch keine Zierde seines Berufsstandes.

Die Freimaurer frönen der freimaurerischen Ideologie

Grandt hat das „wahre“ Geheimnis der Freimaurer entdeckt, und zwar, was bereits 1932 in Lennhoff/ Posner (Sp. 1222) steht, nämlich, „dass, wer Freimauer ist, auch als Politiker der freimaurerischen Ideologie nicht zuwiderhandelt“. Das ist laut Grandt „eine demokratiefeindliche Forderung“ (100; vgl. auch 138, 149, 365-369). Da sitzen also Freimaurer „unter einem Logendach vereint“ (auch 368) und frönen (101) oder huldigen (105) einer gemeinsamen, nämlich der freimaurerischen Ideologie (101, 368) oder Weltanschauung (103), oder gar „(kruden) Weltanschauung“ (149), resp. „teils kruden Weltanschauung“ (366), also z. B. „Humanität, Toleranz, Gleichheit, Brüderlichkeit“ (124; vgl. 28-30, 108).

Es verwundert daher nicht, dass sich Grandt darüber beklagt, dass die „’Veredelung’ des Einzelnen eigentlich ein Leben lang“ (367) geht und sich auch über die „teils lächerlich wirkenden uralten Rituale“ (368) lustig macht. Einem anonymen Informanten nimmt er ab, dass die Serviceclubs (Rotary, Lions, Kiwanis) den Freimaurern dazu dienen, die Gesellschaft zu unterwandern; „diese ‚Freimaurer’-Vereine dienten dazu, die Gesellschaftsstrukturen mittels Spenden, Stiftungen und Wohltätigkeit mit ihrem Geist und in ihrem Sinne zu durchsetzen“ (329). Wegen der Freimaurer ist ein Teil der Politik „Volkstheater“ (101, 150, 368), ja „Volksverdummung“ (151).

Dass die bürgerlichen Parteien aus den Freimaurern, Illuminaten und Rosenkreuzern hervorgegangen sind (siehe auch Klaus-Rüdiger Mai, 2006, 278) war Grandt offenbar bisher nicht bekannt.

Eine Lücke von fast zwei Jahrhunderten

Für die Organisation der „’Politaffäre’ Französische Revolution“ (157-176) durch die Freimaurer stützt sich Grandt hauptsächlich auf das Buch eines bekannten Antisemiten und Antifreimaurers, des katholischen Journalisten Léon de Poncins aus dem Jahre 1929. Dieser vertritt die Thesen, die schon 1797 Abbé Barruel - laut Grandt selbst ein „Verschwörungstheoretiker“ (178) - in die Welt gesetzt hatte. Grandt zitiert de Poncins seinerseits aus einem Buch eines bekannten Rechtsextremen (*1933).

Nach einer kurzen Überleitung („Der ‚politische’ Ritualmord“) kommt endlich das Hauptstück dieses langweiligen Werkes: Auf 110 Seiten werden die Taten und Verflechtungen der Loge P2 und des Logenbruders Silvio Berlusconi ausgebreitet und mit vielen Ausrufzeichen garniert. Grandt stützt sich dabei auf ein paar bekannte „Enthüllungsbücher“, zum Beispiel von David A Yallop (1984) und Regine Igel (2006).

„’Politische’ Ritualmorde“ der Freimaurer

Eine der Hauptthesen von Grandt lautet: Die Todesfälle von Papst Johannes Paul I., Michele Sindona, Aldo Moro und Roberto Calvi waren „’politische’ Ritualmorde der Freimaurerloge P2“ (288; ähnl. 342). Sie bereiten „Unbehagen und blankes Entsetzen“ (179). Etwas vorsichtiger ist er beim Tod von Uwe Barschel. Hier qualifiziert er seine „neuen Motive und neuen Hintergründe“ als „Spekulationen und Hypothesen“ (290). Zum Nachweis, dass Barschel „Logenbruder“ hätte gewesen sein können, benötigt er nicht weniger als 39 Seiten (310-348). Dazu muss er fragen, ob auch Gerhard Stoltenberg (320) und Björn Engholm – „ein bekennender Kiwani“ (332) - Freimaurer waren. Umgebracht wurde Barschel wegen „Ungehorsam gegen die Loge, deren Zielen er sich nicht (mehr) unterwerfen wollte“ (341); er wollte „auspacken“.

Methoden des Zitierens, Heuchelns, Andeutens und Kommentierens

Grant zitiert also ausgiebig Kraut und Rüben, freimaurerische, antifreimaurerische und andere Literatur, auch Antworten auf FAQ von Logen auf dem Internet und anonyme Informanten. Aber sehr selektiv und ohne Gewichtung der Quellen. Vielfach handelt es sich um Zitate von Zitaten von Zitaten, d. h. einzelne Sätze, die ein anderer Autor bereits bei einem anderen Autor als Zitat abgeschrieben hat. Mit Zitaten, die aus dem Zusammenhang herausgerissen sind, lässt sich fast alles belegen.

  • Wie sehr der Autor Empörung heuchelt, wird durch die reichliche Verwendung von Ausrufzeichen entlarvt: „Roosevelt selbst war Mitglied der Holland Lodge No. 8 in New York!“ (75) – gemeint ist „der einstige amerikanische Präsident Frank D. Roosevelt“. Manchmal gibt es ein Fragezeichen in Klammern: „Und Abbé Sieyès war Freimaurer (!)“ (160) oder: „… wie beispielsweise des Freimaurers (!) Voltaire“ (171), oder es heisst tendenziös: „Bezeichnenderweise … war Dr. Joseph Ignace Guillotin … ebenfalls Freimaurer!“ (170).
Ähnlich kann man Gänsefüsschen verwenden, z. B.: „Das ‚wahre’ Geheimnis der Freimaurer“ (99), „Freimaurer und ‚Politaffären’“ (153), „Der ‚politische’ Ritualmord“ (176). „’Maurerisches’ Mord-Motiv“ (334).
  • Eine andere Methode besteht darin, in rhetorischen Fragen sein „besseres“ Wissen anzudeuten oder einzubringen: „Doch wie verhält es sich tatsächlich …?“ (34), „Warum eigentlich?“ (37), „Ist das vielleicht ein weiterer Grund …“ (45), „Sollte dies zutreffen …“ (63), „Aber stimmt das auch wirklich?“ (93), „Gab es nicht …?“ (94), usw. Einmal zitiert Grandt aus einer alten Schrift von 1922 von Walter Leslie Wilmshurst (Grandt: Wilmhurst) und fährt dann fort:
„Meint die Freimaurerei also damit, dass Menschen von einem ‚unbehauenen’ Stein zu einen ‚behauenen’ werden sollen, die ‚Selbstvergöttlichung’? Damit würden sie sich mit den Zielen des Neosatanismus treffen“ (62).
  • Eine dritte Methode besteht im häufigen Gebrauch des Konjunktivs. „Der Gedanke könnte sich aufdrängen“ (51-52), oder: „Selbst Freimaurer-‚Vorzeige’-Bruder Johann Wolfgang von Goethe soll darin [in „magische“ und „okkultistische“ Freimaurerei] verwickelt gewesen sein“ (60). Grandt zitiert auch ohne Quellenangabe einen Ausspruch Voltaires über Gott und meint: „Diese Formulierungen können als okkult-satanisches Gedankengut ausgelegt werden!“ (66).
  • Eine vierte Methode besteht im Formulierungen allgemeiner Verdächtigungen, z. B.: „Deshalb wurden Stimmen laut, dass Freimaurer diesen ‚Taxil-Schwindel’ zu ihrem eigenen Nutzen ersonnen hätten“ (69).
Oder man gibt Vermutungen anderer ohne Quellenangabe weiter, etwa: „1998 äusserte Kardinal Giuseppe Siri im Vatikan die Vermutung, dass die Freimaurer sogar einen Papstkandidaten gestellt hätten!“ (70). Ein bekannter Kardinal dieses Namens ist allerdings 1989 gestorben.
  • Eine fünfte Methode besteht im Herstellen von Zusammenhängen, beispielsweise: „Diese Worte … erinnern jedoch auch an … die okkulte Sexualmagie“ (62), oder „Verhält es sich etwa so wie einst bei …?“ (101), oder: „War es Zufall oder nicht …?“ (253). Wenn ein Vortrag „erzkonservativ“ war, erinnert das „natürlich“ an die Freimaurer (327); oder: „Erinnert das nicht an Aldo Moro und die P2-Schergen?“ (339).
  • Sogar vor schnippischen Bemerkungen schreckt Grandt nicht zurück, etwa: „Diesen Satz müssen wir uns im wahrsten Sinne des Wortes ‚auf der Zunge zergehen’ lassen“ (43), oder: „Wie auch immer …“ (67), „Wie dem auch sei …“ (70), „Kein Wunder also …“ (84, 98), „Von wegen also …“ (97), oder: „Maurer, ick hör dir trapsen“ (332) oder: „Wer’s glaubt, wird selig“ (346).
Die sachdienlichen Erläuterungen des österreichischen Grossmeisters Michael Kraus kommentiert er belehrend mit: „Doch die Wirklichkeit sah vielerorts anders aus“ (48), „Doch wie bereits aufgezeigt …“ (60), „Doch dass …“ (176), oder: „Augenwischerei“ (13, 96), oder patzig: „Wenn das nicht Stoff für einen Polit-Krimi im Alpenland ist?“ (128), oder gar: „… scheint wie Hohn“ (364).

Die schönste Formulierung lautet: „Fakt scheint zu sein, dass …“ (127).

Ungenaue oder unrichtige Angaben über die Freimaurerei

Da wundert es einen nicht, dass Grandt über die Freimaurerei nicht auf dem Stand der Forschung ist. Es gehören heute nicht „rund acht Millionen ‚Brüder’ (davon allein in den USA vier Millionen)“ dem Bund an, sondern bloss noch etwa drei, resp. 1,5 Millionen. Die grösste Freimaurergruppe, die Männer und Frauen aufnimmt, der „Droit Humain“, wird nicht als „Adoptionsmaurerei“ (40) bezeichnet. Der „Grossorient von Deutschland“ (40) hat sich bald nach seiner Gründung 1995 aufgelöst. Das „Mosaische Pflaster“ im Tempel (57) heisst „musivisches Pflaster“. Die ersten drei maurerischen Stufen heissen Johannisgrade, wie Grant schreibt (31); dennoch schildert er genüsslich ein „bizarres Ritual“, „die Aufnahme in den vierten Grad mancher Johannislogen“ (57), wobei er die Abfolge der fünf Punkte der Meisterschaft unrichtig wiedergibt (58). Die Freimaurer sprechen von Schurzen, nicht von „Freimaurerschürzen“ (67). „Der Meister“ erteilt keinen Segen durch „Handauflegen“ (63-64). Ein „gewöhnlicher Meister vom Stuhl“ ist ganz gewiss nicht ein Logensekretär (257).

Die Zürcher Loge heisst nicht „Modestica cum Libertate“ (128), sondern „Modestia …“, der Vorname des Alpina-Grossmeisters Meystre war Abram, nicht Abraham (128), einer seiner Nachfolger hiess John Cuénoud, nicht Cuémond (129). Es gibt keine „Grande Oriente Lodge of France“ (135) und auch keine „französische Grand Lodge“ (319). Der „Grande Oriente d’Italia“ ist nicht mehr „regulär“ (186), sondern hat am 8. Dezember 1993 das Prädikat an die viel kleinere „Gran Loggia Regolare d’Italia“ abgeben müssen (wie Grandt, 258, richtig zitiert). Die Schweizerische Grossloge „Alpina“ ist keineswegs „ultrageheim“ (305) – sie hat vielmehr, wie alle Grosslogen, eine schöne Website mit allen Logen nach Nummern -, und es gehört ihr auch nicht „nahezu jede bedeutende Persönlichkeit dieser Bankennation“, d. h. der Schweiz, an. Der persönliche Sekretär Johannes Pauls I., Jean Villot, soll am 6. August 1966 in eine Zürcher Loge mit der Nummer 041/3 aufgenommen worden sein (215; vgl. 71, 306). Dabei werden die Schweizer Logen nicht so nummeriert, und von Mitte Juni bis Ende September arbeiten sie nicht. Darum heisst es später plötzlich, Villot sei „Freimaurer der P2“ (220) gewesen und er hätte auch „ganz auf der Seite des Opus Dei“ gestanden (221).

Wer „war“ Freimaurer oder „soll“ es gewesen sein?

Da er sich schlecht informiert, bringt Grandt in seiner Liste „prominenter Freimaurer“ (89-91), so kurz sie ist, auch Persönlichkeiten, die keine waren, etwa Charles Dickens und Charles Chaplin, und einige fragliche wie Alexandre Dumas und Marc Chagall. In einer weiteren Liste der „Freimaurer aus Politik, Adel und Militär“ kommen wie erwartet Yitzhak Rabin und König Hussein von Jordanien, Thomas Jefferson (auch 155) und Elihu Root vor. „Auch Richard Nixon (auch 204) und Ronald Reagan sollen Freimaurer gewesen sein“ (115). Gerade zweimal wird erwähnt, „Woodrow Wilson selbst soll auch Freimaurer gewesen sein“ (75, 105) – offenbar traut Grandt dem Verschwörungstheoretiker Ralph Epperson nicht ganz.

Ein subtiler Rassismus zeigt sich darin, dass für die Persönlichkeiten aus Afghanistan, Mali, Liberia, Elfenbeinküste und Kongo keine Lebensdaten wie bei den andern angegeben sind. Später werden fälschlicherweise als Freimaurer bezeichnet: Henri Dunant (129) und Napoléon I. (132), d’Alembert, Diderot und Danton (165-166 – nach dem Buch eines Anti-Freimaurers). Ob Robespierre Freimaurer war, lässt Grandt rhetorisch offen (167, 175).

„’Logenbruder’ Papst?“ fragt Grandt bezüglich Johannes Paul II. (70) und: Haben Hans-Dietrich Genscher und Kurt Biedenkopf ein „Aufgabengebiet“ in einer Freimaurerloge? (121). Henry Kissinger „soll“ Mitglied einer Loge gewesen sein (191, 204, 318; vgl. 244, 348); Allan Dulles (richtiger: Allen) „war“ Freimaurer (193), George Bush „wird sogar als der Vorsitzende der internationalen Freimaurerorganisation genannt“ (204; vgl. 244). „Vielleicht“ war und ist sogar Bundeskanzler Helmut Kohl Freimaurer (244), und: „Laut Roberto Calvi war Andreotti der Oberste an der Spitze der P2-Loge!“ (146). Später „soll“ Alexander Haig, der NATO-Oberbefehlshaber, „der oberste Chef der P2 gewesen sein (258). Immer und immer wieder wird Silvio Berlusconi als Mitglied dieser Loge bezeichnet; er war, wie Grandt in Anführungszeichen schreibt, „nebenbei“ auch noch „Vertrauensmann“ des Opus Dei (266).

Bekanntlich lassen sich zuverlässige Angaben über Freimaurer (ohne P2) leicht finden unter anderem bei:

Das bösartige Schlussbouquet über „zwielichtige“ Freimaurer (349-364; vgl. 14) hätte sich Grandt schenken können. Er erledigt darin kurz Friedrich Wilhelm II. als Pädophilen, Talat Pascha als Völkermörder, Hjalmar Schacht als Antisemiten und Nazi, Henri Ford als Judenhasser, Horatio Herbert Kitchener als Erfinder der Konzentrationslager im Burenkrieg und Harry S. Truman als Massenmörder.

Fazit: Man merkt die Absicht und ist verstimmt

Auf Grund all dieser Verzerrungen ist völlig verständlich, dass Guido Grandt - als „Enthüllungsjournalist“ (vgl. 14) in deutschsprachigen Ländern bekannt - auf seine Umfragen bei Grosslogen zu Freimaurer-Themen (15, 86-88, 95-96, 105-106, 121, 363-364) und zur Französischen Revolution (175), bei politischen Parteien über Freimaurer als Politiker (138-148) sowie bei einzelnen deutschen Logen (317) und bei den deutschen Geheimdiensten BND (345) keine Antworten erhalten hat. Grandt schließt daraus messerscharf: „Es gibt viel mehr Freimaurer unter den Politikern, als wir uns vorstellen können und als die Öffentlichkeit wissen darf“(150).


Goethe hätte dafür eine andere Erklärung gehabt: Man merkt die Absicht und ist verstimmt.


In Verkennung seines Tonfalls und seiner Stossrichtung bezeichnet Grandt sein Vorgehen beschönigend als „kritisches, nicht-‚verschwörerisches’, journalistisches Hinterfragen“ (15) oder gar als „konstruktive Kritik“ (369) und meint, seine Publikation könne sogar für Freimaurer selber ein „Aufklärungsbuch“ sein (14).

Wenn die Thematik nicht so ernst wäre, müsste man geradezu schmunzeln, mit wie viel Eifer der Autor seine „Verschwörungsgedanken“, die ihm zu unterstellen „völlig absurd“ wäre (15), konstruiert hat. Dabei hatte er - auf Grund seiner Angaben in den fast 600 Anmerkungen (fast ausschliesslich Quellenangaben) -, zumindest was seine Zugriffe auf das Internet (mit zwei Ausnahmen am 16.2. und einer 7 Jahre früher), seine Mails und Korrespondenzen betrifft, das über 400seitige Buch in knapp zwei Monaten zusammen (14.6.-11.8.2007).

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Ausgearbeitet von Dr. phil. Roland Müller, Switzerland / Copyright © by Mueller Science 2001-2015 / All rights reserved - ESOTERIK von Dr. phil. Roland Müller

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Kommentar Günter Wohlmuth

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