Rezension: Jan Gaspard: Freimaurer und Illuminaten: Unterschied zwischen den Versionen

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Kurioses über Steinmetzen und Freimaurer
 
Kurioses über Steinmetzen und Freimaurer
  
Jan Gaspard: Freimaurer und Illuminaten. Was noch nie über Geheimgesellschaften geschrieben wurde. Berlin: Kai Homilius Verlag 2011.
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„Jan Gaspard“ ist ein Pseudonym, wie auch „Roman Kessing“. Der Autor (*1968) macht seit 2005 mit Hörspielen in einer Kult- resp. Konspirationsserie „Offenbarung 23“ von sich reden und betreibt einen Internetfernsehsender „nextworld.tv“ sowie eine vielfältige Online-Produktion „Public Lounge“.
 
„Jan Gaspard“ ist ein Pseudonym, wie auch „Roman Kessing“. Der Autor (*1968) macht seit 2005 mit Hörspielen in einer Kult- resp. Konspirationsserie „Offenbarung 23“ von sich reden und betreibt einen Internetfernsehsender „nextworld.tv“ sowie eine vielfältige Online-Produktion „Public Lounge“.
 
  
 
== Der Autor hat Humor und kuriose Ideen ==
 
== Der Autor hat Humor und kuriose Ideen ==

Version vom 12. Januar 2011, 17:08 Uhr

Jan Gaspard: Freimaurer und Illuminaten

Rezension von Roland Müller


Kurioses über Steinmetzen und Freimaurer

Jan Gaspard: Freimaurer und Illuminaten. Was noch nie über Geheimgesellschaften geschrieben wurde. Berlin: Kai Homilius Verlag 2011.


Die Website des Autors: http://www.jan-gaspard.de/

Die im Text erwähnte Dissertation von Peggy Pawlowski, „Der Beitrag Johann Adam Weishaupts zur Pädagogik des Illuminatismus“, 2004: http://www.db-thueringen.de/servlets/DocumentServlet?id=1941


Das ist Journalismus, der vielleicht auf der Höhe der Zeit, aber nicht auf der Höhe der Sache ist: geschwätzig, ichbezogen und – trotz gegenteiliger Beteuerungen – ohne Sachkenntnis. Hinzu kommt eine spielerische Vermengung von Fakten und Spekulationen auf der Basis grundlegender Verzerrungen oder Stilisierungen.

„Jan Gaspard“ ist ein Pseudonym, wie auch „Roman Kessing“. Der Autor (*1968) macht seit 2005 mit Hörspielen in einer Kult- resp. Konspirationsserie „Offenbarung 23“ von sich reden und betreibt einen Internetfernsehsender „nextworld.tv“ sowie eine vielfältige Online-Produktion „Public Lounge“.

Der Autor hat Humor und kuriose Ideen

Da der Autor offenbar ein humorvoller Mensch ist, nehme ich seine Ausführungen auch mit Humor.

Es wird auf der Rückseite des Büchleins unter einer unrichtigen Inhaltsangabe behauptet, der Autor habe „Hintergrundgespräche mit zahlreichen Kennern und Mitgliedern der deutschen Freimaurerei“ geführt. Es waren genau zwei: der Grossmeister der „Vereinigten Grossloge Deutschland“ (9, vgl. 83; korrekt: „Vereinigten Grosslogen von Deutschland“) und der Grosskanzler der „Grossloge A. F. u. A. M. von Deutschland“ (14). So zähle ich spasseshalber auch gerne: „eins, zwei, viele“ …

Gaspard pocht auf seine „publizistische Unabhängigkeit“ und gibt verklausuliert preis: „Meine Motive für diesen Text sind allein historisch-analytisch begründet“ (26).

Wie salopp er dennoch seine Behauptungen zu Papier bringt, erhellt aus vielen Widersprüchen. So behauptet er etwa, die beiden erwähnten Grossbeamten hätten die Beteiligung von Freimaurern an Verschwörungen zugegeben (90), fünf Seiten später (95), sie hätten solche kategorisch geleugnet.

Ein anderes Müsterchen für die Beliebigkeit seiner Schreibe: Einerseits behauptet er, „die bestehenden Ordnungen wurden akzeptiert“ (24; ähnl. 25), anderseits „in den vom Tailor so sorgsam verschlossenen Bauhütten nun wurde seit dem ausgehenden Mittelalter wider die christlichen Kirchen eine andere Realität gepredigt“ (40; vgl. 38). Später spricht er sogar von der „steten und auch verbissenen Opposition der Dombauhütten … gegenüber den dummen Dogmen und Lügen der ‚äusseren’ Religion“ (102; ähnl. 79-81, 86-88).

Was ist der „Tailor“? Diese Frage führt zu einigen der skurrilen Ideen von Gaspard.


1. Idee: Die Steinmetzen kletterten durch ein Loch im Dach eines fensterlosen Gebäudes zu ihren geheimen Zusammenkünften

Gaspard behauptet, der Grosskanzler habe ihm folgendes beschrieben: „Die Steinmetz-Brüder trafen sich zu ihren geheimen (also privaten) Zusammenkünften immer in einem tür- und fensterlosen Gebäude, in das man nur eintreten konnte, wenn man einige Dachschindeln entfernte und durch das freiwerdende Loch hinunterkletterte. Waren alle Brüder im Innern des Gebäudes versammelt, verschloss ein besonders bestimmter Bruder von aussen wieder das Loch im Dach und bewachte das Gebäude. Dieser Wächter hiess ‚Tailor’ (von engl. ‚schneiden, teilen’, weil er das Dach der Bauhütte teilte), ein Titel, der bis heute für den Mann am Eingang des Freimaurertempels überlebt hat“ (14-15).

Hätte Gaspard das Handbuch des Zürchers Josef Schauberg über die freimaurerische Symbolik von 1861-63 - das er anderswo benützt (51) - konsultiert, hätte er gesehen, dass der Wächter auf deutsch „Ziegeldecker“ heisst, das ist die Übersetzung der englischen Bezeichnung „Tiler“ (in Mackeys „Encyclopedia“, 1874) oder „Tyler“ (Wikipedia).


2. Idee: „geheim“ ist nicht geheim, sondern „privat“

Von Peggy Pawlowsky, die eine 277seitige Dissertation über die Illumniaten (2004) geschrieben hat, glaubt er die Erkenntnis übernehmen zu dürfen, dass „das einfache Wort ‚Geheim’ im Verständnis des 18. Jahrhunderts … nichts anderes meint als ‚Privat’ …“ (10). Also ist eine sogenannte Geheimgesellschaft (siehe auch 22) „immer zuvorderst eine ‚Privat’gesellschaft gewesen, die sich mit dem beschäftigt, was privater und intimer nicht sein kann: Dem eigenen Denken, den eigenen moralischen Massstäben, der Bildung des privaten ethischen Menschen. Mehr nicht“ (10-11). Infolgedessen ist auch das „Geheimnis“ – die Arkana – bloss „ein ganz nach Innen gerichteter, erkenntnistheoretischer ‚Stein der Weisen’“ (11).

Anderswo beschreibt Gaspard die Suche nach einer „wirklichen ‚grossen Arkana’“ jedoch als die Forschung „nach einem bedeutenden historischen Geheimnis“ (82). Wiederum anderswo erwähnt Gaspard auch ein „geheimnisvolles Wissen“, nämlich dasjenige, mit welchem die kundigen Baumeister „jene grossartigen Gebäude … in schwindelige Höhen trieben“ (36; ähnl. 44, 82-83). Das führt zur nächsten tollen Idee:


3. Idee: Die Baumeister waren die eigentlichen Herren des Mittelalters

Fernab von der Kenntnis der realen Verhältnisse im Mittelalter behauptet Gaspard unter vielem anderem: „Die herausragende Magie einer Hagia Sophia und später der grössten gotischen Kathedralen war es, ‚Kaiser zu machen’. Das grösste Geheimnis eines jeden Baumeisters ist bis heute, eine Kirche oder andere Kolossalbauten errichten zu können, in deren Innern die Magie wirkt, aus einem Normalsterblichen einen unumschränkten Herrscher zu machen, dem alles erlaubt war und der alle Rechte bekam. Fand eine (Kaiser-)Krönung in der jeweils grössten Kirche der Zeit statt -am besten durch einen Patriarchen oder Papst -, wagte anschliessend niemand mehr diese Autorität in Frage zu stellen“ (36-37).

Daraus folgt für Gaspard: „Es ist tatsächlich Teil der alten grossen Arkana der Steinmetze und freien (!) Maurer, dass Baukunst ganz profane weltliche Macht aus dem Nichts - sprich: aus Stein – erschaffen kann“ (38).


4. Idee: Es tobt ein geheimer Krieg zwischen den englischen und französischen Freimaurern

Um die zahlreichen abenteuerlichen Behauptungen im Umkreis des legendären deutschen Findelkinds Kaspar Hauser (1812-1833) zu untermauern, muss Gaspard unter anderem zu einer gewaltigen Konstruktion greifen.

Für ihn besteht eine „gnadenlose Feindschaft“ (60), ein „grosser Konflikt“ (78), ja ein „regelrechter“ (59, 102) oder „geheimer“ Krieg (59; 74, 75) zwischen zwei freimaurerischen „Dachverbänden“, der Vereinigten Grossloge von England und der „Grande Orient de France“ (56-57; besser: „dem ‚Grand Orient’“). Dafür muss er zu Phantasiezahlen greifen: Auf der englischen Seite „wirken“ 4-5 Millionen Freimauer, auf der französischen 3-31/2 Millionen. Gaspard verkündet, genauere Angaben seien nicht zu ermitteln. Er fand sich offenbar im Internet nicht zurecht – obwohl er anderswo hemmungslos daraus (ohne Quellenangabe) zitiert.

Die englische Freimaurer arbeiten angeblich nach dem York-Ritus (56) - wobei „York = Georg“ (58) – und sind „streng klerikal“, wohingegen die französischen Maurer „vor allem dem Schottischen Ritus“ folgen und „zum Teil extrem anti-klerikal bis atheistisch und freiheitlich-bürgerlich ausgerichtet“ sind (auch 65). Die französische Freimaurerei sei zusammengefasst im „Grandorient“ (58) – oder hybrid: „Grandorient von Frankreich“ (96). Im Internet wären etwa 25 verschiedene französische Grosslogen zu finden.


5. Idee: Das Findelkind Kaspar Hauser war ein französischer Thronfolger und musste deshalb von Freimaurern umgebracht werden

Wie dem auch sei, ein Opfer dieses „geheimen Kriegs“ ist Kaspar Hauser. Auch hierbei ignoriert Gaspard das Internet, resp. die Wikipedia, denn er behauptet keck, Stéphanie de Beauharnais habe diesen „mit ihrem Idol Napoleon Bonaparte“ gezeugt (67). Kaspar Hauser wäre demnach ein französischer Thronfolger gewesen. Das passte der „Heiligen Allianz“ der Herrscher von Russland, Preussen und Österreich nicht in den Kram.

„Tatsächlich verantwortlich für den Tod von Kaspar Hauser waren dabei mutmasslich die Preussen in Union mit den Briten (die preussisch-berlinerische Freimaurerei war in erster Linie eine yorksche-britische Sache – bis heute). Hauser wurde 1831 von einem angeblichen Gönner, dem britischen Lord und Hochgradfreimaurer nach dem York-Ritus, Philipp Henry Stanhope, vierter Earl Stanhope, vom bayerischen und bürgerlichen Nürnberg ins benachbarte royalistische preussische Ansbach gelockt – wo Hauser später symbolträchtig in unmittelbarer Nähe des dortigen Uz-Denkmals, ein mit freimaurerischer Symbolik überladener Obelisk, ausgerechnet unter Akazienbäumen (die Akazie ist der heilige Baum der Freimaurer) ermordet wurde. Man stiess ihm einen wiederum mit allerlei Freimauersymbolik übersäten Ritual-Morddolch in den Leib und fügte ihm eine dreifach tödliche Wunde zu (drei ist die Symbolzahl der Freimaurer)“ (72-73).


6. Idee: Wenn etwas bizarr und mysteriös wirkt, stecken wohl Freimaurer dahinter

Im Unterschied zu seinem anfänglichen „Blitz der Erkenntnis“ (8), dass „geheim“ bloss „privat“ bedeute, schwenkt Gaspard nun wieder auf den Mainstream um: Es bedeutet nun wieder schlicht „unter Ausschluss der Öffentlichkeit“ (75). Er bringt nach Kaspar Hauser auch Jack the Ripper ins Spiel und Lord Carnarvon. Letzterer „starb mutmasslich bei dem Versuch, Artefakte, die für die Orient-Freimaurerei und deren Berufung auf die altägyptische Herkunftslegende wichtig gewesen wären, zu unterschlagen“ (74).

Gaspard diagnostiziert eine „mystische und mythologische Verbohrtheit der mutmasslichen Täter“ und erklärt naseweis: „Freimaurerei ist bis heute vor allem eine rituelle, manchmal sogar liturgische Inszenierung; entsprechend versteckten sich ‚freimaurerische Taten’ – und eben gelegentlich auch ‚freimaurerische Verbrechen’ – in einer mystifizierten Ikonografie, wie wir sie heute bei den genannten Fällen sehen und erleben können. Also: Gerade weil diese Fälle so bizarr und mysteriös wirken, war die Wahrscheinlichkeit besonders gross, hier das Wirken der Freunde des Mysteriösen – der Freimaurer - zu finden“ (75).


7. Idee: Für Dombaumeister und Freimaurer ist der biblische Gott der „Gott der Lüge“

Im folgenden Kapitel über „Geheimes Wissen“ (77-88) driftet Gaspard gänzlich in die ägyptische Welt ab. Ihm zufolge „entwickelte sich tatsächlich die ägyptische Mythologie in der Freimaurerei als die bedeutendste und am nachhaltigsten prägende Strömung innerhalb der verschiedenen Bruderschaften heraus“ (82). Und nun gerät er ins Salbadern über Geheimnisse und Symbole – wobei selbstverständlich das Hakenkreuz nicht fehlen darf (83) - sowie den Salomonischen Tempel.

Diesen Tempel betrat man von Osten her (86). Die Dombaumeister stellten jedoch die Doppeltürme beim Portal christlicher Grosskirchen, entsprechend den beiden Säulen Jachin und Boas, im Westen auf. Desgleichen betritt man den freimaurerischen Tempel im Westen. „Das ‚Geheimnis’ aber, das erst die Dombaumeister mit den von ihnen gebauten Grosskirchen und später die Freimaurer mit der architektonischen Choreografie ihres Allerheiligsten verstecken wollten, ist: In diesen Räumen kann – oder besser: soll – der wahre Gott des Tempel Salomons, in dem die Baumeister und Freimaurer den Gott der Geheimniskrämer und den Gott der Lüge sahen, der in der äusseren Welt die dummen Menschen blenden und in der weltlichen Ordnung halten soll, nicht zuhause sein können; denn dieser falsche Gott hat ja seine Heimat westlich von Jachin und Boas, niemals östlich“ (87).

Wenn soviel von soviel verschiedenen Geheimnissen die Rede ist, dürfen natürlich die Verschwörungstheorien nicht fehlen. So gelangt Gaspard zur nächsten Idee.


8. Idee: Freimaurer waren an grossen und bekannten Verschwörungen beteiligt

Sowohl der deutsche Grossmeister als auch der Grosskanzler sollen zugegeben haben, „dass es eben doch auch Freimaurer waren, die an grossen und bekannten Verschwörungen der jüngeren und älteren Vergangenheit beteiligt waren“ (90).

Gaspard schildert allerdings nur Garibaldi (91-96) und Licio Gelli (96-101), und zwar mit Texten, die wörtlich aus dem Internet abgeschrieben sind. Weil Gaspard die Abschnitte etwas umstellt, fand die Hausdurchsuchung bei Gelli einmal im März 1981, eine Seite weiter im Mai desselben Jahres (98) statt.


9. Idee: Die Freimaurerei ist die einzige echte und funktionierende Alternative für die Lösung der Weltprobleme

In jüngerer Zeit hat sich die Freimaurerei geöffnet. Man kann das – zeitlich wenig wahrscheinlich - auf Dan Browns Buch „Das verlorene Symbol“ (2009) zurückführen, oder auf die vielfältigen Herausforderungen, denen sich die Menschheit heute gegenübersieht: aggressive Globalisierung, Radikalisierung und Fundamentalisierung der Religionen, gerechtere Verteilung der Ressourcen, Klima- und Umweltschutz (104). Es könnte auch sein, dass „die derzeitige Schwäche des alten Erz-Gegners katholische Kirche .. das neue Selbstbewusstsein der Logen beflügele“ (105).

Jedenfalls sieht Gaspard in der heutigen Sinn- und Orientierungskrise eine wichtige Aufgabe für die Freimaurerei. „Die ungeheure Bedeutung der Freimaurerei – und auch die gewaltige Chance, die sie den modernen Gesellschaften bietet – wird aus meiner Sicht … deutlich: In einer Welt, die sich so sehr an die Gegenwart kultureller Feindbilder gewöhnt hat, haben die Freimauer … sich ein allgemeingültiges Regelwerk erschaffen, das den Menschen eine Bruderschaft quer durch alle gesellschaftlichen Gruppen, quer durch alle Religionen, quer durch alle Nationalitäten erlaubt“ (107; ähnl. 113). „Zwar werden die Freimauer nicht müde zu beteuern, dass die Freimaurerei selbst niemals Religion sei … Aber dennoch liegt es nahe, die aufklärerischen Ideen der Freimaurerei als ein funktionierendes ethisches System zu einer echten Alternative zu machen für die sich immer mehr ad absurdum führenden grossen Welt-Religionen – oder besser: Kirchen“ (110).

In diesem Sinne wäre die Freimaurerei die gemeinsame Basis für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen. Gaspard sieht sie als „Vision einer real funktionierenden Alternative, um den nächsten sinnvollen Schritt in der Entwicklung der Menschheit einleiten zu können“ (112). Das führt schliesslich zur letzten Idee.


10. Idee: Jeder wahre Humanist ist eigentlich schon ein Freimaurer

Da Begriff und Titel „Freimaurer“ nicht geschützt sind, könnte sich jeder, der die Ideale der Aufklärung und des Humanismus vertritt und lebt, „Freimaurer“ nennen. „Eigentlich reicht es aus, sich in den Traditionen der Aufklärung einem wahren Humanismus zu verschreiben, um sich als geistiger Erbe oder geistige Erbin der wahren Freimaurerei fühlen zu können“ (111; ähnl. 113-114). Daher heisst der Titel des letzen Kapitels provokativ: „Jeder ist ein Freimaurer und Illuminat“ (103-115).

Fazit: unnötig und unnütz

Zu den Illuminaten - die immerhin im Titel des Büchleins vorkommen - ist Gaspard bemerkenswert wenig eingefallen, ganze sechs Seiten (27-32; vgl. 90). Dass sie Weltverbesserer waren und ein komplexes pädagogisches System betrieben, wurde von andern Autoren schon anschaulicher und eindringlicher dargestellt.

Da der Text des kleinen Werks nur gut 100 Seiten umfasst, hielt der Autor – oder der Verlag – Register und Literaturangaben für überflüssig.

Fazit: Das Pamphlet amüsiert durch seine Oberflächlichkeit. Es ist derart ungenau, wirr und voller Fehler, dass man sich nicht einmal darüber ärgern mag. Kurz: unnötig und unnütz.