Zum siegenden Adler: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 56: | Zeile 56: | ||
== Offizielle Schließung == | == Offizielle Schließung == | ||
− | *05.12.1851 | + | *05.12.1851 laut [[3WK]] |
Version vom 27. Februar 2011, 19:44 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Zum siegenden Adler - Potsdam
Quellen: Schriften der freimaurerischen Forschungsvereinigung Frederik der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland Chronologisches Verzeichnis sämtlicher Freimaurer-Logen Deutschlands Von 1737 bis 1893 Carl Bröcker, Hamburg "12.12.1850 Potsdam: » Zum siegenden Adler « GL 3W. als Feldloge + 5.6.1851" Bröcker S.067
Quelle: Die Freimaurer-Logen Deutschlands und deren Großlogen 1737-1985 von Karl Heinz Franke und Dr. Ernst-Günther Geppert "12.12. 1850 Potsdam: » Zum siegenden Adler «" Feldloge Geppert S.33
Quelle "250 Jahre Große National-Mutterloge "ZU DEN DREI WELTKUGELN" 1749-1990 Seite 421 Nr. 412
Zum siegenden Adler
Militär-Feldloge: 3WK - Matrikel 193,031 Orient: Potsdam bei Berlin - Gebiet der DDR ab 1949, Brandenburg 12.12.1850 Gründung, 12.12.1850 Patent, ; Obödienz: Große National-Mutterloge der Preußischen Staaten, Zu den 3WK 05.12.1851 erloschen Stand 1990: erloschen vor 1935 Quellen: 1,4,5,7"
Quelle: Geschichte der Freimaurerei von Ferdinand Runkel Band 3 - 2. Buch Teil III Feldlogen im 19. Jhd. Seite 133, 134
Schimmel von Bronzell
Infolge der politischen Wirren, die der Einigung Deutschlands unter der Führung Preußens vorangingen, befahl König Friedrich Wilhelm IV. im November 1850 unter Manteuffels Ministerium die Mobilmachung. Es kam freilich nur zu einem Vorpostengefecht bei Bronzell südwestlich von Fulda, in dem allein ein Trompeterschimmel des zehnten preußischen Husarenregiments verwundet wurde, der als der „Schimmel von Bronzell" im Treppenwitz der Weltgeschichte weiterlebt.
Dieser Ausgang war natürlich nicht vorauszusehen gewesen, denn die Wolken am politischen Himmel hatten drohende Gewitterfarbe gezeigt, und es wäre für Preußen kein leichter Krieg geworden.
Gesuch
In dieser Zeit bat der vorsitzende Meister der Loge Teutonia in Potsdam, der Militärarzt Dr. Puhlmann, um die Vollmacht der Großen National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln zur Errichtung einer Feldloge. Das Gesuch unter Anschluß des Mitgliederverzeichnisses ging am 1. Dezember 1850 ab und war mit folgenden Worten eingeleitet:
„Die Unterzeichneten, sämtlich Glieder der Sehr Ehrwürdigen gerechten und vollkommenen Sr. Johannis-Loge „Teutonia zur Weisheit" im hiesigen Oriente, und in dem Falle, bei dem zu erwartenden Ausbruche eines Krieges sofort im Dienste des Königs und des Vaterlandes ins Feld rücken zu dürfen, haben sich heute zur Stiftung einer Feldloge für die Dauer des bevorstehenden Krieges verbündet. Wir sind von dem lebhaften Wunsche beseelt, uns die gemeinsame Übung unserer maurerischen Pflichten zu sichern, um nicht gerade in solcher Zeit und Lage des Lebens, welche mehr als jede andere die ernsteste Selbstprüfung, den angestrengtesten Fleiß im Streben nach höherer Vollendung und den engsten und innigsten Anschluß an die Brüder erheischt, der geistigen und sittlichen Erhebung entbehren zu müssen, zu welcher wir uns durch die fleißige Arbeit unter den drei großen Lichtern veredelt fühlen.
Und — wir sind dessen gewiß - wie wir werden viele, die gleich uns mit freudigem Stolze zu den Fahnen sich scharen, und wenn es gilt zu siegen oder zu sterben - für die Ehre des Soldaten ist es dasselbe - mitten in dem Gewühl des Krieges gern zu dem heimlichen Altar treten, um den sie die Bruderkette schließen und sich befestigen im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe."
Genehmigung
Die Genehmigung zur Konstituierung einer Feldloge unter dem Namen „Zum siegenden Adler" und dem Siegel, das einen aufsteigenden Adler mit einem Schwert in den Fängen zeigt und der Umschrift „soli ne cedis" wurde von der Quartalkonferenz erteilt und das Konstitutionspatent mit dem Datum des 12. Dezember 1850 versehen. Der Tag der Lichteinbringung war von dem Protektor, dem Prinzen Wilhelm von Preußen, nachmaligem Deutschen Kaiser, auf den 27. Januar 1851 festgesetzt. Die Feierlichkeit fand in den oberen Sälen des Potsdamer Bahnhofsgebäudes statt. Um ein Uhr mittags erschien der Prinz, der bis zum Schlusse der Einweihung um zweieinhalb Uhr im Kreise der Brüder verblieb. Leider ist die Ansprache, die der Prinz von Preußen gehalten hat, uns nicht überliefert. Die Niederschrift schließt: „Das gegenwärtige Protokoll wurde, nachdem es vorgelesen, zum kräftigen Merkmale der Wahrheit und zur erhebenden Erinnerung für künftige Glieder dieser Feldloge von dem Durchlauchtigsten Protektor unterschrieben."
Bei der der Feier folgenden Tafelloge brachte der Prinz von Preußen den Trinkspruch auf den König aus und dankte Puhlmann für die ihm gewidmeten Worte. Im Schwesterntoast wurde seiner Gemahlin besonders gedacht.
Da es nicht zum Kriege kam, so wurde die Feldloge am 15. Juni 1851 laut Verfügung des Bundesdirektoriums in eine stehende Loge verwandelt, und da für eine zweite derselben Lehrart in Potsdam kein Bedürfnis vorlag, außer Tätigkeit gesetzt.
Reaktivierung
Nach sieben Jahren, als wieder ein Krieg drohte, und die Mobilmachung in Preußen befohlen war, beantragte Dr. Puhlmann die Reaktivierung der Feldloge, die auch vom Bundesdirektorium genehmigt wurde. Da aber schon am l. August 1859 die Demobilmachung eintrat, kam die Feldloge nicht zur Arbeit. Das letzte gedruckte Mitglieder-Verzeichnis weist fünfzig Mitglieder auf und an der Spitze als Ehrenmitglied den Prinzen von Preußen. In den darauffolgenden Kriegen der Jahre 1864, 1866 und 1870-71 hat der siegende Adler nicht wieder gearbeitet.
Offizielle Schließung
- 05.12.1851 laut 3WK