Trauer-Zeremonien: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 8. Februar 2017, 07:16 Uhr

Grabtafel.jpg

Zeremonial der Loge Lessing / Frankfurt a.M.

Zeremonial für eine maurerische Trauerfeier (gekürzte Version, Anm. d. Redaktion)

Einrichtung des Raumes für die Trauerfeier

In der Regel wird man die Feier in den vorhandenen Raum einer öffentlichen Trauerhalle (Friedhofskapelle) verlegen müssen, in dem eine Art Altar oder Kanzel vorhanden ist, die als Platz des Meisters oder des Redners benutzt werden kann. Der Raum wird auf eine Art und Weise eingerichtet, die Ausstattung und Aufbau eines Freimaurertempels nicht unähnlich ist.

Verlauf der Feier

Der Meister vom Stuhl, die beiden Aufseher, Zeremonienmeister, Redner und Organist betreten zunächst allein die Trauerhalle. Dann fordert der Zeremonienmeister die Trauerversammlung auf, unter musikalischer Untermalung und Vorantritt der Angehörigen des Verstorbenen die Trauerhalle zu betreten, und die Plätze einzunehmen.

Wenn alle Platz genommen haben und die Musik beendet ist, entzünden der Meister vom Stuhl und seine beiden Aufseher auf überlieferte Art und Weise die Kerzen von Schönheit, Stärke und Weisheit.

An eine zeremonielle Eröffnung schließt sich der Nekrolog – die Trauerrede- an, die der Redner zu Ehren der Verstorbenen hält, welche dessen Leben in kurzen Zügen umreißt und insbesondere die freimaurerischen Schlüsseldaten des Bruders aufzählt. Den Beginn und das Ende seines Wirkens als Freimaurer begleitet der Meister im Zeremonial. Gäste und anwesende Brüder erhalten anschließend die Möglichkeit, Ansprachen zu halten und Kränze niederzulegen. Zuletzt legen der Meister und die Beamten jeweils eine der drei freimaurerischen Rosen auf Sarg oder Urne nieder und sprechen dazu die überlieferten Worte.

Nach einem Musikstück löschen Meister und Beamten die zuvor entzündeten Kerzen und stellen sich an den Händen haltend um Sarg oder Urne wobei die Angehörigen und andere Brüder Freimaurer eingebunden werden können.

Der Meister vom Stuhl mahnt nun die Anwesenden ihren Sinn auf das Fortleben des Verstorbenen in der Erinnerung zu richten und zitiert folgendes Gedicht:


"Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,

dessen sonnenhelles Auge segnend durch die Schöpfung schaut,

Lass der Maurer Fleiß gelingen, segne ihrer Hände Werke!

Unseren Bau begründe Weisheit, schmücke Schönheit, führe Stärke.

Tugend wohn` in seinen Hallen,

Freundschaft stets erfülle sie,

und der Herzen feste Kette halte ewig, reiße nie !

Lösen wir die Kette unserer Hände, die der Herzen daure fort!"


Es folgt die eigentliche Beisetzung unter abschließenden Worten des Meisters.

"Maurerische Abdankung" Der Loge "Humanitas in Libertate"

Es besteht kein offizielles Zeremonial. Die nachfolgenden Notizen sollen deshalb nur als Vorschlag dienen. Der Sprechende soll dem evtl. anwesenden Pfarrer und anderen Sprechern den Wunsch zu erkennen geben, dass er als "Letzter" sprechen will. Er soll keine maurerische Kleidung tragen. Die hier wiedergegebene Text ist verkürzt (Anm. d. Redaktion).

Einleitendes Gedicht aus "Gesang der Geister über den Wassern" von Johann Wolfgang von Goethe:


"Des Menschen Seele Gleicht dem Wasser:

Vom Himmel kommt es, Zum Himmel steigt es,

Und wieder nieder Zur Erde muss es, Ewig wechselnd.

Seele des Menschen, Wie gleichst Du dem Wasser!

Schicksal des Menschen, Wie gleichst Du dem Wind !

Strömt von der hohen, Steilen Felswand der reine Strahl,

Dann stäubt er lieblich in Wolkenwellen zum glatten Fels,

Und leicht empfangen Wallt er verschleiernd, leisrauschend zur Tiefe nieder.

Ragen Klippen Dem Sturz entgegen, Schäumt er unmutig stufenweise Zum Abgrund.

Im flachen Bette Schleicht er das Wiesental hin,

Und in dem glatten See Weiden ihr Antlitz Alle Gestirne.

Wind ist der Welle Lieblicher Buhler;

Wind mischt vom Grund aus Schäumende Wogen."


Es folgt ein Musikstück und eine Trauerrede. Danach bittet der Redner die Anwesenden, sich zu einem Gebet zu erheben:


"Allmächtiger Baumeister aller Welten !

Ewiger Urquell alles Werdens und Seins !

Vor Dir sind tausend Jahre wie ein einziger Tag,

Vergangenheit und Zukunft sind Dir ewige Gegenwart.

Du hast einen der Unseren zu Dir gerufen.

In Demut beugen wir uns vor Deinem Ratschluss.

Sei bei uns Irdisch-Vergänglichen,

die wir in Raum und Zeit beschränkt sind.

Dein ewiger Geist verbinde uns in dieser Stunde mit dem Geist unseres verewigten Br.s ......... !"


Darauf setzt sich die Trauergemeinde neuerlich und es folgt ein weiteres Musikstück sowie ein Abriss des Lebens des verstorben Bruders und der ggf. in der Loge ausgeübten Ämter und Dankesworten. Auch andere Trauergäste haben nun die Möglichkeit, das Wort zu ergreifen.

Es folgt die eigentliche Beisetzung und die Aufforderung letzte Worte des Dankes, der Versöhnung und Ähnlichem zu sprechen. Anschließend: Bildung der Kette unter Einbeziehung aller Trauergäste welche dies Wünschen sowie die Niederlegung der drei freimaurerischen Rosen und aussprechen der Kondolenz.


Grosses freimaurerisches Trauerzeremoniell der Loge "Zur Wahrheit und Freundschaft" im Orient Fürth

Verkürzter Text (Anm. d. Redaktion)

GESTALTET AUS ZEREMONIELLEM BRAUCHTUM DER GL AFUAM, DES FO UND DES TRAUERRITUALS DER GROSSLOGE ZUR SONNE, BAYREUTH VON DEN BRR ...

Die Trauerfeier beginnt mit einem musikalischen Vorspiel. Meister und Aufseher stehen am westlichen Eingang des Raumes. Während dieser Musik entzünden M. v. St. und die Aufseher ihre Kerzen und setzten diese auf die vorbereiteten Lichthalter während sie die dafür vorgesehen Worte sprechen.

Der Meister leitet nun die Trauerfeiert mit einem Gebet, Anrufung oder Sinnspruch, ein wie etwa z.B.:


"Großer Baumeister der Welt

Vor Dir sind tausend Jahre wie ein einziger Tag.

Vergangenheit und Zukunft sind Dir ewige Gegenwart.

Sei bei uns Irdisch-Vergänglichen,

die wir in Raum und Zeit beschränkt sind!

Dein ewiger Geist verbinde uns in dieser Stunde mit dem Geist unseres vollendeten Bruders."


Es folgt ein rituelles Wechselgespräch mit musikalischer Unterbrechung, idealerweise einem Lieblingsstück des Verstorbenen.

Der anschließende Nekrolog soll das Leben des Verstorbenen in seinen Höhen, aber auch in seinen Tiefen nachzeichnen. Es soll besonders die Familie angesprochen werden, aber auch freimaurerische Gedanken sollen anklingen und die Arbeit des Bruders für die Gemeinschaft der Brüder soll gewürdigt werden. Es empfiehlt sich, nicht zu viele Daten zu erwähnen. Zum Schluss soll der Redner mit der Erwähnung des Todes und der Todeszeit des verstorbenen Bruders enden. Anwesende können zu einer Gedenk-Ansprache aufgefordert werden.

Es folgt die Kettenbildung der Anwesenden sowie die Niederlegung der drei freimaurerischen Rosen unter Rezitation der überlieferten Worte. Anschließend entlässt der Meister den Bruder symbolisch aus der irdischen Ebene und verpflichtet ihn zur Arbeit auf einer Höheren.

Nun löschen die Beamten die Kerzen und die eigentliche Beisetzung findet statt, begleitet von symbolischen Gesten des Meisters und Musik. Der Meister führt die engsten Angehörigen an das Grab, so dass Blumen nachgeworfen werden können.

Dann führt der Meister nächste Angehörige aus dem Trauerraum, so dies gewünscht ist.

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