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+ | Man habe auch bereits die gerichtliche Verfolgung aufgenommen und verschiedene Personen verhaftet, "ob man gleich Große Ursache zu zweifeln hat, daß ihre Grundsätze mit einigen Erleichterungen und hohen Betrachtungen, welche bei dem Molinismo und Quietismo zu finden, solten in Vergleichung zu stellen seyn". Im Kirchenstsat erließ der Kardinalstsatssekretar Firrao am 14. Januar 1739 ein Edikt, das die päpstliche Bulle "unter Androhung der Exkommunikation, Konfiskation der Güter und selbst des Todes gegen freimaurerische Versammlungen unnachläßlich und ohne Hoffnung auf Begnädigung" kundgibt. | ||
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+ | Die Häuser, in denen derartige Versammlungen abgehalten und geduldet würden, seien niederzureißen, die zum Beitritt Geworbenen hatten bei einer Strafe von tausend Goldtalern oder sogar Einkerkerung die Namen der Anwerber anzuzeigen. Im gleichen Jahre wurde in Florenz [[Tommaso Crudeli]] wegen Zugehörigkeit zur Freimaurerei gefoltert und ins Gefängnis der I. geworfen. | ||
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+ | Besonders heftig gebärdete sich die Inquisition in Spanien, wo Philipp V. regierte. Der Generalinquisitor 0rbey Larreategui setzte ein Edikt durch, das die ganze Gerichtsbarkeit gegen die Freimaurer in den Wirkungskreis der Inquisition verwies. Der König verbannte alle Freimaurer aus seinem Lande. Als man nach Ablauf der sechstägigen Gnadenfrist noch eine Loge entdeckte, wurden die dabei überraschten acht Freimaurer eingekerkert. | ||
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+ | Unter Ferdinand VII. setzte die Inquisition, nach Erlaß der zweiten antifreimaurerischen Bulle des Papstes Benedikt XIV., am 2. Juli 1751 wieder ein scharfes königliches Edikt durch. Urheber der Maßregel war der Franziskanermönch Fra [[José Torrubia]] , Zensor und Revisor des heiligen Offiziums der Inquisition zu Madrid. Auf seine Anklage hin erklärte der König, er habe beschlossen, "diesen nachteiligen Orden mit seinem ganzen Ansehen auszurotten". Immerhin kam er dem Wunsche Torrubias nicht nach, daß die Freimaurer "zur größeren Verherrlichung des Glaubens und zur Stärkung des Glaubens in einem erbaulichen Autodafé verbrannt werden". | ||
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+ | Dagegen war es in Portugal schon früher unter Johann V. zu dieser Maßnahme gekommen. Drei Edelsteinschneider, [[Coustos]], Mouton und Braslé, wurden nach Folterung vor dem Präsidenten der I., Kardinal de Cunho, bei einem Autodafé in der Kirche des heiligen Dominikus zu Lissabon am 21. Juli 1744, dem der König mit dem ganzen Hofe beiwohnte, zu Galeerenstrafen, bezw. Deportation verurteilt. | ||
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+ | Im gleichen Jahre fanden zwei weitere Autodafés statt. Auch unter Josef I. setzte die Inquisition ihre Verfolgungen bis zu dem Augenblick fort, da der Freimaurer [[Pombal]] Ministerpräsident wurde. Unter der Königin Maria I., die unter dem Einfluß des Inquisitors Alvara José Rodelhan stand, wurden die Freimaurer neuerdings der Inquisition überantwortet. | ||
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+ | 1775 überfiel der Inquisitor P. Mabile mit Bewaffneten die Mutterloge in Avignon; 1785 wurden in Venedig mehrere Freimaurer verbannt, kurze Zeit hernach befahl der Staatsinquisitor [[Girolamo Diedo]], auch in Verona nach Freimaurern zu fahnden. Eine Loge wurde ausgehoben, deren Gründer und Stuhlmeister, ein französischer Sprachlehrer, gefangengenommen. Zu Überfallen kam es auch in Padua und Rom. Dort benützte die Inquisition auch den Prozeß gegen [[Cagliostro]] zu antifreimaurerischen Maßnahmen. | ||
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+ | In dem vom Notar der heiligen römischen und allgemeinen I. unterzeichneten Urteilsdekret gegen den Abenteurer wurde erklärt, daß Papst Pius VI. durch eine neue Apostolische Konstitution die früher gegen die Freimaurerei erlassenen Bullen erneuere und bestätige. Das Buch Cagliostros über seine sogenannte Ägyptische Maurerei wurde auf öffentlichem Platz verbrannt. | ||
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+ | Im 19. Jahrhundert wirkte die I namentlich wieder in Portugal und Spanien gegen die Freimaurerei. Nach der Rückkehr Ferdinands VII wurden am 25. September 1814 in Madrid 25 Freimaurer auf sechs Jahre in die Kerker der Inquisition geworfen, 1815 wurden in Granada fünf Freimaurer gehängt, 1819 erlitten in Madrid zwei Bruder den Foltertod, 1825 wurden in Granada wieder sieben Freimaurer hingerichtet, und im folgenden Februar Antonio Caro, der mit dem Rufe starb: "Es lebe die Freimaurerei!' | ||
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+ | Nach seiner Tötung schnitt man ihm die rechte Hand ab. In Portugal erreichten die Verfolgungen in der Zeit von 1824-1834 ihren Höhepunkt. | ||
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Version vom 23. Mai 2010, 16:45 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Inquisition
Sie bekämpfte seit 1737 die Freimaurerei. Der ersten Bulle gegen die Freimaurer "In eminenti", die am 28. April 1738 vom Papst Clemens XIII erlassen wurde, ging auf Veranlassung der Sacra congregatio inquisitionis am 25. Juni 1737 eine Konferenz voraus, an der der Papst mit den Leitern der drei päpstlichen Kanzleien, den Kardinalen Ottoboni, Spinula und Zondadari und dem Inquisitor des heiligen Offiziums über die Freimaurerei beriet.
Die Berliner "Vossische Zeitung" veröffentlichte in ihrer Nummer 85 einen Bericht aus der Lombardei vom 30. Juni 1737, wonach das heilige Amt der I. geurteilt habe, daß unter der Freimaurerei "ein geheimer Molinismus oder Quietismus verborgen seyn müsse".
Man habe auch bereits die gerichtliche Verfolgung aufgenommen und verschiedene Personen verhaftet, "ob man gleich Große Ursache zu zweifeln hat, daß ihre Grundsätze mit einigen Erleichterungen und hohen Betrachtungen, welche bei dem Molinismo und Quietismo zu finden, solten in Vergleichung zu stellen seyn". Im Kirchenstsat erließ der Kardinalstsatssekretar Firrao am 14. Januar 1739 ein Edikt, das die päpstliche Bulle "unter Androhung der Exkommunikation, Konfiskation der Güter und selbst des Todes gegen freimaurerische Versammlungen unnachläßlich und ohne Hoffnung auf Begnädigung" kundgibt.
Die Häuser, in denen derartige Versammlungen abgehalten und geduldet würden, seien niederzureißen, die zum Beitritt Geworbenen hatten bei einer Strafe von tausend Goldtalern oder sogar Einkerkerung die Namen der Anwerber anzuzeigen. Im gleichen Jahre wurde in Florenz Tommaso Crudeli wegen Zugehörigkeit zur Freimaurerei gefoltert und ins Gefängnis der I. geworfen.
Philipp V
Besonders heftig gebärdete sich die Inquisition in Spanien, wo Philipp V. regierte. Der Generalinquisitor 0rbey Larreategui setzte ein Edikt durch, das die ganze Gerichtsbarkeit gegen die Freimaurer in den Wirkungskreis der Inquisition verwies. Der König verbannte alle Freimaurer aus seinem Lande. Als man nach Ablauf der sechstägigen Gnadenfrist noch eine Loge entdeckte, wurden die dabei überraschten acht Freimaurer eingekerkert.
"Erbauliches Autodafé"
Unter Ferdinand VII. setzte die Inquisition, nach Erlaß der zweiten antifreimaurerischen Bulle des Papstes Benedikt XIV., am 2. Juli 1751 wieder ein scharfes königliches Edikt durch. Urheber der Maßregel war der Franziskanermönch Fra José Torrubia , Zensor und Revisor des heiligen Offiziums der Inquisition zu Madrid. Auf seine Anklage hin erklärte der König, er habe beschlossen, "diesen nachteiligen Orden mit seinem ganzen Ansehen auszurotten". Immerhin kam er dem Wunsche Torrubias nicht nach, daß die Freimaurer "zur größeren Verherrlichung des Glaubens und zur Stärkung des Glaubens in einem erbaulichen Autodafé verbrannt werden".
Portugal
Dagegen war es in Portugal schon früher unter Johann V. zu dieser Maßnahme gekommen. Drei Edelsteinschneider, Coustos, Mouton und Braslé, wurden nach Folterung vor dem Präsidenten der I., Kardinal de Cunho, bei einem Autodafé in der Kirche des heiligen Dominikus zu Lissabon am 21. Juli 1744, dem der König mit dem ganzen Hofe beiwohnte, zu Galeerenstrafen, bezw. Deportation verurteilt.
Im gleichen Jahre fanden zwei weitere Autodafés statt. Auch unter Josef I. setzte die Inquisition ihre Verfolgungen bis zu dem Augenblick fort, da der Freimaurer Pombal Ministerpräsident wurde. Unter der Königin Maria I., die unter dem Einfluß des Inquisitors Alvara José Rodelhan stand, wurden die Freimaurer neuerdings der Inquisition überantwortet.
Avignon
1775 überfiel der Inquisitor P. Mabile mit Bewaffneten die Mutterloge in Avignon; 1785 wurden in Venedig mehrere Freimaurer verbannt, kurze Zeit hernach befahl der Staatsinquisitor Girolamo Diedo, auch in Verona nach Freimaurern zu fahnden. Eine Loge wurde ausgehoben, deren Gründer und Stuhlmeister, ein französischer Sprachlehrer, gefangengenommen. Zu Überfallen kam es auch in Padua und Rom. Dort benützte die Inquisition auch den Prozeß gegen Cagliostro zu antifreimaurerischen Maßnahmen.
In dem vom Notar der heiligen römischen und allgemeinen I. unterzeichneten Urteilsdekret gegen den Abenteurer wurde erklärt, daß Papst Pius VI. durch eine neue Apostolische Konstitution die früher gegen die Freimaurerei erlassenen Bullen erneuere und bestätige. Das Buch Cagliostros über seine sogenannte Ägyptische Maurerei wurde auf öffentlichem Platz verbrannt.
Im 19. Jahrhundert wirkte die I namentlich wieder in Portugal und Spanien gegen die Freimaurerei. Nach der Rückkehr Ferdinands VII wurden am 25. September 1814 in Madrid 25 Freimaurer auf sechs Jahre in die Kerker der Inquisition geworfen, 1815 wurden in Granada fünf Freimaurer gehängt, 1819 erlitten in Madrid zwei Bruder den Foltertod, 1825 wurden in Granada wieder sieben Freimaurer hingerichtet, und im folgenden Februar Antonio Caro, der mit dem Rufe starb: "Es lebe die Freimaurerei!'
Nach seiner Tötung schnitt man ihm die rechte Hand ab. In Portugal erreichten die Verfolgungen in der Zeit von 1824-1834 ihren Höhepunkt.
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