Naumann-Lieder: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 464: | Zeile 464: | ||
− | Drei andere Strophen für die Strophen 2, 3 und 4 in: | + | ''Drei andere Strophen für die Strophen 2, 3 und 4 in:'' |
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 218-219 | Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 218-219 | ||
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 210-212 | Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 210-212 | ||
Zeile 479: | Zeile 479: | ||
3. Heilig sey des Ordens Lehre, | 3. Heilig sey des Ordens Lehre, | ||
− | dem ihr Geist und Herz geweih't | + | dem ihr Geist und Herz geweih't: |
jeder ächte Maurer mehre | jeder ächte Maurer mehre | ||
Harmonie und Einigkeit, | Harmonie und Einigkeit, | ||
Zeile 497: | Zeile 497: | ||
− | Eine durchgehend veränderte Version in: | + | ''Eine durchgehend veränderte Version in:'' |
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 210-211 | Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 210-211 | ||
Zeile 546: | Zeile 546: | ||
− | Eine weitere veränderte und gekürzte Version in: | + | ''Eine weitere veränderte und gekürzte Version in:'' |
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 38 | Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 38 | ||
Zeile 606: | Zeile 606: | ||
</poem> | </poem> | ||
− | |||
− | |||
===Empfangslied an einen Neuaufgenommenen=== | ===Empfangslied an einen Neuaufgenommenen=== |
Version vom 23. Februar 2015, 13:00 Uhr
Inhaltsverzeichnis
9 Liedtexte von Kapellmeister Naumann, 1775-1788
Ausarbeitung von Roland Müller
Johann Gottlieb Naumann, Kapellmeister in Dresden, hat nicht nur zu vielen freimaurerischen Gedichten Melodien komponiert, sondern auch eigene Texte verfasst.
Ob er alle Lieder, die er nicht aus früheren Gesangbücher übernommen hat, selber geschrieben habt, bleibt eine offene Frage.
Eine exzellente Website:
http://www.mvmm.org/c/docs/div18/naumann.html
Freymäurerlieder mit neuen Melodien, 1775
Freymäurerlieder mit neuen Melodien. Leipzig: Breitkopf 1775.
Das ist eine Sammlung von zwölf Liedern.
Drei davon stammen von Ludwig Friedrich Lenz, 1746,
zwei von Johann Adolf Scheibe, 1749,
drei von Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen, 1772.
Von Naumann selbst stammen offenbar:
An die Schönen
Nach der Aufnahme eines neuen Bruders
An die Schönen
siehe:
11 frühe Schwesternlieder
Nach der Aufnahme eines neuen Bruders
Auch in:
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1884, 120-121;
u. d. T.: „Lied nach der Aufnahme eines neuen Bruders“
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801 und 1819, 245-246,
Die Brüder.
Uns nennt die Welt Geheimnißvoll,
Und tadelt unsern Orden;
Denn Tugend, welche glänzen soll,
Ist nie verborgen worden.
Sprich aber, Bruder! nannten wir
Die Tugend als Geheimniß dir?
Der neu Aufgenommene.
[1801:Ein Bruder.]
Nein! sichtbar soll sie seyn.
Die Brüder:
Ja, sichtbar soll sie seyn.
Die Brüder.
Die Welt traut unserm Glauben nicht,
Und fürchtet falsche Lehren;
Es scheut kein Christ aus Furcht das Licht,
Läßt ein [1801: läßt sein] Bekenntniß hören.
Sprich aber, Bruder, sagten wir
Das, was du glauben sollest, dir?
Der neu Aufgenommene.
[1801: Ein Bruder.]
Nein, was ich sollte thun.
Die Brüder.
Ja, was du solltest thun.
Die Brüder.
Gefährlich nennt man uns dem Staat,
Der unsern Bau nicht wüßte,
Und eines Aufruhrs kühne That
Vielleicht einst fürchten müßte.
Was aber, Bruder, sagten wir,
Sprich frey, von unserm Fürsten [König] dir?
Der neu Aufgenommene.
[1801: Ein Bruder.]
Daß ich ihm treu soll seyn.
Die Brüder.
Daß du ihm treu sollst seyn.
Die Brüder.
So sey voll Tugend und sey Christ,
Treu Fürst und Vaterlande,
Und sey's seit dem du Maurer bist,
Durch noch weit stärkre Bande!
Denn ohne dies, das sagen wir,
Sind wir nicht Brüder mehr von dir.
[1801: denn ohne Tugend, sag' es mir,
was wäre wohl der Orden dir?]
Der neu Aufgenommene.
Ich wills als Maurer seyn.
[1801: Ein Bruder.
Ich bin dem Orden treu.]
Die Brüder.
Du sollsts als Maurer seyn.
Vierzig Freymäurerlieder, 1782
Vierzig Freymäurerlieder. In Musik gesetzt von Herrn Kapellmeister [Johann Gottlieb] Naumann zu Dresden. Zum Gebrauch der deutschen und französischen Tafellogen.
Berlin, bey Christian Friedrich Himburg 1782.
Im „Allgemeinen Handbuch der Freimaurerei“ (1900, 618) steht, diese Sammlung sei 1784 von Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen herausgegeben worden.
Enthält im Hauptteil
30 Liedtexte von Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen aus den Jahren 1771 (5), 1772 (4), 1776 (7), 1778 (1), 1779 (1) und 1781 (12)
Im Anhang finden sich weitere Lieder
Beym Eintritt in die Loge (ohne Text)
Die Harmonie („Maurer hört den Klang der Lieder“)
Die Kette (ohne Text)
Dazu 10 „Chansons Maçonniques“
L’emploi de la vie
Exhortations
La Science
Les Quatre Saisons
Les Plaisirs de la Vie
Le Bonheur du Sage
Les Plaisirs de la Maçonnerie
Les Symboles
A l’Honneur du Roi
La Sagesse ancienne
Die Harmonie
Kornél Magyas (2008) datiert die Komposition auf 1777/78,
siehe:
http://www.mvmm.org/c/docs/div18/naum106.html
Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen hat den Text aus dem Schwedischen ins Deutsche übersetzt.
Auch in:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodien, in Zwey Büchern. Zweyter Band. Kopenhagen, Verlegts Christian Gottlob Proft, 1785, 258-261,
LXXXI. Tonkunst
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 178
u. d. T.: „Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2 S.287. [Nr. 114]“
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 131,
ferner in:
Friedrich Erk: Gesangbuch für Freimaurer, 2. Aufl. 1853, 110; 12. Aufl. 1909, 149-150
u. d. T.: Schlußlied in der Kette
Maurer, hört den Klang der Lieder;
höret unsre Harmonie.
Schließt die Kette treuer Brüder;
keine Macht zerstöret sie,
keine Macht, keine Macht zerstöret sie.
Chor.
Laßt im Herzen wiederhallen,
was der Hammerschlag gebeut;
dann lernt ihr, mit Wohlgefallen
Maurerpflicht und Menschlichkeit,
Maurerpflicht u. Menschlichkeit!.
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen, 1782
In
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen, 1782, finden sich 3 Lieder von Neumann:
Weihgesang
Forschen des Maurers
Tafelgesang
Weihgesang
Zuerst in:
Johann Adam Wels hinterlassene Schriften. Wien, bey Anton Gassler 1786, Erstes Bändchen, 114-116,
unter dem Titel: Festgesang am St. Johannistage
Johann Adam Wels lebte von 1748-1785; das Gedicht datiert von 1773
Auch - leicht verändert und ohne die 5. Strophe - in:
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 74-75
Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 168-169,
unter dem Titel: Festgesang (ohne die 5. Strophe)
Auch - stärker verändert und ohne die 3. Strophe - in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 149,
u. d. T. „Mel S. Dresdner Gesänge für Maurer, S. 6.“
Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 230-231
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 131-132 (ohne die 3. Strophe; mit Chor)
Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 57-58 (ohne Chor)
Ihr Brüder, auf! das Fest beginnt.
Doch weiht nicht blos des Tempels Wände!
Sind eure Hände reine Hände?
Sind eure Herzen hoch gesinnt?
Das Maurerfest beginnt.
Chor.
Das Maurerfest beginnt.
Von ihrem Sternensitz herab
Steigt jetzt die Maurerey, ihr Brüder!
Fühlt ihr der Mutter Ankunft wieder?
Fühlt ihr den Geist, den sie euch gab?
sie steigt zu euch [1804, 1809: uns] herab.
Chor.
Sie steigt zu uns herab.
Im Tempel schallt ihr [1809: das] Festgeboth.
Am heilgen Altar, den ihr hütet,
Der hohes Glück den [1809: dem] Treuen bietet,
Verbrechern Gottes Donner droht;
Hört Maurer, ihr Geboth!
[1787:
Laut schalt ihr festliches Geboth
Vom heilgen Altar, den ihr hütet,
Wo Treu die Hand der Weisheit bietet
Und Reue den Verräthern droht.
Hört, Maurer, ihr Geboth.]
Chor.
Wir hören ihr Geboth.
Erneuert euren Weiheschwur,
Stets eurer Würde werth zu handeln,
Der Tugend hohe Bahn zu wandeln,
Zu werden Priester der Natur!
Erneuert euren Schwur! [1787: den Weihungsschwur.]
Chor.
Erneut sey unser Schwur.
[1804: Erneuert euern Schwur!]
Sieh, Gott! vom Morgenstern zu Dir
Sieh deiner Maurer Wünsche streben!
Zu Dir sich unser Geist erheben!
Dir weihet sich Dein Maurer hier,
Und schwöret redlich Dir.
Chor.
Sieh, Gott, Dir schwören wir.
[1801, 1804, 1809:
Sieh, Gott, des wachen Geist’s
zu dir gerichtetes erhab’nes Streben!
sieh unser dir geweihtes Leben!
dir heiligts ganz der Maurer hier,
und schwöret redlich dir.]
Nun auf zum goldnen Werkgeräth!
Mit Klugheit führts, und hebts mit Stärke!
Im Himmel sieht man eure Werke,
Und segnet, wenn ihr treu besteht,
Arbeiter und Geräth.
[1787:
Nun auf, ergreift das Werkgeräth,
Führt es mit Klugheit, braucht’s mit Stärke,
Der Himmel zählt die guten Werke
Und segnet Arbeit und Geräthe
Dem Fleiße früh und spät.]
Chor.
Auf! Muthig zum Geräth!
[1801, 1804, 1809:
Nun auf! ergreift das Werkgeräth,
und bauet an dem großen Werke
durch Schönheit, Weisheit, und durch Stärke,
damit, wenn alles untergeht,
doch euer Bau (1809: Werk) besteht.]
Hoch hängt der Kranz: tief ist die Nacht.
Hinan! Hindurch die Heldenreise!
Seyd, Maurerjünger, kühn und weise!
[1787: Auf schickt euch an zur Heldenreise,
Seyd auch im dunkeln kühn und weise,]
In Osten glänzt es schon mit Macht.
Hinauf! Bald ists vollbracht!
Chor.
Heil uns! bald ists vollbracht.
[1801, 1804, 1809:
Steil ist der Pfad, tief ist die Nacht! –
Hinan! hindurch die Heldenreise!
Seyd, Maurer, standhaft, kühn und weise,
und traut der weisheitsvollen Macht,
die euer Werk bewacht!]
Bey einer Grundlegung
Preis sey mein Lied, mein Wunsch Gebet!
siehe: Bei der Grundlegung einer neuen Loge
Version II (1782)
Forschen des Maurers
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 57,
u. d. T.: „Mel. S. Dredsner [!] Gesänge für Maurer, S. 48.“
1810, 57, u. d. T.: „Mel. S. zweite Sammlung von Melodien, Nr. 20.“
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg,1804, 47-48
Lieder für Freymaurer, Hannover 1809, 11, u. d. T.: „Um Weisheit“.
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin, 1832, 150-151
Der Thräne gleich, die in der Stille
Des edlen Armen Aug' entflieht,
Sanft sey [1804, 1809 und 1810: sey sanft] mein Ton! Bescheiden hülle
Dich in des Maurers Herz, sein Lied [1804 und1809: Dich in mein reges Herz, mein Lied!].
Oft flog mein Geist, flog auf, zu sehen [1804: flog auszuspähen]
Die Weisheit, reiner Seelen Wahl;
Ach! aber von den steilen Höhen
Stürzt er hinab ins öde Thal.
Da hört ich Silbertöne beben:
„Kehr in dein eignes [1801 und 1810: eigen] Herz, o Sohn!
Staub bist du. Fühls, ihn zu beleben!
Dieß Fühlen baut der Weisheit Thron.
Dank Ihm, der deine Tage zählte,
Für jedes Leid [1804: Lied], für jedes Wohl!
Dank Ihm, daß er nicht Macht [1804: für Macht] dir wählte.
Ein Herz von Durst nach Tugend voll!
So trinke durstig aus der Quelle
Und labe dich mit guter That!
Den schlingt die rächerische Welle [1810: Den faßt vernichtend ihre Welle],
Der sich voll Dünkels frevelnd naht.“
Sie sprachs. Im heiligen Gebete
Sink ich in Staub. Die Thräne rinnt --
Du bist es, Weisheit, der ich bete [1801 und 1809: flehte]! [1810: O Weisheit, du, zu der ich flehte]
Sey meine [1801, 1809 und 1810: sey du mir] Mutter! ich dein Kind!
Tafelgesang
Des Guten Quelle! Gott des Lebens!
Auch in:
Allgemeines Gesangbuch für Freimaurer, 1784, 32
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 61-62,
u. d. T.: „Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2. S.254.“
siehe gegen Ende von:
50 frühe freimaurerische Gebete
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer, 1788
Schliesslich gibt es in der 1788 erschienen Sammlung:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien.
16 Lieder sind Kompositionen von Naumann.
Eigene Texte sind offenbar:
Auf das Johannisfest
Empfangslied an einen Neuaufgenommenen
Geheimniß
Nr. I, An Gott, ist ein Gebet von Ludwig Friedrich Lenz, das er 1772 schrieb, und das 1781 veröffentlicht wurde.
Nr. XX, Zufriedenheit, Ist eine starke Abwandlung des Gedichts Nr. 8 „Das Glück des Weisen“ (1771) von Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen
Nr. XXI, Maurerpflichten, kommt bereits vor in: Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodien, in Zwey Büchern. Zweyter Band, 1785, ohne Titel (XXXIV, abgewandelt)
Nr. XXIII, Maurische Pflichten, kommt bereits in Johann Adolf Scheibe: Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. 1776, 222-223, vor
Nr. XXIV, Menschenfreude, ist eine Komposition auf einen Text von Friedrich Leopold Graf zu Stolberg-Stolberg (1774)
Nr. XXV, Mitleid, kommt bereits im Allgemeinen Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 20 vor, unter dem Titel: Mitleid (ohne Chor)
Nr. XXVI, Gefühl der Natur, stammt von Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen (1781) und trug den Titel „Geistesgefühl“
Nr. XXVII, ohne Titel, kommt bereits im Allgemeinen Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 96-97 vor, unter dem Titel: „Die Herrlichkeit der Welt“
Nr. XXVIII, Bestimmung des Maurers, kommt bereits vor in: Freymaurer-Lieder mit Melodien, Zwote Sammlung 1779, ohne Titel
Nr. XXIX, Freude, kommt bereits im Allgemeinen Gesangbuch für Freymäurer, 1801, 16, vor, unter dem Titel: „Aufmunterung zur Freude“.
Nr. XXXIII, Frauen Lob, ist eine Abwandlung von „Lied an die Schwestern“ (1776-1832). Es ist die Version II.
Nr. XXXVIII, Schlusslied, kommt bereits in: Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, unter dem Titel „Der Abend“ vor
Auf das Johannisfest
Auch in:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 139-141,
unter dem Titel: Am Johannisfest
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 218-219,
u. d. T.:. „Mel. S. Samml. von Melodien, No. 97.“
wo die 2, 3. und 4. Strophe durch drei andere ersetzt wurden.
Einer. Setzt dem Jubel keine Grenzen,
Alle. Schmückt mit Rosen euer Haar,
Einer. Maurer, und mit Blumenkränzen
Alle. Euren Tempel und Altar!
Einer. Ha, des seligen Geschickes!
Jener große Tag ist da,
Der die Schöpfung eures Glückes,
Euern Bau einst werden sah.
Alle. Ha, des seligen Geschickes!
Jener große Tag ist da,
Der die Schöpfung eures Glückes,
Euern Bau einst werden sah.
Einer. Windet Epheu um die Becher,
Alle. Füllet sie mit Gold vom Rhein,
einer. Und schlüft diesen Sorgenbecher
Alle. Auf das Wohl des Ordens ein,
Einer. Trinkt, bis euch die Wange glühet
Auf der Brüder Wohlergehn,
Nur wenn aller Wohlfarth blühet,
Ist erst unser Leben schön!
Alle. Trinkt bis euch etc.
Einer. Schließt der Huldgöttinnen Töchter,
Alle. Eure Schwestern auch mit ein,
Einer. Unter uns kann kein Verächter
Alle. Dieser holden Wesen seyn;
Einer. Doch bey allen diesen Freuden,
Brüder, übt die schönste Pflicht,
Denkt an fremde Menschenleiden
Und vergesst der Armen nicht.
Alle. Doch bey allen etc.
Einer. Nehmt euch des Verfolgten Ehre
Alle. Und gekränkten Unschuld an,
Einer. Jede Dankerfüllte Zähre
Alle. Trägt ein Engel Himmelan!
Einer. Laßt nie Tugendfeind und Thoren
Dieses Heiligthum entweih’n,
Denn wir haben ja geschworen
Jedem Laster feind zu seyn.
Alle. Laßt nie etc.
Einer. Nun, wir halten fest am Bunde,
Alle. Dem die Gottheit Beifall lacht.
Einer. Segnen sterbend noch die Stunde,
Alle. Die zu Maurern uns gemacht;
Einer. Dort! dort drüben überm Grabe,
Wo die Erdenhülle fällt,
Finden wir im Licht die Gabe,
Für die Arbeit dieser Welt.
Alle. Dort! dort drüben etc.
Drei andere Strophen für die Strophen 2, 3 und 4 in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 218-219
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 210-212
Liederbuch für Freymaurer. Hannover 1809, 80-81
2. Preist des großen Meisters Gnade
durch erneute Thätigkeit;
wandelt froh des Lichtes Pfade
höher zur Vollkommenheit.
Dieses Licht kam zu verkünden
einst der Hochbegnadigte:
um im Orden es zu finden,
wurdet ihr Geweihete.
3. Heilig sey des Ordens Lehre,
dem ihr Geist und Herz geweih't:
jeder ächte Maurer mehre
Harmonie und Einigkeit,
übe beim Genuß der Freuden
höh'rer Wohlthat sel'ge Pflicht,
mindre der Verirrten Leiden
durch sein ausgestrahltes Licht!
4. Zeig der Welt durch edle Thaten,
was der Mensch durch Gott vermag;
hoffe Frucht von seinen Saaten
jetzt und an dem Aernte-Tag!
Keinem Bruder, der geschworen
ganz der Weisheit sich zu weih'n,
gehe je ein Tag verloren,
ohn' ein bessrer Mensch zu seyn.
Eine durchgehend veränderte Version in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 210-211
Schickt euch an zu frohen Tänzen,
flechtet Rosen in das Haar,
Maurer! schmückt mit Blumenkränzen,
euren Tempel und Altar.
2. O! des seligen Geschickes!
seht! der große Tag ist da,
den die Schöpfung eures Glückes,
euren Bau einst werden sah.
3. Kränzt mit Rosen dann die Becher,
füllt sie an mit deutschem Wein:
schlürft den mächt'gen Sorgenbrecher
auf das Wohl des Ordens ein.
4. Trinkt, bis euch die Wange glühet,
auf der Brüder Wohlergehn;
nur, wenn ihre Wohlfahrt blühet,
ist erst euer Leben schön.
5. Schließt der Huldgöttinnen Töchter,
eure Schwestern auch mit ein,
unter euch kann kein Verächter
dieser holden Wesen seyn.
6. Doch selbst mitten unter Freuden
winkt euch eure schönste Pflicht:
Maurer! denkt an fremde Leiden,
und vergeßt [1804: vergess't] der Armen nicht.
7. Nehmt euch des Verfolgten Ehre,
der gekränkten Unschuld an:
jede dankerfüllte Zähre
trägt ein Engel himmelan.
8. Laßt nie Tugendfeind' und Thoren
euer Heiligthum entweihn;
Maurer haben ja geschworen,
jedem Laster feind zu seyn.
9. Haltet fest am großen Bunde,
dem der Himmel Beifall lacht,
segnet sterbend noch die Stunde,
die zu Maurern euch gemacht.
Eine weitere veränderte und gekürzte Version in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 38
Auch in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 50-51,
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 47-48
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 59-60,
1857 und 1869, 188-189,
mit der Angabe: Comp. v. Naumann.
Brüder, seht den Festtag glänzen,
der einst unser Glück gebar;
Maurer, schmückt mit Blumenkränzen
unsern Tempel und Altar!
Ha, des seligen Geschickes!
jener große Tag ist da,
der die Schöpfung unsres Glückes,
unsern Bau einst werden sah.
Chor.
Ha, des seligen Geschickes etc.
2. Doch, bei dieses Festes Freuden,
Brüder, übt die schönste Pflicht,
denkt an fremder Menschen Leiden,
und vergeßt der Armen nicht;
nehmt euch des Verfolgten Ehre
und gekränkter Unschuld an,
jede dankerfüllte Zähre
trägt ein Engel himmelan!
Chor.
Nehmt euch des Verfolgten Ehre etc.
3. Füllt dem Trauernden den Becher,
füllt dem Armen ihn mit Wein!
heut muß jede Sorge schwächer,
jeder Kummer milder seyn.
Dieser Festtag, der uns glühet,
muß auch fremdes Glück erhöhn,
wenn der Menschheit Wohlfahrt blühet,
dann ist unser Leben schön.
Chor.
Ja, der Festtag der uns glühet etc.
.4. Ja, wir halten fest am Bunde,
dem die Gottheit Beifall lacht,
segnen sterbend noch die Stunde,
die zu Maurern uns gemacht.
Jenseits dieser Erdenwohnung,
wo des Irrthums Hülle fällt,
dort beut Wahrheit uns Belohnung
für die Arbeit dieser Welt.
Chor.
Jenseits dieser Erdenwohnung etc.
Empfangslied an einen Neuaufgenommenen
Auch in:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder, 1790, 76-78,
u. d. T.: An einen neu aufgenommenen Bruder, bey einer Tafelloge zu singen;
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 81-82,
u. d. T.: Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2 S.96.“
Zwey alleine.
Dir und unsern Bund zur Ehre
Werde dieses Glas gefüllt!
Bruder, sieh die Freudenzähre
Die für dich dem Aug entquillt.
Auf der Bahn, die du beginnst,
Harret größerer Gewinnst.
Alle.
Auf der Bahn, die du beginnst,
Harret größerer Gewinnst.
Zwey alleine.
In vertrauter Bruder-Mitte
Fällt dein Menschenloos dir süß,
Denn sie baun zur Pilgerhütte
Dir ein Unschuldsparadies,
Reiner Freud' und sanften Scherz,
Oefnen sie dein weiches Herz.
Alle.
Reiner Freud' und sanften Scherz,
Oefnen sie dein weiches Herz.
Zwey alleine.
Mitgefühl und Brudermilde
Pflanzen sie in deine Brust:
Freund, nach unsers Meisters Bilde,
Werde Wohlthun deine Lust!
Schäme dich der Dürft'gen nie,
Sätt'ge, labe, tröste sie!
Alle.
Schäme dich der Dürft'gen nie,
Sätt'ge, labe, tröste sie.
Zwey alleine.
Dann folgt, wo du geh’st, dir Segen,
Schwebt um dich in Flur und Hain,
Thauet dir im Donnerregen,
Glänzet dir im Mondenschein,
Ueberall erfreut er dich,
Wie dein Richter inniglich!
Alle.
Ueberall erfreut er dich,
Wie dein Richter inniglich!
Zwey alleine.
Jede Hoffnung deines Strebens,
Jede weise Wißbegier,
Und die Wanderschaft des Lebens
Werden leicht und reizend dir;
Frei von Schwärmerey und Wahn
Ende so die Maurerbahn.
Alle.
Frei von Schwärmerey und Wahn
Ende so die Maurerbahn.
Geheimniß
Auch - abgewandelt - in:
Versuch einer vollständigen Sammlung der Freimaurer-Lieder, 1790, 102
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 163-164
Brüder, lasset uns im Stillen
Unsre Pflichten ganz erfüllen!
Seht hier sind wir ungestöhrt!
Mit Verstellung und mit Ränken
Unsre innre Run zu kränken
Ist der Bosheit hier verwehrt.
Klagt nicht Brüder, daß wir müssen
Unser Heiligtum verschließen,
Uns in Sicherheit zu sehn!
Sagt, wenn könnte je auf Erden
Ohne stets verfolgt zu werden
Frey einher die Wahrheit gehn.
Wenn nur, zu der Menschheit Ehre
Tugend allgemeiner wäre,
So entdeckten wir uns gern!
Doch so lange noch die Wahrheit
Menschen schreckt mit ihrer Klarheit,
Ist die goldne Zeit noch fern.
- Ausgearbeitet von Dr. phil. Roland Müller, Switzerland / Copyright © by Mueller Science 2001-2015 / All rights reserved - ESOTERIK von Dr. phil. Roland Müller