Bible moralisee: Unterschied zwischen den Versionen
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Bible moralisée, Paris, um 1250 (Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Codex Vindobonensis 2554). | Bible moralisée, Paris, um 1250 (Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Codex Vindobonensis 2554). | ||
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Unter Bible moralisée wird ein Typus sehr prächtig illuminierter Handschriften der gotischen Buchmalerei verstanden, in denen Illustrationen der Bibel jeweils typologisch „moralisierende“, das heißt interpretierende, Bilder gegenübergestellt wurden. Der Buchtyp der Bible moralisée entstand um 1220/30 am französischen Hof. Die bis zu 2700 Bilder wurden anfangs mit jeweils vier Bildpaaren, also insgesamt acht paarweise angeordneten Medaillons geordnet. Bei den Bibles moralisées wurden nur die Vorderseiten der Pergamentblätter beschrieben und bemalt. | Unter Bible moralisée wird ein Typus sehr prächtig illuminierter Handschriften der gotischen Buchmalerei verstanden, in denen Illustrationen der Bibel jeweils typologisch „moralisierende“, das heißt interpretierende, Bilder gegenübergestellt wurden. Der Buchtyp der Bible moralisée entstand um 1220/30 am französischen Hof. Die bis zu 2700 Bilder wurden anfangs mit jeweils vier Bildpaaren, also insgesamt acht paarweise angeordneten Medaillons geordnet. Bei den Bibles moralisées wurden nur die Vorderseiten der Pergamentblätter beschrieben und bemalt. | ||
− | Heute haben sich insgesamt 14 Handschriften dieses Typus erhalten. Neben reinen Texthandschriften befinden sich reich illuminierte Exemplare, darunter der Codex Vindobonensis 2554 der Österreichischen Nationalbibliothek sowie die Handschrift Ms. Bodl. 270b in Oxford, Bodleian Library. | + | Heute haben sich insgesamt 14 Handschriften dieses Typus erhalten. Neben reinen Texthandschriften befinden sich reich illuminierte Exemplare, darunter der Codex Vindobonensis 2554 der Österreichischen Nationalbibliothek sowie die Handschrift Ms. Bodl. 270b in Oxford, Bodleian Library. |
== Gott als Architekt des Universums == | == Gott als Architekt des Universums == | ||
+ | Quelle: [http://www.skriptorium.at/catalog/product_info.php?products_id=107 Scriptorium] | ||
+ | Die berühmte Eingangsminiatur der Bible moraliseé stellt gleichsam als Titelbild Gott als Weltenschöpfer dar. In einem Bild ist hier die Erschaffung von Himmel, Erde, Sonne, Mond und allen Elementen zusammengefasst. Die Darstellung des ausschreitenden Schöpfergottes, der den Kosmos gleichsam vor sich herrollt, sich über ihn beugt und ihn mit dem [[Zirkel]] messend formt, hat nicht nur wegen ihrer Eindruckskraft Aufmerksamkeit auf sich gezogen, sondern auch, weil sie wie kaum ein anderes Bild die Bedeutung des Messens und der Proportionen im Mittelalter zu veranschaulichen vermag. | ||
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+ | *[[Großer Baumeister aller Welten]] | ||
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[[Kategorie:Lexikon]] | [[Kategorie:Lexikon]] |
Aktuelle Version vom 8. November 2010, 12:50 Uhr
Bible moralisée
Quelle: Wikipedia, Artikel dort: "Bible moralisée"
Bible moralisée, Paris, um 1250 (Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Codex Vindobonensis 2554).
Unter Bible moralisée wird ein Typus sehr prächtig illuminierter Handschriften der gotischen Buchmalerei verstanden, in denen Illustrationen der Bibel jeweils typologisch „moralisierende“, das heißt interpretierende, Bilder gegenübergestellt wurden. Der Buchtyp der Bible moralisée entstand um 1220/30 am französischen Hof. Die bis zu 2700 Bilder wurden anfangs mit jeweils vier Bildpaaren, also insgesamt acht paarweise angeordneten Medaillons geordnet. Bei den Bibles moralisées wurden nur die Vorderseiten der Pergamentblätter beschrieben und bemalt.
Heute haben sich insgesamt 14 Handschriften dieses Typus erhalten. Neben reinen Texthandschriften befinden sich reich illuminierte Exemplare, darunter der Codex Vindobonensis 2554 der Österreichischen Nationalbibliothek sowie die Handschrift Ms. Bodl. 270b in Oxford, Bodleian Library.
Gott als Architekt des Universums
Quelle: Scriptorium
Die berühmte Eingangsminiatur der Bible moraliseé stellt gleichsam als Titelbild Gott als Weltenschöpfer dar. In einem Bild ist hier die Erschaffung von Himmel, Erde, Sonne, Mond und allen Elementen zusammengefasst. Die Darstellung des ausschreitenden Schöpfergottes, der den Kosmos gleichsam vor sich herrollt, sich über ihn beugt und ihn mit dem Zirkel messend formt, hat nicht nur wegen ihrer Eindruckskraft Aufmerksamkeit auf sich gezogen, sondern auch, weil sie wie kaum ein anderes Bild die Bedeutung des Messens und der Proportionen im Mittelalter zu veranschaulichen vermag.