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Aktuelle Version vom 15. März 2016, 12:02 Uhr
Rezension: Adda Rieck: Im Schatten des Eroberers
Aus „Alpina“ 3/2008
Ein Freimaurer-Roman
«Im Schatten des Eroberers»
ist ein Roman, in dem Freimaurer die Hauptrolle spielen. Er ist zudem von einer Frau geschrieben und spielt sich zur Zeit Napoleons ab. Alle Voraussetzungen sind gegeben, um den Roman mit besonderer Aufmerksamkeit und kritisch in die Hand zu nehmen und zu lesen. Wer als Bruder jedoch gedacht hat, eine Frau könne unmöglich einen Freimaurer-Roman schreiben, wird sich – je mehr er sich in das Buch vertieft – eines Besseren belehren lassen.
Adda Rieck hat sich sichtlich bemüht, einerseits die historischen Zusammenhänge richtig darzustellen und anderseits aber auch den Freimaurern gerecht zu werden. Ein Spagat, der nicht einfach zu bewerkstelligen ist.
Die Autorin führt den Leser in die Zeit nach der Französischen Revolution und schildert den Aufstieg Napoleons, der sich schliesslich selbst zum Kaiser krönt. Freimaurer, die anfänglich diesen Aufstieg des Generals bewunderten und es begrüssten, dass er der Schreckensherrschaft der Revolutionäre um Robespierre ein Ende setzte, sahen auch bald die despotischen und diktatorischen Züge der Herrschaft Napoleons. Viele der führenden Männer in seinem Generalstab, aber auch in der Regierung waren Freimaurer.
Der Held des Romans, ein französischer Adeliger, will mit einigen Getreuen Napoleon stürzen. Der Plan wird verraten und der Held muss vor den Häschern fliehen. Er findet Zuflucht in einem Kloster. Als angeblicher Mönch mischt er sich unter eine Pilgergruppe, die nach Santiago de Compostela will. Von Spanien aus hofft er ein Schiff zu finden, das ihn nach England in Sicherheit bringt. Auf seiner Pilgerreise besteht unser Held zahlreiche Abenteuer auf dem Jakobsweg. Er begegnet einem Freimaurer, erfährt von ihm vom Wesen unserer Bruderschaft und macht sich Hoffnung, einst auch in die Bruderkette aufgenommen zu werden.
Die ganze Geschichte hat noch einen zweiten Schauplatz: Wien. Eine junge Frau, die als Säugling in den Revolutionswirren Vater und Mutter – beide adeliger Herkunft – verloren hat, will in Wien ihren Paten kennen lernen. Dieser, Graf Althany ist aber in Nöten. Als eine Stütze der Gesellschaft war er Freimaurer. Unter der damaligen Kaiserin war die Freimaurerei verboten und Freimaurer wurden verfolgt. Ihm drohte die Verhaftung. Auch hier gab es Verwicklungen.
Beeindruckend an diesem Roman ist die enorme Detailvielfalt, nicht nur aller Orts-, Landschafts- und Naturbeschreibungen, die auf ein sehr umfangreiches sorgfältiges Quellenstudium schliessen lassen und allein schon deshalb dieses Buch lesenswert machen. Es eignet sich aber auch als Geschenk und das nicht nur für Freimaurer.
- Alfred Messerli über:
- Adda Rieck: Im Schatten des Eroberers, ein Freimaurer-Roman
- Michael Fritzsche Verlag, Hamburg. 330 Seiten.
- ISBN 3-0002-2893-4 . Bestellung: SCHOPF
Siehe auch
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