Naumann-Lieder: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
==15 Liedtexte von Kapellmeister Naumann, 1775-1788== | ==15 Liedtexte von Kapellmeister Naumann, 1775-1788== | ||
− | + | Ausarbeitung von [[Roland Müller]] | |
− | |||
− | + | [[Johann Gottlieb Naumann]], Kapellmeister in [[Dresden]], hat nicht nur zu vielen freimaurerischen Gedichten Melodien komponiert, sondern auch eigene Texte verfasst. | |
− | [[Johann Gottlieb Naumann]], Kapellmeister in Dresden, hat nicht nur zu vielen freimaurerischen Gedichten Melodien komponiert, sondern auch eigene Texte verfasst. | ||
Eine exzellente Website:<br/> | Eine exzellente Website:<br/> | ||
Zeile 902: | Zeile 896: | ||
Alle, die ihn unterdrücken. | Alle, die ihn unterdrücken. | ||
</poem> | </poem> | ||
+ | |||
+ | {{RolandMueller}} |
Version vom 18. Juni 2014, 22:14 Uhr
Inhaltsverzeichnis
15 Liedtexte von Kapellmeister Naumann, 1775-1788
Ausarbeitung von Roland Müller
Johann Gottlieb Naumann, Kapellmeister in Dresden, hat nicht nur zu vielen freimaurerischen Gedichten Melodien komponiert, sondern auch eigene Texte verfasst.
Eine exzellente Website:
http://www.mvmm.org/c/docs/div18/naumann.html
Freymäurerlieder mit neuen Melodien, 1775
Freymäurerlieder mit neuen Melodien. Leipzig: Breitkopf 1775.
Das ist eine Sammlung von zwölf Liedern.
Drei davon stammen von Ludwig Friedrich Lenz, 1746,
zwei von Johann Adolf Scheibe, 1749,
drei von Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen, 1772.
Von Naumann selbst stammen offenbar:
Die erlaubte Fröhlichkeit
Die Freude
An die Schönen
Nach der Aufnahme eines neuen Bruders
Die erlaubte Fröhlichkeit
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 1810 und 1819, 286-287,
u. d. T.: „Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2 S. 228 [Nr. 91]“
Lieder für Freymaurer. 1809, 173.
Einer.
Wir sind zur Fröhlichkeit gebohren,
Und alle Stunden sind verlohren,
Worin man sich nicht fröhlich [1801 und 1809: Freude] macht;
Laßt andre nur sich Sorgen machen,
Wir wollen ihrer Schwermuth lachen,
So wie man jeder Thorheit lacht.
Alle.
Vortrefflich, recht und wohl gedacht!
Einer.
Das Leben soll uns nur vergnügen;
Wer weiß, was uns des Himmels Fügen
In böser [1801 und1809: ferner] Zukunft zugedacht?
Man sieht die Jahre schnell verfließen;
Doch, sie in Freuden zu genießen,
Das steht allein in unsrer Macht.
[1801 und 1809: drum laßt sie weise uns genießen,
das, Brüder, steht in unsrer Macht.]
Alle.
Vortrefflich, recht und wohl gedacht!
Einer.
Verrauschen endlich mit den Jahren [1801 und 1809: mit dem Leben,]
Die Freuden, die wir jetzt erfahren [1801 und 1809: die uns jetzt umschweben],
Droht uns des Todes lange Nacht:
[1801 und 1809: winkt uns des Todes stille Nacht]
So bleibt uns doch der Trost zurücke,
Daß wir die theuren [1809 und 1810: schönsten] Augenblicke
Gut, das heißt: fröhlich zugebracht.
[1801 und 1809: Ohn' allen Vorwurf zugebracht.]
Alle.
Vortrefflich, recht und wohl gedacht!
Einer.
Drum, Brüder, auf! genießt der Zeiten!
Trinkt bey erlaubten Fröhlichkeiten,
So lang in uns die Freude lacht!
Vereinigt mit mir Hand und Lieder,
Und trinkt: Aufs Wohl von euch, ihr Brüder,
Sey dieser Becher ausgebracht!
[1801 und 1809: auf aller Wohl, geliebte Brüder,
sey dieses Glas [1809: Feu’r] jetzt ausgebracht!]
Alle.
Vortrefflich, recht und wohl gedacht!
Die Freude
Auch in:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. 1776, 154-155, No. LIII;
ohne Titel, mit dem Kürzel Pr.
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer,1784, 54,
u. d. T.: „Werth der Maurerey“
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 107
u. d. T.: „Mel. S. Kophenh. Liederb. Bd. 1 S. 154.“
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1819, 107
u. d. T.: „Mel. S. Zweite Sammlung von Melodien, Nr. 140.“
Freunde! schmecket mit Entzücken
Freuden, die nur uns beglücken:
Hier, wo uns kein Zwang gebeut,
Blüht das Glück der goldnen Zeit.
Laßt die Thoren immer schmählen:
Unsre Werke zu verheelen
Heißt uns [1776: heischen] Klugheit, Zeit und Pflicht,
Eigensinn und Dünkel nicht.
Wollt ihr, wißbegierge Schönen,
Unsre edlen Werke höhnen?
Wißt, daß uns der beste Kuß
Nur verschwiegner machen muß.
Tiefgelehrte Weise, lernet,
Hier von [1801: daß] eitlem Stolz entfernet,
Daß hier ohne Künstelei
[1784 und 1801: Ohne Schmuck und Künsteley]
Ächter [1801: hier der] Weisheit Schule sey.
Götter, Könige der Erden,
Euers Schutzes werth zu werden,
Weiht euch Ehrfurcht, Liebe, Treu,
Stets die wahre Maurerey.
Laß auf uns dein sanft Gefieder,
Holder Gott der Freuden! nieder;
Führ uns, bei der stillsten Ruh
Lauter reine Wollust zu.
Tugend, du, der Zweck des Weisen,
Lust der Jugend, Trost der [1776: des] Greisen,
Komm herab in unsre Brust,
Füll sie ganz mit deiner Lust!
Dir nur tönen unsre Lieder:
Wünsche, die vereinte Brüder
Für das Glück des Ordens weihn,
Müssen dir geheiligt seyn.
An die Schönen
siehe:
Neun frühe Schwesternlieder
Nach der Aufnahme eines neuen Bruders
Auch in:
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1884, 120-121;
u. d. T.: „Lied nach der Aufnahme eines neuen Bruders“
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801 und 1819, 245-246,
Die Brüder.
Uns nennt die Welt Geheimnißvoll,
Und tadelt unsern Orden;
Denn Tugend, welche glänzen soll,
Ist nie verborgen worden.
Sprich aber, Bruder! nannten wir
Die Tugend als Geheimniß dir?
Der neu Aufgenommene.
[1801:Ein Bruder.]
Nein! sichtbar soll sie seyn.
Die Brüder:
Ja, sichtbar soll sie seyn.
Die Brüder.
Die Welt traut unserm Glauben nicht,
Und fürchtet falsche Lehren;
Es scheut kein Christ aus Furcht das Licht,
Läßt ein [1801: läßt sein] Bekenntniß hören.
Sprich aber, Bruder, sagten wir
Das, was du glauben sollest, dir?
Der neu Aufgenommene.
[1801: Ein Bruder.]
Nein, was ich sollte thun.
Die Brüder.
Ja, was du solltest thun.
Die Brüder.
Gefährlich nennt man uns dem Staat,
Der unsern Bau nicht wüßte,
Und eines Aufruhrs kühne That
Vielleicht einst fürchten müßte.
Was aber, Bruder, sagten wir,
Sprich frey, von unserm Fürsten [König] dir?
Der neu Aufgenommene.
[1801: Ein Bruder.]
Daß ich ihm treu soll seyn.
Die Brüder.
Daß du ihm treu sollst seyn.
Die Brüder.
So sey voll Tugend und sey Christ,
Treu Fürst und Vaterlande,
Und sey's seit dem du Maurer bist,
Durch noch weit stärkre Bande!
Denn ohne dies, das sagen wir,
Sind wir nicht Brüder mehr von dir.
[1801: denn ohne Tugend, sag' es mir,
was wäre wohl der Orden dir?]
Der neu Aufgenommene.
Ich wills als Maurer seyn.
[1801: Ein Bruder.
Ich bin dem Orden treu.]
Die Brüder.
Du sollsts als Maurer seyn.
Vierzig Freymäurerlieder, 1782
Vierzig Freymäurerlieder. In Musik gesetzt von Herrn Kapellmeister [Johann Gottlieb] Naumann zu Dresden. Zum Gebrauch der deutschen und französischen Tafellogen.
Berlin, bey Christian Friedrich Himburg 1782.
Enthält im Hauptteil
30 Liedtexte von Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen aus den Jahren 1771 (5), 1772 (4), 1776 (7), 1778 (1), 1779 (1) und 1781 (12)
Im Anhang finden sich weitere Lieder
Beym Eintritt in die Loge (ohne Text)
Die Harmonie („Maurer hört den Klang der Lieder“)
Die Kette (ohne Text)
Dazu 10 „Chansons Maçonniques“
L’emploi de la vie
Exhortations
La Science
Les Quatre Saisons
Les Plaisirs de la Vie
Le Bonheur du Sage
Les Plaisirs de la Maçonnerie
Les Symboles
A l’Honneur du Roi
La Sagesse ancienne
Die Harmonie
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 178
u. d. T.: „Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2 S.287. [Nr. 114]“
Maurer, hört den Klang der Lieder;
höret unsre Harmonie.
Schließt die Kette treuer Brüder;
keine Macht zerstöret sie,
keine Macht, keine Macht zerstöret sie.
Chor.
Laßt im Herzen wiederhallen,
was der Hammerschlag gebeut;
dann lernt ihr, mit Wohlgefallen
Maurerpflicht und Menschlichkeit,
Maurerpflicht u. Menschlichkeit!.
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen, 1782
In
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen, 1782, finden sich 4 Lieder von Neumann:
Weihgesang
Bey einer Grundlegung
Forschen des Maurers
Tafelgesang
Weihgesang
Auch - leicht verändert und ohne die 5. Strophe - in:
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 74-75
Auch - stärker verändert und ohne die 3. Strophe - in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 149,
u. d. T. „Mel S. Dresdner Gesänge für Maurer, S. 6.“
Ihr Brüder, auf! das Fest beginnt.
Doch weiht nicht blos des Tempels Wände!
Sind eure Hände reine Hände?
Sind eure Herzen hoch gesinnt?
Das Maurerfest beginnt.
Chor.
Das Maurerfest beginnt.
Von ihrem Sternensitz herab
Steigt jetzt die Maurerey, ihr Brüder!
Fühlt ihr der Mutter Ankunft wieder?
Fühlt ihr den Geist, den sie euch gab?
sie steigt zu euch herab.
Chor.
Sie steigt zu uns herab.
Im Tempel schallt ihr Festgeboth.
Am heilgen Altar, den ihr hütet,
Der hohes Glück den Treuen bietet,
Verbrechern Gottes Donner droht;
Hört Maurer, ihr Geboth!
Chor.
Wir hören ihr Geboth.
Erneuert euren Weiheschwur,
Stets eurer Würde werth zu handeln,
Der Tugend hohe Bahn zu wandeln,
Zu werden Priester der Natur!
Erneuert euren Schwur!
Chor.
Erneut sey unser Schwur.
Sieh, Gott! vom Morgenstern zu Dir
Sieh deiner Maurer Wünsche streben!
Zu Dir sich unser Geist erheben!
Dir weihet sich Dein Maurer hier,
Und schwöret redlich Dir.
Chor.
Sieh, Gott, Dir schwören wir.
[1801: Sieh, Gott, des wachen Geist’s
zu dir gerichtetes erhab’nes Streben!
sieh unser dir geweihtes Leben!
dir heiligts ganz der Maurer hier,
und schwöret redlich dir.]
Nun auf zum goldnen Werkgeräth!
Mit Klugheit führts, und hebts mit Stärke!
Im Himmel sieht man eure Werke,
Und segnet, wenn ihr treu besteht,
Arbeiter und Geräth.
Chor.
Auf! Muthig zum Geräth!
[1801: Nun auf! ergreift das Werkgeräth,
und bauet an dem großen Werke
durch Schönheit, Weisheit, und durch Stärke,
damit, wenn alles untergeht,
doch euer Bau besteht.]
Hoch hängt der Kranz: tief ist die Nacht.
Hinan! Hindurch die Heldenreise!
Seyd, Maurerjünger, kühn und weise!
In Osten glänzt es schon mit Macht.
Hinauf! Bald ists vollbracht!
Chor.
Heil uns! bald ists vollbracht.
[1801: Steil ist der Pfad, tief ist die Nacht! –
Hinan! hindurch die Heldenreise!
Seyd, Maurer, standhaft, kühn und weise,
und traut der weisheitsvollen Macht,
die euer Werk bewacht!]
Bey einer Grundlegung
Auch in:
Allgemeines Gesangbuch für Freimaurer, 1784, 105,
u. d. T.: „Bey der Gründung einer Loge“
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 203-204,
u. d. T.: „Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2 S. 72.“
Preis sey mein Lied, mein Wunsch Gebet!
Ergieß dich, Seel’, in Dank!
Er, welcher hoch auf Wolken geht,
Hört, unsern Lobgesang.
Chor.
Er, welcher hoch auf Wolken geht,
hört unsern Lobgesang.
Heil! Heil dem neuen Heiligthum,
Das hier voll Majestät
Uns ein geweihtes Heiligthum [1784 und 1801: Eigenthum],
Auf festen Säulen steht!
Chor.
Heil! Heil dem neuen HeiligthumI
In seiner Majestät!
Zurück von diesem heilgen Pfad!
Wer unrein ist, zurück!
Es schrecke den, der frevelnd naht,
Des Cherubs Flammenblick!
Chor.
Zurück von uns, wer frevelnd naht!
Wer unrein ist, zurück!
Wer aber hier am Weihaltar
Der Tugend Treue schwur,
Ein Felsen steh er in Gefahr!
Er sey, was er uns schwur!
Chor.
Den lockt nicht Lust, schreckt nicht Gefahr,
Wer hier der Tugend schwur.
Licht zeichne segnend unsre Bahn!
Verhüll uns schützend, Nacht!
Recht, Unschuld, Tugend, steigt hinan!
Erfleht uns Heil, nicht Macht!
Chor.
Licht, zeichne segnend unsre Bahn!
Verhüll uns schützend, Nacht!
Singt unserm großen Meister Dank!
Vereinigt euch mit mir!
Verherrlicht Ihn durch Hochgesang
In guten Thaten, ihr!
Chor.
Wir feyern Ihn durch Hochgesang
In guten Thaten, wir.
Forschen des Maurers
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 57,
u. d. T.: „Mel. S. Dredsner [!] Gesänge für Maurer, S. 48.“
1810, 57, u. d. T.: „Mel. S. zweite Sammlung von Melodien, Nr. 20.“
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg,1804, 47-48
Lieder für Freymaurer, Hannover 1809, 11, u. d. T.: „Um Weisheit“.
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin, 1832, 150-151
Der Thräne gleich, die in der Stille
Des edlen Armen Aug' entflieht,
Sanft sey [1804, 1809 und 1810: sey sanft] mein Ton! Bescheiden hülle
Dich in des Maurers Herz, sein Lied [1804 und1809: Dich in mein reges Herz, mein Lied!].
Oft flog mein Geist, flog auf, zu sehen [1804: flog auszuspähen]
Die Weisheit, reiner Seelen Wahl;
Ach! aber von den steilen Höhen
Stürzt er hinab ins öde Thal.
Da hört ich Silbertöne beben:
„Kehr in dein eignes [1801 und 1810: eigen] Herz, o Sohn!
Staub bist du. Fühls, ihn zu beleben!
Dieß Fühlen baut der Weisheit Thron.
Dank Ihm, der deine Tage zählte,
Für jedes Leid [1804: Lied], für jedes Wohl!
Dank Ihm, daß er nicht Macht [1804: für Macht] dir wählte.
Ein Herz von Durst nach Tugend voll!
So trinke durstig aus der Quelle
Und labe dich mit guter That!
Den schlingt die rächerische Welle [1810: Den faßt vernichtend ihre Welle],
Der sich voll Dünkels frevelnd naht.“
Sie sprachs. Im heiligen Gebete
Sink ich in Staub. Die Thräne rinnt --
Du bist es, Weisheit, der ich bete [1801 und 1809: flehte]! [1810: O Weisheit, du, zu der ich flehte]
Sey meine [1801, 1809 und 1810: sey du mir] Mutter! ich dein Kind!
Tafelgesang
Auch in:
Allgemeines Gesangbuch für Freimaurer, 1784, 32
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 61-62,
u. d. T.: „Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2. S.254.“
siehe gegen Ende von:
50 frühe freimaurerische Gebete
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer, 1788
Schliesslich gibt es in der 1788 erschienen Sammlung:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien.
16 Lieder sind Kompositionen von Naumann.
Eigene Texte sind offenbar:
Auf das Johannisfest
Empfangslied an einen Neuaufgenommenen
Vaterlandsliebe
Maurerpflichten
Geheimniß
Mitleid
Nr. I, An Gott, ist ein Gebet von Ludwig Friedrich Lenz, das er 1772 schrieb, und das 1781 veröffentlicht wurde.
Nr. XX, Zufriedenheit, Ist eine starke Abwandlung des Gedichts Nr. 8 „Das Glück des Weisen“ (1771) von Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen
Nr. XXIII, Maurische Pflichten, kommt bereits im Allgemeinen Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 86 vor
Nr. XIV, Menschenfreude, ist eine Komposition auf einen Text von Friedrich Leopold Graf zu Stolberg-Stolberg (1779)
Nr. XXVI, Gefühl der Natur, stammt von Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen (1781) und trug den Titel „Geistesgefühl“
Nr. XXVII, ohne Titel, kommt bereits im Allgemeinen Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 96-97 vor, unter dem Titel: „Die Herrlichkeit der Welt“
Nr. XXVIII, Bestimmung des Maurers, kommt bereits im Allgemeinen Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 58-59, vor, unter dem Titel: „Ueber die Bestimmung der Freymaurer“
Nr. XXIX, Freude, kommt bereits im Allgemeinen Gesangbuch für Freymäurer, 1801, 16, vor, unter dem Titel: „Aufmunterung zur Freude“.
Nr. XXXIII, Frauen Lob, ist eine Abwandlung von „Lied an die Schwestern“, das zuerst im Allgemeinen Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 18-19, stand. Es ist die Version III.
Nr. XXXVIII, Schlusslied, kommt bereits im Allgemeinen Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 131-132, vor.
Auf das Johannisfest
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 218-219,
u. d. T.:. „Mel. S. Samml. von Melodien, No. 97.“
wo die 2, 3. und 4. Strophe durch drei andere ersetzt wurden.
Einer. Setzt dem Jubel keine Grenzen,
Alle. Schmückt mit Rosen euer Haar,
Einer. Maurer, und mit Blumenkränzen
Alle. Euren Tempel und Altar!
Einer. Ha, des seligen Geschickes!
Jener große Tag ist da,
Der die Schöpfung eures Glückes,
Euern Bau einst werden sah.
Alle. Ha, des seligen Geschickes!
Jener große Tag ist da,
Der die Schöpfung eures Glückes,
Euern Bau einst werden sah.
Einer. Windet Epheu um die Becher,
Alle. Füllet sie mit Gold vom Rhein,
einer. Und schlüft diesen Sorgenbecher
Alle. Auf das Wohl des Ordens ein,
Einer. Trinkt, bis euch die Wange glühet
Auf der Brüder Wohlergehn,
Nur wenn aller Wohlfarth blühet,
Ist erst unser Leben schön!
Alle. Trinkt bis euch etc.
Einer. Schließt der Huldgöttinnen Töchter,
Alle. Eure Schwestern auch mit ein,
Einer. Unter uns kann kein Verächter
Alle. Dieser holden Wesen seyn;
Einer. Doch bey allen diesen Freuden,
Brüder, übt die schönste Pflicht,
Denkt an fremde Menschenleiden
Und vergesst der Armen nicht.
Alle. Doch bey allen etc.
Einer. Nehmt euch des Verfolgten Ehre
Alle. Und gekränkten Unschuld an,
Einer. Jede Dankerfüllte Zähre
Alle. Trägt ein Engel Himmelan!
Einer. Laßt nie Tugendfeind und Thoren
Dieses Heiligthum entweih’n,
Denn wir haben ja geschworen
Jedem Laster feind zu seyn.
Alle. Laßt nie etc.
Einer. Nun, wir halten fest am Bunde,
Alle. Dem die Gottheit Beifall lacht.
Einer. Segnen sterbend noch die Stunde,
Alle. Die zu Maurern uns gemacht;
Einer. Dort! dort drüben überm Grabe,
Wo die Erdenhülle fällt,
Finden wir im Licht die Gabe,
Für die Arbeit dieser Welt.
Alle. Dort! dort drüben etc.
Drei zusätzliche Strophen, 1801:
Preist des großen Meisters Gnade
durch erneute Thätigkeit;
wandelt froh des Lichtes Pfade
höher zur Vollkommenheit.
Dieses Licht kam zu verkünden
einst der Hochbegnadigte:
um im Orden es zu finden,
wurdet ihr Geweihete.
Heilig sey des Ordens Lehre,
dem ihr Geist und Herz geweih't::
jeder ächte Maurer mehre
Harmonie und Einigkeit,
übe beim Genuß der Freuden
höh'rer Wohlthat sel'ge Pflicht,
mindre der Verirrten Leiden
durch sein ausgestrahltes Licht!
Zeig der Welt durch edle Thaten,
was der Mensch durch Gott vermag;
hoffe Frucht von seinen Saaten
jetzt und an dem Aernte-Tag!
Keinem Bruder, der geschworen
ganz der Weisheit sich zu weih'n,
gehe je ein Tag verloren,
ohn' ein bessrer Mensch zu seyn.
Empfangslied an einen Neuaufgenommenen
Auch in:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder, 1790, 76-78,
u. d. T.: An einen neu aufgenommenen Bruder, bey einer Tafelloge zu singen;
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 81-82,
u. d. T.: Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2 S.96.“
Zwey alleine.
Dir und unsern Bund zur Ehre
Werde dieses Glas gefüllt!
Bruder, sieh die Freudenzähre
Die für dich dem Aug entquillt.
Auf der Bahn, die du beginnst,
Harret größerer Gewinnst.
Alle.
Auf der Bahn, die du beginnst,
Harret größerer Gewinnst.
Zwey alleine.
In vertrauter Bruder-Mitte
Fällt dein Menschenloos dir süß,
Denn sie baun zur Pilgerhütte
Dir ein Unschuldsparadies,
Reiner Freud' und sanften Scherz,
Oefnen sie dein weiches Herz.
Alle.
Reiner Freud' und sanften Scherz,
Oefnen sie dein weiches Herz.
Zwey alleine.
Mitgefühl und Brudermilde
Pflanzen sie in deine Brust:
Freund, nach unsers Meisters Bilde,
Werde Wohlthun deine Lust!
Schäme dich der Dürft'gen nie,
Sätt'ge, labe, tröste sie!
Alle.
Schäme dich der Dürft'gen nie,
Sätt'ge, labe, tröste sie.
Zwey alleine.
Dann folgt, wo du geh’st, dir Segen,
Schwebt um dich in Flur und Hain,
Thauet dir im Donnerregen,
Glänzet dir im Mondenschein,
Ueberall erfreut er dich,
Wie dein Richter inniglich!
Alle.
Ueberall erfreut er dich,
Wie dein Richter inniglich!
Zwey alleine.
Jede Hoffnung deines Strebens,
Jede weise Wißbegier,
Und die Wanderschaft des Lebens
Werden leicht und reizend dir;
Frei von Schwärmerey und Wahn
Ende so die Maurerbahn.
Alle.
Frei von Schwärmerey und Wahn
Ende so die Maurerbahn.
Vaterlandsliebe
Auch in:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder, 1790, 156-157,
Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817, 24
Es töne dir, o Vaterland,
Jetzt unser Lobgesang,
Und deinem Vater, Vaterland,
Der Maurer frommer Dank.
Wo ist der Mann, in dessen Brust
Nicht Liebe für ihn schlägt?
Hinweg! wer seines Volkes Lust
Nicht gern auf Händen trägt!
Ihr, die das Wort, ihr, die der Schwur
Vor Gottes Augen band,
Für Weisheit, und für dich Natur,
Für ihn und Vaterland!
Auf, preißt in edlen Werken ihn,
Ihr Pflanzen seiner Saat!
Laßt Bürgertreu im Herzen glühn.
Er will nicht Lob, - nur That.
Laßt Herrschsucht uns und Schwärmerey
Und Aberglauben fliehn,
So wird die reine Maurerey
Im Vaterlande blühn.
Maurerpflichten
Auch in:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder, 1790, 166-167
Leicht abgewandelt in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 102.
Einer. Rascher [1801: Falscher] Liebe
Falsche Triebe [1801: Reiz und Triebe]
Fühlt der Maurer nicht.
Zwey. Schwestern voll Entzücken
Lieben und beglücken,
Alle. Ist der [1801: des] Maurers Pflicht.
Einer. Ruhmbegierden [1801: Ruhmbegierde]
Flitterzierden [1801: eitle Zierde]
Kennt der Maurer nicht.
Zwey. Weisheit zu erstreben
Fromm und froh zu leben
Alle. Ist des Maurers Pflicht.
Einer. Gold ergeizen,
Neider reizen
Mag der Maurer nicht.
Zwey. Armer Elend mindern [1801: Noth der Armen lindern],
Die Cabalen hindern [1801: ihren Kummer mindern]
Alle. Ist des Maurers Pflicht.
Einer. Plaudereyen
Spöttereyen [1801: die entweihen]
Liebt [1801: kennt] der Maurer nicht.
Zwey. Ewig standhaft schweigen [1801: nein ein standhaft Schweigen]
Spöttern auszuweichen [1801: ist dem Orden eigen],
Alle. Ist des Maurers Pflicht.
Einer. Nächtlich [1801: Tobend] schwärmen
Taumelnd lärmen
Darf der Maurer nicht.
Zwey. Sich mit Anstand freuen
Lasterfeste scheuen
Alle. Ist des Maurers Pflicht.
Einer. Heuchler Frechheit
Schlauer Falschheit
Traut der Maurer nicht:
Zwey. Treu die Menschen lieben,
Nie durch Zorn betrüben [1801: und sie nie betrüben],
Alle. Ist des Maurers Pflicht.
Einer. Ordnung stöhren,
Recht verkehren,
Kann [1801: kennt] der Maurer nicht.
Zwey. Obrer Weisheit [1801: Ordensweisheit] lehren,
Die Gesetze ehren
Alle. Ist des Maurers Pflicht.
Einer. Einst zu scheiden,
Kampf und Leiden
Scheut der Maurer nicht.
Zwey. Durch die Nebel dringen
Sich zur Gottheit schwingen
Alle. Bleibt des Maurers Pflicht.
Geheimniß
Auch - abgewandelt - in:
Versuch einer vollständigen Sammlung der Freimaurer-Lieder, 1790, 102
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 163-164
Brüder, lasset uns im Stillen
Unsre Pflichten ganz erfüllen!
Seht hier sind wir ungestöhrt!
Mit Verstellung und mit Ränken
Unsre innre Run zu kränken
Ist der Bosheit hier verwehrt.
Klagt nicht Brüder, daß wir müssen
Unser Heiligtum verschließen,
Uns in Sicherheit zu sehn!
Sagt, wenn könnte je auf Erden
Ohne stets verfolgt zu werden
Frey einher die Wahrheit gehn.
Wenn nur, zu der Menschheit Ehre
Tugend allgemeiner wäre,
So entdeckten wir uns gern!
Doch so lange noch die Wahrheit
Menschen schreckt mit ihrer Klarheit,
Ist die goldne Zeit noch fern.
Mitleid
Auch in:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder, 1790, 164-165
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 38-39
Brüder seht den Ueberfluß,
Der uns hier erfreut,
Dessen würdigen Genuß
Tugend nicht verbeut.
Dankend laßt ihn uns genießen,
Und vergnügt den Tag beschließen.
Chor.
Dankend laßt ihn uns genießen,
Und vergnügt den Tag beschließen.
Aber seht der Arme weint;
Hülflos steht er da,
Ohne Rettung, ohne Freund,
Der Verzweiflung nah!
Laßt nicht länger seine Zähren
Euch in eurer Freude stöhren!
Chor.
Laßt nicht länger seine Zähren
Euch in eurer Freude stöhren!
Trocknet sie ihm helfend ab [1801: Trocknet mitleidsvoll sie ab],
Eher seyd nicht froh;
Denn, der Euch dies Leben gab,
Brüder, will es so;
Und es [1801: er] wiegt auf seiner Waage,
Jede unerhörte [1801: nicht erhörte] Klage.
Chor.
Und es wiegt auf seiner Waage
Jede unerhörte Klage.
Auch gab er in unser Herz,
Jenen edlen Trieb,
Welcher nie bey fremdem Schmerz
Unerschüttert blieb.
Ja! hinweg aus unsern Blicken,
Alle, die ihn unterdrücken.
Chor.
Ja! hinweg aus unsern Blicken,
Alle, die ihn unterdrücken.
- Ausgearbeitet von Dr. phil. Roland Müller, Switzerland / Copyright © by Mueller Science 2001-2015 / All rights reserved - ESOTERIK von Dr. phil. Roland Müller