Laizismus: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Kategorie:Lexikon]]

Version vom 13. Juli 2015, 11:38 Uhr

Laizismus

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

Vom Katholizismus wird die Freimaurerei als die Hauptförderin des Laizismus, als die Trägerin einer reinen Diesseitskultur angesehen.

Unter Laizismus wird dabei pauschal der Freimaurerei der Vorwurf gemacht, sie sei in bezug auf die Ethik rein naturalistisch-humanitär und anti-supranaturalistisch eingestellt und vertrete in der Metaphysik den undogmatischen Gottesbegriff mit rein subjektiver Binnenzeichnung.

Hier ist innerhalb der Freimaurerei eine klare Scheidung in eine überwiegende Mehrheit und eine Minderheit zu treffen. Die angelsächsische, nordische und die deutsche Maurerei haben diese Anlastung des Laizismus eigentlich nur mitzutragen da sie in Wirklichkeit einen theistischen Gottesbegriff und eine ebensolche Ethik zum Inhalt haben.

Jene freimaurerischen Gruppen, die im Allmächtigen Baumeister Aller Welten (s. d.) ein Symbol eines letzten spirituellen Seinsgrundes erblicken, also einen undogmatischen Gottesbegriff lehren, haben entsprechend eine Ethik ohne übersinnliche Bindung, die in der Tat mit ihrem naturalistisch-humanitären Grundprinzip als Laizismus benannt werden könnte, da sie eine Ethik der reinen Designation, nicht der Resignation, der Erdtüchtigkeit, nicht der Erdflüchtigkeit ist. Diese freimaurerische Ethik setzt als Ziel alles Handelns die Förderung der menschlichen Symbiose zu einer ethisch und ästhetisch wertvolleren Verweltlichung.

Die Freimaurerei dieser Gruppe sicht die Verweltlichung der menschlichen Gesellschaft als eine durch den wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungsprozeß fortschreitend entstandene und gegebene Tatsache an. Sie ist also die Ethik der Akklimatisation, da sie sich auf den Boden der "laizistischen" Gesellschaft stellt und mit allen Mitteln der Diesseitskultur das Leiden der Menschheit an der Zivilisation zu mildern trachtet. Die Menschheit in ihrem terrestrischen sozialen Leid, nicht in ihrer metaphysischen Erbsünde, scheint ihr nächste Aufgabe des Sorgens und Wirkens zu sein. Von ihrer Metaphysik aus sucht sie den Weg nicht von Gott aus, sondern zu Gott hinauf symbolisiert. Ihre weltprompte Humanität ist gegenüber der religiösen dogmatischen Ethik eben "laizistisch" geschlossen.

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