Göttinger Dichterbund
Der Hainbund und die Freimaurerei
Patrick Peters: Einige Mitglieder des Hainbunds wandten sich nach dem Ende der Vereinigung neuen Gruppierungen zu und kamen somit in engen Kontakt zu Freimaurerlogen, unter anderem in Hamburg. Ich stelle hiermit einen Brief des Bundes an das neue Mitglied E. Th. J. Brückner vom 15. November 1772 zur Diskussion, in dem ich Parallelen zu kultischen Aufnahmeriten und die Idee eines neophytischen Individuums (= Brückner) sehe.
Brief an E. Th. J. Brückner vom 15. November 1772
Segen / Unserm Brückner / von Uns, / Werdomar, / Haining, Minnehold, Gottschalk, / Bardenhold, Reimund, / Teuthard!
Demnach Wir vernommen durch Unserm Bruder Gottschalk, Dein Geist sei des Liedes, und des Mannes Dein Herz, siehe! so sei der Bund zwischen Dir und Uns allen, gleich dem Bunde zwischen Uns. Auf daß Du aber erkennest den Sinn desselben, so wisse, daß er ist ein Bund der Treue nach dem Geiste unsrer Väter, und des Sanges nach ihrem Herzen. Das aber war fromm, und keusch, fürchtete Gott und liebte das Vaterland, und war rein alles Truges; desgleichen sollst auch Du und Dein Lied sein, gleichwie Wir und Unsere Lieder es sein werden. […] so sei von nun an Dein Name: Mannobard, und von nun an bis in den Tod Unser Herz Dir ein Herz des Bruders! Dies ist das Wort unserer Treue, das uns heiliger ist, dann Gold und aller Welt Ehre! – Und nun gib auch Du Dein Wort der Treue, und laß es Dir heiliger sein, dann Gold und aller Welt Ehre! Stärke sei mit Deinem Geiste, und Kraft des Worts mit Deinem Liede!
Bruderliebe erfülle Deine Seele, und Deine Brust
Deutschland!