Quatuor Coronati: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Freimaurer-Wiki
Zeile 65: Zeile 65:
  
 
In den späteren Handschriften der englischen Logen tritt die Erinnerung an die Q. C. wohl zurück. Ihre Verehrung war den deutschen Steinmetzen eigentümlicher als den englischen. In der Freimaurerei sind sie dauernd zu Ehren gekommen durch die nach ihnen benannte Loge Nr. 2076 der englischen Großloge .
 
In den späteren Handschriften der englischen Logen tritt die Erinnerung an die Q. C. wohl zurück. Ihre Verehrung war den deutschen Steinmetzen eigentümlicher als den englischen. In der Freimaurerei sind sie dauernd zu Ehren gekommen durch die nach ihnen benannte Loge Nr. 2076 der englischen Großloge .
 +
 +
----
  
 
Siehe auch unter '''Regius Poem''' hier im Freimaurer-Wiki:<br>
 
Siehe auch unter '''Regius Poem''' hier im Freimaurer-Wiki:<br>

Version vom 3. Februar 2010, 19:53 Uhr

BijouxQC.jpg

Die Forschungsloge „Quatuor Coronati“

Die Forschungsloge „Quatuor Coronati“ wurde 1951 mit Sitz in Bayreuth gegründet. Sie gehört den Vereinigten Großlogen von Deutschland an (Matrikelnummer 808). Die Loge ist inzwischen auf rund 1800 Mitglieder aus allen deutschen und vielen anerkannten ausländischen Großlogen angewachsen und wurde damit zum bedeutendsten Träger freimaurerischer Forschung in Deutschland. Tätigkeitsfeld ist neben Grundlagenforschung auch angewandte Forschung, die der freimaurerischen Praxis dienen soll.


Aufgaben und Arbeitsweise

  • Zusammenführung von Freimaurern, die Geschichte, Brauchtum, soziale Struktur und gesellschaftliche Stellung des Freimaurerbundes erforschen;
  • Förderung des freimaurerischen Wissens, vor allem in der deutschen Bruderschaft;
  • Veranstaltung von Tagungen, auf denen grundsätzliche und aktuelle Fragen der Freimaurerei aus wissenschaftlicher Perspektive behandelt werden (überregional i.d.R. dreimal jährlich, davon zwei Arbeitstagungen mit besonderer Themenstellung und eine internationale Jahrestagung, die zugleich Mitgliederversammlung mit Gesellschaftsprogramm ist; regional in „QC-Arbeitszirkeln“ i.d.R. zweimal jährlich);
  • Herausgabe der Zeitschrift „TAU“ und des Jahrbuchs der Forschungsloge „Quatuor Coronati“ mit wissenschaftlichen und aktuellen Beiträgen zu Gegenwart und Vergangenheit der Freimaurerei;
  • Förderung und Herausgabe wissenschaftlicher Monographien und quellenkundlicher Studien zu freimaurerischen Themen;
  • Internationale Vernetzung der freimaurerischen Forschung durch Autoren aus anderen Ländern, Austausch von Publikationen, Teilnahme an internationalen Projekten und Veranstaltungen;
  • Zusammenarbeit mit der freimaurerischen Forschung an Universitäten, Hochschulen und Instituten, insbesondere durch Mitträgerschaft der internationalen „Wissenschaftlichen Kommission zur Erforschung der Freimaurerei“ an der Universität Innsbruck und der „Stiftung zur Förderung der masonischen Forschung an Universitäten und Hochschulen“, Köln;
  • Arbeit in fachwissenschaftlichen Arbeitskreisen;
  • Leistung von Beiträgen zur Information der deutschen Öffentlichkeit über Geschichte und Gegenwart der Freimaurerei.


Mitgliedschaft

Mitglied der Forschungsloge kann jeder Bruder Meister werden. Er benötigt dazu einen Bürgen, der Mitglied der Forschungsloge sein muss und der den Meistergrad sowie die Mitgliedschaft in einer v.u.g. Loge bestätigt. Über seinen Aufnahmeantrag entscheidet der Vorstand. Es steht jedem Mitglied frei, sich aktiv an den Arbeiten von QC zu beteiligen oder sich vor allem „konsumierend“ an den Ergebnissen der freimaurerischen Forschung zu erfreuen.

Für den Mitgliedsbeitrag von derzeit € 65,- jährlich erhält jedes Mitglied alle Veröffentlichungen und ist von Organisationsbeiträgen für zentrale Veranstaltungen befreit. Logen können korporative Mitglieder werden.

Meister der Forschungsloge ist PD. Dr. Klaus-Jürgen Grün, Frankfurt am Main.

QC-Wiki

Quatuor Coronati verfügt über ein eigenes Wiki.


Quatuor Coronati, Coetus Pragensis

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder
Quatuor Coronati, Coetus Pragensis heißt eine auf Anregung von Posner entstandene historische Gesellschaft, der Brr. der beiden Großlogen der Tschechoslowakei angehören. Die Vereinigung hat bisher zwei Neudrucke herausgegeben, "Betbuch für Freimaurer" und das Ritual der Loge "Sincérité" (letzteres von Eugen Winterberg entdeckt), und unter dem Titel "Ars Regia" gemeinsam mit der "Academia masonica" eine 1931 erschienene Sondernummer der Freimaurerzeitschrift "Die drei Ringe".

Quatuor Coronati, die vier gekrönten Märtyrer, deren Erinnerungstag in der katholischen Kirche am 8. November gefeiert wird, sind die Schutzheiligen der Steinmetzenverbände in Deutschland, Belgien, Frankreich, während in England von dessen Bauhütten meistens der heilige Johannes (der Evangelist, aber auch der Täufer) verehrt wurde. Die Legende von den vier Gekrönten findet sich in zahlreichen Handschriften und Breviarien. Die Urfassung fällt wahrscheinlich in das 5. Jahrhundert. Der Inhalt der Legende besteht aus zwei miteinander verwobenen Komplexen:

Vier Steinmetzen Claudius, Castorius, Simphorianus und Nicostratus, zu denen sich noch ein fünfter, Simplicius, gesellt, arbeiteten in Pannonien für den Kaiser Diokletian. Nachdem sie ein Standbild des Sonnengottes geliefert hatten verlangte der Kaiser von ihnen die Anfertigung eines Bildes des Gottes Asklepios. Sie verweigerten dies unter der Motivierung, daß sie einem Menschen kein Götterbild anfertigen wollten, und wurden als Christen vom Kaiser zum Tode verurteilt und in der Donau ertränkt Ein anderer Christ, Nicodemus, hob ihre Leichname und setzte sie bei.

Die zweite Hälfte der Legende besagt: Diokletian befahl, daß seine Soldaten dem Gotte Asklepios opfern sollten. Dabei weigerten sich vier christliche cornicularii, d. i. Unteroffiziere, die zum Zeichen ihres Ranges ein hornförmiges Abzeichen am Helm trugen. Auch sie wurden am 8. November, wie die vier Steinmetzen, hingerichtet. Da nun die Namen dieser vier Soldaten nicht bekannt waren, ordnete der Bischof Melchiades an, daß ihr Todestag unter dem Namen der Steinmetzenmärtyrer Claudius, Nicostratus, Simphorianus, Simplicius und Castorius mitgefeiert werde.

In Wirklichkeit handelt es sich also um neun Personen, die hier unter dem Namen der Vier Gekrönten verehrt werden. Hierbei ist weiterhin eine Verschiebung der ursprünglichen Bezeichnung festzustellen. Aus den cornicularii werden die coronati, die Gekrönten, wobei an die Martyrerkronen gedacht wurde. Darstellungen der vier gekrönten Martyrer wiederholt in Breviarien, auf Grabsteinen, besonders schöne Beispiele in Antwerpen und an der Gildenkirche Or San Michele in Florenz. In Rom ist ihnen eine Kirche geweiht (Santi Quatro Coronati).

In den alten Steinmetzenurkunden werden sie seit altersher zitiert. So in der Ordnung der Steinmetzen zu Straßburg 1459: "Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und der würdigen Mutter Marien und auch ihrer seligen Diener, der Heiligen Vier gekrönten zu ewigem Gedächtnis angesehen."


Regius Manuskript

Ebenso auch in der ältesten englischen Hüttenhandschrift, dem Regius Manuskript ), wo es (in Übertragung) heißt:

"Bitten wir nun zu Gott dem Allmächtigen
Und zur Mutter Maria der sufien und prächtigen,
Daß wir diese Artikel halten
Und diese Punkte in allen Gestalten
Wie vordem die heiligen Martyrer vier,
Die der Kunst gedient zu Großer Zier
Gute Maurer, wie sie nur jemals erlesen,
Steinschneider, Bildhauer sind sie auch gewesen."


In den späteren Handschriften der englischen Logen tritt die Erinnerung an die Q. C. wohl zurück. Ihre Verehrung war den deutschen Steinmetzen eigentümlicher als den englischen. In der Freimaurerei sind sie dauernd zu Ehren gekommen durch die nach ihnen benannte Loge Nr. 2076 der englischen Großloge .


Siehe auch unter Regius Poem hier im Freimaurer-Wiki:

  1. Regius-Poem IV
  2. Regius-Poem III
  3. Regius-Poem II
  4. Regius-Poem I