Sittliche Weltordnung

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Sittliche Weltordnung

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder von 1932


Annahme einer zweckvollen Gesetzmäßigkeit der Welt in sittlicher Hinsicht, ohne die der Glaube an die Möglichkeit einer sittlichen Vervollkommnung und daher auch an den Fortschritt sinnlos wäre.

"Wir streben von allen Seiten der Idee einer neuen absoluten ethischen Weltordnung entgegen vom physischen Sein und Sittlichen Wollen... von Glück, Tugend und Weisheit", sagte schon Thomas von Aquino, Die Sittliche Weltordnung ist ein Ideal, der Grenzwert des Sittengesetzes, das Ziel der sittlichen Freiheit.

Sittliche Weltordnung ist die adogmatische Fassung des Vorsehungsbegriffes der Religionen, das wirkende Prinzip des A. B. a. W.

Der Glaube an die Sittliche Weltordnung lebt in uns und ist nicht minder positiv als das Naturgesetz, das letzten Endes durch begriffliche Verarbeitung des Erfahrungsmaterials ebenfalls in uns entsteht. Die Freimaurerei glaubt an eine Sittliche Weltordnung. Ohne solche wären ihre Zielsetzungen: Fortschritt und Humanitätsideal, sinnlos, ihre Forderungen: sittliche Freiheit und Gewissensfreiheit, leere Formeln. Sie kann aber im Streit, ob eine Sittliche Weltordnung ohne Annahme eines persönlichen Gottes möglich ist oder nicht, ob sie ohne Glauben an die Unsterblichkeit bestehen kann oder nicht, keine alle ihre Glieder bindende Entscheidung treffen.