Synagoge Satans

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Freimaurerei = „Synagoge Satans“

Die katholische Kirche war immer gegen die Freimaurerei. Ein Jesuit hat über ein Dutzend päpstliche Verurteilungen von 1738 bis 1970 gezählt. Michel Dierickx (1968, 199) spricht sogar von „mehr als 200 Interventionen der Päpste“.

In einem seiner fünf hochinteressanten Bände zur Esoterik, nämlich "Satanismus und Freimaurerei" (1986), beschreibt Karl R. H. Frick, wie die katholische Kirche seit 1738 die Freimaurerei als "Synagoge Satans" betrachtet und nicht damit aufhört.

Sowohl in der blauen Maurerei als auch in den Hochgraden kommen weder Satan noch satanische Symbole und Praktiken vor. Die Maurerei ist ja auch nicht religiös, sondern eine einzigartige - in meine Augen sogar kuriose - Mischung von kulturhistorischen Bestandteilen und aufklärerischem Impetus.

In der Enzyklika von Paps Leo XIII., "Humanum genus", vom 20. April 1884 heisst es:

„Neben dem Reich Gottes auf Erden, der wahren Kirche Christi, gibt es noch ein anderes Reich, das des Satans, unter dessen Herrschaft alle stehen, die dem ewigen göttlichen Gesetz den Gehorsam verweigern [...]. In unseren Tagen scheinen alle diejenigen, die dieser zweiten Fahne folgen, miteinander verschworen zu sein in einem überaus erbitterten Kampf unter der Leitung und Hilfe des Bundes der sogenannten Freimaurer."
(Engl: At every period of time each has been in conflict with the other, with a variety and multiplicity of weapons and of warfare, although not always with equal ardor and assault. At this period, however, the partisans of evil seems to be combining together, and to be struggling with united vehemence, led on or assisted by that strongly organized and widespread association called the Freemasons. No longer making any secret of their purposes, they are now boldly rising up against God Himself. They are planning the destruction of holy Church publicly and openly, and this with the set purpose of utterly despoiling the nations of Christendom, if it were possible, of the blessings obtained for us through Jesus Christ our Savior.)

Als Kuriosität sei noch erwähnt: Vor 100 Jahren hat die Katholische Kirche in den USA selber einen Orden wie die Freimaurerei gegründet: die Columbus-Ritter, und zwar um Katholiken vom Beitritt zur Freimaurerei abzuhalten.

Es gibt sie heute noch. Sie arbeiten in vier Graden, kennen Zeichen, Wort und Griff und tragen Uniformen. Sie sind hauptsächlich karitativ tätig.

Nur kurzzeitige Lockerung um 1970

Die Enzykliken hatten oft auch politische Gründe. Erst mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil besserte sich die Lage. 1968 wurde eine Dialog-Kommission gebildet. Für die Katholische Kirche führte Kardinal König zeitweise den Vorsitz.

Ergebnis war die sog. "Lichtenauer Erklärung" von 1970, in der es heisst, "dass die päpstlichen Bullen, die sich mit der Freimaurerei befassen, nur noch eine geschichtliche Bedeutung haben und nicht mehr in unserer Zeit stehen".

Doch das Dokument blieb ohne Wirkung. Der Vatikan, d. h. die Glaubenskongregation bestätigte 1974 und 1981, dass die Zugehörigkeit von Katholiken zur Freimaurerei unter die Strafe der Exkommunikation fällt. Auch die Deutsche Bischofskonferenz äusserte sich nach einem 7jährigen Dialog 1980 gleich.

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