Melencolia § I: Unterschied zwischen den Versionen

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Dr. Ernst Theodor Mayer
 
Dr. Ernst Theodor Mayer
 
== Ergänzungen und abweichende Definitionen ==
 
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Das Flugtier, welches Dürers Bild-Überschrift auf einer Banderole trägt,hat
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einen Drachenschwanz und ist niemals eine Fledermaus - befragen Sie die Zoologie(!), sondern ein Alchemie-Ringdrache, hier mit geöffnetem Ring, weil er auf der Flucht ist vor dem Licht Gottes, das in der Finsternis scheint (Johannes-Evangelium: 1,5).
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Melencolia § I ist das einzige seiner Bilder, das Dürer tituliert hat. Dieser 
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Original-Titel aber wird nicht ernst genommen. Man hält ihn bislang für eine
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ältere Schreibweise, die jedoch in keinem Lexikon zu finden ist.Der gut lesbare
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Titel besteht aus 12 Zeichen, von denen das Paragraphenzeichen als "Ziervirgel" fast immer weggelassen wird, so auch im Internet. Wer mit seiner Melencolia § I
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Interpretation im Internet gefunden werden will, muss das signum sectionis "§" weglassen. Melencolia § I aber ist das Anagramm für "Cameleon § LI I"'(s.u.).
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Und diese Verschlüsselung hat nun schon 496 Jahre Bestand, auch weil ein
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bedeutender, jedoch überaus sehbehinderter Humanist, Joachim Camerarius,
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latinisierter Kammermeister(1522-1570), im Jahre 1541 ohne die von ihm
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benötigte Nah-Brille "Melencolia § I " in gutem Latein zwar aber 1.) als
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"Melancholie" falsch gedeutet hat. Eigentlich hätte Camerarius als
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ausgewiesener Philologe es wissen müssen, dass aus einem  epsilon niemals
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ein alpha, insbesondere aus dem zweiten "e" in Melencolia nie ein "a" für das
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griechische "melas" = schwarz wird. Aber er hat die Buchstaben eben nicht genau lesen können und sich auf sein physiognomonisches Vorurteil verlassen
  
Das Flugtier, das den Titel trägt, ist niemals eine Fledermaus (befragen Sie die Zoologie !), sondern ein Ringdrache.
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Ausserdem beschrieb Camerarius in 175 Wörtern u.a.: 2.) ein gesenktes Haupt
Zudem hat Dürer ein einziges seiner Bilder mit einem Titel versehen: " Melencolia § I ". Dieser lesbare aber von allzu
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(demisso capite), 3.) Augen-Lider, die gesenkt den Boden anstarren (palpebris
Vielen nicht ernst genommene Titel besteht aus genau 12 Zeichen und ist ein Anagramm für " Cameleon § LI I " (s.u.). Und diese Verschlüsselung hat nun schon 496 Jahre Bestand, weil ein bedeutender jedoch überaus fehlsichtiger Humanist, Joachim Camerarius (Kammermeister), im Jahre 1541 ohne die ihm nötige Nah-Brille "Melencolia § I " in gutem Latein zwar aber als 1.) ‘Melancholie‘ falsch gedeutet hat (eigentlich hätte er als ausgewiesener Philologe wissen müssen, dass aus einem epsilon niemals ein alpha, insbesondere aus dem zweiten "e" nie ein "a" für schwarz wird).
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deictis humum intuetur), 4.) den 12-Sterne-Kranz auf Melencolias festlich
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gescheitelter Frisur als vernachlässigtes und zerzaustes Haar (capillo est
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neglectiore, & diffuso) und schließlich 5.) das Magische Quadrat gar als  
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Fenster mit einem Spinnengewebe davor (fenestram à pictore aranearum taela, & venationem harum) - Lateinischer Originaltext s.Rupprich I,1956,S.319.
  
Ausserdem beschrieb er in 175 Wörtern u.a.: 2.) ein gesenktes Haupt (demisso capite), 3.) Lider, die gesenkt den Boden anstarren (palpebris deictis humum intuetur), 4.) den 12-Sterne-Kranz im exakt gescheitelten Haar als vernachlässigtes und zerzaustes Haar (capillo est neglectiore, & diffuso) und schließlich 5.) das Magische Quadrat als Fenster mit einem Spinnengewebe davor (fenestram à pictore aranearum taela, & venationem harum) Originaltext s.Rupprich I,1956,S.319.
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Die meisten Camerarius-Beobachtungs-Fehler hat man in den letzten 479 Jahren zwar nach und nach richtig gestellt, nicht aber den Haupt-Fehler"Melancholie", mit der Melencolia § I nichts zu tun hat. Sie gehört daher auch nicht in die Reihe der vier Temperamente - man sucht  den gleichformatigen Sanguiniker bei
 
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Dürer vergeblich - sondern zu den Drei-Stufen des mystischen Weges zu Gott: Purgatio-Illuminatio-Perfectio !
Die meisten Camerarius-Fehler hat man in den letzten 479 Jahren zwar nach und nach richtig gestellt, nicht aber den Schlüssel-Fehler "Melancholie", mit der Melencolia § I nichts zu tun hat. Vielmehr illustriert Dürer sich selber, aber in seinem zu recht Heräsie-Vorwürfe fürchtenden, verschlüsselten Selbstbild als weiblicher "Vollender", als "Schöpfer", als "gottgewordener Mensch", der die von Pico della Mirandola 1486 ff. formulierte individuelle Aufgabe des Menschen, der seine Gottesbendbildlichkeit ernst nimmt, durch kreative Leistungen "Gottes Sohn und mit ihm eins zu werden", Himmel und Erde, den Kosmos zu versöhnen (maritare mundum - gemäß der 13.These v. Pico zur weißen=wissenschaftlichen Magie) gerade vollbringt bzw. vollbracht hat.
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Dürer illustriert mit Melencolia § I nicht nur die "Illuminatio" sondern
Ein großartiger Gedanke (leicht nachzulesen z.B. in Picos Rede über die Menschenwürde, 1486 (Reclam, Stuttgart, 1997 - Nr. 9658). Und dies - lebensbedrohlich-herätisch - schon vor der Reformation, die diesen emanzipatorischen wie auch Durchbruch zum eigenständigen Denkens neben der späteren Verbrennung von Giordano Bruno am 17. Februar 1600, früh einzudämmen versucht hat, indem sie den sündigen Menschen aufs Podest stellte, der Rechtfertigung vor Gott nur "sola fide", allein durch Glauben erreicht.  
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sich selber auf der Höhe seines Schaffens, und zwar mit seinem Heräsie-Vorwürfe fürchtenden,daher mehrfach verschlüsselten Selbstbild als weiblichen "Vollender", mit einem 12-Sterne-Kranz der Himmelsbraut als "Schöpfer", als "gottgewordenen Menschen", der die von Pico della Mirandola, 1486 ff., formulierte individuelle Aufgabe des Menschen, der seine Gottesebenbildlichkeit ernst nimmt, durch kreative Leistungen "Gottes Sohn und mit ihm eins zu werden"("filium Deum fieri et unire Deo"), Himmel und Erde, den Kosmos zu vermählen - das "maritare mundum"- gemäß der 13.Pico-These zur weißen = wissenschaftlichen  
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Magie- gerade vollbringt bzw. vollbracht hat und den "Welten-Sabbath"feiert.
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Deshalb die auf dem B74-Kupferstich zur Darstellung gebrachte kontemplative, ruhend-bewegungslose Tätigkeit Melencolias, in Harmonie mit dem Schöpfer. Keinerlei Anzeichen von Trägheit (acedia), bei dem ins Weltall gerichteten "überwachen" Blick der Divinità von Albrecht Dürer.  
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Ein großartiger Gedanke, nachzulesen in Picos Rede über die Menschenwürde,1486 (Reclam, Stuttgart, 1997 - Nr. 9658)oder im Internet: LINK. Allerdings aber auch ein lebensbedrohlich-herätischer Gedanke - schon vor der Reformation, die diese emanzipatorische Illustration und den Durchbruch zu einem eigenständigen Denken früh einzudämmen versucht hat (zuletzt mit der Verbrennung von Giordano  
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Bruno am 17. Februar 1600 in Rom), indem sie den sündigen Menschen aufs Podest stellte, der seine Rechtfertigungvor Gott nur"sola fide", allein durch Glauben, erreicht.
  
 
== Bedeutung für Freimaurer ==
 
== Bedeutung für Freimaurer ==

Version vom 25. Mai 2010, 18:37 Uhr

Ergänzende Ausarbeitungen zur Seite "Melancholia" von Dr. Ernst Theodor Mayer

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Autor

Dr. Ernst Theodor Mayer

Ergänzungen und abweichende Definitionen

Das Flugtier, welches Dürers Bild-Überschrift auf einer Banderole trägt,hat einen Drachenschwanz und ist niemals eine Fledermaus - befragen Sie die Zoologie(!), sondern ein Alchemie-Ringdrache, hier mit geöffnetem Ring, weil er auf der Flucht ist vor dem Licht Gottes, das in der Finsternis scheint (Johannes-Evangelium: 1,5). Melencolia § I ist das einzige seiner Bilder, das Dürer tituliert hat. Dieser Original-Titel aber wird nicht ernst genommen. Man hält ihn bislang für eine ältere Schreibweise, die jedoch in keinem Lexikon zu finden ist.Der gut lesbare Titel besteht aus 12 Zeichen, von denen das Paragraphenzeichen als "Ziervirgel" fast immer weggelassen wird, so auch im Internet. Wer mit seiner Melencolia § I Interpretation im Internet gefunden werden will, muss das signum sectionis "§" weglassen. Melencolia § I aber ist das Anagramm für "Cameleon § LI I"'(s.u.).

Und diese Verschlüsselung hat nun schon 496 Jahre Bestand, auch weil ein bedeutender, jedoch überaus sehbehinderter Humanist, Joachim Camerarius, latinisierter Kammermeister(1522-1570), im Jahre 1541 ohne die von ihm benötigte Nah-Brille "Melencolia § I " in gutem Latein zwar aber 1.) als "Melancholie" falsch gedeutet hat. Eigentlich hätte Camerarius als ausgewiesener Philologe es wissen müssen, dass aus einem epsilon niemals ein alpha, insbesondere aus dem zweiten "e" in Melencolia nie ein "a" für das griechische "melas" = schwarz wird. Aber er hat die Buchstaben eben nicht genau lesen können und sich auf sein physiognomonisches Vorurteil verlassen

Ausserdem beschrieb Camerarius in 175 Wörtern u.a.: 2.) ein gesenktes Haupt (demisso capite), 3.) Augen-Lider, die gesenkt den Boden anstarren (palpebris deictis humum intuetur), 4.) den 12-Sterne-Kranz auf Melencolias festlich gescheitelter Frisur als vernachlässigtes und zerzaustes Haar (capillo est neglectiore, & diffuso) und schließlich 5.) das Magische Quadrat gar als Fenster mit einem Spinnengewebe davor (fenestram à pictore aranearum taela, & venationem harum) - Lateinischer Originaltext s.Rupprich I,1956,S.319.

Die meisten Camerarius-Beobachtungs-Fehler hat man in den letzten 479 Jahren zwar nach und nach richtig gestellt, nicht aber den Haupt-Fehler"Melancholie", mit der Melencolia § I nichts zu tun hat. Sie gehört daher auch nicht in die Reihe der vier Temperamente - man sucht den gleichformatigen Sanguiniker bei Dürer vergeblich - sondern zu den Drei-Stufen des mystischen Weges zu Gott: Purgatio-Illuminatio-Perfectio ! Dürer illustriert mit Melencolia § I nicht nur die "Illuminatio" sondern sich selber auf der Höhe seines Schaffens, und zwar mit seinem Heräsie-Vorwürfe fürchtenden,daher mehrfach verschlüsselten Selbstbild als weiblichen "Vollender", mit einem 12-Sterne-Kranz der Himmelsbraut als "Schöpfer", als "gottgewordenen Menschen", der die von Pico della Mirandola, 1486 ff., formulierte individuelle Aufgabe des Menschen, der seine Gottesebenbildlichkeit ernst nimmt, durch kreative Leistungen "Gottes Sohn und mit ihm eins zu werden"("filium Deum fieri et unire Deo"), Himmel und Erde, den Kosmos zu vermählen - das "maritare mundum"- gemäß der 13.Pico-These zur weißen = wissenschaftlichen Magie- gerade vollbringt bzw. vollbracht hat und den "Welten-Sabbath"feiert. Deshalb die auf dem B74-Kupferstich zur Darstellung gebrachte kontemplative, ruhend-bewegungslose Tätigkeit Melencolias, in Harmonie mit dem Schöpfer. Keinerlei Anzeichen von Trägheit (acedia), bei dem ins Weltall gerichteten "überwachen" Blick der Divinità von Albrecht Dürer. Ein großartiger Gedanke, nachzulesen in Picos Rede über die Menschenwürde,1486 (Reclam, Stuttgart, 1997 - Nr. 9658)oder im Internet: LINK. Allerdings aber auch ein lebensbedrohlich-herätischer Gedanke - schon vor der Reformation, die diese emanzipatorische Illustration und den Durchbruch zu einem eigenständigen Denken früh einzudämmen versucht hat (zuletzt mit der Verbrennung von Giordano Bruno am 17. Februar 1600 in Rom), indem sie den sündigen Menschen aufs Podest stellte, der seine Rechtfertigungvor Gott nur"sola fide", allein durch Glauben, erreicht.

Bedeutung für Freimaurer

Und für Freimaurer besonders wichtig: Das Polyeder hat das Hexagramm zum Grundriss und das Achtort-Oktogon im Magischen Quadrats zum seitlichen Aufriß = Kreuzriß: Zwei Bauhütten-Geheimnisse sind in Melencolia § I ganz zentral !

Damit es aber nicht zu lang wird, jetzt die Anagramm-Auflösung:

  • 1. Cameleon ist die von Pico della Mirandola erfundene Gattungsbezeichnung für den Menschen, der nicht nur wie das Tier-Cameleon die Farbe, sondern auch seinen Charakter ändern könne: ins Tierische entarten oder göttlich werden;
  • 2. § LI = Kapitel 51 im 8. Buch "Naturalis historia" von Plinius d.Ä. (23-79), das ausschließlich vom Cameleon handelt;
  • 3. I = EINS = Tetragramm = GOTT als fons numerorum, Quelle aller Zahlen.

Der von Dürer insinuierte Melencolia § I - Titel also lautet: MENSCH GOTT bzw. "gottgewordener Mensch". Dazu zwei Bilder mit Texten und der Hinweis auf "Angelo terrestre" bei Google.

Weitere Anmerkungen

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