Bratislavaer Appell
Inhaltsverzeichnis
Kommentar
Die Redaktion des Freimaurer-Wiki´s hält es für notwendig, dem nachstehenden Appell einen Kommentar voran zu stellen. Es hat in der Vergangenheit bereits ähnliche Initiativen gegeben. Hinweise darauf finden sie unten auf dieser Seite. Aktuelle Geschehnisse zu dokumentieren ist zwar nicht die primäre Aufgabe eines Lexikons, andererseits ändert das nichts daran, daß solche Ereignisse bereits morgen als Bestandteil freimaurerischer Geschichte gewertet werden müssen. Gleich wie Museen verpflichtet sind, nicht nur die Vergangenheit zu konservieren, sondern ebenfalls die Gegenwart für unsere Nachfahren zu archivieren, gewähren wir dieser Initiative gebührenden Raum in unserem Lexikon. Der Standpunkt der Redaktion ist konsequent neutral. 28. Mai 2011
Bratislavaer Appell
Quelle: Bratislavaer Appell zur Vereinigung aller Freimaurer
Die neue Freimaurerei bewahrt die alten Einweihungstraditionen. Ihr Ziel ist ebenfalls die Meinungsfreiheit und allgemeine Brüderlichkeit im Sinne der Achtung der menschlichen Vielfalt.
In den Andersonschen Alten Pflichten von 1723, die für alle Freimaurerbewegungen gemeinsam sind, wird dies so zum Ausdruck gebracht: "Der Maurer ist durch seinen Beruf verbunden dem Sittengesetz zu gehorchen, und wenn er seine Kunst recht versteht, wird er weder ein Atheist aus Einfalt noch ein religionsfeindlicher Wüstling sein. Aber obgleich in alten Zeiten die Maurer verpflichtet waren, in jedem Lande von der jeweiligen Religion des Landes oder der Nation zu sein, so hält man doch jetzt für ratsam, sie bloß zu der Religion zu verpflichten, in welcher alle Menschen übereinstimmen und jedem seine besondere Meinung zu lassen, das heißt, sie sollen gute und wahrhafte Männer sein, Männer von Ehre und Rechtschaffenheit, durch was für Sekten und Glaubensmeinungen sie sich auch sonst unterscheiden mögen. Hierdurch wird die Maurerei ein Mittelpunkt der Vereinigung und ein Mittel, treue Freundschaft unter Personen zu stiften, welche sonst in ständiger Entfernung voneinander hätten bleiben müssen."
Wir, die Freimaurer, wollen dieses Ideal verwirklichen.
In dessen Namen fordern wir unsere gewählten Vertreter auf, die Meinungsverschiedenheiten zu überwinden und eine Brücke über die Kluft zu bauen, die die Freimaurerorden (Obedienzen) schon fast ein Jahrhundert trennt.
Deshalb stimmen wir für die Gründung einer Weltkonföderation der freien, unabhängigen, gleichberechtigten und brüderlichen Freimaurerorden.
Erklärungen
Ziel des Projekts der Konföderation
- Ursprüngliches Vorhaben und Sinn der neuen Freimaurerei
- Die Freimaurerei wurde als Einheit geboren
- Ursache der Spaltung
- Charakter der Spaltung
- Zankäpfel
- Vereinigen – unter Achtung der Vielfalt
- Ziel: die Kluft überwinden
- Voraussetzung des Erfolgs: Würde
- Mittel: den Appell unterschreiben und verbreiten
- Paradoxon des 21. Jahrhunderts
Projekt Konföderation
- Auf die Bedürfnisse unserer Zeit reagieren
- Vorgeschlagenes Verfahren
- Beschreibung der Konföderation
- Einheit zu schaffen ist notwendig und nobel
- Einwendungen aus den Diskussionen vor der Veröffentlichung des Projekts: Siehe Forum.
Ursprung des Appells
- Geschichte: drei Etappen
- Woher stammt der Name Appell?
- Lebenslauf des Autors
- Ziviler Lebenslauf
- Freimaurerischer Lebenslauf
Nachdenken:
- Wozu dient die Freimaurerloge eigentlich?
- Wort, Kunst und symbolisches Denken
- Einweihung von Frauen und gemischte Orden
- Initiationscharakter der Diskussion über die Gesellschaft
Danksagung
Dokumentation
- Freimaurerei: Sagten Sie "universal"? von Julian Rees (UGLE – Vereinigte Großloge von England)
- Andersonsches Grundgesetz und seine Änderungen
- Projekt Konföderation
Begründung des Projekts Konföderation
Ursprüngliches Vorhaben der neuen Freimaurerei und ihr Sinn
Die neue Freimaurerei wurde Anfang des 18. Jh., in der Zeitalter der Aufklärung (Siècle des Lumières), mit dem Beschluss der vier Londoner Logen geboren. Zu denen gehörten die Spitzenvertreter ihrer Zeit. Mehrere davon waren Mitglieder der Royal Society of London for the Improvement of Natural Knowledge (Londoner königliche Gesellschaft), die 1660 gegründet wurde, also zur Akademie der Wissenschaften und der Philosophie gehörten.
Mitglieder dieser vier Logen waren Gläubiger und Wissenschaftler zugleich. Sie wollten weder eine neue Religion erfinden, noch mit der Religion kämpfen, der sie angehörten, sie wollten ein Gebiet schaffen, in dem sie Erkenntnis in voller Freiheit suchen konnten, ohne dass die Kirchen, der König oder jemand anderer involviert war.
Sie haben dieses Bedürfnis der Freiheit gespürt, da die Welt eine neue Entwicklungsetappe angetreten ist, die völlig anders ist als die vorherigen. In der Renaissance hat Europa die starke antike griechisch-römische Zivilisation wiederentdeckt, wodurch ihre Sicht in die Vergangenheit erweitert wurde. Zahlreiche neue wissenschaftliche Bereiche und Forschungstechniken sowie wirksamere Verkehrsmittel ermöglichten das Studium und den Vergleich vergangener und zeitgenössischer Kenntnisse aller Nationen. Es war also notwendig:
- diese Kenntnisse zusammenzufassen (diesen Versuch haben, neben anderen, Enzyklopädisten unternommen, von denen viele zu den Freimaurern gehören),
- Grenzen zu öffnen, die die Menschen und Zivilisationen zeitlich und räumlich trennten,
- "Zerstreutes" in allgemeine Brüderlichkeit "zusammenzufügen".
Die Andersonsche Konstitution und Rituale gewähren einen Rahmen für diese Forschung und Entdeckungen. Dank den Symbolen werden alle vergangenen und zeitgenössischen Zivilisationen, die die Gründer der neuen Freimaurerei kannten, in eine verdichtete Form zusammengefügt. Die Andersonsche Konstitution und Rituale sind eine Enzyklopädie der menschlichen Erkenntnis, was ihnen eine sehr große Einweihungskraft verleiht. Sie geben den Kenntnissen und Ansichten in kodierter Form Ausdruck, durch biblische Geschichten, damit ihre Autoren und Benutzer Konflikte mit königlicher und kirchlicher Macht vermeiden können1.
Da unsere Vorgänger wussten, dass die Menschheit in eine Zeit tiefer Umbrüche getreten ist – eine Zeit, die noch nicht zu Ende ist – haben sie die vorherigen Zivilisationen gefeiert, aber zugleich wollten sie die Freimaurer von jeglicher dogmatischer Fesselung zu Kenntnissen und Ansichten der Vorfahren befreien. Bis zum 18. Jh. wurden ihnen in allen Einweihungsverfahren der Welt, deren Zweck es war, neuen Mitgliedern zu helfen, sich in die Gesellschaft einzugliedern und die Überlebensfähigkeit zu erlangen, Kenntnisse der vorherigen Generationen, einschließlich ihrer metaphysischen Überzeugungen, als unwandelbare Wahrheit vermittelt. Die Urheber der Konstitution dachten, dass zu der Zeit, wenn die Zivilisation weltweit wird, keine Erkenntnis mehr als definitiv angesehen sein konnte und sollte. Kritische Prüfung, über die Grenzen jeglicher Dogmen hinaus, alle Kenntnisse, gesammelt durch vorherige Zivilisationen, galten als notwendige Voraussetzung, die menschliche Kreativität und Vereinigung der Menschheit im gemeinsamen Bestreben zu befreien. Die Welt ist so komplex geworden, dass nur die Vereinigung aller Kräfte es ihnen gegeben hat – und uns bietet sie die Hoffnung, dass wir fähig sein werden, sich den Herausforderungen der Zeit zu stellen.
Die Gründer der neuen Freimaurerei haben ihre Überzeugung zum Ausdruck gebracht, dass Freiheit notwendig ist. Die Verbindung der vier unabhängigen Londoner Logen in die Große Loge hat das Verlangen nach Gleichheit und allgemeiner Brüderlichkeit ihrer Mitglieder in die Praxis übertragen. Sie bauten eine Brücke zueinander, die sich rasch zu anderen Logen in Großbritannien, in Frankreich und in anderen Ländern verlängerte. Die Freimaurerei wurde als eine Einheit gebildet. Diese Baustelle musste viele Hindernisse überwinden, das Pendel des menschlichen Denkens schlägt immer von einem Rand zum anderen aus, bis es in der Mitte stehen bleibt, aber die neuartige Freimaurerei existiert schon drei Jahrhunderte, was bestätigt, dass der Weg, den die vier Londoner Logen angetreten haben, der richtige war und weiterhin verfolgt werden sollte.
Alle Logen und Freimaurerorden sollten also die Einheit ansteuern und zugleich ihre Vielfalt achten. "Der freie Maurer in einer freien Loge...!" Die Kluft muss zugeschüttet werden, die fast schon ein Jahrhundert, vielleicht auch länger, die Freimaurerei in zwei große Richtungen spaltet: die "vorbehaltene" (die ihre Anhänger als "rechtsgültig", "regulär", bezeichnen) und die "offene" (selbst gerne als "undogmatisch" bezeichnet)2.
Hat der Heilige Johannes nicht geschrieben: Im Hause des Vaters gibt es mehrere Behausungen ?
Die Freimaurerei wurde als Einheit geboren
Ursachen der Spaltung
Nach der Veröffentlichung der Konstitution hat sich die Freimaurerbewegung rasch in Großbritannien, in Frankreich, später in Amerika und dem Rest der Welt verbreitet. Ihre älteren Formen haben neue Lebensenergie gefunden. Mit ihrer Verbreitung wurde sie unweigerlich an die örtlichen Gegebenheiten angepasst und wurde deshalb vielfältig. Die Grundlagen sind jedoch dieselben geblieben und alle Freimaurer respektieren die Andersonsche Konstitution aus dem Jahre 1723 bis heute als Grundlage ihrer Bewegung. Diese Entwicklung begann jedoch trotzdem nach etlichen Jahrzehnten eine Kluft zwischen den zwei Hauptrichtungen der Bewegung zu bilden.
Charakter der Spaltung
Die heutige Freimaurerei wird in zwei große Richtungen geteilt, die als "offen" und "vorbehalten" beschrieben werden können. Sie verkehren nur wenig miteinander, obwohl beide die Einweihung (im Sinne der Initiation) zum Ziel haben; für beide ist symbolisches Denken sehr wichtig, beide benutzen Rituale, die sehr nahe sind, und beide sind ähnlich organisiert.
Mehr über diese Kluft: Meinung des bedeutenden Mitglieds der Vereinigten Großloge von England (UGLE) Julien Rees: finden Sie sie hier
Zankäpfel
Die Verhältnisse zwischen den "vorbehaltenen" und den "offenen" Orden stoßen vor allem auf zwei Hindernisse:
- die Einweihung von Frauen, oder genauer gesagt das Zulassen der Schwestern zu den Säulen der Männerlogen, weil heute sogar die Vereinigte Großloge von England (UGLE) die Gültigkeit der Fraueninitiation anerkennt,
- der Glaube an Gott oder jegliche andere Vorstellung, die das religiöse Prinzip eines einzigen Schöpfers ausdrückt (übrigens, einige heutige Wissenschaftler können diese Idee der Einzigartigkeit der Quelle des Universums teilen, andere bezweifeln sie jedoch). Für die Gründer der neuen Freimaurerei war der Große Architekt des Universums ein Symbol (in der Freimaurerei "ist alles ein Symbol"), später jedoch wurde er zur Bezeichnung des Glaubens, zu ihrem Synonym. Symbole sind offen, während Zeichen beschreiben, präzisieren, bedingen, abgrenzen, aber auch trennen ...
Auch wenn sie sehr wichtig sein mögen, haben diese zwei Fragen mit dem Projekt der Konföderation in der Form, in der es auf diesen Webseiten vorgestellt wird, nicht viel gemeinsam.
Das Ziel dieses Projekts ist nicht die Überzeugung der Orden, Frauen einzuweihen oder sie weiterhin nicht einzuweihen, sie in ihren Tempeln aufzunehmen oder nicht aufzunehmen, oder über die Frage zu entscheiden, ob die Freimaurer Gläubige sein müssen oder ungläubig sein dürfen.
Hinsichtlich des Projekts Konföderation können diese Fragen, sowie andere, weniger wichtige Streitpunkte, offen bleiben. Sie sollten ihrer Gründung nicht im Wege stehen.
Vereinigen und zugleich Vielfalt anerkennen
Ziele dieses Vorschlags zur Zusammenarbeit zwischen den Orden:
- Verwirklichung des freimaurerischen Schlagworts Zerstreutes zu vereinigen im Namen der allgemeinen Brüderlichkeit,
- Stärkung der Glaubwürdigkeit der Freimaurerei bei ihren Mitgliedern und bei der Öffentlichkeit durch konsequente Durchsetzung dieser zwei Grundsätze,
- Bestätigung des Initiationscharakters der Freimaurerei, die weder eine Kirche noch eine politische Partei, noch ein Fachverband, eine wirtschaftliche Druckgruppe, eine Wohltätigkeitsorganisation oder eine andere säkulare Institution ist
- Bereicherung aller Mitglieder der Konföderation durch Nutzung der Entdeckungen, die mit dem Initiationscharakter der Freimaurerei zusammenhängen und von 1723 bis heute von den Logen und Orden in Europa, in den USA und in anderen Ländern gemacht wurden,
- Freimaurerei dank ihrer Vielfalt im ganzen Umfang die Fähigkeit behält, zur Verbesserung des Menschen und der Gesellschaft beizutragen, und das sogar auch in der Zeit der "Globalisierung", also des gegenseitigen Durchdringens der Zivilisationen weltweit.
a) Ziel: die Kluft zuschütten
Das Ziel der Konföderation ist bestimmt nicht, ihre Mitglieder zu gleich zu machen, und noch weniger, einen neuen "Super-Orden" zu schaffen.
Für die Realisierung dieses Projekts muss das Schachbrett der Verhältnisse zwischen uns nicht durcheinander gebracht werden.
Es geht nur darum, die führenden Vertreter beider Richtungen zu überzeugen, gemeinsam als Freimaurer miteinander zu verkehren und es den Forschern zu ermöglichen, alle Orden frei zu erforschen. Dazu müssen sie die Möglichkeit haben, an den rituellen Arbeiten aller Orden teilzunehmen, unabhängig von ihrer persönlichen Angehörigkeit. Das unterstützt das gegenseitige Verständnis und könnte helfen, die Freimaurerpraxis und ihre theoretische Kenntnis zu vertiefen.
Nach dem Akzeptieren dieser zwei Grundsätze wird die Tätigkeit der Orden nach ihren eigenen Traditionen und Grundsätzen fortgesetzt.
Jede Loge entscheidet selbst über die Besucher und Besucherinnen nach der Regel, die nachstehend vorgeschlagen wird.
b) Voraussetzung zum Erfolg: Würde
Das Projekt der Konföderation ist die Aufforderung, die Kluft zwischen den freimaurerischen Bewegungen zuzuschütten, nichts anderes.
DieAndersonsche Konstitution geht hervor aus dem Bedürfnis der Freiheit der wissenschaftlichen, philosophischen und esoterischen Forschung ihrer Gründer und enthält einen hervorragenden Aufruf zur Verträglichkeit. Dass Folgendes im Jahre 1723, nach mehreren Jahrzehnten religiöser Kriege, geschrieben wurde, ist sehr erstaunlich:
Der Maurer ist durch seinen Beruf verbunden, das Sittengesetz zu achten wie ein echter Noachide, und wenn er seine Kunst recht versteht, wird er weder ein dummer Atheist noch ein Freigeist ohne Religion sein, noch gegen sein Gewissen handeln. In alten Zeiten waren die Maurer verpflichtet, in jedem Lande von der jeweiligen Religion des Landes oder der Nation zu sein. Die Maurerei existiert aber in allen Ländern, auch in den Ländern mit unterschiedlichen Religionen, und so ist der Maurer jetzt nur mehr zu der Religion verpflichtet, in welcher alle Menschen übereinstimmen und die jedem Bruder seine eigenen Anschauungen lässt, das heißt, sie müssen gute und redliche Menschen von Ehre und Rechtschaffenheit sein, durch welche Namen, Religionen und Bekenntnisse sie sich auch unterscheiden: denn alle stimmen sie in den drei großen Artikeln Noahs überein, genug, um den Kitt der Loge zu erhalten. Hierdurch wird die Maurerei ein Mittelpunkt der Vereinigung und ein Mittel, treue Freundschaft unter Personen zu stiften, welche sonst in ständiger Entfernung voneinander hätten bleiben müssen.
Seien wir unserer Vorfahren würdig! Äußern wir Achtung vor unseren Ahnen und vor künftigen Generationen dadurch, dass wir das Leben in das Ritual der Einheitskette:
Diese Kette, die uns in Zeit und Raum verbindet, kommt zu uns aus der Vergangenheit und führt in die Zukunft. Damit sind wir mit dem Orden unserer Vorfahren verbunden, damit müssen sich die Freimaurer aller Riten und Länder verbinden.
Diese Wahrheit, die wir im Tempel erworben haben, wollen wir auch außerhalb des Tempels verbreiten.
Lebenslauf des Autors des Bratislavaer Appells
Siehe auch: Peter Bu
Woher kommt der Name Bratislavaer Appell ?
Diese Frage wird in einem sehr unerwarteten Ausschnitt aus dem folgenden Roman beantwortet :
Ich wäre lieber allein geblieben. Leider hat Peter den "feuchten Raum" (salle humide) betreten und hat sich zwischen mich und Gilbert gesetzt.
Er ist ein Pariser aus dem Großorient, ursprünglich aus der Slowakei. Er ist einer der Maurer, die in Utopie leben. Théo nennt sie „unsere Teilchenbeschleuniger“. Je wahnsinniger ihre Träume, desto mehr Energie und Flügel verleiht ihnen ihre Leidenschaft. Peter möchte uns einen festlichen Appell unterzeichnen lassen, damit sich der Freimaurer-Universalismus in einer europäischen Freimaurer-Organisation verkörpert, die alle europäischen Orden einschließt, sogar die Orden der Kojoten. Gilbert lehnt es ab. Grundsätzlich. Er sagt, dass die Initiative dieses Projekts, die zu uns von einem Mitglied des Französischen Großorients kommt, zum Misserfolg verurteilt ist.
Ich habe ihm versprochen, es zu unterzeichnen, obwohl die Petition der Methode der Logen nicht entspricht, und habe vorgeschlagen, es „Bratislavaer Appell“ zu nennen. So würde das Konzept von anderswo herkommen, hauptsächlich aber nicht aus dem Französischen Großorient, weil alles, was wir in den letzten dreißig Jahren vorgeschlagen haben, gescheitert ist. In diesem Punkt stimme ich Gilbert zu.
Er lachte mich dafür deshalb gleich ordentlich aus. Soll ich der ehrwürdige Meister vom Stuhl einer kleinen Loge in der Provence werden, ja, bravo, das bejaht er, aber mich in große Angelegenheiten zwischen den Orden zu mischen, nicht doch. Jeder soll an seinem Platz bleiben! Ich sei dem nicht gewachsen. Er hat nicht gesagt, warum. Es war beleidigend und sogar sehr demütigend für Peter und auch für mich. Keine unserer Initiativen kann erfolgreich sein. Man müsste nach London zu Verhandlungen gehen und London würde antworten, dass wir gar nicht existierten.
Peter hat es überhaupt nicht beunruhigt. Er will und wird zwanzigtausend Unterschriften sammeln, versichert er uns. Mit den Unterschriften unserer Schwestern, natürlich. In jedem Fall mit meiner Unterschrift. Und wenn man ohne die Engländer auskommen muss, werden wir ohne sie auskommen. In diesem Moment hat Louis Jamet den feuchten Raum betreten und Gilbert hat es sehr überrascht. Aus seiner Sicht bin ich nicht auf dem Niveau von Louis Jamet, dem Universitätsprofessor. Was können wir also gemeinsam haben?
Peter hat sich sofort rücksichtsvoll zurückgezogen. Gilbert, er, hat rumgezappelt.
Ausschnitt aus dem „Freimaurer-Kriminalroman“ von Jean Verdun, dem ehemaligen Großmeister der Großen Französischen Loge: Der Fall Luberon, herausgegeben vom Luc Pire Verlag, Belgien, oder http://www.jeanverdun.com/luberon.htm Kapitel 12, Seite 209.
Ein Schock, dieser Absatz war für mich wirklich ein Schock. Die Idee für die Petition kommt von Jean Verdun, in dem Gespräch mit ihm ist mir überhaupt nicht eingefallen zu behaupten, dass ich 20.000 Unterschriften sammeln kann, und Jean hat mir seine Unterschrift nicht versprochen. Es hat mich aber begeistert, dass er dieses Projekt nicht vergaß und es in seinem Roman erwähnte. Natürlich bin ich sehr glücklich über die gute Meinung, die ich bei ihm bei unserem ersten und bisher einzigen Treffen erwecken konnte.
Wenn Jean Verdun, dieser große Freimaurer, meinen Vorschlag der Weltkonföderation von Freimaurerorden unterstützt, wenn sich einige andere Persönlichkeiten
- aus der Vereinigten Großloge von England (UGLE),
- aus dem „rechtsgültigen“ Schweizer Orden ALPINA,
- aus der Französischen Großloge (GLF),
- aus dem Französischen Großorient (GODF),
- aus der Französischen Frauen-Großloge (GLFF),
- aus der Tschechischen Großloge (VLCR)
- und einige weitere Brüder und Schwestern positiv über diese Idee äußern, wird dieses Projekt von einem Glimmer der Hoffnung beleuchtet.
Kontakt
Siehe auch:
- UFL-Deutschland
- UFL-Deutschland Beispiel Mitteilungsblatt der UFL
- UFL Schweiz
- York-Ritus Berlin