Valerian Lukasinski
Lukasinski, Valerian
Quelle: Lennhoff, Posner, Binder von 1932
Major, polnischer Märtyrer der freimaurerischen Sache, * 1786, † 1868. Er war Musteroffizier des berühmten vierten Regimentes. Seit 1809 Freimaurer, gehörte er erst dem "Großorient von Polen" an, um dann 1819 eine eigene Großloge, die Nationale Freimaurerei zu gründen, die ihrem Namen gemäß national-polnische Tendenzen verfolgte. Die Großloge wurde aber bereits 1820 wieder aufgelöst.
Ein Teil ihrer Mitglieder tat sich im folgenden Jahr zu der für nationale Erneuerung und die Wiedervereinigung aller Teile Polens kämpfenden geheimbündlerischen "Patriotischen Gesellschaft" zusammen. Lukasinski war in dieser demokratische Grundsätze vertretenden Gesellschaft Leiter der Militärprovinz. Denunziationen wegen der entschlafenen "Nationalen Freimaurerei" brachten den Großfürsten Konstantin gegen Lukasinski auf. Als dieser als Richter in einem Militärprozeß gegensätzliche Auffassungen zum Großfürsten vertrat, wurde er 1822 wegen seiner freimaurerischen Tätigkeit verhaftet und zu neun Jahren schweren Kerkers und Degradation verurteilt. Er wurde aber nie mehr freigelassen, sondern blieb ohne jeden Grund bis zu seinem Tode also 46 Jahre lang, im "Geheimen Turm" in Petersburg eingekerkert (s. Polen)