Steward

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Stewards, Grand Stewards

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

  1. Die Einrichtung des alljährlichen Großlogenfestes in England (Annual Festival s. d.) machte es notwendig, eine Anzahl von Brüdern mit der Vorbereitung des Festes und des Festmahles zu betrauen. Im Anfange waren es die Großaufseher, die nach der Verfassung des Jahre 1723 den Auftrag erhielten, die Teilnehmerkarten (Tickets) gestempelt mit dem Siegel des Großmeisters zu verkaufen, die notwendigen Vorräte für das Festmahl einzukaufen und für das Lokal zu sorgen. Im Jahre 1721 wird als erster Grand Steward Joseph Villeneau erwähnt, der mit Hilfe von Aufwartern das Fest besorgte. Die Grand Stewards hatten allen Aufwand aus eigener Tasche zu bestreiten, der ihnen durch den Verkauf der Teilnehmerkarten wieder rückerstattet wurde, wobei sie jedoch, wie es sich auch wiederholt erwies, zu Schaden kommen konnten. Um sie dafür zu entschädigen wurden ihnen im Laufe der Jahre verschiedene Vorrechte verliehen.
    Die vom Großmeister aus einer kleinen Anzahl von Logen zu wählenden Grand Stewards erhielten ein eigenes, in der ursprünglichen Form von dem berühmten Maler Hogarth entworfenes Abzeichen an rotem Bande, der Schurz wurde rot umsäumt, sie durften 1735 eine eigene Grand Stewards Lodge gründen, es wurde sogar bestimmt, daß kein Bruder Großbeamter werden durfe, der nicht schon als Grand Steward gedient hatte.
    Sie durften überdem zwölf stimmberechtigte Mitglieder in die Großversammlung entsenden. Nach 1797 trugen sie einige Jahre lang eine farbige Amtstracht: blauen Rock mit gelben Knöpfen (Initialen G. S.), weiße Weste und schwarze seidene Kniehosen. 1813 hörte die Grand Stewards Lodge auf, für die Rekrutierung der Großbeamten zu dienen. 1815 wurde die Zahl der zur Stellung von Stewards berechtigten Logen (Red Apron Lodges, s. d.) von 9 auf 18 erhöht.
    In der heutigen Großlogenverfassung von England ist (§ 44) vorgesehen, daß kein Grand Steward von einer Loge einen Beitrag zu seinen Verpflichtungen annehmen darf. Das Ehrenamt geht verloren, wenn er diese abzuwaälzen versucht. Seit 1904 haben 19 Logen das Recht Grand Steward für das Große Fest zu entsenden.
    Die Grand Stewards Lodge darf weder Aufnahmen noch Beförderungen vornehmen. Sie steht in der Stammrolle der englischen Logen ohne Nummer an erster Stelle.
    Die Grand Stewards bereiten das Fest vor, das nach jetzigem Brauche [1932] am Mittwoch nach St. Georg stattzufinden hat. Der Preis für die Teilnehmerkarte ist vorgeschrieben. Er darf nach § 13 eine Guinea nicht überschreiten.
  2. Auch viele Logen haben das Amt eines Stewards, dem die Unterstützung des Junior Warden, die Sorge für das Brudermahl obliegt. Abzeichen ein Füllhorn (Cornucopia).
  3. Unter Stewards werden in England schließlich auch jene Brüder verstanden, die bei den Jahresfesten der drei großen Wohlfahrtseinrichtungen der englischen Freimaurerei als solche dienen, wozu das Recht durch Spende von mindestens zehn Guineas für eine der Institutionen erworben wird. Sie sammeln auch die Spenden für diese Institute in ihren Logen und überreichen sie beim Johannisfest. Auf diesem Wege werden die gewaltigen Mittel zu deren Erhaltung und Ausbau aufgebracht.