Freimaurerbund zur aufgehenden Sonne

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Freimaurerbund zur aufgehenden Sonne

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder

Der Freimaurerbund zur aufgehenden Sonne ist eine Gründung des Generalagenten Karl Heinrich Loeberich, der unter dem Decknamen Dr. Erich Bein im Jahre 1905 die Satzungen zu einer Großloge auf freireligiöser Grundlage entwarf. Er legte seinen Plan in einer Halbmonatsschrift zur Förderung der monistischen Vernunftreligion, "Die Freien Glocken", dar und fand Anhang.

Loeberich war 1899-1905 Mitglied einer nicht anerkannten Loge in München, genannt "Zur Leuchte" gewesen und hatte sich dort mit freimaurerischem Gebrauchtum vertraut gemacht. Ursprünglich als Freidenkervereinigung gedacht, wurde die von Loeberich gegründete Vereinigung aus äußeren Gründen als Freimaurerloge weitergeführt, wobei Loeberich für eine vollkommen religionslose, auf monistischer Weltanschauungsbasis ruhende Freimaurerei eintrat.

1906 begann er von Nürnberg aus Logen zu gründen, die er als Reformlogen bezeichnete. In einer gut geleiteten und von kämpferischem Geist erfüllten Zeitschrift, den "Sonnenstrahlen", wurde nicht nur die Propaganda für die Bundesidee, sondern auch der Kampf gegen das "rückständige Altmaurertum" aufgenommen. Ursprünglich nur auf einen Grad beschränkt, führte man bereits 1908 aus pädagogischen und psychologischen Gründen einen zweiten Grad ein, dem übrigens bald auch der Meistergrad folgte.

Durch öffentliche Werbung in den Zeitungen wurde auf den Bund aufmerksam gemacht und auf diesem Wege auch so viele Mitglieder gewonnen, daß 1910 bereits über 1000 Brr. beisammen waren. Die Entwicklung war eine recht vielversprechende, um so mehr, als es gelungen war, Personen von höchster wissenschaftlicher Bedeutung für den Freimaurerbund auf monistischer Grundlage zu gewinnen. So war der bekannte Leiter des Haeckel-Museums in Jena, Professor Dr. L. Plate, Ehren-Großmeister.

Auch der berühmte Chemiker und Monist Professor Dr. Wilhelm Ostwald (s. d.) war einige Zeit Deputierter Großmeister. Bedenken wurden laut wegen der allzu dogmatischen Festlegung der monistischen Weltanschauung. Sehr frühzeitig taucht auch bereits die Anerkennungsfrage auf, die aber immer wieder zurückgestellt werden konnte. Nachdem sich der Bund auf ein von Dr. Marcinowski verfaßtes Ritual geeinigt hatte, war auch die äußere Bindung gelungen und der Freimaurerbund zur aufgehenden Sonne machte rasche Fortschritte. Eine überaus wertvolle Persönlichkeit gewann der Bund in der Person des 1919 zum Großmeister gewählten Dr. Rudolf Penzig (s. d ), der durch seine geistvollen Aufklärungsschriften, einen ausgezeichnet geschriebenen Katechismus u. m. a. sehr viel für die Hebung des geistigen Niveaus des Bundes leistete.

Aber trotz äußeren Glanzes hatte der Bund im Inneren die gleichen Schwächen, wie jede nicht anerkannte freimaurerische Organisation. Der Anerkennungsbazillus, von dem im Bunde gesprochen wurde, hatte weite Kreise infiziert. Wie immer in regelwidrig aufgebauten Großlogen usw. empfanden es auch innerhalb des Freimaurerbund zur aufgehenden Sonne sehr viele Brr. peinlichst, daß sie als irreguläre von einer Teilnahme an der allgemeinen regulären Freimaurerei ausgeschlossen blieben. Man hatte bereits in der Einführung des dreigliedrigen Rituales Zugeständnisse machen müssen, man hatte das Dogma des Monismus aufgegeben, man verzichtete seit 1924 auf die Werbung durch Zeitungsinserate, "weil die der Tradition der Freimaurerei widerspricht". Teile des Bundes, wie die Großloge Bohemia in Böhmen und Schweizer Logen waren zur regulären Freimaurerei übergegangen.

Da kamen Ereignisse, die den Bund in den Mittelpunkt des freimaurerischen Interesses stellten. Während die reguläre deutsche Freimaurerei nach dem Kriege die Wiederaufnahme von Beziehungen zur Auslandsmaurerei entweder ganz ablehnte oder zumindest auf kommende Zeiten zu verschieben erklärte war der Freimaurerbund zur aufgehenden Sonne, der seine pazifistische Gesinnung eindeutig klarlegte, zur Anbahnung freundschaftlicher Beziehungen im Auslande bereit.

So kam es denn zu Zusammenkünften mit französischen Freimaurern, der Freimaurerbund zur aufgehenden Sonne veranstaltete gemeinsam mit französischen Freimaurern Friedenskundgebungen und trat in Wort und Schrift in anerkennenswertem Mute für die Befriedung Europas und die Wiederannäherung zwischen Deutschland und Frankreich ein. Der Großorient und auch die Großloge von Frankreich erkannten darauf den Freimaurerbund zur aufgehenden Sonne im Jahre 1921 als regulär an, letztere, "obwohl es scheint, als ob bei seiner Gründung die allgemein üblichen Verplichtungen nicht erfüllt worden sind". Auf dem internationalen Kongreß, der 1921 zur Gründung der Association Maçonnique Internationale (AMI) einberufen worden war, erschien nun mehr auch der Großmeister des Freimaurerbund zur aufgehenden Sonne, Rudolf Penzig. Die AMI war der Annahme dieser deutschen Großloge geneigt. Penzig reiste ab, mit dem Bewußtsein, daß seine Großloge als regulär aufgenommen worden sei.

Ein Spruch von holländischer und amerikanischer Seite brachten die Frage der rechtsgültigen Aufnahme jedoch bereits im folgenden Jahre neuerlich zur Behandlung, in Brüssel wurde 1924 die Aufnahme vertagt, in Genf 1925 stand man neuerlich vor der ungeklärten Frage, die sich schließlich dadurch entschied, daß sich der Freimaurerbund zur aufgehenden Sonne, um keine direkte Ablehnung zu erfahren, freiwillig zurückzog. Von diesem Augenblicke saß dem Freimaurerbund zur aufgehenden Sonne der Regularisierungswurm zerstörend im Leibe.

Ein Teil schwenkte ab und ging in die Bayreuther Großloge "Zur Sonne" über, darunter auch Dr. Karl Weigt, Großmeister des F. z. a. S., der allerdings nach kurzer Zeit auch dort wieder ausschied. Heftige Auseinandersetzungen unter Großmeister Heinsen Hamburg, führten endlich zu einer reinlichen Scheidung. Ein Teil der Freimaurerbund zur aufgehenden Sonne - Mitglieder hatte schon seit Jahren die Regularisierung angebahnt, indem sie sich in Logen der Grande Loge de France aufnehmen ließen und beim Suprême Conseil de France auch Hochgrade genommen hatten.

Auf der Sommertagung in Halle (1930) kam es nach einer sehr würdig geführten Auseinandersetzung zur Trennung. Gegen 600 Mitglieder des Freimaurerbund zur aufgehenden Sonne darunter Heinsen schieden aus und bildeten kurz darauf mit anderen Freimaurern, die aus regulären Logen ausgetreten waren, die Symbolische Großloge von Deutschland (s. d.). Der Rest führt den F. z. a. S. unter Leitung des Großmeisters Dr. Max Seber, Dresden, weiter. Faßt man das Wesen des Bundes kurz zusammen so ergibt sich folgendes Urteil: Der F. z. a. S. ist eine aus trüben Quellen entstandene Organisation, die in ihren Grundlagen den Bedingungen der regulären Freimaurerei in keiner Weise entsprochen hat.

Seine geistige Entwicklung ließ diese trüben Gründungszeiten und manche Erscheinungen die aus dem Kraftburschentum einer "Reformbewegung" entstammten, vergessen. Die Leistungen des Bundes waren sehr ansehnlich. Die Wirksamkeit Penzigs hat auch die reguläre Freimaurerei beeinflußt. Ein sehr reichhaltiges, flott geschriebenes und zeitgemäßes Blatt, "Das neue Freimaurertum", steht auf einer Höhe, die von vielen regulären Freimaurerzeitungen nicht erreicht wird. Um so bedauerlicher ist es, daß dieser Bund sich in einer unheilbaren Eigenbrötelei immer wieder in Gegensatz zur regulären Freimaurerei gestellt hat, der auf die Dauer unhaltbar bleiben mußte. Bedauerlich ist es, das die vielen wertvollen Kräfte des Bundes der regulären Freimaurerei entzogen wurden und sich schließlich in den unerfreulichen Kampfen um die Regularisierung erschöpften. Das Beispiel des F. z. a. S. ist ein Musterbeispiel für das Schicksal aller irregulärer Freimaurerbünde, die an ihrem Geburtsfehler schließlich einmal zugrunde gehen müssen. Über die Geschichte der F. z. a. S. unterrichtet: Fr. Mart, "Erkenne Dich selbst, 25 Jahre F. z. a. S. 1907-1927", Dresden.

Zur Geschichte des Freimaurerbundes

Im Gründungsjahr des „Freimaurerbundes Zur Aufgehenden Sonne", im Jahre 1907, wurde die Freimaurerei in Deutschland durch folgende Großlogen repräsentiert:

An dem Vorhandensein dieser Großlogen ersehen wir, daß es damals keine einheitliche deutsche Freimaurerei gegeben hat. Alle acht Großlogen hatten zwar als geistiges Fundament ihrer Arbeiten das Konstitutionsbuch James Andersons, „Die Alten Pflichten" anerkannt, unterschieden sich aber dennoch wesentlich in ihren Verfassungen und Ritualen.

Diese Unterschiede sind in erster Linie zurückzuführen auf die verschiedene Auslegung der Hauptstücke I und II der „Alten Pflichten".

Es muß schon sehr früh zu unterschiedlichen Auslegungen gekommen sein, denn der ersten Fassung der „Alten Pflichten" von 1723 folgte bereits 1738 eine neue in erweiterter und detaillierter Form. Grundlage der Freimaurerei aber blieb das Konstitutionsbuch in seiner Fassung von 1723.

Die Auslegung seiner Hauptteile I und II wurde der Anlaß zu Streit und Konflikten, die erst ihr Ende fanden, als die Großlogen sich nach dem zweiten Weltkrieg zu gemeinsamer Arbeit zusammenschlossen.

Es war vor allem die im Abschnitt I „Gott und die Religion betreffend" niedergelegte Formulierung, „den Maurer allein zu der Religion zu verpflichten, in der alle Menschen übereinstimmen", die eine immerwährende unterschiedliche Auslegung hervorrief. Dieser Streit führte zur Bildung der beiden Hauptrichtungen innerhalb der deutschen Freimaurerei: die christliche und die humanitäre.

Die christliche Richtung der Freimaurerei vertritt die Ansicht, daß Anderson in seinen „Alten Pflichten" nur die verschiedenen Formen der christlichen Religion gemeint haben kann und begründet ihre Meinung damit, daß Anderson ein strenggläubiger presbyterianischer Geistlicher gewesen sei. Sie macht das Christentum zur Vorbedingung für die Aufnahme. Der Aufzunehmende wurde auf die Bibel als die göttliche Offenbarung vereidigt.

Der Glaube an den persönlichen Gott der Bibel und an die Auferstehung der Seele waren unerläßliche Voraussetzungen. Die humanitären Logen hingegen legten „Die Alten Pflichten" dahin aus, daß die von Anderson geforderte religiöse Toleranz sich auf alle Glaubensbekenntnisse beziehen soll, also auch auf die nichtchristlichen. Zwar legten auch sie die Bibel auf ihren Altar, aber diese war für sie das Symbol des Glaubens an eine göttliche Weltordnung, nicht das Zeichen einer dogmatischen Bindung an eine bestimmte Konfession.

Als im Jahre 1877 der Grand Orient de France durch einen Beschluß den Glauben an Gott nicht mehr zur Pflicht machte und in seinen Satzungen den Großen Baumeister aller Welten strich, gab er dem Artikel l seiner Verfassung folgenden Wortlaut:


„Die Freimaurerei, eine vor allem philantropische, philosophische und fortschrittliche Institution, hat zu ihrem Zweck das Suchen nach Wahrheit, das Studium der allgemeinen Moralität, der Kunst und Wissenschaft und die Ausübung der Wohltätigkeit.

Sie hat zu Grundsätzen die unbedingte Gewissensfreiheit und die menschliche Solidarität, sie schließt niemanden um seines Glaubens willen aus, sie hat als Wahlspruch: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit."


Dieser Beschluß löste in Deutschland heftige Reaktion aus. Und schon auf seinem nächsten Großlogentag 1878 in Hamburg gab der „Deutsche Großlogenbund" nachstehende Grundsatzerklärung ab:

„Der Freimaurerbund fordert von seinen Mitgliedern kein dogmatisch bestimmtes Gottesbekenntnis, und die Aufnahme der einzelnen Brüder wird nicht abhängig gemacht von einem religiösen Bekenntnis. Aber die freimaurerischen Symbole und die freimaurerischen Ideale weisen ausdrücklich auf Gott hin und wären ohne Gott unverständlich und unsinnig. Die Prinzipien und die Geschichte der Freimaurerei lehren und bezeugen Gott. Die Freimaurer verehren Gott im Bilde des Großen Baumeisters des Weltalls. Das dem Freimaurer heilige Sittengesetz hat seine tiefste und stärkste Wurzel in Gott.

Würde die Freimaurerei abgelöst von der Gottesidee, so würde ihr ideales Bestreben überhaupt seine nachhaltige Kraft und sein höchstes Ziel verlieren und würde haltlos und ohnmächtig werden. Der Deutsche Großlogentag spricht daher im Namen des Deutschen Freimaurerbundes die Überzeugung aus, daß die Freimaurerloge, welche die Existenz Gottes bestreiten und verleugnen wollte, nicht als gerechte und vollkommene Loge anzusehen sei, und daß eine atheistische Freimaurerei aufgehört hat, eine Freimaurerei zu sein."

Aber nicht nur der Hauptabschnitt I, auch der Hauptabschnitt II der „Alten Pflichten", der „von der bürgerlichen Obrigkeit, der höchsten und untergeordneten" handelt, hat viele Debatten ausgelöst. Hier war es die Formulierung „ein Maurer ist ein friedfertiger Untertan der bürgerlichen Gewalt" und „sollte ein Bruder ein Empörer gegen den Staat sein, so ist er in seiner Empörung nicht zu bestärken". Die Frage, wie weit ein Maurer ein friedfertiger Untertan zu sein habe, und was unter einem Empörer zu verstehen sei, hat viele Köpfe erhitzt.

Für viele galt zwar der Satz Fichtes: „Vaterlandsliebe ist des Maurers Tat, Weltbürgertum sein Gedanke". Aber leider hatte der Gedanke des Weltbürgertums in den Logen, die sich in Verfassung und Lehrart ihrem Landesherren verpflichtet sahen, keinen Eingang gefunden. Bei ihnen, die noch Fürsten, Könige und Kaiser zu ihren Mitgliedern und Protektoren zählten, war noch von Untertanentreue, von Ehrfurcht und Ergebenheit dem Landesherren gegenüber die Rede. Aus solchem Geiste devotester Unterwürfigkeit ist auch die Huldigungsadresse zu verstehen, welche die Großloge von Hamburg Kaiser Wilhelm I. zu seinem 90. Geburtstag überreichen ließ und die folgenden Wortlaut hatte:


„Allerdurchlauchtigster, Großmächtiger Kaiser! Hoch würdigster Protektor!

Ew. Kaiserliche Majestät wollen huldreichst geruhen, an dem heutigen Tage, an welchem das ganze deutsche Volk in dankbarer Verehrung auf seinen Kaiser blickt, auch die Glück- und Segenswünsche des deutschen Großlogenbundes entgegen zu nehmen. Was an Ruhm und Macht, an Größe und Herrlichkeit einem Sterblichen verliehen werden kann, ist Ew. Majestät zu Theil geworden. Aber nicht der Kaiserliche Glanz zieht heute das Volk zu dem Throne seines Herrschers, das Volk betet heute für seinen Vater und dankt Ihm in kindlicher Liebe für die Güte und Milde, für die Treue und das Wohlwollen, für alle Sorge und Huld, welches es von Ihm erfahren hat. Das Reich, welches Ew. Majestät geschaffen haben, wurzelt in den Herzen aller Untertanen, es wird groß und mächtig bleiben, wie die Liebe des Volkes zu seinem Kaiser unvergänglich ist.

Der g.B.a.W. segne und erhalte Ew. Majestät noch viele Jahre in der geistigen Frische und der körperlichen Rüstigkeit, auf welche die ganze Welt mit Bewunderung sieht, zum Heile unseres theuren Vaterlandes."


An diesem Stil hat sich auch bis zum ersten Weltkrieg nichts geändert. Als Beweis dafür die einmütig beschlossene Erklärung des Deutschen Großlogentages vom 29.Mai 1915 an den damaligen Kaiser Wilhelm II. „Eure Majestät bitten ehrfurchtsvoll im Namen der Deutschen Freimaurerimrei die zum vierzigsten Deutschen Großlogentag versammelten Großmeister und Vertreter der acht Deutschen Großlogen, die Versicherung ihrer unverbrüchlichen Treue, Liebe und Verehrung allergnädigst entgegennehmen zu wollen. Treu den alten Gesetzen der Frmr., welchen deren Versammlungen die Erörterung politischer und konfessioneller Fragen verbieten, weisen wir weit von uns jede Gemeinschaft mit jenen entarteten Geheimbünden gewisser Länder, welche, den altehrwürdigen Namen der Frmr. mißbrauchend, unter dessen Deckmantel politischen Einfluß erstreben. In diesem Weltkriege, mit dem räuberische Nachbarn uns überfielen, verehren die Deutschen Frmr. mit tiefstem Danke in Eurer Majestät den weitblickenden, sieggekrönten Herrscher und Verteidiger des Vaterlandes, aber zugleich den gottgewollten Führer zur Erhöhung der Würde und des Wohles der gesitteten Menschheit und zur Wahrung ihrer heiligsten Güter. Gott schütze, Gott segne Eure Majestät!"

Aus Stil und Inhalt dieser Adressen weht wahrlich kein Hauch Lessingschen Geistes. Hier hat in der Tat der Patriotismus aufgehört, eine Tugend zu sein. Derartige devote und schwulstige Huldigungsadressen sind unseren Ohren nicht mehr erträglich, ja, sie sind kaum noch verständlich. Wir können sie nur noch als historische Dokumente werten, die den Geist der Zeit widerspiegeln, in der sie entstanden sind, und von dem man sich, wenn auch nur langsam, zu trennen begann.

Solchem Geist, der als eine Folge der klerikalen und nationalistische Auslegung der Hauptabschnitte I und II der „Alten Pflichten" anzusehen ist, wollten die nach Reform drängenden Brüder durch Gründung einer neuen, freiheitlich gesinnten, fortschrittlichen, auf dem Boden wissenschaftlicher Erkenntnisse arbeitenden Großloge begegnen. Sie strebten eine außerhalb des Deutschen Großlogenbundes stehende unabhängige, freigeistige Großloge an, in der auch Nichtchristen Aufnahme finden sollten. Seine Mitglieder sollten an kein religiöses Bekenntnis gebunden sein.

Damit stand also auch Atheisten der Zugang offen.

Heinrich Loeberich

So kam es 1907 zur Gründung des „Freimaurerbundes Zur aufgehenden Sonne", kurz FZAS genannt. Sein Begründer war der Nürnberger Kaufmann Heinrich Loeberich, ein Mann von hohen geistigen Gaben, der große organisatorische Talente besaß und über eine außerordentliche Willenskraft verfügte. Er war die treibende Kraft, die zur Gründung des neuen Bundes führte.

Das maurerische Licht erblickte er 1899 in der Münchener Loge „Zur Leuchte", die unter der „Großen Freimaurerloge von Deutschland" arbeitete, und der er sechs Jahre bis 1905 angehörte. Er verließ Loge und Bund, weil sie ihm zu sehr an Gott und Bibel gebunden waren, und, festgelegt in alten und veralteten Traditionen einem starren Bibelglauben huldigten. Er sehnte sich nach einer Großloge, frei vom Bibelglauben und frommen Sprüchen, begründet auf freier monistischer Weltanschauung.

Der Grundgedanke der Freimaurerei war für ihn: „Die Menschen aus den engen Fesseln der dogmatischen und konfessionellen Weltanschauung herauszuheben und sie auf den Boden des reinen Menschentums zu stellen."

In der von ihm herausgegebenen monistischen Zeitschrift „Freie Glocken" veröffentlichte er 1905 unter seinem Pseudonym Dr. Erich Hein einen Aufsatz „Einiges über Freimaurerei". Diesem Aufsatz folgten Broschüren mit dem Titel: „Die Freimaurerei im Lichte der Wahrheit" und „Strebet nach Licht, ihr Blinden!".

Diese Schriften haben damals in den Reihen der Freimaurer großes Aufsehen gemacht und viel Unruhe hervorgerufen. Sie stießen auf heftigste Kritik. Immerhin hatten die Veröffentlichungen Erfolg, und es fanden sich eine Anzahl Gleichgesinnter zu einer ersten Besprechung zusammen, die im Jahre 1905 in Nürnberg stattfand. Nach einem von Loeberich vorgelegten Satzungsentwurf wurde die „Deutsche Freidenkerloge" gegründet. Damit war die Grundlage zur Gründung eines „Allgemeinen Freimaurerbundes auf monistischer Weltanschauung", wie es Loeberich vorschwebte, geschaffen.

Nun galt es, dem Bunde neue Mitglieder zuzuführen und durch Werbung für seine Ausbreitung zu sorgen. Das geschah in erster Linie durch Aufsätze und Inserate in der Zeitschrift „Freie Glocken". Diese Bemühungen blieben nicht ohne Erfolg. Während sich beim ersten Treffen im Jahre 1905 nur 19 Interessenten zusammenfanden, waren es auf der zum 27. Juli 1907 nach Frankfurt a. M. einberufenen Generalversammlung schon 127 Teilnehmer.

Nach einem von Loeberich entworfenen Ritual fand hier die feierliche Einführung aller Mitglieder in den I. Grad statt. Auf Antrag des Bruders Jacobi wurde der Name der Loge in „Freimaurerloge Zur Aufgehenden Sonne" geändert, eine von Bruder Rothe neu ausgearbeitete Satzung wurde angenommen und die Eintragung des Bundes in das Nürnberger Vereinsregister als „Freimaurerbund Zur Aufgehenden Sonne" beschlossen.

Damit war der FZAS konstitutiert.

Verstoß gegen die Grundsatzerklärung

Es besteht kein Zweifel darüber, daß der „[[Freimaurerbund Zur aufgehenden Sonne]]" nach Auffassung der alten Logen, weder eine anerkannte, noch eine reguläre Großloge war. Mit der Streichung des A.B.a.W. in seinem Ritual, mit dem Verzicht der Bibel und der Auflegung des weißen offenen Buches, mit der Bereitschaft, auch Atheisten in seine Reihen aufzunehmen, hatten seine Gründer gegen die Grundsatzerklärung des „Deutschen Großlogenbundes" aus dem Jahre 1878 verstoßen. In dieser Erklärung war bestimmt worden, daß eine atheistische Freimaurerei, d. h. also eine Freimaurerei, die keinen Bezug auf den persönlichen Gott der Bibel hat, keine Freimaurerei sei. Über diese Bestimmung der alten Logen, die sich selbst das Recht gaben, zu entscheiden, wer Freimaurer und was Freimaurerei sei, hatten sich die Gründer der FZAS hinweggesetzt.

General Regulations

Hinweggesetzt hatten sie sich aber auch über den Punkt VIII der „General Regulations", der allgemeinen freimaurerischen Bestimmungen, zusammengestellt vom Großmeister Payne im Jahre 1720, die auch heute noch ihre Gültigkeit haben. Im Punkt VIII dieser „General Regulations" oder allgemeinen Anordnungen, wie sie in der vom Bauhütten Verlag herausgegebenen und neu übersetzten Ausgabe von 1966 genannt werden, heißt es:


„Sollte es eine Gruppe oder Anzahl von Brüdern unternehmen, eine Loge ohne ein Patent des Großmeisters zu gründen, so dürfen die regulären Logen keinen Verkehr mit ihnen aufnehmen, sie auch nicht als echte rechtmäßige Brüder anerkennen, noch ihre Handlungen und Taten billigen. Sie sind solange als Aufrührer anzusehen, bis sie sich wieder der Ordnung fügen, wie es der Großmeister in seiner Weisheit angeben wird, und bis er sie durch ein Patent anerkannt hat, das den anderen Logen mitgeteilt werden muß, wie es der Brauch ist, wenn eine neue Loge im Logenverzeichnis eingetragen werden soll."


Unter diesem „Geburtsfehler", wie man das immer gern genannt hat, hatte der FZAS in der Tat während seines ganzen Bestehens zu leiden, und viele Mitgliederverluste sind auf ihn zurückzuführen.

Die Gründer jedoch setzten sich über alle Bedenken hinweg und taten das sicherlich bewußt. Sie anerkannten den alten Logen kein Richteramt darüber zu, zu bestimmen, was rechtmäßig sei oder nicht. Die Echtheit ihres Ringes wollten sie durch maurerische Leistungen erbringen. Die Bezeichnung Freimaurerbund konnte man ihnen nicht streitig machen, denn dieses Wort war nicht geschützt. So arbeiteten sie auch nach einem neuen Freimaurerritual. Ursprünglich sollte nur im ersten Grad gearbeitet werden. Davon kam man jedoch schnell ab und schon 1908 wurde dem 1. Grad der 2. und 3. hinzugefügt.

Die Auseinandersetzungen über Anerkennung und Regularität zwischen dem FZAS und den alten Großlogen wurden von beiden Seiten sehr einseitig geführt. Der FZAS versuchte auf vielerlei Wegen, seinen „Geburtsfehler" wieder gut zu machen. Es waren Bemühungen, die sich durch alle Jahre seines Bestehens hindurch erstreckten, aber doch nicht zu dem ersehnten Ziel führten. Sie stellt auch kein Ruhmesblatt in der Geschichte der deutschen Freimaurerei dar. Sie ist zur Hauptsache gekennzeichnet durch Mangel an Toleranz auf beiden Seiten.

Daß man den neuen Bund als eine irreguläre Gründung bezeichnete und ihn auf Grund des Punktes 8 der „General Regulations" nicht anerkennen wollte, das mußte er hinnehmen. Weniger schön war es, ihn als „Winkelloge" zu bezeichnen. Darin lag eine Diskriminierung, welche die Brüder mit Recht als Kränkung, ja als eine Beleidigung empfanden. Eine solche Abwertung, wie sie in dieser Bezeichnung zum Ausdruck kam, hatte der Bund auf Grund seiner Arbeit und Wirkung und der Zusammensetzung seiner Bruderschaft nicht verdient. Es standen in seinen Reihen viele Brüder, deren Namen im öffentlichen Leben Rang und Klang hatten:

Carl von Ossietzky

Carl von Ossietzky, am 3. Oktober 1889 in Hamburg geboren, war Bruder der Hamburger Loge „Menschentum", der er im April 1919 beigetreten war. Bruder von Ossietzky war Journalist und Schriftsteller, er war Mitherausgeber und späterer Chefredakteur der unabhängigen Wochenschrift für Politik, Kunst und Wissenschaft „Die Weltbühne". Er war ein unerschrockener Kämpfer für Frieden und Freiheit. Wegen der unter seiner verantwortlichen Redaktion veröffentlichten Artikel, die der Aufdeckung der geheimen Aufrüstung der Wehrmacht galten („Windiges aus der Luftfahrt", März 1929, Autor Walter Kreiser), wurde er im Herbst 1931 vom Reichsgericht wegen Verrats militärischer Geheimnisse angeklagt und zu einem Jahr und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Das rief helle Empörung in der ganzen zivilisierten Welt hervor.

Thomas Mann schrieb dazu: „Dieses Urteil war kein Rechtsspruch, sondern ein politischer Akt." Am 10. Mai 1932 trat Bruder von Ossietzky seine Strafe an und wurde am 23. Dezember amnestiert. Aber schon im Morgengrauen des 28. Februar 1933, in der Nacht des Reichstagsbrandes, wurde er von den Nationalsozialisten erneut verhaftet und in die Konzentrationslager Sonnenburg und Papenburg gebracht. Die Nachrichten, die über seinen Gesundheitszustand nur schwer nach außen drangen, waren beunruhigend, ja alarmierend. Sie ließen keinen Zweifel darüber zu, daß Bruder Ossietzky Folterungen ausgesetzt war. Alle Versuche internationaler humanitärer und pazifistischer Organisationen, seine Überführung in ein reguläres Krankenhaus zu erreichen, blieben erfolglos. Erst im Oktober 1935 verschaffte sich der Schweizer Historiker und Diplomat Carl Jacob Burckhardt, als Mitglied und im Auftrage des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes, Zugang zu dem Lager und verlangte Herrn Ossietzky zu sehen und ohne Zeugen zu sprechen. Er schreibt über seinen Besuch: „Nach zehn Minuten kamen zwei SS-Leute, die einen kleinen Mann mehr schleppten und trugen als heranführten.

Ein zitterndes, totenblasses Etwas, ein Wesen, das gefühllos zu sein schien, ein Auge geschwollen, die Zähne anscheinend eingeschlagen, er schleppte ein gebrochenes, schlecht ausgeheiltes Bein. Vor mir, gerade noch lebend, stand ein Mensch, der an der äußersten Grenze des Tragbaren angelangt war."

Als Bruder Ossietzky im Jahre 1936 den Friedensnobelpreis für 1935 erhielt, wurde ihm nicht erlaubt, diesen Preis anzunehmen, und die nationalsozialistische Regierung verbot daraufhin allen Reichsdeutschen die Annahme eines Nobelpreises.

Die immer wiederholten und besonders nach der Verleihung des Friedensnobelpreises stärker werdenden Interventionen internationaler Organisationen und namhafter Politiker, Gelehrter und Künstler, zwangen die nationalsozialistische Regierung, Bruder Ossietzky in ein Krankenhaus zu überführen. Von dort wurde er am 17. Mai 1936 in ein Privatsanatorium entlassen, wo er noch anderthalb Jahre lebte. Am 4. Mai 1938 ist Bruder Ossietzky dann an den Folgen seiner Mißhandlungen gestorben.

Aus Anlaß seines Todes schrieb Thomas Mann: „Die Nachricht vom Tode Ossietzkys hat auch mich tief berührt und das Gefühl der Ehrerbietung vertiert und für immer befestigt, das sein Schicksal mir einflößte. Seine Person ist in den Augen der Welt zu einem Symbol für das Leiden des freien und freiwilligen Geistes geworden — mit Recht, denn er hat gelitten für das, was ihm gut und menschlich erschien."

Kurt Tucholsky

Kurt Tucholsky, am 9. Januar 1890 in Berlin geboren, gehörte einer unserer Berliner Logen an. Auch er war politischer Journalist und Schriftsteller und im Jahre 1926 für kurze Zeit Herausgeber der Weltbühne. Als Korrespondent der Vossischen Zeitung und durch die Herausgabe seiner eigenen Bücher, die sehr hohe Auflagen erlebten, war er weiten Kreisen bekannt. Er war der Autor mit den „5 PS". Außer unter eigenem Namen schrieb er noch unter den Pseudonymen: Theobald Tiger, Ignaz Wrobel, Peter Panter und Kaspar Hauser.

Bruder Tucholsky war ein Meister der Feder und ein Stilist hohen Ranges. Er war ein Satiriker und Kritiker, der mit messerscharfen Worten und ungeheurer Treffsicherheit die Wunden der Zeit bloßzulegen verstand. Gleich unserem Bruder Carl von Ossietzky war auch er ein leidenschaftlicher Kämpfer für Frieden und Freiheit, für Wahrheit und Menschlichkeit. Bruder Tucholsky war der erste deutsche Journalist, dem der damalige französische Ministerpräsident Poincare nach dem ersten Weltkrieg, es muß Mitte der zwanziger Jahre gewesen sein, ein Interview gewährte. Seine Rückreise von Paris nach Berlin nahm Bruder Tucholsky über Hamburg und berichtete hier in einer Tempelarbeit der Loge „Menschentum" vor Brüder Meistern und Gesellen über die Eindrücke seines Besuches bei Poincare. Er war von mittlerer Statur und ein wenig korpulent. So spitz wie seine Feder, so geschliffen waren auch seine Worte. Ihm zuzuhören, war ein Genuß, wenn seine aggressive Art auch nicht jedem zusagte. 1929 siedelte Bruder Tucholsky nach Hindas (Schweden) über. 1933 wurde er von den Nationalsozialisten ausgebürgert. Seine Bücher wurden verboten und verbrannt.

Am 21. Dezember 1935 schied Bruder Tucholsky freiwillig aus dem Leben durch Vergiftung.

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Bayreuther Großloge zur Sonne

Der „Freimaurerbund Zur Aufgehenden Sonne" leistete sehr gute Arbeit, und viele Brüder, die selbst in der AFAM führende Ämter innehatten oder noch innehaben, gingen aus seinen Reihen hervor. Der FZAS war kein schlechter Mutterboden.


Die Entwicklung des FZAS nahm einen befriedigenden Verlauf. Im Jahre 1923 zählte der neue Bund 79 Logen mit 2 850 Brüdern, deren Zahl noch auf über 3 000 anstieg. Außer seinen in Deutschland gelegenen Logen unterhielt der FZAS auch solche in der Schweiz, in der Tschechoslowakei, in Ungarn und Österreich. Das Sprengelrecht der Schweizer Großloge Alpina zwang die in der Schweiz befindlichen Logen, sich vom FZAS zu trennen; die in der Tschechoslowakei geführten Logen mußten sich aus politischen Gründen der dortigen Großloge anschließen.

Neben diesen Verlusten gab es immer wieder Gruppen von Brüdern, die den Bund wegen der Frage der Regularisierung verließen. In den Jahren 1925 — 1927 hatte der FZAS einen Verlust von ca. 800 Brüdern zu verzeichnen.

Unter Führung des ehemaligen Großmeisters Br. (Dr.) Karl Weigt, verließ 1927 eine größere Gruppe von Brüdern den Bund und schloß sich der Bayreuther Großloge zur Sonne an. Den schwersten Mitgliederverlust jedoch erlitt der FZAS 1930, als bei der Gründung der Symbolischen Großloge von Deutschland unter Führung des dep. Großmeisters Peter Heinsen 600 Brüder seine Reihen verließen. Wenn die entstandenen Lücken auch durch Neuaufnahmen verringert werden konnten, so gelang es dem FZAS nicht, sich von diesen Verlusten wieder zu erholen.

Die verminderte Mitgliederzahl beeinträchtigte aber in keiner Weise die Arbeitskraft des Bundes. Die Arbeiten innerhalb der Logen erfolgten nach der Gradeinteilung Lehrling, Geselle und Meister. Das einst von Br. Loeberich entworfene Ritual wurde 1915 durch die Annahme des neuen Rituals von Br. (Dr. med.) [[Johannes Marcinowski]] abgelöst, das später noch einmal überarbeitet wurde. Das geistige Leben der Logen, die sich durchweg einmal in der Woche zusammenfanden, war sehr rege und stand immer auf einem beachtlichen Niveau. Die Vorträge, stets aus freimaurerischer Sicht gehalten, bezogen sich auf alle Gebiete des Lebens, der Kunst und der Wissenschaften. Stets folgte dem Vortrag eine Aussprache.

Nach außen wirkte der Bund durch seine 1908 herausgegebene Zeitschrift „Sonnenstrahlen"; für den internen Gebrauch dienten die 1909 herausgegebenen „Vertraulichen Mitteilungen". Die Zeitschrift „Sonnenstrahlen" stand von 1908 — 1922, mit einer nur kurzen Unterbrechung, unter der Schriftleitung des Bruders (Dr.) Kurt Floericke, eines in der Öffentlichkeit sehr bekannten Naturwissenschaftlers. Ab Januar 1923 übernahm Bruder (Dr.) Max Seher, der später letzte Großmeister des FZAS, die Herausgabe dieser Zeitschrift, deren Titel 1927 in „Das Neue Freimaurertum" geändert wurde. Neben diesen periodischen Zeitschriften veröffentlichte der FZAS noch eine ganze Anzahl freimaurerischer Schriften und Broschüren, denen später Schriftenreihen unter dem Sammeltitel „Bausteine" und „Kultur und Zeitfragen" folgten. Weite Beachtung fanden die Bücher des Großmeisters Br. (Dr.) Rudolf PenzigFreimaurer-Lehrbuch" und „[[Logengespräche über Politik und Religion]]".

Über die eben genannte Zeitschrift „Das Neue Freimaurertum" urteilt das Internationale Freimaurerlexikon der Brüder Lennhoff/Posner wie folgt:

„Das Neue Freimaurertum" steht auf einer Höhe, die von vielen regulären Freimaurerzeitungen nicht erreicht wird", und über den Großmeister Br. Rudolf Penzig ist an gleicher Stelle zu lesen: „Die Wirksamkeit Penzigs hat auch die reguläre Freimaurerei beeinflußt."

Friedensarbeit

Ein wichtiges Kapitel in der Geschichte des Freimaurerbundes Zur Aufgehenden Sonne betrifft seine Friedensarbeit und seine Bemühungen um Völkerverständigung. Namentlich in der Annäherung zwischen Frankreich und Deutschland nach dem 1. Weltkrieg hat er Vorbildliches geleistet.

Die erste Fühlungnahme des FZAS mit einem Bruder der Grande Loge de France erfolgte im Jahre 1920 auf dem Pazifistenkongreß in Basel. Es war der Bruder Bloch, Baden, der dort die ersten Fäden mit dem Bruder Gaston Moch, Paris, knüpfte. Diese erste persönliche Fühlungnahme veranlaßte die Grande Loge de France, Paris, einen Brief, datiert vom 27. 9. 21, an den Großmeister des FZAS, Bruder (Dr.) Rudolf Penzig zu senden. In diesem Schreiben heißt es unter anderem:


„Zunächst mußten wir aber durch die G. L. d. F. feststellen lassen, daß Sie, der FZAS, ein rechtmäßiger frmr. Machtfaktor sind, mit dem wir infolgedessen auch nach Freimaurerart in Verbindung treten können.

Wiewohl es schien, als ob bei Ihrer Entstehung die allgemein üblichen Verpflichtungen, wie sie zur Gründung eines Freimaurerbundes erforderlich sind, nicht erfüllt wurden, haben wir uns trotzdem und sozusagen einstimmig entschlossen, den F. Z. A. S. als einen ordentlichen und regelrechten Freimaurerbund anzuerkennen."

Weiter wird in dem Schreiben der Hoffnung Ausdruck gegeben, mit dem „Freimaurerbund Zur Aufgehenden Sonne" in gemeinsamer Arbeit eine Ära des Friedens und der Ruhe in der ganzen Welt herzustellen, und daß die im Entstehen begriffenen zarten Fäden sich noch viel enger schließen und im breiten Maße dazu beitragen mögen, das Werk, welches wir versuchen gemeinschaftlich zu beginnen, auch zu vollenden.


Auf dem nächsten Großlogentag des FZAS im Juli 1922 in Hamburg, nahmen bereits Vertreter der Grande Loge de France und des Grand Orient de France, Paris, teil. In der am 28. Juli in Hamburg im großen Saal des Conventgartens durch den FZAS veranstalteten offiziellen „Kundgebung für Völkerfrieden und Kulturfortschritt" traten die französischen Delegierten vor einer Versammlung von weit über 1000 Personen als Redner auf. Neben dem Großmeister Br. (Dr.) Rudolf Penzig und den Brüdern (Dr.) Max Apel, Berlin, Emil Felden, Bremen, und (Dr.) Weigt, Hannover, sprachen die französischen Brüder Gaston Moch, Paris, von der Grande Loge de France und Adrien Juvanon, Paris, vom Grand Orient de France.

Von dieser Zeit ab war der Verkehr zwischen den französischen Logen und denen des FZAS sehr rege. Es wurden gegenseitige Freundschaftsgaranten ernannt und Tätigkeits- und Presseberichte ausgetauscht.

Von den freimaurerischen Friedensmanifestationen, die im jährlichen Wechsel auf französischem oder deutschem Boden stattfanden, sei noch die vom 27. Mai 1928 in Verdun besonders erwähnt. Hauptredner waren vom Grand Orient de France Senator Br. Bernadin, und vom FZAS Br. (Dr.) Max Seber. Hier, auf den Schlachtfeldern von Verdun, angesichts der Gräber der Gefallenen beider Nationen wurde die Freundschaft zwischen dem Freimaurerbund Zur Aufgehenden Sonne und dem Grand Orient de France feierlich bekräftigt. Eine Freundschaft, die sich bis zur Auflösung des Bundes im Jahre 1933 bewährt hat. Nach Beendigung der Kundgebung folgte der Bundesvorstand des FZAS einer Einladung des Grand Orient de France nach Paris und stattete den französischen Brüdern dort seinen Besuch ab. Er trat die Heimreise an mit der Zusicherung, daß ein Gegenbesuch erfolgen sollte, der aber erst im Februar 1931 Wirklichkeit wurde. Es war ein offizieller Besuch des Grand Orient de France in Hamburg. Dieser Besuch der französischen Brüder war ein Ereignis auch für die Öffentlichkeit.

Die offizielle Deputation des Grand Orient de France bestand aus den Brüdern: Delauny, Paris; Bernardin, Nancy; Thiriet, Nancy; Radouan, Dijon; Perol, Cler-mont, und Siman, Fos (H- Garonne). Diese Deputation wurde vom Hamburger Senat offiziell und feierlich im Rathaus begrüßt. Ein Erinnerungsfoto, im Ehrenhof des Rathauses aufgenommen, erschien auch in der Hamburger Presse.

Die Festloge, der später ein Bankett im Kaiserhof (Altona) unter Teilnahme der Schwestern folgte, fand im Logenhaus der Hamburger FZAS-Logen in Groß-Flottbek statt. In seiner in der Festloge gehaltenen Rede sagte Br. Bernardin über das Ereignis dieses Besuches, daß es das erste Mal sei, nicht nur seit dem deutsch-französischen Krieg 1914 — 1918, sondern sogar seit dem Kriege 1870/71, daß der Grand Orient de France eine offizielle Gesandtschaft, bestehend aus allen Mitgliedern seines Büros, ins Ausland entsendet habe. Von dieser Tatsache nahm auch die Hamburger Presse Notiz, als sie über den Empfang der französischen Delegation durch den regierenden Bürgermeister berichtete.

Großlogentag 1932 in Nürnberg

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Festschrift 1932.jpg

Auf seinem letzten Großlogentag 1932 in Nürnberg, feierte der Freimaurerbund Zur Aufgehenden Sonne unter Anwesenheit delegierter Brüder der französischen Großlogen sein 25jähriges Bestehen. Als Vertreter für den Grand Orient de France waren die Brüder Bernardin und Radouan erschienen, für die Grande Loge de France der Bruder Charidat.

Auch hier, Nürnberg 1932, fand noch eine öffentliche Veranstaltung statt, auf der die eben genannten französischen Brüder sprachen, sowie auch die Brüder (Dr.) Hartmann und (Prof. Dr.) Walter A. Berendsohn vom FZAS. Alle genannten Redner setzten sich für internationale Verständigung und den Völkerfrieden ein und wandten sich gegen den Mißbrauch der nationalen Idee.

Auf dieser öffentlichen Kundgebung kam es zu Tumulten, hervorgerufen durch die im Saal verteilten Provokateure der NSDAP. Die Störungen nahmen ein derartiges Ausmaß an, daß die Veranstaltung unterbrochen werden mußte. Erst nachdem die lautesten Störenfriede aus dem Saal entfernt worden waren, konnte sie in Ruhe und Ordnung zu Ende geführt werden. Gleich am nächsten Tag berichtete die Zeitung „Der Stürmer" in einem groß aufgemachten Hetzartikel über die Tagung des FZAS. Als Illustration war dem Artikel eine Aufnahme beigegeben, die die Front des Hotels „Deutscher Hof" zeigte, an dessen einem Fenstersims das Banner des „Freimaurerbundes Zur Aufgehenden Sonne", hier zum ersten und letzten Mal gezeigt, angebracht war. Der Ablauf dieser Veranstaltung ließ deutlich erkennen, wer und was da heraufkam, und womit man in Zukunft zu rechnen haben würde.

Der Bundesvorstand des FZAS setzte sich zusammen aus dem Großmeister, den Dep. Großmeistern, dem Groß- Sekretär, dem Groß-Schatzmeister und den Beisitzern. Der Großmeister oder ein Dep. Großmeister, der Groß- Sekretär und der Groß-Schatzmeister bildeten den geschäftsführenden Ausschuß. Nach dem Nürnberger Großlogentag setzte sich dieser Ausschuß aus folgenden Brüdern zusammen:

  • Dep. Großmeister: Br. (Prof. Dr.) Walter A. Berendsohn, Hamburg.
  • Groß-Sekretär: Br. Johannes Drechsler, Hamburg.
  • Groß-Schatzmeister: Br. Wilhelm Kluck, Bremen.

Der geschäftsführende Ausschuß, der sich monatlich zusammenfand, hielt seine Sitzungen in den Räumen des Hamburger Groß-Sekretariats ab. (Der Bund hatte 1925 seinen Sitz von Nürnberg nach Hamburg verlegt.) Zum Lobe dieses Ausschusses muß gesagt werden, daß er sich, selbst in dieser bedrohlichen Zeit noch, mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, dem aufkommenden nationalsozialistischen Ungeist entgegenstellte. Die letzte größere Veranstaltung hier, im norddeutschen Raum, war die Tagung der Bezirksloge Niedersachsen, die am 10. Oktober 1932 im Großflottbeker Logenhaus, dem Heim der Hamburger FZAS-Logen, stattfand.

Dann wurde es allmählich Nacht über Deutschland. Die braune Welle war nicht mehr aufzuhalten. Es wurde klar, daß ein Verbot der Freimaurerei nicht ausbleiben konnte. In Konsequenz dieser Erkenntnis, lösten man den Freimaurerbund Zur Aufgehenden Sonne, noch bevor ein Verbot erfolgt war, im Frühjahr 1933 auf. Damit waren die Lichter in allen Tempeln des Bundes erloschen, in den Herzen der Brüder aber glimmte eine kleine Flamme weiter und harrte der Stunde, in der sie wieder zu hellem Glanz erweckt werden würde.

Das Liederbuch

Pic liederbuch.gif

Dieses virtuelle, aus dem Jahr 1914 stammende "Liederbuch des Freimaurerbunds 'Zur aufgehenden Sonne'" (kurz F.Z.A.S.) soll als Dokumentation des reichen, aber leider immer mehr in Vergessenheit geratenden freimaurerischen Liedguts dienen.

Der F.Z.A.S. war ein singender Männerbund. Frohsinn und Geselligkeit fanden neben den freimaurerischen Arbeiten breiten Raum.

Leider wird heute in Gesellschaft eher seltener gesungen, häufig auf die "Konserve" von Tonband, Schallplatte oder CD-Player zurückgegriffen.

Manche Texte des 1914 erschienenen Liederbuchs des F.Z.A.S. mögen heute nicht mehr so recht zum Zeitgeist passen. Bei manchen haben wir auch überlegt, ob man sie heute noch wiedergeben kann, ohne dass sie mangels Zeitkontext zu Irritationen führen. Man muss sich vor Augen halten, dass die Auswahl der Lieder zur Kaiserzeit und vor dem 1. Weltkrieg von damals durchaus sehr fortschrittlich denkenden Männern vorgenommen wurde.

Wir haben uns entschlossen, das vollständige Liederbuch hier nachzubilden, weil es auch ein Dokument der freigeistigen Reform-Freimaurerei ist, der Männer wie Kurt Tucholsky und Carl von Ossietzki angehörten.

So vorhanden oder vom Notenwerk her nicht zu kompliziert, werden wir den Liedertexten auch die Melodien als Midi-Files hinzufügen.

Mit am Ende der Zeile gekennzeichnete Melodien fanden meinen besonderen Gefallen, so, dass ich sie auf diese Weise empfehlen möchte.

Allen Sangesfreudigen, ob Brüder, Schwestern oder "Profane", nun aber viel Freude, getreu dem bekannten Motto:

Wo man singt, da lass dich nieder; böse Menschen haben keine Lieder.

Viel Freude nun, bei maurerischer Musik wünscht

Kurt O. Wörl

Zuletzt aktualisiert: 10.02.09

Aus dem Liederbuch

des F.Z.A.S. von 1914

A

Alles schweige! 1
Alles schweige! 2
Alles was wir lieben lebe!
Auf Brüder begrüßet die fröhliche Stunde (Hammerlied)
Auf Brüder bis in letzter Stunde
Auf Brüder des Bundes
Auf Brüder grüßt des Jahres erste Stunde
Auf dem Rasen im Walde

B

Bringt mir Blut der edlen Reben
Bruder, hier in unsrer Mitte
Brudersegen! Euch entgegen
Brüder lasst die Kunst uns preisen
Brüder, nun seid bereit
Brüder reicht die Hand zum Bunde

D

Dämmer und Schatten
Das Licht der Erkenntnis erleuchte uns alle
Dem Orden Heil!
Denkst du daran
Der Frühling naht mit Brausen
Der Mensch hat nichts so eigen
Des Jahres erster Morgen
Des Maurers Wandeln, es gleichet dem Leben
Des Pilgers Pfad
Die alten Tempel sind gefallen
Die Kette ist geschlungen
Die Lerche stieg am Frühlingsmorgen
Drei Lichter sind es die am Wege wachen
Drei Lichter umgellen mit herrlichem Schein
Du Weihestunde sei gegrüßt

E

Ein feste Burg ist unser Bund
Empor aus Nacht zum Licht
Empor! So heißt des Maurers Wort
Erhöht denn mit Tönen die Weihe der Stunde
Ertöne festlich, Weihgesang
Es blinken drei freundliche Sterne
Es kommt der Tag, wo alle Schatten weichen
Es öffnen freudig sich des Tempels Pforten
Es sollen die alten Lieder
Ewige Wahrheit

F

Feierlich begrüßen wir
Flamme empor
Flüchtiger als Wind und Welle
Freiheit, Freiheit über alles
Fünfzig Jahre sind vorüber

G

Großer Gott, kein Mensch sah dich

H

Hab Sonne im Herzen, obs stürmt oder schneit
Heil dir im Sternenglanz
Heilig, heilig ist die Stunde
Heute auch im Bruderkreise
Hier, in des Tempels traulich ernster Stille
Hier sind wir versammelt

I

Ich bete an die Macht der Liebe
Ich möchte gern erringen
Ihr Brüder gießt die Gläser voll
Ihr Brüder hebt zum Flammenstern
Im Wirbeltanz der Stunden
In der Heimat ist es schön
In diesen heil'gen Hallen
In unsern heil'gen Hallen
Integer vitae

J

Ja, es ist ein mächtig Tagen

K

Kommt ihr Brüder grüßt die Stunde
Kommt Brüder, trinket froh mit mir

L

Lasst uns das schlichte Erdenkleid

M

Mag weh'n der Sturm
Maurer, hört den Klang der Lieder

N

Neues Jahr!
Nicht der Pflicht nur zu genügen
Nimm auf deine flücht'gen Schwingen
Noch ist die blühende, goldene Zeit
Nun klinget ihr Töne
Nur in des Herzens heilig ernster Stille
Nur stolz gestrebt zum Edlen, Schönen

O

Öffnet die Pforten weit
O Haupt voll Blut und Wunden
O Täler weit, o Höhen
O Wahrheit sende deine Strahlen

P

Preiset die Stunde, die freundlich uns lacht

R

Reicht die Hand euch in der Runde!
Ruhig ist des Todes Schlummer

S

Scheiden soll ich, scheiden muß ich
Seht die neuen Hallen glänzen
Seht o Brüder, wie es taget
Seid gegrüßt, ihr lieben Brüder, die vereint...
Seid gegrüßt, ihr lieben Brüder, seid gegrüßt...
Seid gegrüßt, ihr lieben Frauen
Sei gegrüßet heilige Zeit
Sei gepriesen hehre Stunde
Sei uns gegrüßt du Fest des Lichts
Senk dich hernieder, du ewiges Licht
Sind es nicht Toren
Sind wir vereint zur Feierstunde
So seid getrost! Lasst uns're Banner wehen
Steig in dieser Feierstunde
Stimmt an mit hellem hohen Klang
Stoßt an! Wahrheit soll leben!
Strömt herbei, ihr Völkerscharen

T

Tage verrauschen
Traute Brüder aus der Ferne
Treu zur Fahne halten

V

Vereinigt lasst uns Gutes wirken!

W

Weit durch der Welten unendlicher Räume
Weg mit Sorgen jetzt und Gram
Wem Geld im Beutel Sorgen macht
Wenn die Sonne untergeht
Wer ist ein rechter Mann?
Wieder flechten wir zum Kranze
Wieder ruhen nun des Tages Lichter
Wie herrlich ist's im Wald
Wie hoch und fern sind unsre Ziele!
Wie Licht der Sonne
Wie reizend, wie wonnig
Willkommen Brüder hier zum frohen Feste!
Willkommen sei in unsrer Mitte
Wir stehen und sehen der Zukunft entgegen
Wo findet die Seele die Heimat, die Ruh?
Wohlauf, die Luft geht frisch und rein (Frankenlied)

Z

Zum ersten mal weilst du in diesem Kreise
Zum Himmel will des Maurers Bau
Zur Ordnung ruft des Meisters Schlag
Zurück, wer von Gewalt und Raube


"Sonnenstrahlen"

Sonnenstrahlen 07/1926.

” Vorwärts zur Wahrheit! – Vorwärts zum Licht!” von Br, Franz Carl Endres aus Stuttgart

Lasst Hasser hassen! – Einst stirbt der Hass,
wenn die Menschen klüger geworden.
Wenn einst ein neues Heldentum
heißt: Helfen und nicht Morden.
Wir reichen zur Kette die Bruderhand
und grüßen Dich über Meer und Land,
Dich Menschenbruder. – Wir hassen nicht.
Vorwärts zur Wahrheit! Vorwärts zum Licht!

Lasst Lügner lügen! – Die Lüge stirbt.
Einst kommen bessere Tage;
wenn unsere Zeit den Enkeln erscheint
wie eine verklungene Sage.
In unserem Bund ist die Lüge tot.
Wir schauen durch die Nacht schon ins Morgenrot
und bereiten den Weg und fürchten uns nicht.
Vorwärts zur Wahrheit! Vorwärts zum Licht!

Lasst die Gläser klingen zur Sonnenwend!
Es wendet sich alles auf Erden.
Was heute noch herrscht, ist morgen ein Nichts.
Das Leben ist nur ein Werden.
Wir sehen das Ziel, wo die Sonne sich hebt,
wo ihr Strahl eine neue Erde belebt!
Wir wenden nach Osten unser Gesicht:
Vorwärts zur Wahrheit! Vorwärts zum Licht!

Siehe auch

Esperantistaj framasonoj

Zamenhof ne estis framasono, laŭ la asertoj de framasonoj. Tamen framasonoj foje rigardas lin kiel "framasono sen antaŭtuko", ĉar li montris la bazajn valorojn de la framasona etiko

  • Alfred Hermann Fried Pacifisto, Nobelpremio pri paco 1911, aŭtoro de lernolibro 1903
  • Charles Richet Nobelpremio pri kemio
  • Friedrich Uhlmann Medicinisto, aŭtoro de lernolibro
  • Gaston Moch Pacifisto
  • Georg Arnhold bankisto, subtenanto de la Saksa Esperanto-Instituto
  • Henri La Fontaine Nobelpremio pri paco
  • Karl Barthel, prezidanto de Universala Framasona Ligo
  • Karl von Frenckell
  • Wilhelm Ostwald Nobelpremio pri kemio
  • John Pollen prezdianto de Brita Esperanto Asocio, prepara komitato de la 3-a UK, 32 jaroj en Hindio
  • Eduard Quartier-la-Tente
  • Wilhelm Molly
  • Michele Moramarco, aŭtoro de "Nova Framasona Enciklopedio" (Italio, 1989-1995, dua eldono 1997)

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