Freimaurerei in der Karikatur: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Wenn sich jemand selbst auf die Schaufel nehmen kann, wenn  er über sich selbst und vor allem auch über seine eigenen Schwächen schmunzeln kann, dann ist viel gewonnen. Dies ist eine gute Voraussetzung dafür, ein ganz kleines bisschen ein besserer Mensch werden zu können: das Ziel der Freimaurerei. Die Karikaturen auf dieser Wiki-Seite könnten das unterstützen. Von [[Rudi Rabe]].'''
 
'''Wenn sich jemand selbst auf die Schaufel nehmen kann, wenn  er über sich selbst und vor allem auch über seine eigenen Schwächen schmunzeln kann, dann ist viel gewonnen. Dies ist eine gute Voraussetzung dafür, ein ganz kleines bisschen ein besserer Mensch werden zu können: das Ziel der Freimaurerei. Die Karikaturen auf dieser Wiki-Seite könnten das unterstützen. Von [[Rudi Rabe]].'''
  
 
[[Datei:59SOBE-Einstein.JPG|thumb|380px|'''Einstein ... SOBE/Peter Zimmer''', (∗1940/Wuppertal), 42,0 x 29,8 cm; Aquarell, Privatbesitz]]
 
[[Datei:59SOBE-Einstein.JPG|thumb|380px|'''Einstein ... SOBE/Peter Zimmer''', (∗1940/Wuppertal), 42,0 x 29,8 cm; Aquarell, Privatbesitz]]
 
  
 
Diese Karikaturen sind dem Hannoveraner Freimaurer Michael Rother zu verdanken. Im Vorfeld der 275-Jahr-Feiern der ältesten deutschen Loge, der Hamburger ‚[[Absalom zu den drei Nesseln]]’ im Jahr 2012, konnte er 51 Künstler und Künstlerinnen (neun waren Frauen) gewinnen, sich mit der Freimaurerei näher zu beschäftigen und dann Karikaturen zu zeichnen. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, waren alle keine Freimaurer.  
 
Diese Karikaturen sind dem Hannoveraner Freimaurer Michael Rother zu verdanken. Im Vorfeld der 275-Jahr-Feiern der ältesten deutschen Loge, der Hamburger ‚[[Absalom zu den drei Nesseln]]’ im Jahr 2012, konnte er 51 Künstler und Künstlerinnen (neun waren Frauen) gewinnen, sich mit der Freimaurerei näher zu beschäftigen und dann Karikaturen zu zeichnen. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, waren alle keine Freimaurer.  
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Michael Rother arbeitet seit den 1970iger Jahren für die Trägergesellschaft des [http://www.karikatur-museum.de ‚Wilhelm-Busch-Museums für Karikatur & Zeichenkunst’] in Hannover. Er wurde zum Sammler und lernte viele Karikaturisten kennen. Nur so war es wohl möglich, dass von neunzig Angesprochenen mehr als die Hälfte mitspielte.
 
Michael Rother arbeitet seit den 1970iger Jahren für die Trägergesellschaft des [http://www.karikatur-museum.de ‚Wilhelm-Busch-Museums für Karikatur & Zeichenkunst’] in Hannover. Er wurde zum Sammler und lernte viele Karikaturisten kennen. Nur so war es wohl möglich, dass von neunzig Angesprochenen mehr als die Hälfte mitspielte.
 
 
  
 
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Datei:27PeterThulke.jpg|'''"Haben auch bei Mozart die Kugeln entschieden?" "Daher auch Mozart-Kugeln!" ... Peter Thulke''', (∗1951/Wismar), 17,2 x 10,5 cm; Tusche über Aquarell, Besitz des Künstlers.
 
Datei:27PeterThulke.jpg|'''"Haben auch bei Mozart die Kugeln entschieden?" "Daher auch Mozart-Kugeln!" ... Peter Thulke''', (∗1951/Wismar), 17,2 x 10,5 cm; Tusche über Aquarell, Besitz des Künstlers.
 
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* '''Frage an Kurator Michael Rother''': Wenn die allermeisten Zeichner keine Freimaurer waren, wie konnten sie dann die Freimaurerei karikieren? Sie wussten doch sicher viel zu wenig.
 
* '''Frage an Kurator Michael Rother''': Wenn die allermeisten Zeichner keine Freimaurer waren, wie konnten sie dann die Freimaurerei karikieren? Sie wussten doch sicher viel zu wenig.
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* Vor allem in der Zeit nach der Vernissage werden wohl auch viele Nichtfreimaurer in die Ausstellung gekommen sein. Welche Erfahrungen wurden dabei gemacht?
 
* Vor allem in der Zeit nach der Vernissage werden wohl auch viele Nichtfreimaurer in die Ausstellung gekommen sein. Welche Erfahrungen wurden dabei gemacht?
 
* ''Es war immer mindestens ein Bruder als Auskunftsperson anwesend. Wir sind häufig ausgefragt worden und konnten Verständnishilfen liefern. Dabei habe ich persönlich eine interessante Erfahrung gemacht: In Hamburg wurde mehr diskutiert als in München, die Bayern waren weniger gesprächig. Bei den Medien war es umgekehrt: Die Münchner haben mehr gebracht als die  Hamburger.''   
 
* ''Es war immer mindestens ein Bruder als Auskunftsperson anwesend. Wir sind häufig ausgefragt worden und konnten Verständnishilfen liefern. Dabei habe ich persönlich eine interessante Erfahrung gemacht: In Hamburg wurde mehr diskutiert als in München, die Bayern waren weniger gesprächig. Bei den Medien war es umgekehrt: Die Münchner haben mehr gebracht als die  Hamburger.''   
 
  
 
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Datei:65RudiHurzlmeier.JPG|'''"Mooooment!! Geben Sie mir erstmal Zeichen, Wort und Griff!" ... Rudi Hurzlmeier''', (∗1952/Mallersdorf, Niederbayern), 42,0 x 29,5 cm; Aquarell und Oel über Tusche, Privatbesitz.
 
Datei:65RudiHurzlmeier.JPG|'''"Mooooment!! Geben Sie mir erstmal Zeichen, Wort und Griff!" ... Rudi Hurzlmeier''', (∗1952/Mallersdorf, Niederbayern), 42,0 x 29,5 cm; Aquarell und Oel über Tusche, Privatbesitz.
 
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Datei:93SteffenButz.JPG|'''Niemand hatte damit gerechnet, dass Benno Freimaurer war! ... Steffen Butz''', (∗1964/Frankenthal), 31,9 x 24,0 cm; Zeichenstift und Tusche, Privatbesitz.
 
Datei:93SteffenButz.JPG|'''Niemand hatte damit gerechnet, dass Benno Freimaurer war! ... Steffen Butz''', (∗1964/Frankenthal), 31,9 x 24,0 cm; Zeichenstift und Tusche, Privatbesitz.
 
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Datei:41DirkMeissner.JPG|'''Verschwiegene Gesellschaft: "Eine Pressekonferenz?? Von den Freimaurern???" "Na ja, lange wird die nicht gehen!" ... Dirk Meissner''', (∗1964/Aachen), 29,7 x 40,7 cm; Zeichenstift und Aquarell, Besitz des Künstlers.
 
Datei:41DirkMeissner.JPG|'''Verschwiegene Gesellschaft: "Eine Pressekonferenz?? Von den Freimaurern???" "Na ja, lange wird die nicht gehen!" ... Dirk Meissner''', (∗1964/Aachen), 29,7 x 40,7 cm; Zeichenstift und Aquarell, Besitz des Künstlers.
 
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Datei:64HeinrichAPopp.jpg|'''Schau mal, Sebastian: Die Gänse, sie grüßen uns!" "Das glaubt uns keiner!" ...  Heinrich A. Popp''', (∗1936/Bad Oldesloe), 30,0 x 44,0 cm; Tusche und Aquarell, Privatbesitz.
 
Datei:64HeinrichAPopp.jpg|'''Schau mal, Sebastian: Die Gänse, sie grüßen uns!" "Das glaubt uns keiner!" ...  Heinrich A. Popp''', (∗1936/Bad Oldesloe), 30,0 x 44,0 cm; Tusche und Aquarell, Privatbesitz.
 
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Datei:78KarlHeinzBrecheis.JPG|'''"Der Aufnahme in unsere Loge muss ja nur noch Ihre Frau zustimmen!" "Reine Formsache!" ... Karl-Heinz Brecheis''', (∗1951/Simbach a. Inn), 30,0 x 40,0 cm; Aquarell und Tusche, Privatbesitz.
 
Datei:78KarlHeinzBrecheis.JPG|'''"Der Aufnahme in unsere Loge muss ja nur noch Ihre Frau zustimmen!" "Reine Formsache!" ... Karl-Heinz Brecheis''', (∗1951/Simbach a. Inn), 30,0 x 40,0 cm; Aquarell und Tusche, Privatbesitz.
 
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:::::::::::::'''Masonische Selbstironie pur also ...'''
 
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... auch wenn sie größtenteils von Nichtmitgliedern stammt: aber eben auf Bestellung von Freimaurern. Man könnte diese Zeichnungen auch als Ausdruck dessen verstehen, wie sehr die Freimaurerei gegenwärtig von des „Geschickes Mächten“ in Ruhe gelassen wird. So sehr, dass sie sich den Luxus der öffentlichen Selbstironie leisten kann.
 
... auch wenn sie größtenteils von Nichtmitgliedern stammt: aber eben auf Bestellung von Freimaurern. Man könnte diese Zeichnungen auch als Ausdruck dessen verstehen, wie sehr die Freimaurerei gegenwärtig von des „Geschickes Mächten“ in Ruhe gelassen wird. So sehr, dass sie sich den Luxus der öffentlichen Selbstironie leisten kann.
  
 
Das war nicht immer so. Besonders in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts war die Freimaurerei in vielen Ländern für Teile der Bevölkerung ein Feindbild: geschürt von den totalitären Ideologien jener Zeit, bei uns also vor allem aus der nationalistischen und nationalsozialistischen Gegend; aber auch von konservativ-katholischen Kreisen. Von diesen Gegnern wurde die Freimaurerei ganz im Gegensatz zu ihrem Anliegen als etwas Böses dargestellt: auch in Karikaturen. Das soll über den luftig-schönen Zeichnungen der Ausstellung auch nicht vergessen werden. Daher noch zwei Beispiele aus jener vergangenen Zeit: eines aus Frankreich und eines aus Deutschland.
 
Das war nicht immer so. Besonders in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts war die Freimaurerei in vielen Ländern für Teile der Bevölkerung ein Feindbild: geschürt von den totalitären Ideologien jener Zeit, bei uns also vor allem aus der nationalistischen und nationalsozialistischen Gegend; aber auch von konservativ-katholischen Kreisen. Von diesen Gegnern wurde die Freimaurerei ganz im Gegensatz zu ihrem Anliegen als etwas Böses dargestellt: auch in Karikaturen. Das soll über den luftig-schönen Zeichnungen der Ausstellung auch nicht vergessen werden. Daher noch zwei Beispiele aus jener vergangenen Zeit: eines aus Frankreich und eines aus Deutschland.
 
 
  
 
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Datei:Karikatur-FM-Nazi.jpg|'''Ein Vierteljahrhundert später in Deutschland:''' <br/> Eine noch aggressivere Karikatur. Jürgen Holtorf (Großmeister der ‚Vereinigten Großlogen von Deutschland’ von 1978 bis 1985) schreibt dazu in seinem Buch ‚Die verschwiegene Bruderschaft’ (Heyne 1984): ''„Freimaurer, Juden und Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold im Kampf gegen Nationalsozialismus und Kirche. NS-Karikatur 1932.“'' Mag sein. Daran erscheint mir aber seltsam, dass sich die Nazis hier im Bunde mit der (katholischen) Kirche gesehen haben sollten: Sie waren Kirchengegner. Könnte man die Karikatur nicht auch so sehen: Die sogenannten „überstaatlichen Mächte“, also katholische Kirche einerseits und Juden-Kapitalisten-Freimaurer andererseits, kämpfen gegeneinander um die Macht auf dem Rücken des geschundenen und schwitzenden Kleinen deutschen Mannes, sei dieser nun wie der auf der Linken ein Reichsbannermitglied (ein überparteilicher aber in der Praxis eher sozialdemokratischer Bund) oder wie der auf der Rechten ein Nationalsozialist. Man schrieb ja erst 1932: Warum sollten die Nazis, die noch in Opposition waren, den Mitgliedern des Reichsbanners, wenn es gerade in ihr Propagandakonzept passte, nicht ebenso einen Opferstatus zugebilligt haben wie den eigenen? Ein Jahr später an der Macht verboten sie das Reichsbanner dann genau so wie viele andere Vereinigungen. Bald auch die Freimaurer.
 
Datei:Karikatur-FM-Nazi.jpg|'''Ein Vierteljahrhundert später in Deutschland:''' <br/> Eine noch aggressivere Karikatur. Jürgen Holtorf (Großmeister der ‚Vereinigten Großlogen von Deutschland’ von 1978 bis 1985) schreibt dazu in seinem Buch ‚Die verschwiegene Bruderschaft’ (Heyne 1984): ''„Freimaurer, Juden und Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold im Kampf gegen Nationalsozialismus und Kirche. NS-Karikatur 1932.“'' Mag sein. Daran erscheint mir aber seltsam, dass sich die Nazis hier im Bunde mit der (katholischen) Kirche gesehen haben sollten: Sie waren Kirchengegner. Könnte man die Karikatur nicht auch so sehen: Die sogenannten „überstaatlichen Mächte“, also katholische Kirche einerseits und Juden-Kapitalisten-Freimaurer andererseits, kämpfen gegeneinander um die Macht auf dem Rücken des geschundenen und schwitzenden Kleinen deutschen Mannes, sei dieser nun wie der auf der Linken ein Reichsbannermitglied (ein überparteilicher aber in der Praxis eher sozialdemokratischer Bund) oder wie der auf der Rechten ein Nationalsozialist. Man schrieb ja erst 1932: Warum sollten die Nazis, die noch in Opposition waren, den Mitgliedern des Reichsbanners, wenn es gerade in ihr Propagandakonzept passte, nicht ebenso einen Opferstatus zugebilligt haben wie den eigenen? Ein Jahr später an der Macht verboten sie das Reichsbanner dann genau so wie viele andere Vereinigungen. Bald auch die Freimaurer.
 
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== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==
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*[[Steve Chadburn]]
 
*[[Steve Chadburn]]
 
*[[Riding the goat]]
 
*[[Riding the goat]]
 
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*[[It: Sergio Sarri]]
  
 
== Links ==
 
== Links ==
[http://www.freimaurer24.de/freimaurer-in-der-karikatur/ Freimaurer24]
+
*Freimaurer24 http://www.freimaurer24.de/freimaurer-in-der-karikatur/
  
 
[[Kategorie:275 Jahre|Karikaturen]]  
 
[[Kategorie:275 Jahre|Karikaturen]]  
 
[[Kategorie:Kunst|Karikaturen]]  
 
[[Kategorie:Kunst|Karikaturen]]  
 
[[Kategorie:Rudi Rabe|Karikaturen]]
 
[[Kategorie:Rudi Rabe|Karikaturen]]

Version vom 10. Mai 2016, 14:28 Uhr

Freimaurerei in der Karikatur

Wenn sich jemand selbst auf die Schaufel nehmen kann, wenn er über sich selbst und vor allem auch über seine eigenen Schwächen schmunzeln kann, dann ist viel gewonnen. Dies ist eine gute Voraussetzung dafür, ein ganz kleines bisschen ein besserer Mensch werden zu können: das Ziel der Freimaurerei. Die Karikaturen auf dieser Wiki-Seite könnten das unterstützen. Von Rudi Rabe.

Einstein ... SOBE/Peter Zimmer, (∗1940/Wuppertal), 42,0 x 29,8 cm; Aquarell, Privatbesitz

Diese Karikaturen sind dem Hannoveraner Freimaurer Michael Rother zu verdanken. Im Vorfeld der 275-Jahr-Feiern der ältesten deutschen Loge, der Hamburger ‚Absalom zu den drei Nesseln’ im Jahr 2012, konnte er 51 Künstler und Künstlerinnen (neun waren Frauen) gewinnen, sich mit der Freimaurerei näher zu beschäftigen und dann Karikaturen zu zeichnen. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, waren alle keine Freimaurer.

Die Künstler und Künstlerinnen stellten schließlich 140 Arbeiten zur Verfügung; deutlich mehr als zu hoffen war, und so musste ausgewählt werden. Eine öffentliche Ausstellung in Hamburg und danach in München wurde schließlich mit siebzig Zeichnungen bestückt. Im Katalog konnten aber fast alle platziert werden. Wer also über alle 140 Karikaturen schmunzeln will kann den Katalog beim Verlag oder im Buchhandel beziehen. Titel: ‚Freimaurerei in der Karikatur’, Salier-Verlag, Leipzig.

Preis beim Salier-Verlag: 10 Euro (zuzüglich Versandkosten)

Die Wiedergabe von 15 Karikaturen hier im Freimaurer-Wiki wurde möglich, weil uns die Künstler das Copyright kostenfrei überlassen haben. Dafür bedanken wir uns sehr herzlich. Ebenso danken wir Michael Rother, der das für das Wiki organisiert hat.

Michael Rother arbeitet seit den 1970iger Jahren für die Trägergesellschaft des ‚Wilhelm-Busch-Museums für Karikatur & Zeichenkunst’ in Hannover. Er wurde zum Sammler und lernte viele Karikaturisten kennen. Nur so war es wohl möglich, dass von neunzig Angesprochenen mehr als die Hälfte mitspielte.

Zum Betrachten von Details: die Bilder einfach anklicken.
  • Frage an Kurator Michael Rother: Wenn die allermeisten Zeichner keine Freimaurer waren, wie konnten sie dann die Freimaurerei karikieren? Sie wussten doch sicher viel zu wenig.
  • Michael Rother: Ich habe Ihnen Informationen geschickt und mich außerdem in mehreren deutschen Städten mit den Künstlern getroffen und ihnen die Freimaurerei erklärt. Ich erinnere mich auch an längere Telefonate, in denen ich die masonischen Ausdrücke übersetzte, etwa was ‚der ewige Osten’ bedeutet. Und prompt hat sich das in einer Zeichnung niedergeschlagen. Natürlich haben sie auch im Internet gegoogelt und das Freimaurer-Wiki gefunden: So ist zum Beispiel die Karikatur mit den Mozartkugeln entstanden.
  • Gab es bei dem einen oder anderen der Künstlerinnen und Künstler Vorurteile gegen die Freimaurerei?
  • Ich habe keine bemerkt. Eher im Gegenteil: Sie waren alle sehr interessiert. Fast die Hälfte ist auch zur Vernissage in Hamburg gekommen.
  • Wie hat das Publikum reagiert?
  • Überwältigend! In Hamburg zeigten wir die Karikaturen in der Börse, einem sehr prominenten Ausstellungszentrum. Auf Grund seiner Erfahrung rechnete das Management für die Vernissage mit höchstens 150 Besuchern und vielleicht 35 Katalogverkäufen. Es wurden über 500 Besucher, deutlich mehr als wir Sitzplätze hatten, und 156 Kataloge. Von den 70 Karikaturen wurden am ersten Abend 30 verkauft. Auch zwei Jahre später kamen zur Ausstellungseröffnung in München mehr Leute als wir erwarteten.
  • Vor allem in der Zeit nach der Vernissage werden wohl auch viele Nichtfreimaurer in die Ausstellung gekommen sein. Welche Erfahrungen wurden dabei gemacht?
  • Es war immer mindestens ein Bruder als Auskunftsperson anwesend. Wir sind häufig ausgefragt worden und konnten Verständnishilfen liefern. Dabei habe ich persönlich eine interessante Erfahrung gemacht: In Hamburg wurde mehr diskutiert als in München, die Bayern waren weniger gesprächig. Bei den Medien war es umgekehrt: Die Münchner haben mehr gebracht als die Hamburger.
Masonische Selbstironie pur also ...

... auch wenn sie größtenteils von Nichtmitgliedern stammt: aber eben auf Bestellung von Freimaurern. Man könnte diese Zeichnungen auch als Ausdruck dessen verstehen, wie sehr die Freimaurerei gegenwärtig von des „Geschickes Mächten“ in Ruhe gelassen wird. So sehr, dass sie sich den Luxus der öffentlichen Selbstironie leisten kann.

Das war nicht immer so. Besonders in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts war die Freimaurerei in vielen Ländern für Teile der Bevölkerung ein Feindbild: geschürt von den totalitären Ideologien jener Zeit, bei uns also vor allem aus der nationalistischen und nationalsozialistischen Gegend; aber auch von konservativ-katholischen Kreisen. Von diesen Gegnern wurde die Freimaurerei ganz im Gegensatz zu ihrem Anliegen als etwas Böses dargestellt: auch in Karikaturen. Das soll über den luftig-schönen Zeichnungen der Ausstellung auch nicht vergessen werden. Daher noch zwei Beispiele aus jener vergangenen Zeit: eines aus Frankreich und eines aus Deutschland.

Siehe auch

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