Fritz von Dalberg

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Fritz von Dalberg

Der junge Mann auf der Photographie neben der Stele ist Entwurfsverfasser des Designs, Philipp Maiberger aus Partenstein. Die praktische Ausführung wurde durch ihn und die anderen Meisterschüler der Steinmetzschule vollzogen.

Johann Friedrich Hugo von Dalberg

(* 17. Mai 1760 in Koblenz; † 26. Juli 1812 in Aschaffenburg) war ein deutscher Domkapitular, Schriftsteller, Pianist, Musikschriftsteller und Komponist. Fritz von Dalberg war Freimaurer und Illuminat.

Leben

Quelle: Wikipedia

Johann Friedrich Hugo, Freiherr von Dalberg, Sohn von Franz Heinrich von Dalberg, war Domkapitular im Erzbistum Trier, Bistum Worms und Bistum Speyer. Er zeichnete sich sowohl als Pianist wie auch als vielseitiger Komponist aus, insbesondere aber als Musikschriftsteller. Der sich selbst Fritz von Dalberg nennende Freiherr komponierte vor allem Sonaten und klavierbegleitete Lieder und vertonte klassische und romantische Gedichte. Sein Roman Geschichte einer Drusen-Familie wurde auch in englischer und französischer Übersetzung veröffentlicht. Er selbst übersetzte das Werk Musik der Inder von William Jones ins Deutsche.

Dalberg war der jüngste Bruder des Erzbischofs und letzten Kurfürsten von Mainz, Großherzogs und Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg. Wie sein Bruder Wolfgang Heribert und dessen Sohn Emmerich Joseph war er Mitglied des Bundes der Freimaurer, zudem Illuminat. 1812 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.

Werke

Musiktheorie:

Blicke eines Tonkünstlers in die Musik der Geister. Mannheim 1787. Vom Erkennen und Erfinden Frankfurt 1791.

Untersuchungen über den Ursprung der Harmonie etc. (Erfurt 1801);

Über die Musik der Indier (a. d. Engl. des William Jones, Erfurt 1802).

Andere:

Über die Rechtschaffenheit. Erfurt 1776.

Eine Rede über gesetzliche Ordnung. Frankfurt am Main 1789.

Gita-govinda oder die Gesänge Jajadeva’s eines altindischen Dichters Aus dem Sanskrit ins Englische, aus diesem ins Deutsche übersetzt mit Erläuterungen von F. H. von Dalberg. Beyer u Martin, Erfurt 1802.

Geschichte einer Drusen-Familie. Frankfurt 1808

Scheik Mohammed Fani’s Dabistan. Aschaffenburg 1809

Die Aeolsharfe. Ein allegorischer Traum. Beyer and Maring; Erfurt; 1801

Literatur

  • Dalberg, Friedrich Hugo von Karl Michael Komma
  • Martin A. Völker, Raumphantasien, narrative Ganzheit und Identität. Eine Rekonstruktion des Ästhetischen aus dem Werk und Wirken der Freiherren von Dalberg, Hannover-Laatzen: Wehrhahn Verlag, 2006 [=Reihe: Aufklärung und Moderne, Bd. 5].
  • Volker Gallé und Michael Embach, "Fritz von Dalberg zum 200. Todestag - Vom Erfinden und Bilden", Worms Verlag, 2012
  • Dalberg, Friedrich Hugo Freiherr von Leopold von Eltester|ADB:Dalberg, Friedrich Hugo Freiherr von

Das Denkmal

Bereits Ende 2014 begann sich die Aschaffenburger Loge Post Nubila Phoebus Nr.900 auf das 50-jährige Jubiläum vorzubereiten. Eine Idee, die bereits schon seit einigen Jahren diskutiert wurde, war die Widmung eines Gedenksteins für Johann Friedrich von Dalberg genannt „Fritz“ von Dalberg. Dieser war bis zu seinem Tode 1812 Bruder in Aschaffenburg gewesen. Er wurde auf dem Altstadtfriedhof in Aschaffeburg beigesetzt, doch sein Grab ging in der Geschichte verloren.

Von Anfang an war klar, dass Schüler der ortsansässigen Steinmetzmeisterschule diejenigen sein sollten, die das Denkmal entwerfen und herstellen. Schon seit vielen Jahren unterhält die Aschaffenburger Loge eine Partnerschaft mit der Steinmetschule. In jedem Schuljahr besuchen die Meisterschüler die Loge und lernen dort etwas über Freimaurerei. Darüber hinaus finden regelmäßig gemeinsame Projekte statt, bei denen die Loge durch Themen und Vorträge unterstützt.Statt eines symbolischen Grabmals auf dem Altstadtfriedhof wurde im Herbst 2016 gemeinsam mit der Stadt der Vorschlag erarbeitet, einen Gedenkstein an einen prominenteren Platz zu stellen. Ausgewählt wurde ein Platz in der grünen Lunge Aschaffenburgs.

Die Schüler erhielten Ende 2016 Hintergrundinformationen über Fritz von Dalbergund sein Schaffen, sowie Einblicke in die Symbolwelt der Freimaurerei. Damit ausgestattet machte sich jeder Schüler individuell an die Arbeit, einen Entwurf füreinen Gedenkstein zu verfertigen. Im Februar 2017 ware es soweit: In einer großen Werkstattschau stellten alle Schüler ihre Entwürfe in Form von Plänen undModellen vor. Eine Jury, zu der auch drei Brüder der Aschaffenburger Loge gehörten, wählte den besten Entwurf aus. Auch die Öffentlichkeit bekam eine Stimme: Jeder Besucher konnte eine Stimme für seinen Favoriten abgeben. Das Gewinnerstück war der Entwurf von Philipp Maiberger.

Zur Symbolik seines Steins wusste Künstler eine Menge zu sagen. Die Grundform stand für ihn schnell fest: „Ich wählte ein gleichseitiges Dreieck aus, an das ich an jeder Seite noch einmal die Seitenlänge des Dreiecks als Radius angetragen habe.“ Das hatte war pragmatische Gründe, doch mutet es eigenartig freimaurerisch-symbolisch an, wenn er erklärt: „Bei zu spitzen Kanten und Winkeln am Stein besteht die Gefahr des Abbrechens von Gesteinsteilen.

“Der Stein besitzt drei Durchbrüche. „In diese Durchbrüche setzte ich Symbole aus Bronze, die dort drehbar angebracht sein sollen, da Dalberg selbst sehr umtriebig war und die Welt bei Reisen besichtigte.“, schreibt Maiberger. Die drei Ornamente zeigen Winkel mit Zirkel, Violinschlüssel und ein Profil von Fritz von Dalberg. Die Durchbrüche befinden sich an den drei Seiten, so dass dem Betrachter erst bei Umkreisung des Steins nach und nach alle Inhalte erschlossen werden. Auf der dem Weg und damit dem Betrachter zuerst zugewandten Seite befindet sich ein Zitat von Fritz von Dalberg:

„Ich muss selbst bewegt seyn, andere zu rühren.“

Den unteren Teil des Steins umschlingt ein in Bronze gegossene Abbildung einer Kette, die drei Symbole miteinander verbindet: Das Bijou der Aschaffenburger Loge Post Nubila Phoebus, die Europäische Flagge und ein Symbol der Partnerstadt von Aschaffenburg, Saint-Germain-en-Laye. Am 16.07.2017 wurde der Stein Nachmittags ein einer kleinen Feier eingeweiht. Dabei waren unter anderem der Aschaffenburger Oberbürgermeister, Mitglieder des Stadtrates, Lehrer und Schüler der Steinmetzschule, der Pfarrer der Stiftsbasilika, viele Brüder mit ihren Familien und 70-80 Interessierte aus der Region.