Zum hellleuchtenden Stern
Johannisloge:
"Zum hellleuchtenden Stern" | |
Orient: | Celle |
Matr.-Nr.: | 242 |
Gründungsdatum: | 1811 |
Großloge: | AFuAMvD |
Inhaltsverzeichnis
Logengeschichte
Um 1745 herum bestand in Celle anscheinend für kurze Zeit eine Loge Aurora als 9. Tochterloge der Provinzialloge von Hamburg und Niedersachsen. Über ihre nur kurze Existenz und Tätigkeit konnte bisher nichts sicheres in Erfahrung gebracht werden.
Am 21.6.1748 wurde als Tochterloge der obigen Provinzialloge in Celle von 6 Freimaurern die erste durch Dokumente bezeugte Loge gegründet. Sie trug den Namen Augusta und hatte sich außerhalb des Hehlentores im ehemaligen Haus des Generals Melville etabliert. Die Mitglieder der Loge waren Rechtsanwälte, Richter am Oberappelallationsgericht, Ärzte, Offiziere, Schloß beamte, Kaufleute, ein Bierbrauer, Künstler, drei Grafen und mehrere Angehörige des niederen Adels. Bis zum Johannisfest 1753 wurden 33 Suchende aufgenommen. Man ging mit Eifer an die Arbeit. Da die Fluktuation jedoch groß war, viele ihrer Mitglieder außerhalb Celles wohnten und man sich im Wohltätigkeitssinn anscheinend übernommen hatte, mußte die Loge schon im Januar 1755 ihre Pforten wieder schließen.
Bis über das Ende des Jahrhunderts ist in Celle keine ansässige Loge nachweisbar, doch sind hier einige freimaurerische Aktivitäten aus dieser Zeit bekannt. Zu denen gehörte 1766 die Aufnahme des Prinzen Carl von Mecklenburg-Strelitz, britischer Generalleutnant und Gouverneur von Hannover in die Loge Friedrich im Orient Hannover. 1786 wurde er Provinzial-Großmeister des Kurfürstentums Hannover.
Am 6.4.1811 wurde unsere Loge: Zum hellleuchtenden Stern in Celle gegründet.Zu den 17 Gründungsmitgliedern gehörten bedeutende Persönlichkeiten der Stadt. Das Konstitutionspatent wurde von der Großen Mutterloge des Königreichs Westphalen im Orient Cassel ausgestellt, die ihren Mitgliedslogen Ritualfreiheit gewährte. Der erste Meister vom Stuhl war Carl Friedrich Freiherr von Stralenheim, verantwortlicher Unterpräfekt im Allerdepartement des Königreichs. Die Logenausrüstung und Rituale stammten von der 1796-1801 bestehenden Feldloge Johannes zum Degen, in der sich hannoversche Offiziere zur Überwachung der zwischen Frankreich und Preußen vereinbarten Demarkationslinie in Hoya zusammengefunden hatten.
Nach dem Ende des Königreichs Westfalen begab sich die Loge 1814 unter den Schutz der Großen Provinzial-Loge Friedrich zu Hannover, die 1828 als Großloge des Königreichs Hannover selbständig wurde und für ihre humanitäre und liberale Haltung bekannt war. Erster Stuhlmeister in der neuen Konstellation war ein hoch angesehener Bürger Celles, der verdiente General Georg Ernst von Drieberg.
1821 gründete die Loge eine Sonntagsschule für Handwerker, um "jungen strebsamen Handwerkern auf Kosten der Loge unentgeltlichen Unterricht in solchen Zweigen der Wissenschaft zu erteilen, welche ihr Fortkommen erleichtern". Die Schule stellte ihren Betrieb 1826 wieder ein, da die Logenarbeiten zwischen 1826 und 1837 aus Mangel an geeigneten Führungspersönlichkeiten ruhten. Die Schule wurde 1841 in veränderter Form als Verein Feierabend neu gegründet und bestand bis 1858. Die Loge richtete ein Lokal ein, versorgte es mit Material und erteilte jungen Handwerksgesellen freien Unterricht. Es war in bescheidenem Umfang eine Art Vorläufer der heutigen Berufsschulen auf privater Grundlage.
In den Jahren zwischen 1830 und 1848, die in ganz Deutschland durch revolutionäre Erschütterungen gekennzeichnet waren, gehörten unserer Loge in staatsbürgerlicher Hinsicht bedeutende und zum Teil im ganzen Königreich bekannte, teils monarchistisch, teils republikanisch gesonnene Persönlichkeiten an. Sie traten in öffentlicher Tätigkeit für eine Verfassung, volles Staatsbürgerrecht ohne Unterschied des Glaubens, Gleichheit aller vor dem Gesetz, Beschränkung der Polizeigewalt, freies Vereinsrecht und für eine Nationalversammlung in Frankfurt als höchste verfassungsgebende Gewalt ein.
Etwa gleichzeitig mit der Auflösung des Vereins Feierabend gründete die Loge 1858 eine Witwen- und Waisenstiftung. Sie war gedacht zur Unterstützung von Hinterbliebenen gestorbener Brüder und konnte bis 1935 segensvoll wirken, wenn auch der größte Teil ihres Kapitals der dem ersten Weltkrieg folgenden Inflation zum Opfer fiel.
Nach dem deutschen Krieg von 1866 mußte sich unsere Loge durch die Auflösung des Königreichs Hannover einer der drei preußischen Großlogen anschließen. Sie wählte die liberalste unter ihnen, die Große Freimaurerloge von Preußen, genannt Royal York zur Freundschaft, die einen aufgeklärt humanistischen Geist vertrat und 1872 für die drei Johannisgrade das christliche Prinzip aufgehoben hatte.
Die Jahre nach 1870 waren durch ein gemächliches, mehr nach innen gekehrtes Logenleben gekennzeichnet. Das Schwergewicht lag auf freundschaftlich menschlichen Beziehungen und in der Hingabe an karitative Aufgaben. Die mannigfachen Diskussionen über eine Reorganisation des verschachtelten deutschen freimaurerischen Bauwerks reiften nicht bis zu einer handlungsfähigen Entscheidung. Nach dem ersten Weltkrieg lösten sich die Bande des Anstands und Rechts zusehends auf, und die reaktionären und extremen Ideen des Nationalsozialismus zwangen den Hellleuchtenden Stern am 13.2.1934 die Lichter, der am 25.4.1933 in eine Ordensgruppe umgewandelten Loge, zu löschen.
Angesichts der ausweglosen Situation wurden der Stadt Celle Logenhaus und Grundstück am 1.4.1934 als Stiftung übergeben mit der Auflage ihrer Nutzung für Zwecke der deutschen Kunst und Kultur.
Kurz nach Kriegsende beriet am 24.6.1945 der letzte Meister vom Stuhl Br. Carl Ludwig Herold mit 12 Brüdern in der Wohnung des Br. Püllmann über die Reaktivierung der Loge. In der Folge trafen sich diese und weitere Brüder des Hellleuchtenden Sterns monatlich zu "Arbeiten" ohne Ritual und maurerische Kleidung zunächst trotz Verbots der Militärregierung im Klubzimmer der Gaststätte Janßen in der Schuhstraße 48.
Am 25.6.1946 wurde die Freimaurerloge Zum hellleuchtenden Stern in das Vereinsregister beim Amtsgericht Celle eingetragen. Die Eintragung konnte wieder gelöscht werden, nachdem der Loge am 10.9.1949 die ihr am 30.4.1869 verliehene Rechtsfähigkeit von der Bezirksregierung Lüneburg zurückgegeben worden war.
Als erste Ritualarbeit nach 16 Jahren fand am 23.6.1949 im Logenhaus das Johannisfest mit der Aufnahme von 7 neuen Brüdern statt. Meister vom Stuhl war Br. Dr. Georg Hostmann.
Die endgültige Wiederherstellung der alten Eigentumsverhältnisse der Loge erfolgte am 5.4.1951.
Der starke Mitgliederzuwachs machte am 1.4.1955 die Gründung der beiden Logen:
- Aurora zum hellleuchtenden Stern Nr. 817 und
- Augusta zum hellleuchtenden Stern Nr. 818
in der Form des von der Großloge AFuAM genehmigten Celler Modells notwendig. Die Mitglieder der beiden Logen sind zugleich Mitglieder der die Rechtsfähigkeit besitzenden Loge Zum hellleuchtenden Stern Nr. 242, die die Eigentümerin des Logengrundstücks ist, die gemeinsame Haushalt- und Rechnungsführung betreibt, die großen freimaurerischen Veranstaltungen der drei Logen gemeinsam durchführt und die Celler Freimaurerei nach außen vertritt. Eine der beherrschenden Gestalten der in Celle wieder auferstehenden Freimaurerei war der Stuhlmeister (Loge Stern 1950-59), Distriktmeister und Senator der Vereinigten Großlogen von Deutschland Oberstadtdirektor a.D. Br. Walther Hörstmann. Seiner mitreißenden organisatorischen und humanitären Tatkraft haben die Celler Logen einen großen Teil ihres bemerkenswerten Aufschwungs nach dem Krieg zu verdanken, der ihnen weit über die Stadtgrenzen hinaus Ansehen einbrachte.
Die Loge Augusta führte 1977 das von der Großloge 1969 herausgegebene AFuAM-Ritual ein. Die Sternloge und die Aurora arbeiten nach dem 1838 in Celle eingeführten Schröder-Ritual.
Der spätere Stuhlmeister der Loge Aurora, Großredner und zugeordneter Großmeister der Großloge Br. Dr.med. Hermann Prinke gründete 1977 die der Öffentlichkeit zugängliche Akademie Forum Masonicum. In ihr wurden von hervorragenden Wissenschaftlern in Celle und in anderen deutschen Städten kulturgeschichtliche Vortragsreihen veranstaltet, die in Zusammenhang mit den geistigen Bestrebungen der Freimaurerei stehen.
Anläßlich des unter großer Anteilnahme der Stadt Celle 1986 begangenen 175. Stiftungsfestes wurde die vom Alt- und Ehrenstuhlmeisters Br. Dr.phil. Günter Pflanzl geschaffene Ausstellung "Die Bruderschaft der Freimaurer" im Clemens Cassel-Haus der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie ist inzwischen in über 70 Städten der Bundesrepublik an oft hervorragender Stelle gezeigt worden.
Am 30.9.1992 erfolgte die Lichteinbringung in die alte Johannis-Freimaurerloge Zu den fünf Türmen am Salzquell im Orient Halle, um deren Wiederbelebung sich die Brüder Kriegel und Pflanzl unter eifriger Mithilfe vieler Celler Brüder bemüht hatten. Diese am 10.5.1885 gegründete mitgliederstarke Loge mußte ihre Lichter am 10.3.1934 löschen. Ihr erster Stuhlmeister nach der Neugründung wurde Br. Günter Pflanzl, dem 1994 der Hallenser Br. Prof. Dr. Gerhard Reuscher folgte.
Ruhende Logen
Im Maurerjahr 2009/2010 hat die Celler Bruderschaft beschlossen, die beiden Arbeitslogen
- Augusta zum hellleuchtenden Stern Nr. 818 und
- Aurora zum hellleuchtenden Stern Nr. 817,
ab dem Maurerjahr 2010/2011 für ruhend zu erklären und nur noch im hellleutenden Stern zu arbeiten.
Wenn wir auch die Zukunft gewinnen wollen, tun wir gut daran, uns vor Mittelmäßigkeit in Acht zu nehmen und die hohen Ansprüche lebendig zu halten, die die besten Köpfe der Freimaurerei ausgezeichnet hat. Mögen unsere Logen dahin wirken, daß der freie Mann jenseits von Theorie und Dogma gelassen in der Zeit steht, mit hochherzigem Sinn, Mannhaftigkeit, richtiger Selbsteinschätzung, Milde, Fröhlichkeit, Freundschaft, Maß und Gerechtigkeit.
Persönlichkeiten
Die nachfolgend aufgeführten Persönlichkeiten waren Mitglieder der Celler Loge Zum hellleuchtenden Stern. Sie hatten es in der Stadt Celle und teilweise über sie hinaus zu bedeutendem Ansehen gebracht und wurden damit geehrt, das Celler Straßen ihren Namen erhielten.
- Prinz Ernst von Mecklenburg-Strelitz, 1742 - 1814.
Bruder von Sophie Charlotte, der Gemahlin König Georg III. von England.
General der Infanterie und 1763 bis 1802 Gouverneur (Stadtkommandant) von Celle.
Stadtkommandantenhaus in der Bergstraße 46. Nach 1766 ließ er den Prinzengarten und das Schlößchen zu seinem Landsitz anlegen.
Er war Mittelpunkt des Celler gesellschaftlichen Lebens. 1802 wurde er Gouverneur von Hannover und verließ Celle.
Freimaurer seit 1768.
- Ludolph Fr. Joh. v. Pufendorf, 1747 - 1828.
Oberappelllationsgerichtsrat. Dritter in den vier Geschlechterfolgen der berühmten Juristenfamilie am Oberappellationsgericht in Celle. Bis zu seinem Tode im Amt.
Freimaurer seit 1766. Mitstifter des Hellleuchtenden Sterns.
- Professor Dr. med. Daniel Scheller, 1758 - 1837.
Erster Direktor der Hebammenlehranstalt "Am Heiligen Kreuz". Er leitete sie über 53 Jahre.
Gründer des Collegium Anatomicum Chirurgicum, Mühlenstraße 12.
1811 Aufnahme in den Hellleuchtenden Stern und sein Mitstifter.
- Friedrich Christoph Bierwirt, 1769 - 1840.
Kaufmann. Mitglied einer Kaufmannsfamilie, die im 19. Jh. im wirtschaftlichen Leben Celles mit an erster Stelle stand.
Handelsgeschäft mit Wolle, Wachs und Honig. Schuhstraße 8.
1811 Aufnahme in den Hellleuchtenden Stern und sein Mitstifter.
- Dr. jur. Theodor Breden, 1794 - 1871.
Bürgermeister. 1847 Schöpfer der neuen Verfassung der Stadtverwaltung (Mehr Rechte für die Bürgerschaft).
Mitglied des Konstitutionellen Vereins, der 1848 gemäßigte Ziele verfolgte.
1866 vorübergehend wegen Welfenfreundlichkeit abgesetzt.
Freimaurer seit 1820.
- Dr. Theodor Hugues, 1803 - 1871.
Pastor. Intellektuell hochbegabt, im Neu-Pietismus engagiert.
Anreger des 1841 von der Loge gegründeten und mit Räumen, Materialien und Lehrern unterhaltenen Vereins Feierabend. Handwerksgesellen sollten sich zu unentgeltlichem Unterricht in freier Vereinigung zusammenfinden.
Ein früher Vorläufer der Gewerbeschulen. Gründer des Linerhauses in Altencelle, eine "Rettungsanstalt für verwahrloste Kinder".
Freimaurer seit 1838. Langjähriger zugeordneter Meister und Meister vom Stuhl (1851-52) des Hellleuchtenden Sterns.
- Dr. Carl Gerding, 1807 - 1884.
Justizrat. Fast 50 Jahre Anwalt und Notar am Oberappellationsgericht. In Niedersachsen einer der leidenschaftlichen Köpfe der Bewegung von 1848:
Nationalversammlung in Frankfurt als höchste verfassungsgebende Gewalt, volles Staatsbürgerrecht ohne Unterschiede des Glaubens, Gleichheit vor dem Gesetz, Beschränkung der Polizeigewalt, freies Vereinsrecht, Pressefreiheit, Öffentlichkeit der Gerichtsverfahren.
Oberbefehl über die Bürgerwehr in Celle, Mitglied der zweiten Ständekammer in Hannover, Mitglied des Nationalvereins.
Freimaurer seit 1838. Meister vom Stuhl (1872 - 1881) des Hellleuchtenden Sterns.
- Jakob Fr. Ludwig Ebermann, 1810 - 1882.
Seit 1859 Schiebler genannt. Gartenbauunternehmer. Hervorragende gärtnerische Ausbildung in 8 europäischen Ländern.
Trat mit knapp 30 Jahren in die renommierte Firma Schiebler ein und machte aus ihr ein Unternehmen von Weltruf:
Baumzucht, Samenzucht, Spargel- und Erbsenzucht, Obstbau. Lieferungen bis nach Rußland und Nordamerika.
Mitgründer der Spar- und Leihkasse des Lkrs. Celle. Abgeordneter im Hannoverschen Landtag für die National-Liberale Partei.
1919 ging die Firma in den Besitz der Stadt über.
Meister vom Stuhl des Hellleuchtenden Sterns, wie nach ihm einer seiner Söhne.
- Kommerzienrat Wilhelm Hugo, 1812 - 1884.
Fabrikant. Kaufmännisch und technisch hochbegabt. 1836 Gründer einer Schirmfabrik in der Zöllnerstraße, 1850 Verlegung in die Blumlage 129.
Ihr zügiger Ausbau führte zum weltweit größten Werk der Schirmindustrie mit bis zu 1100 Beschäftigten. Lieferungen in die ganze Welt. Die Firma musste 1898 liquidieren.
1847 Aufnahme in den Hellleuchtenden Stern.
- Dr. G. G. L. Lauenstein, 1814 - 1869.
Obergerichtsanwalt. Schuhstraße 21.
1849 Aufnahme in den Hellleuchtenden Stern.
- Otto Hattendorf, 1822 - 1905.
Obergerichtsrat in Stade, Kronanwalt in Meppen, ab 1870 Bürgermeister in Celle und ab 1877 ihr Oberbürgermeister bis 1895.
Unter seiner Führung wurde 1892 die 600-Jahrfeier von Celle ausgerichtet, "ein Fest, wie es so großartig die Stadt nie begangen hatte" (Carla Meyer-Rasch). Sie bestätigte ihm "Adel der Gesinnung".
Seit 1847 Freimaurer.
- Carl Christian Friedrich Lauenstein, ~1840 - 1903.
Kaufmann. Sohn des Seifenfabrikanten Ernst Lauenstein. Erfolgreicher Kaufmann in Manchester und später in Petersburg. 1903 in Reval gestorben.
Seit 1872 Mitglied des Hellleuchtenden Sterns. Namensgeber der Straße ist sein Großvater Bürgermeister Lauenstein.
- Johann Chr. Theodor Schack, 1832 - ? (zw. 1898 und 1919).
Zimmermeister. Vielseitiger und erfolgreicher Unternehmer der Gründerzeit. Zimmerplatz beim Neuenhäuser Friedhof.
Er baute das mächtige Gerüst zum Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald. 1875 fertiggestellt. Bau einer Turnhalle am Brandplatz, die er in Eigenregie zu einem Theatersaal mit 800 Sitzplätzen umbaute. Er wirkte dort zeitweise wie ein Theaterdirektor.
Alterssitz als Gutsbesitzer in Glienitz Krs. Uelzen.
Mitglied des Hellleuchtenden Sterns seit 1859.
Der Käufer seines Zimmerplatzes Johannes Waack und dessen Sohn Hans Waack waren ebenfalls Mitglieder des Hellleuchtenden Sterns.
- Johann Heinrich Holste, 1842 - 1927.
Fabrikant. Enkel des Gründers einer Fabrik für Druckerschwärze in Celle. Zunächst Reisender für "Schwärze" der Holste - Hostmannschen Schwärzefabrik, 1877 Generalagent, Prokurist und schließlich Teilhaber.
Das Experimentieren zur Verbesserung der Fabrikation lag ihm im Blut. Die geschäftliche Leitung lag in den Händen der Familie Hostmann. 1902 verkaufte er seine Anteile an die Familie Steinberg.
1876 Aufnahme in den Hellleuchtenden Stern.
- Wilhelm Bomann, 1848 - 1926.
Kaufmann. Ausbildung im New Yorker Zweiggeschäft der Celler Wollgarnspinnerei und Färberei seines Vaters. 1876 Übernahme der väterlichen Firma. Seit 1892 betrieb er die Gründung eines Heimatmuseums mit dem Konzept einer Dreiteilung:
1. Erinnerung an die Hannoversche Armee
2. Celler Stadt- und Kulturgeschichte
3. Bäuerliches Brauchtum.
Das 1907 fertiggestellte Museumsgebäude steht an der Stelle der alten Hauptwache. Kurz nach seinem Tod kam das von ihm mit großer Sorgfalt erarbeitete Buch "Bäuerliches Hauswesen und Tagewerk im alten Niedersachsen" heraus, das als Standardwerk über die deutsche Bauernkultur gilt.
1905 Aufnahme in den Hellleuchtenden Stern.
- Fritz Wehl, 1848 - 1925.
Fabrikant. Er betrieb das seit mehreren Generationen von seiner Familie ausgeübte Lohgerbergewerbe, zu dem an der Wehlstraße ein leistungsfähiges Fabrikgebäude gehörte. Reichstagsabgeordneter der National-Liberalen Partei in zwei Wahlperioden. In Celle Bürgervorsteher mit dem Titel Senator. Er setzte sich mit Eifer für den von Celle ausgehenden Kleinbahnbau ein. Neben deren Bahnhof baute er 1903/04 die große Fabrik Celler Lederwerke. Sie musste, durch die Inflation geschwächt, 1929 liquidiert werden.
1888 Aufnahme in den Hellleuchtenden Stern.
1904 - 1925 sein Meister vom Stuhl.
- Sanitätsrat Dr. med. Wilhelm Lindenberg, 1853 - 1923.
Chefarzt des Allgemeinen Krankenhauses in Celle von 1889 bis 1923.
Er verstand es, unter seinen wohlhabenden Patienten und anderen Persönlichkeiten private Förderer zu gewinnen, die es ihm möglich machten, das Krankenhaus mehrfach zu erweitern und zu reorganisieren.
1894 Aufnahme in den Hellleuchtenden Stern.
- Georg Hostmann, 1870 - 1958.
Fabrikant. 60 Jahre lang Teilhaber und leitender Chemiker der Hostmann-Steinbergschen Farbenfabriken.
Im 1. Weltkrieg Kommandeur des 3. Btl. Res.-Rgt. Nr. 12.
Nach dem Krieg Vorsitzender des Kyffhäuserbundes in Celle, Vorsitzender des in Celle gegründeten Industrievereins und Vorsitzender des Allerklubs.
1905 Aufnahme in den Hellleuchtenden Stern,
1947 - 1950 sein Meister vom Stuhl.
- Otto Haesler, 1880 - 1962.
Architekt. 1906 bis 1934 in Celle, bis 1946 in Eutin, bis 1962 in Rathenow und Wilhelmshorst bei Potsdam.
Zunächst vom Jugendstil beeinflußt, verband er später regionale Baustile mit modernen Ausdrucksformen, die allem nur konventionellem Beiwerk abgeneigt waren und schuf streng funktional und harmonisch proportionierte Bauten, die zu den besten Beispielen der Weimarer Republik gehören.
Eines seiner Anliegen war ein kulturellen, ökonomischen und sozialen Bedürfnissen genügender Siedlungsbau, der durch standartisierte Fertigung für die einfache Bevölkerung bezahlbar wurde. In Fachkreisen erfuhr seine Celler Bautätigkeit viel Aufmerksamkeit. Beispiele: Altstädter Schule, Direktorhaus Magnusstraße, Italienischer Garten, St. Georgs-Garten. Einer seiner tatkräftigen Förderer war Harry Trüller, was auch im Trüllerhaus Westcellertorstraße seinen Ausdruck fand.
1909 - 1931 Mitglied des Hellleuchtenden Sterns.
- August Burggraf, 1882 - 1955.
Bohringenieur. Seit 1906 leitete er von Celle aus Erdölbohrungen in Wietze, Steinförde und Hänigsen.
Seit 1928 selbständiger Ingenieur für Tiefbohrtechnik und einziger Sachverständiger der Industrie- und Handelskammer in Lüneburg. Er hatte wesentlichen Anteil an der 1937 erfolgten Gründung der Celler Bohrmeisterschule, deren Dozent er wurde.
Als ausgezeichneter Turner war er aktives Mitglied des Celler Männerturnvereins, den er ab 1945 als "guter Lotse" durch die schwierige Zeit brachte. Carla Meyer-Rasch spricht von den hervorragenden Charaktereigenschaften und der menschlichen Güte einer von hohen Idealen getragenen Persönlichkeit.
1919 Aufnahme in den Hellleuchtenden Stern.
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Magnusstraße 2 A
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Telefon 0511-2 64 86
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