Johann Rudolf von Bischoffwerder
Johann Rudolph von Bischoffwerder, in Schriftstücken auch Bischoffswerder, wurde am 13. November 1741 in Ostramondra im Kreise Eckartsberga, als Sohn des kursächsischen Rittmeisters Hans Rudolf von Bischoffwerder und Henriette Wilhelmine von Bünau geboren. Erbte noch unmündig die Güter Übigau und Krinitz. Mit 15 Jahren wurde er in der Universität Halle in der juristischen Fakultät angenommen. War erst Mitglied in der Strikten Observanz, Mitglied in der damaligen Schottenloge "Zur gekrönten Schlange" i. Or. Görlitz, später überzeugter Rosenkreuzer und Spiritist. Fiel sowohl auf Schrepfer, als auch auf Gugomos herein und stand mit dem Hochstapler Graf von St. Germain in Kontakt. Trat im Jahre 1760 in preußische Dienste und wurde ein Günstling des Königs Friedrich Wilhelm II., General und Minister, und sogar Gesandter in Paris. Späterer Klatsch behauptete: "In einem am Fuße der Terrasse von Sanssouci stehenden, zu den königlichen Gebäuden gehörigen Hause, das er bewohnte, ließ er vor dem König, dem Pfarrer Johann Christoph Wöllner und anderen höheren Adligen Preussens Geister erscheinen, woraus man schließen muss, daß er aufgehört hatte, blos Betrogener zu sein. Er soll eine Laterna magica von Johann Georg Schrepfer geerbt haben, die ein anderer Mann im Dunstkreis von Schrepfer, der Kaufmann Christian Emanuel Frölich nach Berlin transportiert haben soll, scheinbar benutzte er sie in Potsdam um Geister zu erzeugen, wie später im Charlottenburger Schloss." Er starb am 30. Oktober 1803 in Marquard und wurde in dem von ihm angelegten Park begraben. Er erlebte den Zusammenbruch der preussischen Monarchie im Jahre 1806 nicht mehr.
Quelle: Johannes Schultze "Forschungen zur brandenburgischen und preussischen Geschichte" 1964 bei Walter de Gruyter & Co.; Friedrich Bühlau "Geheime Geschichten und Rätselhafte Menschen" 1850 bei Brockhaus