Traktat: Schloß Kuckuckstein: Unterschied zwischen den Versionen

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(Buch: Matrikel und Stamm­buch 1737-1972, herausgegeben 1974, 2. Auflage 1988).
 
(Buch: Matrikel und Stamm­buch 1737-1972, herausgegeben 1974, 2. Auflage 1988).
 
Recherchen in der Familienge­schichte Carlowitz, zur Verfügung ge­stellt vom Genealogen des Verbandes „Sächsischer Adel", ergeben: Karl Adolf
 
Recherchen in der Familienge­schichte Carlowitz, zur Verfügung ge­stellt vom Genealogen des Verbandes „Sächsischer Adel", ergeben: Karl Adolf
[1771 bis 1837) war wohl Käufer von Schloß Kuckuckstein, lebte aber vorerst weiter in Großhartmannsdorf, ca. 40 Kilometer von Liebstadt in Rich­tung Chemnitz. Im Verzeichnis der Dresdner Loge „[[Zu den drei Schwer­tern und wahren Freunden]]" wird er 1809 als Mitglied im III- Grad, wohn­haft in Großhartmannsciorf, mit der Be­zeichnung „Rittmeister"  
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[1771 bis 1837) war wohl Käufer von Schloß Kuckuckstein, lebte aber vorerst weiter in Großhartmannsdorf, ca. 40 Kilometer von Liebstadt in Rich­tung Chemnitz. Im Verzeichnis der Dresdner Loge „[[Zu den drei Schwer­tern und wahren Freunden]]" wird er 1809 als Mitglied im III- Grad, wohn­haft in Großhartmannsdorf, mit der Be­zeichnung „Rittmeister"  
 
geführt. Spä­ter taucht auch die Bezeichnung „Ge­neral" auf. Zwischen
 
geführt. Spä­ter taucht auch die Bezeichnung „Ge­neral" auf. Zwischen
 
1823 und 1827 hat er die Loge gedeckt.
 
1823 und 1827 hat er die Loge gedeckt.

Version vom 17. Februar 2011, 23:52 Uhr

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Traktate 36: Schloß Kuckuckstein

von Ernst-Günther Geppert

Quelle: Humanität 1989 Nr.3 April Seite 21 + 22


Kein Freimaurertempel auf Schloß Kuckuckstein bei Liebstadt/DDR


Das Phänomen: „Loge auf Schloß Kuckuckstein bei Liebstadt" flattert mir seit 15 Jahren immer wieder auf den Tisch, nachdem ich mich seit 35 Jahren mit den „Gründungen von Freimaurerlogen seit 1737" beschäf­tige (Buch: Matrikel und Stamm­buch 1737-1972, herausgegeben 1974, 2. Auflage 1988). Recherchen in der Familienge­schichte Carlowitz, zur Verfügung ge­stellt vom Genealogen des Verbandes „Sächsischer Adel", ergeben: Karl Adolf [1771 bis 1837) war wohl Käufer von Schloß Kuckuckstein, lebte aber vorerst weiter in Großhartmannsdorf, ca. 40 Kilometer von Liebstadt in Rich­tung Chemnitz. Im Verzeichnis der Dresdner Loge „Zu den drei Schwer­tern und wahren Freunden" wird er 1809 als Mitglied im III- Grad, wohn­haft in Großhartmannsdorf, mit der Be­zeichnung „Rittmeister" geführt. Spä­ter taucht auch die Bezeichnung „Ge­neral" auf. Zwischen 1823 und 1827 hat er die Loge gedeckt.

Recherchen in den Mitgliederverzeichnissen benachbar­ter Logen, wie zum Beispiel Chemnitz, nur 30 Kilometer von Großhartmanns­dorf entfernt, waren vergeblich. Der Name v. Carlowitz taucht nicht wieder auf. Auch bis nach 1928, als das Schloß verkauft wurde, findet man in keinem Mitgliederverzeichnis irgendeiner Freimaurerloge diesen Namen.

Bliebe also, wie gesagt, nur der Stammvater des 1. Zweiges der Familie Carlowitz, Karl Adolf (1771-1837), Zeitgenosse von Freiherrn vom Stein, Novalis und Gottfried Christian Körner, dem Vater von Theodor Körner. Nun findet man zu jenen Zeiten, daß in Schlössern wie zum Beispiel Rosenau, Oberösterreich, oder Schloß Schwarzenbrück, Landkreis Nürnberg, oder in der Neuzeit Schloß Aschbach [angefangen) Logenräume erstellt wur­den, um „Loge zu machen"!!), das heißt, gegebenenfalls Arbeiten durch­führen zu können. In Rosenau und auch Schwarzenbrück sind die signifi­kanten Merkmale eines Freimaurertempels erkennbar.

1796 wurden in Deutschland fünf Lo­gen gegründet: „Carl zum Felsen" in Hamburg, "Zur Wahrheit" in Prenzlau, „Castor und Pollux" in Rawitsch und „Zur deut­schen Redlichkeit" in Iserlohn, dazu eine FeldlogeSt. Johannes zum De­gen" in Hoya.

Ein Jahr zuvor oder danach wurde keine Loge in dieser Gegend gegrün­det. Eine Loge in der Nachbarschaft (1% Stunden Ritt) wurde erst 1864 in Pirna gegründet und 1907 wieder ge­schlossen. - Es ist richtig, daß die Wandbemalungen - Eichenzweige als Ranken - ein fiktives Gewölbe auf Säulen stehend, mit Sternbildzeichen, 1931 übermalt wurden, als die Burg in die Hände der von Loeben überging; hat aber mit den Nazis direkt nichts zu tun.

In meiner Korrespondenz mit der da­mals noch lebenden, dem 1. Zweig der v. Carlowitz (Großhartmannsdorf) ent­stammenden Frau Astrid von Römer, geb. Kirchner, Großmutter von Carlo­witz, die bis 1928 ihre Jugend auf Schloß Kuckuckstein verlebte, erkann­te in den von mir vorgelegten Fotogra­fien einwandfrei das Arbeitszimmer und die Bibliothek des letzten Schloßherrn. Meine Frage, ob der Schloßherr oder andere männliche Mitglieder der Familie Freimaurer gewesen waren, konnte sie mir nicht beantworten. - Zum „Tatort": Der gezeigte Raum ist kein Logenraum, da weder der Grund­riß noch durch die perspektivische Be­malung eine rechtwinklig-längliche Form zu erkennen ist. Die zwischen den Eichenranken plazierten Sterne und in der Mitte des „Gewölbes" sogar eine Sonne, dürften einige „Sternbil­der" andeuten, freimaurerische Symbole aber habe ich darin nicht erken­nen können. Der Zutritt zu dem Raum erfolgt laut Foto über zehn Stufen, dazu zwei weitere jenseits der Tür. Auch die beiden Säulen, auf die man zukommt, zwischen denen das „Kabinett" steht, sind „tragende" Säulen, also nicht „MiniMini3zw.jpg" und „MiniMini3zw.jpg". Daß diese frei stehen müssen, wußte auch damals jeder Freimaurer.

Im übrigen ist links davon eine dritte Säule gemalt, die direkt an die linke der vorher beschriebenen anschließt, halb hinter dem Bücherschrank ver­steckt. Sie ist jedoch wesentlich schlan­ker. An einer Wand befand sich seiner­zeit die Abbildung eines alten französischen Teppichs mit drei Ebenen (von Br. Claus Feddersen beschrieben). Das alleine macht noch keinen Logentem­pel aus: auch nicht nach unten gehen­de Eichenranken. Die Eiche mit der Akazie austauschen zu wollen, er­scheint mir ausgeschlossen. Die Frei­maurer der damaligen Zeit hatten ein wesentlich besseres Verhältnis zu Symbolen und deren Inhalte als (lei­der) heute. Die Makrokosmos- und Mi­krokosmos-Symbolik war um die Jahr­hundertwende bereits in sich zerfallen.

Ich meine: hier ist man, wie so oft, wenn es angeboten wird, nur allzu ger­ne bereit, in Geschautes irgend etwas hineinzudeuteln, was sich anbietet, aber nicht ist!

Etwas anderes ist die Tatsache, daß nach allen Ostblockstaaten nun auch die DDR sich darauf besinnt, daß die Freimaurerei eine geschichtliche Tatsache ist, das Vehikel der Kultur von West nach Ost im 10. Jahrhundert, eine geschichtstragende Tatsache, um die man nicht herum kommt. An den Uni­versitäten in Rußland, Polen, Bulga­rien, Rumänien, Ungarn und Jugosla­wien wird sehr zum Vorteil der in der Welt forschenden Brüder das Thema „Freimaurerei", nicht als symbolischer Männerbund, sondern als Historie ge­lesen. Hervorragende Arbeiten von zehn Universitätsprofessoren dieser Länder standen schon vor zwölf Jahren im Mittelpunkt eines sechstägigen Se­minars in Lüneburg, an dem auch deut­sche Wissenschaftler beteiligt waren (u. a. auch ich).

Wenn sich nun hier in der Deutschen Demokratischen Republik ein kleines Museum bildet, mit offensichtlich gu­tem Hintergrund, sollte man das begrü­ßen und sogar unterstützen, so wie auch die Arbeiten unseres Brs. Herbert Schneider (Museumsdirekter des Deut­schen Freimaurermuseums e. V. in Bayreuth) in Posen unterstützt werden. Mag man auch die Räume auf Schloß Kuckuckstein als „Freimaurerloge" zeigen, hüten wir uns, da etwas hinein­zudeuteln.

Br. Ernst-Günther Geppert

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