Victoria Berlin

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Im Logenhaus in der Emser Straße in Berlin-Wilmersdorf arbeitete bis in die 30er-Jahre des vorigen Jahrhunderts auch die Loge „Victoria“ (die nach dem 2. Weltkrieg wieder reaktiviert wurde). Nach dem Verbot jeglicher freimaurerischer Arbeit durch die NS-Regierung kamen 45 Brüder jüdischen Glaubens der „Victoria“ sowie deren Angehörige durch Verfolgung oder Ermordung ums Leben.

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Gedenktafel eingeweiht

Die 1892 von Hermann Settegast gegründete Loge „Victoria“ war die erste Freimaurerloge in Preußen, die jüdische Suchende aufnahm. 1931 bestand sie zu 75 Prozent aus jüdischen Brüdern. Fast ein Viertel der jüdischen Brüder der „Victoria“ wurde von den Nationalsozialisten in den Freitod getrieben oder ermordet. Am 1. September 2024 wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee eine Gedenktafel für die 45 in der Shoah umgekommenen Brüder der Victoria eingeweiht. Berlin (cc/fs) – Der Besuch einer Delegation der israelischen Großloge in Berlin Ende August/Anfang September 2024 zum 90. Todestag des Großmeisters der „Symbolischen Großloge von Deutschland“, Dr. Leo Müffelmann (s. Bericht Sechs Tage masonischer Brüderlichkeit in Berlin), wurde zum Anlass genommen, den in der Shoah umgekommenen Brüder der „Victoria“ auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee zu gedenken. Im Beisein und nach Grußworten von Stefan Kunnert, AFuAMvD-Großmeister, Ilan Segev, Großmeisters der Großloge des Staates Israel sowie Detlef Wagner, stellvertretender Bezirksbürgermeister von Charlottenburg-Wilmersdorf (wo die „Victoria“ bis Anfang des 21. Jahrhunderts ihr freimaurerisches Zuhause hatte), wurde eine Gedenktafel enthüllt. Der Archivar der Loge „Victoria“ ging im Rahmen der Einweihung auf einzelne Schicksale umgekommener Brüder ein. Lala (Frida) Süsskind, ehemalige Vorsitzende der jüdischen Gemeinde zu Berlin, Schwester Limor, Ehefrau eines israelischen Bruders und Naëma, Tochter eines „Victoria“-Bruders, legten zum Gedenken einen rosafarbenen, einen roten und einen weißen Stein auf der Tafel ab. Ihren bewegenden Höhepunkt fand die Einweihung im Kaddisch für die in der Shoah umgekommenen Brüder der „Victoria“ und ihre über 120 Angehörigen: Die jüdischen Brüder und Freunde aus Deutschland und Israel sorgten für das nötige Quorum von zehn oder mehr mündigen männlichen Juden (Minjan), um das Kaddisch zu sprechen. Die Schwestern und nichtjüdischen Brüder und Freunde bildeten um die Beter herum die geschwisterliche Kette der Liebe. Dann sprach Großmeister Ilan Segev das Kaddisch. Danach reihten sich die Beter in die geschwisterliche Kette ein, die nach einem Kettenspruch und der Versicherung, dass die Kette der Herzen bestehen bleibt, gelöst wurde.

Geschwisterliche Kette


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