Albrecht Wolfgang (Stadthagen): Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 17. Oktober 2016, 07:09 Uhr

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Albrecht Wolfgang Stadthagen.jpg





Johannisloge:

"Albrecht Wolfgang (Stadthagen)"

Orient: Stadthagen
Matr.-Nr.: 448
Gründungsdatum: 12.05.1877
Großloge: AFuAMvD
Schaumburg.Lippewww.jpg

Albrecht Wolfgang: Ein deutscher Freimaurer

Welche Bedeutung hatte Albrecht Wolfgang für die deutsche Freimaurerei? Die Freimaurerloge "Albrecht Wolfgang" trägt ihren Namen zum Gedenken an den ersten deutschen Freimaurer, den regierenden Grafen Albrecht Wolfgang zu Schaumburg-Lippe. Dieser hervorragende, im In- und Ausland vor allem wegen seiner Klugheit und Menschlichkeit geschätzte Angehörige des deutschen Hochadels wurde am 8. Mai 1699 in Bückeburg geboren. Während eines längeren Englandaufenthaltes ist er wahrscheinlich schon im Jahre 1723 und damit als erster Deutscher zum Freimaurer aufgenommen worden. 1725 jedenfalls erscheint sein Name als "Count la Lippe" im Mitgliederverzeichnis der Londoner Loge "Hummer and Grapes", einer der vier Londoner Logen , die erst acht Jahre zuvor, im Jahre 1717, die erste Freimaurer-Großloge (Zusammenschluss der Logen eines Landes), die heutige United Grand Lodge of England, gegründet und damit den Grundstein für die heutige Organisationsform der Freimaurer in der ganzen Welt gelegt hatten.

Graf Albrecht Wolfgang übernahm 1728, nach dem Tode seines Vaters Friedrich Christian, die Regierung seines Landes.

Zehn Jahre später trug er durch praktizierten "Mut vor dem Königsthronen" maßgeblich dazu bei, dass das Ansehen und die Attraktivität der Freimaurerei in Deutschland schlagartig zunahm. In Minden war er zu Gast an der Tafel des preußischen "Soldatenkönigs" Friedrich Wilhelm I. Als dieser sich abfällig und ablehnend über die Freimaurerei äußerte, wagte es Graf Albrecht Wolfgang ihm zu widersprechen und sich offen zur Mitgliedschaft in der Freimaurerei zu bekennen. Kronprinz Friedrich, der spätere König Friedrich II. genannt der Große, war von diesem mutigen Eintreten für die Freimaurerei und der Darstellung ihrer Ziele und Ideale durch den Grafen so beeindruckt, dass er ihn nach der Tafel in einem Vier-Augen-Gespräch bat, ihm zum Eintritt in die Freimaurerei zu verhelfen.

In Deutschland gab es zu dieser Zeit jedoch nur eine Loge, die erst am 6. Dezember 1737 gegründet "Loge de Hambourg" mit dem vollen Namen "Societe des acceptes macons libres de la ville de Hambourg". Diese älteste deutsche Loge mit der Matrikelnummer #1 nahm später den heute noch geführte Namen "Absalom zu den drei Nesseln" an. So bediente sich Graf Albrecht Wolfgang der Vermittlung eines Mitglieds dieser Loge, des Generalmajors und Geheimen Kammerrates Friedrich Christian von Albedyll, um die Aufnahme des Kronprinzen an einem geheim gehaltenen Ort durch Beauftragte dieser Loge in die Wege zu leiten. Nach mehrfachem, heute noch teilweise erhaltenen Briefwechsel, bei dem der Name des Neophyten erst zum Schluß bekannt wurde, erfolgte dann unter strenger Geheimhaltung in der Nacht von 14. zum 15. August 1738 in den oberen Räumen des renommierten "Kornschen Gasthofes" in Braunschweig unter der Leitung des Hamburger Barons Georg Ludwig von Oberg, als Meister vom Stuhl, die Aufnahme des Kronprinzen. Anwesend waren neben weiteren Hamburger Logenmitgliedern, Graf Albrecht Wolfgang, Freidrich Christian von Albedyll und der 1732 in der Londoner "Bear and Harrow Lodge" aufgenommene Georg Ludwig Graf Kielmannsegge.

Geschichtliches

Freimaurerloge "Albrecht Wolfgang"

Die Loge „Albrecht Wolfgang“ wurde 1877 in Stadthagen gegründet. Benannt wurde die Loge nach Albrecht Wolfgang dem von 1728 – 1748 regierende Graf zu Schaumburg-Lippe.

Die ersten Logen in der näheren Umgebung von Stadthagen gab es ab 1776 in Rinteln, ab 1790 in Minden und seit 1860 in Bückeburg. Der erste nachweisbare Stadthäger Freimaurer wird 1819 im Mitgliederverzeichnis der Rintelner Loge "Wilhelm zum Nesselblatt" genannt. Es war Dietrich Wittrich, von Beruf Berg-Inspector. Auch in den Mitgliederverzeichnissen Mindener Loge "Wittekind zur Westfalischen Pforte" werden Männer aus Stadthagen genannt.

Wegen des Verbots durch die drei altpreußischen Großlogen, Juden zu Freimaurern aufzunehmen, kames 1860 unter Beteiligung von Brüdern aus Stadthagen zur Gründung der Loge "Hermine zum Nesselblatt" in Bückeburg.

Der junge Bruder Gerhard Meyer bildete dann ein ein freimaurerisches Kränzchen das im April 1877 zur Gründung der Loge "Albrecht Wolfgang" führte. Am 12. Mai wurde die Loge durch die Große Loge von Hamburg gestiftet und die Licheteinbringung fand am 13. Oktober 1877 durch den Großmeister Glitza statt.

Die Loge wurde durch diese Männer gegründet:

Gerhard Meyer
August Meyer
Adalbert Schoof
August Wiedenroth
Adolf Baar
Gustav Poppe
Adolf Junker
Eduard Schönfeld
Wilhelm Wiedenroth
Franz Häberlin
Fritz Wiegand
Carl Hasse
August Deterding

Der erste Meister vom Stuhl war Gerhard Meyer

Von Brüdern der Loge „Albrecht Wolfgang“ wurde 1920 die Loge "Zur Heilbringenden Quelle" in Bad Oeynhausen mit gegründet.

Danach entwickelten sich die Mitgliederzahlen kontinuierlich bis auf 35 Brüder im Jahre 1913 und blieben bis zum Verbot der Freimaurerei durch die Nationalsozialisten, im Jahre 1935, ziemlich konstant.

Gleich nach Kriegsende fanden sich die Überlebenden und aus den Ostgebieten zugezogene Brüder wieder zusammen. Die Loge „Albrecht Wolfgang" wurde mit Patent vom 12. Mai 1948 der Landesgroßloge der Freimaurer von Niedersachsen unter der alten Matrikelnummer 448 neu bestatigt. Zum Meister vom Stuhl wurde der aus Wernigerode geflüchtete Bruder Dr. med. Ernst Lehmann gewahlt, der der Loge "Zum starken Licht am Brocken" angehörte.

1950 hatte unsere Loge zwar wieder 25 Mitglieder doch setzte, aus welchen Gründen auch immer, ein langsamer Verfall ein. Um die Auflösung zu vermeiden, wurde 1953 durch Eingreifen des damaligen Großmeisters der Landesgroßloge von Niedersachsen, Willy Täger, die Loge "Albrecht Wolfgang" in eine so genannte Deputationsloge der Freimaurerloge "Friedrich zum weißen Pferde" Nr.19, Hannover, umgewandelt. Immer seltener wurden Arbeiten durchgeführt und nach längerer Unterbrechung fand schließlich am 10. Februar 1954 die letzte Aufnahmeloge mit Unterstützung von Brüdern der Loge „Friedrich zum weißen Pferde" statt bei der Bruder Helmut Hermann zum Freimaurer aufgenommen wurde. Er wurde nach beruflicher und aktiver freimaurerischer Wanderschaft schließlich Mitglied der Johannisloge "Stern am Solling" in Holzminden.

Danach ruhte die Arbeit bis 1968. Damals fanden sich 15 Brüder Freimaurer aus acht verschiedenen Logen der Großen Landeslogen A.F.u.A.M., FO und der Großen National Mutterloge zu den 3 Weltkugeln zusammen, reaktivierten die Deputationsloge "Albrecht Wolfgang" und beantragten, mit Zustimmung der Mutterloge "Friedrich zum weißen Pferde", bei der Großen Landesloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer die Umwandlung in eine "gerechte und vollkommene" Loge. Am 28. September 1968 wurde das Patent erteilt.

Die erneute Lichteinbringung erfolgte auf Tag und Stunde genau 91 Jahrenach der ersten, nämlich am 13. Oktober 1968 durch den damaligen Großmeister Bruder Hans Gemünd. Seither haben sich die Brüder dieser alten jungen Loge redlich bemüht, diese zu einem starken integralen Bestandteil der Freimaurerei zu machen. Längst kann man inzwischen feststellen, daß sich der Zusammenschluß dieser im Schaumburger Land verstreut lebenden Brüder bewahrt hat. Die Loge ist eine, in der Aktivität nicht erlahmende Bruderschaft von gegenwärtig 33 Mitgliedern geblieben.

Adresse:

Bijou02 96DPI.png

Am Markt 1
31655 Stadthagen

Emailkontakt

aw.stadthagen@freimaurerei.de

Siehe auch