Mexiko: Unterschied zwischen den Versionen

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== Vereinigte Staaten von Mexiko ==
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Vor der von dem Freimaurer und katholischen Geistlichen Miguel Don Hidalgo y Castillo (s.d.), dem unglücklichen "Washington von Mexiko" (dessen Kopf Später 10 Jahre lang in einem Käfig an einem Eckhaus in Guanajuato hing) entflammten ersten mexikanischen Unabhängigkeitsbewegung im ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts gab es in M. nur vereinzelte Freimaurer. Die erste Loge, ,,Arquitectura moral", wurde 1806 von Don Enrique Moni unter Mitwirkung mehrerer Priester gegründet, darunter dem Licenciado Verdad, der als erster in Spanien die Doktrine von der Souveranität des Volkes aufstellte.
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Einer der Erstaufgenommenen war Hidalgo, da mals noch Pfarrer von Dolores, der in tiefer Nacht, ungeachtet der spanischen Späher, auf einem Maultier insgeheim nach der Stadt M. ritt, um das maurerische Licht zu empfangen.
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1808 wurde die Logentätigkeit in Spanien angezeigt. Zahlreiche Maurer wurden eingekerkert und vor das Gericht der Heiligen Inquisition gestellt. Verdad verließ das Gefangnis nicht mehr lebend. 1812, unter der napoleonischen Herrschaft, erhielt Spanien eine Konstitution; ein franzödischer Expeditiondheer kam nach M.; von Offizieren desselben wurden die ersten Logen des Schottischen Ritus gegründet. Aber die in Spanien vom neuen wieder einsetzende Reaktion machts sich auch in M. geltend, und die Logen mußten im Verborgenen arbeiten, obgleich der Statthalter D. Juan Ruiz de Apodaca, selbst Maurer, sie tolerierte. 1816 und 1817 erteilte die Großloge von Louisiana Patents für Logen in Veracruz und Campeche. 1823 folgte die ,,City"-Grogloge von New York mit einem Charter. 1824 gründete auch die Großloge von Pennsylvanien eine Bauhütts unweit von Veracruz.
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1825, bald nach Gründung der bundesstaatlichen Republik, begann innerhalb der Maurerei eine separatistische Bewegung, die damit zusammenhing, daß die betreffende Gruppe die politische Betätigung, die von manchen in die Freimaurerei getragen worden war, aus dieser entfernt wissen wollte. 36 Brr. gründeten in Mexieo City eine ,,Junta", die von der ,Country" Großloge von New York und Pennsylvanien auf Empfehlung des amerikanischen Gesandten und gewesenen Deputierten Großmeisters von Louisiana , Joel R. Poinsette, Patente für drei Symbolische Logen erhielt, die dann die ,,Gran Logia Mexicana" nach dem sogenannten York-Ritus gründeten. Bemerkenswert ist, daß an der Spitze dieser Bewegung — 1826: 25 Logen mit 700 Brr.—, deren erste Loge, Tolerancia Religiosa" hieß, abermals ein katholischer Geistlicher, D. Jose Maria Alpuche, Pfarrer in Tabasco und Vertreter dieses Staates im mexikanischen Senat, stand. Unter den übrigen waren General D. Guadalupe Victoria der erste Präsident der Republik, eine der edelsten Gestalten der Geschichte der Neuen Welt.
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Großmeister der neuen Großloge wurde Don Ignacio Esteba, der Kanonikus der Kathedrale von Puebla. Dieses Schisma trug den Keim zum Zwiespalt zwischen den beiden Riten in sich. Die Mitglieder des Schottischen Ritus rekrutierten sich hauptsachlich aus den konservativen, adligen, klerikalen Kreisen, den Anhängern des alten Regimes, während sich in der York-Großloge die liberalen Republikaner sammelten. Beide Gruppen hatten eine heilige Jungfrau zur Schutzpatronin. Jede erklärte die andere als ,,haretisch", obgleich freimaurerischreligisse Prozessionen, namentlich der ,,Schotten", stattfanden, bei denen die maurerischen Insignien und Schurze, Heiligenbilder, Kirchengewänder, Fahnen und brennende Kerzen der römischen Kirche ein buntes Nebeneinander bildeten. 1827 artete die Gegnerschaft vollends aus.
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Die ,,Eccoceses" gründeten ,,Novenarios", eine Art Miliz mit Neunerschaften. ,,Eccoceses" wurde zur offiziellen Bezeichnung für die Aristokratenpartei, ,,Yorkinos" für die regierenden Demokraten. (Diese Benennungen finden sich auch heute noch in den Geschichtswerken und Lexika.) Das hatte, als der General D. Nicolas Bravo, Großmeister des Schottischen Ritus, sich gegen die Regierung erhob und vom zweiten Präsidenten der Republik, General D. Vicente Guerrero, Großmeister des York-Ritus, blütig geschlagen wurde, das vorlaufige Ende des Schottischen Ritus zur Folge. Aber auch die wirklich freimaurerisch denkenden Brr. des YorkRitus hatten von der Politik genug, und die besten Elemente traten dem ,,Rito Nacional Mexicano" bei, der sich seit 1825 ebenfalls gebildet hatte. Mit der politischen Betätigung der Logen war es nun zu Ende. 1834 trat zwar der York-Ritus wieder in Erscheinung; seine Junger nannten sich jetzt ,,Yorkinos federalistas", die in vier Graden arbeiteten, aber wioder nicht mehr als ein politischer Klub waren.
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Der ,,Rito Nacional Mexicano" war von neun der ursprünglichen Gründer des YorkRitus ins Leben gerufen worden. 1833 gab er sich ein Programm, das ganz auf Freiheit des Denkens und Gewissens aufgebaut war, sich gegen Militarismus und Klerikalismus wandte, für die Zivilche und Großzügigen Ausbau der Volkserziehung eintrat Abschaffung der Todesstrafe verlangte und sich gegen jede Abtretung nationaler Gebiete aussprach.
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Die Erfolge des Ritus, der neun (schottische) Grade umfaßte, waren zunachst befriedigend. 1847 bewirkte der amerikanischer Einmarch vorübergehenden Stillstand. Nur zwei Logen in M.-City und Toluca arbeiteten in dieser Zeit. Nach dem Frieden von Guadalupe reorganisierte sich der Ritus aufs neue. In seinen Reihen stand auf hervorragendem Posten der Führer der Liberalen und Spätere Präsident von M., Benito Juarez (s. d.). In den folgenden Jahren gab es mehrere Gründungen u. a. 1859 in Veracruz. Nach dem Sieg der Liberalen über die Klerikalen von 1860 trat als Gründlage eines ins Leben zu rufenden Obersten Rates eine neue Organisation in Erscheinung: 1862 wurde die Gran Logia Valle de M. gestiftet. 1865 wurde dann der Oberste Rat des A. u. A. Schottischen Ritus mit Autorisation des Großkommandeurs der Südlichen Jurisdiktion der USA., Albert Pike, feierlich eingesetzt. Meinungsverschiedenheiten führten bald wieder zu einer Sezession, die aber von kurzer Dauer war, da ihr vom Lausanner Kongreß der Obersten Rate 1875 die Genehmigung versagt wurde. Nach der Revolution von Tuxtepec, die das Regime Porfirio Diaz (s. d.) ans Ruder brachte, hörte der National-Ritus zu bestehen auf, und aus seinen Mitgliedern bildeten sich eine Reihe neuer Formationen.
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1878 wurde Ignacio Altamirano, ein hoher Regierungsfunktionär und bedeutender Intellektueller, Großmeister der ,,Gran Logia Valle de M.", die sich im folgenden Jahre ,,Supremo Gran Oriente" nannte. Unter seiner Führung machte die mexikanische Freimaurerei bis 1884 eine Zeit schonster Blute durch. In dieser Epoche begannen neue, schwere Meinungsverschiedenheiten, da ein Teil der Logen anfing auch Frauen aufzunehmen. 1883 hatte der Oberste Rat auf seine Jurisdiktion über die Symbolischen Logen verzichtet und diese dem Supremo Gran Oriente übergeben, der bald neuerdings den Namen wechselte und nun ,,Gran Dicta Symbolica de 108 Esta dos Unidos Mexicanos" hieß. Der Weggang des Großmeisters Altamirano als Generalkonsul nach Spanien wirkte sich für diese Körperschaft sehr ungunstig aus. Es kam-- ungeachtet der überdies noch bestehenden verschiedenartigen freimaurerischen Gebilde, die hier aufzuzeigen, ganz zwecklos ware — zu einem neuen Schisma, neuen Verwirrungen, hervorgerufen namentlich durch Emilo G. Canton, bis dann 1895 an die Stelle der ,,Gran Dicta", an deren Spitze eine Zeitlang Porfirio Diaz (s. d.), der frühere und nachmalige Präsident, stand, wieder die ,,Gran Logia Valle de M." trat.
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Schon vorher hatte eine Neugliederung der Maurerei nach Bundesstaaten begonnen, die sich im Laufe der Zeit deutlicher akzentuierte. Heute haben 14 der mexikanischen Bundesstaaten —neben mancherlei irregularen Gründungen — je eine anerkannte Großloge (der Bundesstaat M. zwei). Vom Bundesstaat M. abgesehen, sind dies: Chihuahua, Conhuila, Durango, Jaliseo, Yukatan, Nuevo Leon, San Luis-Potosi, Sonora, Tabasco, Campeche, Tamaulipas, Oaxaca, Veracruz (s. diese alle). Die meisten dieser Obedienzen sind in einer mexikanischen Großlogen-Föderation verbunden, die Nationalkongresse abhalt, um Gelegenheit zur Erorterung von Fragen zu bieten, die die gesamte mexikanische Maurerei angehen.
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Im Bundesstaat M. (mit dem Bundesdistrikt, der Hauptstadt M. D. F.) sind zwei Großlogen tätig. Neben der Gran Logia Valle de M. wirkt seit 1911 die ,,York Grand Lodge of M. (formerly Gran Logia Valle de M.)". Nachdem bis Ende 1910 die erstere alle in der maurerischen Welt anerkannten Logen des Staates umfaßt hatte, sowohl die mexikanischen, als eine Anzahl in englischer Sprache arbeitender Bauhütten, kam es aus Anlaß einer Großmeisterwahl zu Streit und Trennung. Die mexikanischen Logen führten die Gran Logia als mexikanischen Logenverband fort, während die Amerikaner und Englander sich als York Grand Lodge konstituierten. Letztere zahlt in 13 Logen (unter diesen zwei in M.-City) ungefähr 900 Mitglieder, die Logensprache ist englisch. (Adresse: Apartado 1986, M.-City D. F.) Die Gran Logia Valle de M. zahlt in 70 Logen, davon 28 im Bundesdistrikt, über 3000 Brr. Adresse: Calle Donceles, M.-City (Tempel), oder Apartado postal 10, Mexico D. F. E. Je eine Loge haben in M. die ,,Drei Weltkugeln" (,,Zur deutschen Treue", gegr. 1925) und der Grand Orient de France.
  
 
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Version vom 11. September 2010, 08:30 Uhr

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Vereinigte Staaten von Mexiko

Vor der von dem Freimaurer und katholischen Geistlichen Miguel Don Hidalgo y Castillo (s.d.), dem unglücklichen "Washington von Mexiko" (dessen Kopf Später 10 Jahre lang in einem Käfig an einem Eckhaus in Guanajuato hing) entflammten ersten mexikanischen Unabhängigkeitsbewegung im ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts gab es in M. nur vereinzelte Freimaurer. Die erste Loge, ,,Arquitectura moral", wurde 1806 von Don Enrique Moni unter Mitwirkung mehrerer Priester gegründet, darunter dem Licenciado Verdad, der als erster in Spanien die Doktrine von der Souveranität des Volkes aufstellte. Einer der Erstaufgenommenen war Hidalgo, da mals noch Pfarrer von Dolores, der in tiefer Nacht, ungeachtet der spanischen Späher, auf einem Maultier insgeheim nach der Stadt M. ritt, um das maurerische Licht zu empfangen. 1808 wurde die Logentätigkeit in Spanien angezeigt. Zahlreiche Maurer wurden eingekerkert und vor das Gericht der Heiligen Inquisition gestellt. Verdad verließ das Gefangnis nicht mehr lebend. 1812, unter der napoleonischen Herrschaft, erhielt Spanien eine Konstitution; ein franzödischer Expeditiondheer kam nach M.; von Offizieren desselben wurden die ersten Logen des Schottischen Ritus gegründet. Aber die in Spanien vom neuen wieder einsetzende Reaktion machts sich auch in M. geltend, und die Logen mußten im Verborgenen arbeiten, obgleich der Statthalter D. Juan Ruiz de Apodaca, selbst Maurer, sie tolerierte. 1816 und 1817 erteilte die Großloge von Louisiana Patents für Logen in Veracruz und Campeche. 1823 folgte die ,,City"-Grogloge von New York mit einem Charter. 1824 gründete auch die Großloge von Pennsylvanien eine Bauhütts unweit von Veracruz. 1825, bald nach Gründung der bundesstaatlichen Republik, begann innerhalb der Maurerei eine separatistische Bewegung, die damit zusammenhing, daß die betreffende Gruppe die politische Betätigung, die von manchen in die Freimaurerei getragen worden war, aus dieser entfernt wissen wollte. 36 Brr. gründeten in Mexieo City eine ,,Junta", die von der ,Country" Großloge von New York und Pennsylvanien auf Empfehlung des amerikanischen Gesandten und gewesenen Deputierten Großmeisters von Louisiana , Joel R. Poinsette, Patente für drei Symbolische Logen erhielt, die dann die ,,Gran Logia Mexicana" nach dem sogenannten York-Ritus gründeten. Bemerkenswert ist, daß an der Spitze dieser Bewegung — 1826: 25 Logen mit 700 Brr.—, deren erste Loge, Tolerancia Religiosa" hieß, abermals ein katholischer Geistlicher, D. Jose Maria Alpuche, Pfarrer in Tabasco und Vertreter dieses Staates im mexikanischen Senat, stand. Unter den übrigen waren General D. Guadalupe Victoria der erste Präsident der Republik, eine der edelsten Gestalten der Geschichte der Neuen Welt.

Großmeister der neuen Großloge wurde Don Ignacio Esteba, der Kanonikus der Kathedrale von Puebla. Dieses Schisma trug den Keim zum Zwiespalt zwischen den beiden Riten in sich. Die Mitglieder des Schottischen Ritus rekrutierten sich hauptsachlich aus den konservativen, adligen, klerikalen Kreisen, den Anhängern des alten Regimes, während sich in der York-Großloge die liberalen Republikaner sammelten. Beide Gruppen hatten eine heilige Jungfrau zur Schutzpatronin. Jede erklärte die andere als ,,haretisch", obgleich freimaurerischreligisse Prozessionen, namentlich der ,,Schotten", stattfanden, bei denen die maurerischen Insignien und Schurze, Heiligenbilder, Kirchengewänder, Fahnen und brennende Kerzen der römischen Kirche ein buntes Nebeneinander bildeten. 1827 artete die Gegnerschaft vollends aus. Die ,,Eccoceses" gründeten ,,Novenarios", eine Art Miliz mit Neunerschaften. ,,Eccoceses" wurde zur offiziellen Bezeichnung für die Aristokratenpartei, ,,Yorkinos" für die regierenden Demokraten. (Diese Benennungen finden sich auch heute noch in den Geschichtswerken und Lexika.) Das hatte, als der General D. Nicolas Bravo, Großmeister des Schottischen Ritus, sich gegen die Regierung erhob und vom zweiten Präsidenten der Republik, General D. Vicente Guerrero, Großmeister des York-Ritus, blütig geschlagen wurde, das vorlaufige Ende des Schottischen Ritus zur Folge. Aber auch die wirklich freimaurerisch denkenden Brr. des YorkRitus hatten von der Politik genug, und die besten Elemente traten dem ,,Rito Nacional Mexicano" bei, der sich seit 1825 ebenfalls gebildet hatte. Mit der politischen Betätigung der Logen war es nun zu Ende. 1834 trat zwar der York-Ritus wieder in Erscheinung; seine Junger nannten sich jetzt ,,Yorkinos federalistas", die in vier Graden arbeiteten, aber wioder nicht mehr als ein politischer Klub waren.

Der ,,Rito Nacional Mexicano" war von neun der ursprünglichen Gründer des YorkRitus ins Leben gerufen worden. 1833 gab er sich ein Programm, das ganz auf Freiheit des Denkens und Gewissens aufgebaut war, sich gegen Militarismus und Klerikalismus wandte, für die Zivilche und Großzügigen Ausbau der Volkserziehung eintrat Abschaffung der Todesstrafe verlangte und sich gegen jede Abtretung nationaler Gebiete aussprach. Die Erfolge des Ritus, der neun (schottische) Grade umfaßte, waren zunachst befriedigend. 1847 bewirkte der amerikanischer Einmarch vorübergehenden Stillstand. Nur zwei Logen in M.-City und Toluca arbeiteten in dieser Zeit. Nach dem Frieden von Guadalupe reorganisierte sich der Ritus aufs neue. In seinen Reihen stand auf hervorragendem Posten der Führer der Liberalen und Spätere Präsident von M., Benito Juarez (s. d.). In den folgenden Jahren gab es mehrere Gründungen u. a. 1859 in Veracruz. Nach dem Sieg der Liberalen über die Klerikalen von 1860 trat als Gründlage eines ins Leben zu rufenden Obersten Rates eine neue Organisation in Erscheinung: 1862 wurde die Gran Logia Valle de M. gestiftet. 1865 wurde dann der Oberste Rat des A. u. A. Schottischen Ritus mit Autorisation des Großkommandeurs der Südlichen Jurisdiktion der USA., Albert Pike, feierlich eingesetzt. Meinungsverschiedenheiten führten bald wieder zu einer Sezession, die aber von kurzer Dauer war, da ihr vom Lausanner Kongreß der Obersten Rate 1875 die Genehmigung versagt wurde. Nach der Revolution von Tuxtepec, die das Regime Porfirio Diaz (s. d.) ans Ruder brachte, hörte der National-Ritus zu bestehen auf, und aus seinen Mitgliedern bildeten sich eine Reihe neuer Formationen.

1878 wurde Ignacio Altamirano, ein hoher Regierungsfunktionär und bedeutender Intellektueller, Großmeister der ,,Gran Logia Valle de M.", die sich im folgenden Jahre ,,Supremo Gran Oriente" nannte. Unter seiner Führung machte die mexikanische Freimaurerei bis 1884 eine Zeit schonster Blute durch. In dieser Epoche begannen neue, schwere Meinungsverschiedenheiten, da ein Teil der Logen anfing auch Frauen aufzunehmen. 1883 hatte der Oberste Rat auf seine Jurisdiktion über die Symbolischen Logen verzichtet und diese dem Supremo Gran Oriente übergeben, der bald neuerdings den Namen wechselte und nun ,,Gran Dicta Symbolica de 108 Esta dos Unidos Mexicanos" hieß. Der Weggang des Großmeisters Altamirano als Generalkonsul nach Spanien wirkte sich für diese Körperschaft sehr ungunstig aus. Es kam-- ungeachtet der überdies noch bestehenden verschiedenartigen freimaurerischen Gebilde, die hier aufzuzeigen, ganz zwecklos ware — zu einem neuen Schisma, neuen Verwirrungen, hervorgerufen namentlich durch Emilo G. Canton, bis dann 1895 an die Stelle der ,,Gran Dicta", an deren Spitze eine Zeitlang Porfirio Diaz (s. d.), der frühere und nachmalige Präsident, stand, wieder die ,,Gran Logia Valle de M." trat.

Schon vorher hatte eine Neugliederung der Maurerei nach Bundesstaaten begonnen, die sich im Laufe der Zeit deutlicher akzentuierte. Heute haben 14 der mexikanischen Bundesstaaten —neben mancherlei irregularen Gründungen — je eine anerkannte Großloge (der Bundesstaat M. zwei). Vom Bundesstaat M. abgesehen, sind dies: Chihuahua, Conhuila, Durango, Jaliseo, Yukatan, Nuevo Leon, San Luis-Potosi, Sonora, Tabasco, Campeche, Tamaulipas, Oaxaca, Veracruz (s. diese alle). Die meisten dieser Obedienzen sind in einer mexikanischen Großlogen-Föderation verbunden, die Nationalkongresse abhalt, um Gelegenheit zur Erorterung von Fragen zu bieten, die die gesamte mexikanische Maurerei angehen.

Im Bundesstaat M. (mit dem Bundesdistrikt, der Hauptstadt M. D. F.) sind zwei Großlogen tätig. Neben der Gran Logia Valle de M. wirkt seit 1911 die ,,York Grand Lodge of M. (formerly Gran Logia Valle de M.)". Nachdem bis Ende 1910 die erstere alle in der maurerischen Welt anerkannten Logen des Staates umfaßt hatte, sowohl die mexikanischen, als eine Anzahl in englischer Sprache arbeitender Bauhütten, kam es aus Anlaß einer Großmeisterwahl zu Streit und Trennung. Die mexikanischen Logen führten die Gran Logia als mexikanischen Logenverband fort, während die Amerikaner und Englander sich als York Grand Lodge konstituierten. Letztere zahlt in 13 Logen (unter diesen zwei in M.-City) ungefähr 900 Mitglieder, die Logensprache ist englisch. (Adresse: Apartado 1986, M.-City D. F.) Die Gran Logia Valle de M. zahlt in 70 Logen, davon 28 im Bundesdistrikt, über 3000 Brr. Adresse: Calle Donceles, M.-City (Tempel), oder Apartado postal 10, Mexico D. F. E. Je eine Loge haben in M. die ,,Drei Weltkugeln" (,,Zur deutschen Treue", gegr. 1925) und der Grand Orient de France.

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