Traktat: Der Mithraskult und seine freimaurerischen Parallelen

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Der Mithraskult und seine freimaurerischen Parallelen

Von Br. Dr. Emil Selter, Frankfurt

Eleusis 24.Jahrgang Nr.1 - Januar/Februar 1969

Der nachfolgende Vortrag wurde vor Brr. aller Grade gehalten; dadurch erklärt sich die meist vage Formulierung bei der Erwähnung ritueller Besonderheiten der höheren Grade. Auf die Gedanken, die sich spezifisch auf den Meistergrad und die Hiramlegende beziehen, wird in einem späteren Vortrag im Einzelnen eingegangen werden.

Die älteste Nachricht, die wir über Mithras besitzen, sind Tontäfelchen, auf denen Mithras als Schirmherr eines Vertrages - geschlossen im 14. Jahrhundert vor der Zeitenwende - zwischen den Hethitern und ihrem Nachbarstamm, den Mitanni, bezeichnet wird. Diese Täfelchen wurden 1907 in Boghazköy gefunden, an der Stelle, auf der einst Hattussa, die Hauptstadt des Reiches Hatti - eben des Hethiterreiches, um in der alttestamentarischen Schreibweise zu bleiben – gestanden hatte. Es ist dies wohl die einzige schriftliche Mitteilung über Mithras, die von seinen Anhängern geschrieben worden ist; alle weiteren Nachrichten sind von Außenstehenden, meist Gegnern - in erster Linie Christen - uns übermittelt, oder wir müssen sie aus bildlichen oder figürlichen Darstellungen und spärlichen Tempelinschriften erschließen. Der jüngste solcher Berichte stammt etwa aus der Mitte des 5. nachchristlichen Jahrhunderts. Selbst wenn wir die Zeit nicht einrechnen, die die Kunde von Mithras auf ihrem Weg von ihrem Ursprungsland Indien über Persien bis in die Mitte Kleinasiens brauchte, ist also Mithras ebenso lange kultisch verehrt worden, als das Christentum als Kirche heute besteht.

Weiterlesen ? Hier geht´s zur Quelle: Rezension: "Gehen Sie zurück, mein Bruder" von Emil Selter

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