William Clark
William Clark
(* 1. August 1770 im Caroline County, Virginia; † 1. September 1838 in St. Louis) war ein Entdecker, der Meriwether Lewis auf der Lewis-und-Clark-Expedition begleitete. Er war der jüngere Bruder eines Teilnehmers des amerikanischen Unabhängigkeitskriegs, George Rogers Clark.
Biographie
William Clark war das neunte von zehn Kindern. 1785 zog die Familie von Virginia nach Louisville, Kentucky. Nachdem sein Bruder George zur Armee gegangen war, folgte ihm William Clark und nahm an diversen lokalen Militäraktionen teil. 1792 wurde er zum Leutnant in der regulären Armee bestellt und dem Regiment von General Anthony Wayne zugeteilt. Er diente vier Jahre lang und nahm u. a. an der Schlacht von Fallen Timbers gegen Ureinwohner teil. Während seiner Militärzeit stand auch Meriwether Lewis eine Weile unter seinem Kommando.
1796 verließ Clark die Armee und verbrachte die Zeit auf seinem Anwesen in Louisville und auf Reisen. 1803 fragte ihn Lewis, ob er mit ihm zusammen das Kommando über das neu gebildete Entdeckungs-Korps übernehmen wolle. Sie verbrachten dann drei Jahre mit der Lewis-und-Clark-Expedition. Obwohl Clark formal Lewis unterstellt war, neigte er dazu, das Kommando gleichberechtigt zu führen. Er konzentrierte sich hauptsächlich darauf, Karten zu zeichnen und Pflanzen und Tiere zu identifizieren. Nach der Rückkehr im Jahr 1806 verbrachte er viel Zeit damit, die gesammelten Informationen zu festigen. Clark wurde zum Brigadegeneral der Miliz ernannt und 1807 zum Inspektor für Indianische Angelegenheiten im Louisiana-Territorium. Sein Hauptquartier richtete er in St. Louis, Missouri ein. Am 5. Januar 1808 heiratete er Julia Hancock. Später wurde ihnen ein Sohn geboren, den sie zu Ehren des Partners seines Vaters Meriwether Lewis Clark nannten. Während des Krieges von 1812 führte er viele Aktionen an und errichtete den ersten Außenposten im heutigen Wisconsin. Als im Jahr 1813 das Missouri-Territorium gebildet wurde, berief man Clark zu seinem Gouverneur.
Nach dem Krieg kehrte Clark zu seiner Verwaltungsaufgabe für Indianische Angelegenheiten zurück und ergriff verschiedene diplomatische und militärische Maßnahmen als Antwort auf etliche Erhebungen in jenem Gebiet. Darüber hinaus betätigte er sich als Landvermesser.
Nach seinem Tod 1838 wurde er auf dem Bellefontaine-Friedhof in St. Louis begraben, wo ein zehn Meter hoher Obelisk aus grauem Granit sein Grab markiert. Obwohl seine Familie Geld zum Unterhalt der Grabstelle hinterlegt hatte, war sie im späten 20. Jahrhundert verfallen. Seine Nachfahren sammelten 100.000 US-Dollar, um die Grabstelle zu restaurieren, und feierten die Wiederherstellung des Grabes am 21. Mai 2004, dem 200. Jahrestag des Expeditionsbeginns. An der Feier nahm eine große Zahl seiner Nachkommen teil, Leute in altertümlicher Kostümierung, Führer vom Indianer-Stamm der Osage und die Lemhi Band vom Stamm der Nördlichen Shoshone.
Die Pflanzengattung Clarkia aus der Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae) und der Kiefernhäher (engl. Clark’s Nutcracker) ist nach ihm benannt.