Rezension: Dieter Hönig - Testament eines Freimaurers: Unterschied zwischen den Versionen

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„Das Buch ist in seiner Subjektivität so ziemlich das beste, was ich bisher über die Freimaurerei gelesen habe“, sagte meine Frau Brigitte, selbst eine Freimaurerin im Droit Humain, nachdem sie es wieder zugeklappt hatte. „Es beschreibt das freimaurerische Innenleben wunderbar offen und ehrlich, seine schönen Seiten ebenso wie wenn es halt mal nicht so harmonisch zugeht wie es sollte.“  
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„Das Buch ist in seiner Subjektivität so ziemlich das beste, was ich bisher über die Freimaurerei gelesen habe“, sagte meine Frau Brigitte, selbst eine Freimaurerin im Droit Humain, nachdem sie es wieder zugeklappt hatte. „Es beschreibt das freimaurerische Innenleben wunderbar offen und ehrlich, seine schönen Seiten ebenso wie wenn es halt mal nicht so harmonisch zugeht wie es sollte. Und unterhaltend ist es obendrein auch noch.“
  
 
Für Leser, die Freimaurer oder Freimaurerinnen sind, ist Dieter Hönigs Buch ein wunderbarer Spiegel, mit dem sie ihre eigenen Erfahrungen abgleichen können. Aber wie liest es sich für Nichtfreimaurer? Ist es für sie nachvollziehbar? Für sie, die ja keine eigenen Erfahrungen haben mit dem alltäglichen masonischen Sein und dem Sollsein? Offenbar ja, jedenfalls haben das zwei Leser, die keine Freimaurer sind, ausdrücklich bestätigt.
 
Für Leser, die Freimaurer oder Freimaurerinnen sind, ist Dieter Hönigs Buch ein wunderbarer Spiegel, mit dem sie ihre eigenen Erfahrungen abgleichen können. Aber wie liest es sich für Nichtfreimaurer? Ist es für sie nachvollziehbar? Für sie, die ja keine eigenen Erfahrungen haben mit dem alltäglichen masonischen Sein und dem Sollsein? Offenbar ja, jedenfalls haben das zwei Leser, die keine Freimaurer sind, ausdrücklich bestätigt.

Version vom 8. Dezember 2019, 20:27 Uhr

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Eine Reise nach Innen

So könnte man dieses Buch auf den Punkt bringen: als eine Reise nach Innen. Dies im doppelten Sinn, nämlich in das Innenleben des Wiener Freimaurers Dieter Hönig und eng verbunden damit in das Innere der Freimaurerei, so wie sie der Autor seit 21 Jahren erlebt und erlebt hat. Von Rudi Rabe

Viele Freimaurerbücher sind so etwas wie klassische Lehrbücher: über die Ideen der Freimaurerei, ihre Anliegen, ihre organisatorischen Strukturen und ihre Geschichte.

Dieses Buch ist ganz anders. Zwar lernt man durchaus viel über die Freimaurerei, aber nicht im Stil eines Lehrbuchs, es ist vielmehr eine Art Lebensbuch, ein autobiographisches Buch über das ganz konkrete Freimaurerleben Dieter Hönigs. Man erfährt, wie er die Freimaurerei in ihrem Inneren wahrnimmt, wie die freimaurerischen Ideen aus seiner Sicht gelebt werden, wie verschieden die Brüder ticken, welche Erfahrungen er gemacht hat: viele gute, aber gelegentlich auch weniger gute; „es menschelt leider auch bei uns“, habe ihm ein Freimaurer noch vor seiner Aufnahme gesagt. Aber - und das ist wichtig: Dieter Hönig schildert all sein Erleben letztlich mit großer Sympathie und Dankbarkeit für seine Brüder. Am meisten Kritik bekommt er selbst ab, er schont sich ganz und gar nicht. Chapeau!

„Was ist dir am wichtigsten in deinem Buch“, fragte ich den Autor am Telefon. Antwort: „Dort wo es beginnt, ernst zu werden.“ Damit meint er nach den Anfangskapiteln über die durchaus unterhaltsame „Verwirrung des Suchenden“ das tiefe Erlebnis seiner rituellen Aufnahme, gefolgt von den symbolischen Lehr- und Wanderjahre in der Zeit danach; dann das immer bessere Begreifen des Wesens der Freimaurerei und ganz besonders auch das Kennenlernen vieler anderer Brüder; nicht zu vergessen die für die Freimaurerei konstitutive Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit. Seine ursprüngliche Vorstellung, eine Freimaurerloge sei bloß so was wie ein „Nette-Leit-Verein“ verblasste immer mehr und machte der Erkenntnis Platz, dass die Begegnung mit den Brüdern im einmal wöchentlichen Ritual und weit darüber hinaus zu einer anhaltenden und tiefen Lebenserfahrung führen kann: mit viel persönlichem Gewinn, aber immer auch mit Auf und Ab.

"So ziemlich das beste, was ich bisher ..."

„Das Buch ist in seiner Subjektivität so ziemlich das beste, was ich bisher über die Freimaurerei gelesen habe“, sagte meine Frau Brigitte, selbst eine Freimaurerin im Droit Humain, nachdem sie es wieder zugeklappt hatte. „Es beschreibt das freimaurerische Innenleben wunderbar offen und ehrlich, seine schönen Seiten ebenso wie wenn es halt mal nicht so harmonisch zugeht wie es sollte. Und unterhaltend ist es obendrein auch noch.“

Für Leser, die Freimaurer oder Freimaurerinnen sind, ist Dieter Hönigs Buch ein wunderbarer Spiegel, mit dem sie ihre eigenen Erfahrungen abgleichen können. Aber wie liest es sich für Nichtfreimaurer? Ist es für sie nachvollziehbar? Für sie, die ja keine eigenen Erfahrungen haben mit dem alltäglichen masonischen Sein und dem Sollsein? Offenbar ja, jedenfalls haben das zwei Leser, die keine Freimaurer sind, ausdrücklich bestätigt.

Gerade bei einem so persönlichen Buch bleibt noch die Frage: Wer ist dieser Dieter Hönig?
Antwort: Ein Wiener, zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung 74 Jahre alt, Freimaurer in der Wiener Loge „Logos“ seit 1998. Beruflich war er viele Jahre Opernsänger, ein Bariton; den lustigen Papageno in der Freimaureroper „Zauberflöte“ hat er oft gesungen. Das hat irgendwann aufgehört, und seit einiger Zeit arbeitet er als freiberuflicher Wissenschaftsjournalist bei der Wiener Wochenzeitung „Falter“.

Dieter Hönig: Testament eines Freimaurers - Das große Geheimnis aus der Innensicht
180 Seiten; Verlag Delta X, Wien 2019 - www.deltax.at

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