Markmaurerei
Markmaurerei (Markmasonry)
Ein nur Grossbritannien und Nordamerika eigentümlicher Zweig des Logenwesens, dessen Eigentümlichkeit darin besteht, dass jedes Mitglied ein besonderes Zeichen (mark) führt, welches er seinem Namen beifügt. Die Entstehung dieses Gebrauches ist einfach zu erklären, ohne, wie die maurerische Sage annimmt, auf die Menatzchim bei Salomo's Tempelbau Rücksicht zu nehmen.
Diese Menatzchim, Aufseher beim Baue, teilten der Kontrolle halber den verschiedenen Arbeitern Zeichen zu, welche sie an ihrer Arbeit anbringen mussten, die auf solche Weise am besten zu übersehen war. So die maurerische Sage.
Die Geschichte sagt, und die Steinmetzzeichen an den alten christlichen Kirchen beweisen es, sowie die Brüderbücher der Steinmetzzunft, dass in den christlichen Bauhütten des Mittelalters der, vielleicht aus den römischen Collegien stammende Gebrauch herrschte, dass jeder Steinmetz bei seiner Lossprechung ein gewisses Zeichen erhielt, welches er verpflichtet war seinem Werkstücke einzubauen, damit daraus ersichtlich war, wer dasselbe bearbeitet hatte. (Über diese Steinmetzzeichen s. den Art. Steinmetzzeichen u. Lat., XIX, 63 fg., XXII, 37 fg. 134 fg. 316 fg.)
Diese Zeichen wurden in das Bruderbuch eingetragen und durften nicht willkürlich verändert werden, doch konnten sie in der Familie weiter erben, erhielten aber gewöhnlich einen kleinen Zusatz oder eine Änderung wie z. B. das Zeichen der beiden Roritzer, also dasselbe nur umgedreht.