Gebet und Gotteslob: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Freimaurer-Wiki
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== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
  
''Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet''
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'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1772
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siehe: Acht neue [[Hamburger Logenlieder]], 1772
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Mit dem selben Gebet - aber in der Version von [[Das  erste deutsche Logengebet|Theodor Gottlieb von Hippel]], 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
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Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.
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===Freymäurer-Lieder, 1780===
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1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
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'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut'''
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siehe: siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
 
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10 Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
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Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
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siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
 
siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
  
Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
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''Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von'':
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
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''Ebenfalls erschien es am Anfang von'':
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Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
 +
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
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Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
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(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 +
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.
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''Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.''
 
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siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
  
Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
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''Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in'':
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
  
Es folgt unter dem Titel:
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''Es folgt unter dem Titel'':
 
Freymaurer-Gebet:
 
Freymaurer-Gebet:
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
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'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
 
'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
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siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
  
'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut''' (Melodie von Hurka)
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], vor 1778
 
  
 
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Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
 
Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
  
Einen noch ungeordneten Anfang machte:
+
===Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11===
  
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
 
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
 
 
<poem>
 
<poem>
 +
''Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern''
 +
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“
  
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
+
1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Vor der Tafelloge:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
 
Nach der Tafelloge
 
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
 
  
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
+
2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9
  
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
+
3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
 +
4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten
  
 +
5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht
  
''Das Lied (172-173)''
+
6. Richter freygeschaff’ner Geister
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
 
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
 
Nr. 9
 
  
 
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
''Das Lied (227)''
 
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
 
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
 
Nr. 96
 
  
 
</poem>
 
</poem>
  
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 3-6===
+
===Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18===
 
<poem>
 
<poem>
eröffnen mit drei Gebeten:
 
  
1.
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
  
2.
+
Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
Zuerst in:
+
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124
+
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a ''Johann Ludwig Voigt'', una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].
Es handelt sich um einen leicht abgewandelten kurzen Auszug (2 Strophen von 21) aus einem Gedicht von Gottfried August Bürger
+
 
Gesang am heiligen Vorabend des funfzigjährigen Jubelfestes der Georgia Augusta (1787; gedruckt 1789)
+
Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)
 +
 
  
Auch in:
+
Gebet.
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 47
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 2
+
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 9
 
  
'''Herr, erfülle uns mit Weisheit,'''
+
I. Hymnen
Adle uns, o Herr, durch Schönheit,
 
Rüste uns mit Heldenstärke
 
Zu dem [1812, 1814 und 1817: Für den] großen Gang zum Ziele
 
Strahlender [1814: Menschlicher] Vollkommenheit!
 
  
Denn der Geist gedeiht durch Weisheit,
+
An Gott
Und das Herz gedeiht durch Schönheit;
 
Dieser Einklang rauscht in Stärke,
 
Dieser Adel führt zum Ziele
 
[1814: Beide geben Seelenstärke
 
Und geleiten uns zum Ziele]
 
Dauernder Glückseligkeit.
 
  
 +
1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht
  
3.
+
2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
Zuerst in:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782, 71-72
 
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118
 
  
Auch in:
+
3. Grosser Meister und Erhalter
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 43-44
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 40-41
+
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit
  
'''Großer Meister und Erhalter'''
+
4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
Deiner Werke, Deiner Welt;
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
Zahllos im Naturgebiete
+
unter dem Titel: Tischlied
Sind die Zeichen Deiner Güte
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
Uns zum Muster aufgestellt.
 
[1782, 1801 und 1806: Wo ich blicke, sind die Zeichen
 
Deiner Milde, sonder gleichen
 
Mir zum Muster aufgestellt.]
 
  
Menschen! Brüder! ahmt die Milde
+
5. Gesund und frohes Muthes
Eures guten Vaters nach!
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
Trocknet Thränen, lindert Schmerzen:
+
unter dem Titel: Tischlied
Heget Leid im eignen Herzen
 
Bey des Bruders Ungemach.
 
[1782, 1801 und 1806: Gießst in banger Schwermuth Stunden
 
Balsam in des Dulders Wunden!
 
Tröstet ihn im Ungemach!]
 
  
Eures Reichthums freut euch, Reiche!
+
6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
Gottes Güte gab ihn euch;
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Daß nach seiner ew'gen Milde,
+
(''hier  ohne die 4. Strophe'')
Dankbar euer Herz sich bilde:
 
Werdet eurem Geber gleich!
 
  
Freu' auch Du dich, dem der Schöpfer
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Nicht der Erde Schätze gab!
 
Segen strömt schon auf den Willen,
 
Deine Pflichten zu erfüllen,
 
Aus des Segens Quell herab.
 
  
[1806:
+
8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Du auch, mit des Lebens Gütern
+
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
Nicht Beglückter, klage nicht!
+
unter dem Titel: Tischlied
Gott wägt deines Wohlthuns Werke
 
Nicht nach Zahl und Maß und Stärke,
 
Wägt sie nur nach deiner Pflicht.]
 
  
Wär's auch nur die kleinste Gabe,
+
9. Dank dem Vater, Dank!
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Prüfend unser inn'res Streben,
+
''Eine weiter abgewandelte Version''
Nimmt er schon den Wunsch zu geben
 
Für die Gabe selber an.
 
[1806: Segnend blickt er auf den Armen,
 
Der von Herzen, voll Erbarmen,
 
Geben will, nicht geben kann.]
 
  
[1782 und 1801:
+
Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.
Wärs auch nur der Wittbe Gabe,
 
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
 
Er erbarmet Sich des Armen
 
Der mit Herzen voll Erbarmen
 
Geben will, nicht geben kann.]
 
  
  
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
+
An die Sonne
5 „Gebeten“:
 
O Quell des reinsten Lichts
 
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
 
* Des guten Urquell, der die
 
* Vater der Geister!
 
* Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 
O du, dessen Weisheit
 
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
 
  
''und''
+
Zuerst in:
11 Gesängen „Gott“:
+
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
Der du mit Weisheit
+
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
Herr, erfülle uns mit Weish.
+
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
+
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
+
desgleichen in:
Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
+
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
+
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
Gesund und frohen Muthes
+
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
+
später auch in:
Des großen Baues
+
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
+
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall
Dankt dem Herr! Mit frohen
 
Das Licht der Gottheit, das
 
(siehe Johann Peter Uz: vier auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
 
  
 +
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
  
  
Das folgende Lied (153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
+
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
auch in:
+
Du seiner Schöpfung Königinn!
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
+
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
 +
Erstaunen vor dir hin!
 +
 
 +
Daß alle Welt anbetend niederfalle
 +
Vor dem, der dich so schön gemacht;
 +
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
 +
Mit seiner Allmacht wacht.
  
Ferner in:
+
Daß überall bis zur entferntsten Zone
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
+
Die staunend deine Grösse sieht,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
+
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
+
Die jetzt den Erdkreis flieht.
  
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
+
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Flieht an ihre Schutzaltäre,
+
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Daß sie Tröstung euch gewähre!
+
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Denn sie trocknet jede Zähre,
+
Dem Armen Trost und Glück!
Die das müde Auge näßt,
+
 
Wie des Abends Thau der West.
+
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
An der Hoffnung haltet fest!
+
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
 +
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
 +
Mir Kraft, daß ich's besteh.
 +
 
 +
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
 +
Mich jeder schönen Tugend weih'n!  
 +
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
 +
Und mild, wie du, zu seyn.
  
Haltet an der Freundschaft fest!
+
</poem>
Ariadne's Faden leihend,
 
Andren stets, sich nie verzeihend,
 
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 
Drang der Herz an Herzen preßt!
 
Unausglühender Asbest!
 
An der Freundschaft haltet fest!
 
  
Haltet an der Liebe fest!
 
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
 
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
 
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 
Progne's Brut in's Halmennest.
 
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 
An der Liebe haltet fest!
 
  
Haltet an dem Glauben fest:
 
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
 
Wachsend wir empor uns heben,
 
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 
Glauben ist's der ahnen läßt
 
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 
An dem Glauben haltet fest!
 
  
Haltet an Erinnrung fest!
 
Für die, ach! so fern Entwichnen,
 
Für die, ach! so früh Verblichnen,
 
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
 
Weiht getrennter Tage Rest
 
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
 
An Erinnrung haltet fest!
 
  
 +
Noch ungeordnet blieb:
  
Das folgende Lied (186-188) bereits in:
+
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
+
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
+
<poem>
  
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
+
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Sie gehen von Munde zu Munde,
+
Vor der Tafelloge:
Doch stammen sie nicht von außen her,
+
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
Das Herz nur giebt davon Kunde.
+
Nach der Tafelloge
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
+
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
+
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
+
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
  
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
+
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
Und würd' er in Ketten geboren,
 
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
 
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
 
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
 
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
 
[1804: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
 
  
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
 
  
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
 
Der Mensch kann sie üben im Leben,
 
Und sollt' er such straucheln überall,
 
Er kann nach der göttlichen streben,
 
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
 
  
Chor. Und was kein etc.
+
''Das Lied (172-173)''
 +
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
Nr. 9
  
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
 
Wie auch der menschliche wanke,
 
Hoch über der Zeit und dem Raume webt
 
Lebendig der höchste Gedanke,
 
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804: kreist],
 
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
 
  
Chor. Und ob Alles etc.
+
''Das Lied (227)''
 +
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
Nr. 96
  
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
+
</poem>
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
 
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
 
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
 
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
 
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
 
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
+
===Neues Gesangbuch===
 +
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
 +
<poem>
  
Br. v. Schiller
+
Aus dem:
 +
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
 +
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
 +
1 und 2, 4, 7 und 12.
  
  
Das folgende Lied (189-191) auch in:
+
I. Abtheilung (No. 1-21)
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 12-13
+
Gott
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.
 
  
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
+
Gebete
Des Herzens unendliches Sehnen?
+
1. Vor der Tafelloge
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
+
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Zu irdischen Mühen und Thränen?
+
2. Nach der Tafelloge
Wohl dem, der über das Leben hin
+
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
 
  
Chor. Wohl dem, der etc.
+
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
 +
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
 +
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
  
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
+
5.
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
+
neu:
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
 
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
 
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
 
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
 
  
Chor. Der ist der etc.
+
'''Der alte Gott lebt noch!'''
 +
Der über Sternenhöhen
 +
Der Welten Schicksal lenkt,
 +
Und auch hört unser Flehen;
 +
Der uns durch Freud' und Lust,
 +
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
 +
Mit Vaterhand geführt:
 +
Der alte Gott lebt noch!
  
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
+
Der alte Gott lebt noch!
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
+
Wer wollte drum verzagen,
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
+
Und nicht mit Muth und Kraft
Die Urform des Lebens gestaltet.
+
Des Lebens Bürde tragen.
Was ewig seyn wird, was ist und war,
+
Wie lastend es auch drückt
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
+
Der Prüfung schweres Joch;
 +
Wir sinken dennoch nicht,
 +
Der alte Gott lebt noch!
  
Chor. Was ewig sein etc.
+
Der alte Gott lebt noch!
 +
Und ewig wird er leben,
 +
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
 +
Auch wieder Freude geben.
 +
Drum sehn wir himmelwärts,
 +
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 +
Denn er, dem wir vertraun:
 +
Der alte Gott lebt noch.
  
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
+
Kluge
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
 
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
 
In uns zu ewiger Klarheit;
 
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
 
  
Chor. Und an die etc.
 
  
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
+
6.
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
+
Z. B. in:
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
+
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
+
unter dem Titel: Heiliges Lied
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
+
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
Es ist die innere, göttliche Kraft.
+
mit den zwei Eingangszeilen:
 +
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 +
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
  
Chor. Was frey sich etc.
+
Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
</poem>
+
unter dem Titel: Hymne, 1779
 +
mit den zwei Eingangszeilen:
 +
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 +
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
  
 +
Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka
  
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
+
''hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert''
  
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 7-15 ===
 
<poem>
 
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
 
Erhebung zu Gott
 
  
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
+
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
+
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
+
Dich preist, Allgütiger,
 
+
Der Seraphim Gesang!
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
+
Die ganze Schöpfung schwebt
 +
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
 +
So weit sich Welten drehn,
 +
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
  
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
+
Dein Tempel, die Natur,
7. Wer stillt das Treiben der
+
Wie deiner Herrlichkeit,
10. O Quell des reinsten Lichts
+
Wie deiner Milde voll!
11. Gott! sey gelobt
+
Des Lenzes Blumenkleid,
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
+
Des Sommers Aehrenmeer,
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
+
Des Herbstes Traubenhügel,
121. Haltet an der Hoffnung fest!
+
Des Winters Silberhöh'n
 +
Sind deiner Allmacht Spiegel.
  
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
+
Was bin ich, Herr! vor dir?
 +
Seit gestern athm' ich kaum.
 +
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
 +
Mich nur ein Spannen-Raum.
 +
Wohl dennoch mir!
 +
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 +
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 +
Es heißt: — Erbarmen.
  
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
+
Matthison [!]
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
 
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
 
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
 
9. Großer Meister, überschwenglich
 
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 
47. Großer Meister, dessen Allmacht
 
  
  
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
+
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
 +
mit der Angabe: Herder
 +
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
 +
mit der Angabe: Ridel
 +
9. Gesund und frohen Muthes,
 +
mit der Angabe: Voß
 +
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
mit der Angabe: v. Schiller
  
2.
+
11. Maurergebet
 +
(Bei Stiftungsfesten)
 +
Großer Meister, überschwänglich
  
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
+
12. Psalm
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
 
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
 
  
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
+
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
+
mit der Angabe: Gerhard
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
 
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
 
  
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
+
14. (Forschen nach Gott)
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
 
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
 
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
 
  
Carl Strauß.
+
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
 +
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
  
3.
+
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
 +
Der du im Dunkel wohnest,
 +
Und über Geisterwelten thronest.
 +
Unsichtbar streust du Segen aus;
 +
Wo ist dein großes Vaterhaus?
 +
Unendlicher, wo find' ich dich?
 +
 
 +
Ich suche dich, o Unergründlicher!
 +
In unermess'nen Fernen;
 +
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 +
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 +
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 +
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
 +
 
 +
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
 +
Woher dann Sternenheere?
 +
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
 +
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
 +
Es sind die Werke deiner Hand!
 +
Allschaffender, du bist kein Traum!
  
'''Ueber den Raum zu Dir'''
 
Der Du das All durchdringst,
 
Der Du Sonnensysteme
 
Mit Armen der Liebe umschlingst,
 
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
 
Wenn es so hoffet und fleht,
 
Wenn es so dankt und vertraut,
 
Wenn es so ganz sich verliert
 
In Dein allmächtiges Sein,
 
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 
Ist es in Liebe Dein!
 
  
Ueber die Zeit zu Dir,
+
15.
Der Du ewig ohn' Ende
+
Lobt den Herrn! die Abendsonne
Wie ohne Anfang bist,
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Heben wir betend die Hände,
+
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Daß Du uns nahe seist!
+
(die völlig andere Version von 1801)
Und Dein unendlicher Geist
 
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 
Den beschränkten Minuten,
 
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 
Liebend wir untergehn,
 
Selig einst neu zu erstehn.
 
  
Und es schwindet die Form,
 
Die uns irdisch umschließt,
 
Wenn durch die Kraft des Gebets
 
Seele in Seele zerfließt,
 
Daß sie so Eins mit Dir. –
 
Vater, drum flehen wir,
 
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 
Laß sie ein geistiges nahen
 
Zu deinem Throne sein,
 
Wo über Raum und Zeit,
 
Allgegenwart, Ewigkeit!
 
  
Br. Winkler
+
16.
 +
Mit tausendfacher Schöne
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804
  
6.
 
Zuerst in:
 
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
 
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
 
mit der Angabe: Br. Mejer
 
  
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
 
Von der Erd' das Haupt empor!
 
Nur das Ewige soll gelten
 
in der Brüder ernstem Chor.
 
Doch so lang am ird'schen Werke
 
Wir hienieden uns bemüh'n,
 
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 
Und die Kette, gleich der Mauer,
 
Fess‘le Bruderherz und Hand.
 
  
Mejer
+
17.
</poem>
+
Richter  freigeschaff’ner Geister
 +
18.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 +
19.
 +
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 +
20.
 +
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 +
21.
 +
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
  
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
+
 
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
+
''An anderen Stellen nachgedruckt sind'':
 +
30.
 +
Die Flamme lodert, milder Schein
 +
79.
 +
In dem Buche der Natur
 +
108.
 +
Steig‘ in dieser Feierstunde
 +
</poem>
 +
 
 +
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6===
 
<poem>
 
<poem>
 +
eröffnen mit drei Gebeten:
  
 
1.  
 
1.  
An Gott
+
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
 
  
2.  
+
2.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
2.
 +
Herr, erfülle uns mit Weisheit
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
 +
3:
 +
Großer Meister und Erhalter
 +
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
 +
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
  
3.
+
Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
Zuerst in:
+
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 75
+
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266
Taschenbuch für muntere Tischgesellschaften. 1791, 72,
 
unter dem Titel: Abendgesang
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 77
 
  
Auch in:
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 2
 
  
'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne'''
+
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
Winkt der müden Erde Ruh,
+
5 „Gebeten“:
Und der schönen Schöpfungswonne [sonst: Schöpfung Wonne]
+
O Quell des reinsten Lichts
Deckt ein heilig Dunkel zu.
+
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
 +
* 1817: Des guten Urquell, der die
 +
* 1817: Vater der Geister!
 +
* 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 +
1817; O du, dessen Weisheit
 +
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
  
Dankt dem Herrn! in kühlen Lüften
+
''und''
Stärket sich der Blumenflor [1791: Blumen Flor];
+
11 Gesängen „Gott“:
Aus den Feldern, aus den Triften
+
Der du mit Weisheit
Steigt ein Balsamhauch [1817: Balsam-Hauch] empor.
+
Herr, erfülle uns mit Weish.
 +
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
 +
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
 +
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
 +
1817: Gesund und frohen Muthes
 +
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 +
1817: Des großen Baues
 +
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 +
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
 +
1817: Das Licht der Gottheit, das
 +
(siehe [[Uz: Gedichte| Johann Peter Uz]]: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
  
Dankt dem Herrn! in unsern Hütten
+
Das Lied:
Wartet unsrer süsse Ruh;
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
O für das auch, was wir litten,  
+
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.
Tön' [1791: Ström]  ihm unser Loblied zu.
 
  
4.
 
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1778
 
</poem>
 
  
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
+
Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
eröffnen mit
+
auch in:
<poem>
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
 +
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
 +
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.
  
I. Gebete
+
Ferner in:
 +
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
 +
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
 +
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
  
1.
+
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
Das Vater Unser
+
Flieht an ihre Schutzaltäre,
Um Erden wandeln Monde,
+
Daß sie Tröstung euch gewähre!
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Denn sie trocknet jede Zähre,
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
+
Die das müde Auge näßt,
 +
Wie des Abends Thau der West.
 +
An der Hoffnung haltet fest!
  
 +
Haltet an der Freundschaft fest!
 +
Ariadne's Faden leihend,
 +
Andren stets, sich nie verzeihend,
 +
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 +
Drang der Herz an Herzen preßt!
 +
Unausglühender Asbest!
 +
An der Freundschaft haltet fest!
  
2.
+
Haltet an der Liebe fest!
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
+
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
+
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
+
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
Friedrich von Hagedorn, 1742
+
Progne's Brut in's Halmennest.
 +
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 +
An der Liebe haltet fest!
  
 +
Haltet an dem Glauben fest:
 +
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
 +
Wachsend wir empor uns heben,
 +
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 +
Glauben ist's der ahnen läßt
 +
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 +
An dem Glauben haltet fest!
  
3.
+
Haltet an Erinnrung fest!
Gebet
+
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Richter freygeschaffner Geister
+
Für die, ach! so früh Verblichnen,
 +
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
 +
Weiht getrennter Tage Rest
 +
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
 +
An Erinnrung haltet fest!
  
4.
 
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
 
  
5.  
+
Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Gebet um maurerische Tugenden
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
+
''Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
 +
''
 +
Auch in:
 +
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72
  
(6. Um Weisheit)
 
(7. An die Weisheit)
 
  
 +
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
 +
Sie gehen von Munde zu Munde,
 +
Doch stammen sie nicht von außen her,
 +
Das Herz nur giebt davon Kunde.
 +
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
 +
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
  
II. Loblieder
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
a) Zur Ehre Gottes
 
  
8.
+
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
+
Und würd' er in Ketten geboren,
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
+
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
(hier ohne die 2., 5. und 7. Strophe)
+
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
 +
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
 +
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
 +
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
  
 +
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
  
9.
+
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
+
Der Mensch kann sie üben im Leben,
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Und sollt' er such straucheln überall,
 +
Er kann nach der göttlichen streben,
 +
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 +
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
  
 +
Chor. Und was kein etc.
  
10.
+
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Zuerst in:
+
Wie auch der menschliche wanke,
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 15-16
+
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 14-15
+
Lebendig der höchste Gedanke,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 42-43
+
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 124
+
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
  
Auch in:
+
Chor. Und ob Alles etc.
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge. Cassel  5813 [= 1813}, 101-102
 
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 353
 
  
 +
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
 +
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
 +
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
 +
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
 +
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
 +
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
  
'''Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben'''
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
Füllet Er das ganze Land.
 
Alles, alles, was wir haben,
 
Kommt aus seiner Vaterhand.
 
  
Chor.
+
Br. v. Schiller
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
Füllet Er das ganze Land.
 
  
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
 
Giebt uns Segen und Gedeihn;
 
Schafft uns Brod und Saft der Reben,
 
Uns zu stärken, zu erfreun!
 
  
Chor.
+
Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Giebt uns Segen und Gedeihn.
+
''Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.''
  
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
+
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
Deines guten Vaters nie!
+
Des Herzens unendliches Sehnen?
Werd Ihm ähnlich, und erzähle
+
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Seine Wunder spät und früh!
+
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 +
Wohl dem, der über das Leben hin
 +
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
  
Chor.
+
Chor. Wohl dem, der etc.
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
 
Deines guten Vaters nie!
 
</poem>
 
  
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
+
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
+
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
<poem>
+
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
eröffnet mit einem langen Gebet:
+
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
 +
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
 +
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
Chor. Der ist der etc.
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
 
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
 
  
 +
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
 +
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
 +
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
 +
Die Urform des Lebens gestaltet.
 +
Was ewig seyn wird, was ist und war,
 +
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
  
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
+
Chor. Was ewig sein etc.
  
An Gott
+
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
 +
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
 +
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
 +
In uns zu ewiger Klarheit;
 +
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 +
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
  
1.  
+
Chor. Und an die etc.
Herr! erfülle uns mit Weisheit
 
  
 +
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
 +
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
 +
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
 +
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
 +
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 +
Es ist die innere, göttliche Kraft.
  
2.
+
Chor. Was frey sich etc.
Zuerst in:
+
</poem>
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
 
  
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
 
Im Unermesslichen Dich nennet,
 
Auf Deines Weltalls Hochaltar
 
Der Sonnen Opferflamme brennet;
 
  
[1804 zusätzlich:
+
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
O! dem auch wir das leben weih’n,
 
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
 
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
 
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
 
  
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
+
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15 ===
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
+
<poem>
Lass ernst und gross die Majestät
+
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
Des heiligen Gesetzes thronen!
+
Erhebung zu Gott
  
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
+
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
Zu reinen Herzen niederwallen,
+
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
+
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
Uns treten aus des Bundes Hallen!
 
  
 +
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
  
3.
+
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
Zuerst in:
+
7. Wer stillt das Treiben der
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
+
10. O Quell des reinsten Lichts
 +
11. Gott! sey gelobt
 +
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 +
121. Haltet an der Hoffnung fest!
 +
 
 +
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
  
Auch in:  
+
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
+
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
+
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
 +
9. Großer Meister, überschwenglich
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 +
47. Großer Meister, dessen Allmacht
  
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
 
  
'''Steig in dieser Feierstunde'''
+
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
Zu des Lichtes Thron ernpor,
 
Von geweihter Brüder Munde,
 
Lautes feierliches Chor!
 
Weltenmeister! segne, schütze
 
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 
Dem sich hier die Maurer weih'n.
 
  
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
+
2.
  
Lass die Herzen gut und bieder
+
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
+
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Hilf! und blicke sanft hernieder
+
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
+
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
Weisheit leite unsre Schritte,
 
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 
Und der Menschheit Tag bricht an!
 
  
Chor. Weisheit leite unsre etc.
+
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
 +
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
 +
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
 +
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
  
 +
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
 +
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
 +
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
 +
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
  
4.
+
Carl Strauß.
Auch in:
 
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
 
  
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
+
3.
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
 
Den niemand mißt, noch überzählt,
 
Den du im Sternenglanz erhellet!
 
  
Gieb diesem Heiligthume Licht;
+
'''Ueber den Raum zu Dir'''
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
+
Der Du das All durchdringst,
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
+
Der Du Sonnensysteme
Und fordre unsrer Hände Werke;
+
Mit Armen der Liebe umschlingst,
 
+
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
Und schlinge unsern Bruderbund
+
Wenn es so hoffet und fleht,
In deine große Maurerkette,
+
Wenn es so dankt und vertraut,
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
+
Wenn es so ganz sich verliert
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
+
In Dein allmächtiges Sein,
</poem>
+
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 +
Ist es in Liebe Dein!
  
=== Gesänge für Freymaurer ===
+
Ueber die Zeit zu Dir,
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
+
Der Du ewig ohn' Ende
<poem>
+
Wie ohne Anfang bist,
Im Kapitel Lobgesänge
+
Heben wir betend die Hände,
 +
Daß Du uns nahe seist!
 +
Und Dein unendlicher Geist
 +
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 +
Den beschränkten Minuten,
 +
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 +
Liebend wir untergehn,
 +
Selig einst neu zu erstehn.
  
An Gott
+
Und es schwindet die Form,
 +
Die uns irdisch umschließt,
 +
Wenn durch die Kraft des Gebets
 +
Seele in Seele zerfließt,
 +
Daß sie so Eins mit Dir. –
 +
Vater, drum flehen wir,
 +
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 +
Laß sie ein geistiges nahen
 +
Zu deinem Throne sein,
 +
Wo über Raum und Zeit,
 +
Allgegenwart, Ewigkeit!
  
1.  
+
Br. Winkler
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
  
2.  
+
6.
Herr erfülle uns mit Weisheit
+
Zuerst in:
 +
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
 +
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
 +
mit der Angabe: Br. Mejer
 +
 
 +
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
 +
Von der Erd' das Haupt empor!
 +
Nur das Ewige soll gelten
 +
in der Brüder ernstem Chor.
 +
Doch so lang am ird'schen Werke
 +
Wir hienieden uns bemüh'n,
 +
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 +
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 +
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 +
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 +
Und die Kette, gleich der Mauer,
 +
Fess‘le Bruderherz und Hand.
 +
 
 +
Mejer
 +
</poem>
  
 +
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
 +
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
 +
<poem>
  
3.
+
1.  
neu:
+
An Gott
 +
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
  
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
+
2.
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
 
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
 
  
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
 
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
 
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
 
Sind es, die den Himmel niederziehn.
 
  
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
+
3.
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
+
Nr. 35
  
[Heinrich August] Kerndörffer.
 
  
 
4.
 
4.
Zuerst in:
+
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 83
+
siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
  
Auch in:
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen, 1817, 7
 
  
'''Du, dessen Allmacht Welten schuf,'''
+
Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:
Herrscher in dem [1801 und 1817: im] Reich der Geister,
 
Aller Wesen Herr und Meister,
 
Hör' Allgütger unsern Ruf!
 
Laß auf Tugend, nicht auf Schein
 
Unsers Tempels Bau gegründet,
 
Und das Band das uns verbindet,
 
Festes Band der Menschheit seyn!
 
  
 +
''Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.''
  
5.
+
'''Der im reinsten Aether wohnt,'''
Richter freygeschaffner Geister
+
Aller Elementen Meister,
 +
Ueberm Sternenzelte thront
 +
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
 +
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
 +
Ewig war, und ewig ist.
  
6.
+
Rüste uns mit Kraft und Muth,
Des  großen Baues großer Meister,
+
Wahn und Irrthum zu vernichten,
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
+
Und mit wahrer Herzens gluth
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
+
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
+
Deren erste uns gebeut
 +
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.
  
 +
Brüder! wir sind heute hier
 +
Unser großes Fest zu feyern,
 +
Feyerlich geloben wir
 +
Unser Bündniß zu erneuern,
 +
Herzensgüte, biedrer Sinn
 +
Führt zum Zweck der Maurer hin.
  
7.
+
Ob gleich oft die Kette bricht
Auch in:
+
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 117
+
Stürzt er doch das Ganze nicht
 +
Neu belebt hebt es sich wieder,
 +
Die für Ewigkeiten bau'n,
 +
Werden nie Zernichtung schau'n.
  
'''Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen,'''
 
Nie mein Forschen ganz ergründen [1801: erreichen] kann,
 
Im Gewühle tausendfacher Scenen,
 
Staunet mein begrenzter Blick Dich an.
 
  
Nur umsonst verliert mein Denken immer
+
''Das anschliessende Lied erschien nachher in:''
In der Dinge Labyrinthe sich,
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
Träumt sich Bilder, trifft das wahre nimmer,
+
mit der Angabe: Colberg
Ahnet stets nur unvollkommen Dich.
+
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59
  
O vergieb, wenn mein beschränktes Wissen,
 
Weltenschöpfer! Dich im Staube mißt,
 
Wenn mein Geist, begierig hingerissen,
 
Sich zu kühn im Forschen oft vergißt.
 
  
Wenn er schwindelnd in der Schöpfung Räumen
+
'''Es sammelt sich von fern und nah'''
Deinen Ursprung zu ergründen schwirrt,
+
Der Brüder fromme Schaar;
Und in stolzen, überspannten Träumen
+
Des Bundes großer Tag ist da,
In des Zweifels Nächten [1801: Nächte] sich verirrt.
+
Geschmückt ist der Altar:
  
Suche Du vom Wahn ihn zu befreyen,
+
Chor.
Scheuch' das Dunkel seiner Phantasien,
+
Geschmückt von eines Meisters Hand
Daß der Thorheit Nebel sich zerstreuen,
+
Mit hoher Kunst die Welt,
Und der Täuschung Schattenbilder fliehn!
+
Die Sonne strahlt ein Diamant
 +
Am blauen Himmelszelt.
  
Bis im reinen ungetrübtem [1801: im reinern ungetrübten] Lichte
+
Und auf des Teppichs grünem Grund.
Heil'ger Wahrheit Feuer mich durchglüht,
+
Stehn Zeichen wunderbar;
[1801: Wahrheit heil’ges Feuer uns durchglüht;]
+
Doch keinem Forscher ward es kund,
Und von [1801: vom] Angesicht zu Angesichte
+
Wie groß der Meister war.
Unerschaffner! Dich mein Auge sieht.
 
</poem>
 
  
 +
Chor.
 +
Wie er den weiten Logenbau
 +
So wunderbar vollzog,
 +
Und über diese grüne Au
 +
Die blaue Decke bog.
  
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
+
Und diesen Tag vor andern schön,
 +
Vor andern groß gemacht,
 +
Er läßt die Sonne höher gehn
 +
Und kürzt die dunkle Nacht.
  
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
+
Chor.
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
+
Hält eine große Loge heut,
<poem>
+
Und giebt ein Freudenmahl,
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
+
Hat reichen Segen ausgestreut
 +
Auf Bergen und im Thal.
  
I. An Gott
+
Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
+
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
 +
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
 +
In ihre Lieder ein!
  
2.  
+
Chor.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
+
In Tönen Woge das Gefühl,
3.
+
Wie dort, vom West belebt,
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
4.
+
Sich senkt und wieder hebt.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
5.  
 
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
  
 +
Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
 +
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
 +
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
 +
Aufs Ziel der Reise hin.
  
6.
+
Chor.
Zuerst in:
+
Wo uns die Sonne untergeht,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 100-101
+
Da geht sie andern auf;
 +
Und wenn sie uns in Osten steht,
 +
Schliest andern sie den Lauf.
  
Auch z. B. in:
+
Es gränzt an Abend Morgenroth
Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 58,
+
So treu und nachbarlich;
mit den Angaben
+
Im Leben spiegelt sich der Tod,
Herder
+
Im Tod das Leben sich.
Für Tenor componirt von Hurka
 
  
'''Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen;'''
+
Chor.
Als sich die Welt aus jenem Chaos wand.
+
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Es werde Licht! rief Gott, und heil'ger stiller Morgen
+
Und stoßt die Glaser an!
Gebahr die Schöpfung — und es stand
+
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
Der Wahrheit Bild, die Sonne zum Betrieb des Ganzen
+
Den lächeln beide an!
Am Firmament. Ihr Lichtstrahl drang hervor,
 
Nun stiegen Mensch und Thier ins Leben — und die Pflanzen
 
Trieb schnell der Allmacht Wink empor.
 
Der Wasser Fluth entstürzte angewies'nen Quellen;
 
Die ganze Schöpfung aus der dunkeln Nacht
 
Des todten Chaos hergerufen pries im Hellen
 
Des größten Architekten Macht.
 
  
Licht schuf uns Gott! eh' er den ersten Menschen baute,
+
</poem>
Zum sichern Leitstern gab er uns das Licht.
 
Er wollte nicht, daß man den Sinnen blindlings traute,
 
Und blinde Ehrfurcht wollt' er nicht.
 
  
[1801: Chor.
+
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
Und blinde Ehrfurcht wollt‘ er nicht.]
+
eröffnen mit
 +
<poem>
  
Licht schuf uns Gott! in seines heil'gen Lichtes Klarheit
+
I. Gebete
Laßt uns des Schöpfers hohe Wunder spähn.
 
Nur Er ist Gott! Nur sein Gebot ist heil'ge Wahrheit!
 
Nur Ihn sott unser Dank erhöhn!
 
  
[1801: Chor.
+
1.
Nur ihn soll unser Dank erhöhn!
+
Das Vater Unser
 +
Um Erden wandeln Monde,
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
  
  
7.  
+
2.
Richter freigeschaffner Geister
+
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 +
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
 +
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 +
Friedrich von Hagedorn, 1742
  
  
8.
+
3.  
Zuerst in:
+
Gebet
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 148
+
Richter freygeschaffner Geister
Ursprünglich  von Christian Gottlob Neefe: Geistliche Ode, 1768
 
  
 +
4.
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
'''Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,'''
+
5.
Herr, dessen Majestät die Welt nicht mißt,
+
Gebet um maurerische Tugenden
Wo Gnadenströme fliessen,
+
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
So weit die Sonne geht.
 
  
Ich bin so kühn, vor deinen Thron zu treten;
+
(6. Um Weisheit)
Gott meine Zuversicht, erhöre mich,
+
(7. An die Weisheit)
Erhör' mein gläubig Beten,
 
Verstoß mich Sünder nicht!
 
  
Ich bitte nicht um Schätze dieser Erden;
 
Des Reichthums Ueberfluß!
 
Laß mir so viel nach deiner Gnade werden,
 
So viel ich haben muß!
 
  
 +
II. Loblieder
 +
a) Zur Ehre Gottes
  
9.
+
8.
Zuerst in:
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124 (mit Chor)
+
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
  
'''Herr, vor dessen Angesichte'''
 
Cherubinen zitternd stehn,
 
Den in seinem höchsten Lichte
 
Kein Erschaffener je gesehn.
 
  
Nur dein Wort erschuf die Welten,
+
9.
Die um deinen Thron sich drehn;
+
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
Und durch dieses Wortes Schelten
+
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Würden sie wie Wachs zergehn.
 
  
Nur dein Wort ließ sich hernieder,
 
Ward ein Erdenmensch, wie ich;
 
Brachte dein Gesetz uns wieder,
 
Rein und lauter, und entwich.
 
  
Nur dein Wort laß mich ergründen,
+
10.
Herr, der in dem Lichte thront;
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Nur die Wahrheit laß mich finden,
+
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
Die in diesem Tempel wohnt.
+
Nr. 87
 +
 
  
10.
+
</poem>
Du, dessen Allmacht Welten schuf,
 
  
 +
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
 +
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
 +
<poem>
  
11.
+
eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Zuerst in:
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
 
unter dem Titel: Opferlied
 
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 
unter dem Titel: Opferlied
 
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
 
  
Auch in:
+
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
 
  
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
+
An Gott
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
 
Und Weihrauchdüfte wallen.
 
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
 
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!
 
  
[1823:
+
1.  
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit
Schon ruft zu heiligem Verein
 
Das Werk der Tempelhallen.
 
Allmeister, walte gnädig hier,
 
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!]
 
  
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
 
Dein Lebensgeist durchathme mild
 
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
 
Gieb mir als [1823: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
 
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 
[1823: O Du, der unser Bestes weiß,]
 
Das Schöne zu dem Guten!
 
  
 +
2.
 +
Zuerst in:
 +
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
  
12.
+
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
Der Herr ist Gott und keiner mehr
+
Im Unermesslichen Dich nennet,
 +
Auf Deines Weltalls Hochaltar
 +
Der Sonnen Opferflamme brennet;
  
13.
+
[1804 zusätzlich:
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
+
O! dem auch wir das leben weih’n,
 +
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
 +
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
 +
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
  
 +
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
 +
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
 +
Lass ernst und gross die Majestät
 +
Des heiligen Gesetzes thronen!
  
14.
+
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Zuerst in:
+
Zu reinen Herzen niederwallen,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118-119 (mit Chor)
+
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
 +
Uns treten aus des Bundes Hallen!
  
Auch in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832,
 
7-8
 
'''Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen,'''
 
Die Sündenwelt, von Anbeginn.
 
Gut ist der Herr! er zog den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
[1832:
+
3.
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen
+
Zuerst in:
Einst untergehn die Sündenwelt.
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
Gut ist der Herr! es strahlt sein Regenbogen,
 
Nur Gnad‘ herab vom Himmelszelt.]
 
  
Groß ist der Herr! sieh wie von Sina‘s Schlünden
+
Auch in:
Ein Strafgesetz zur Erde steigt!
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
Gut ist der Herr! er läßt es [1832: lässet] uns verkünden,
+
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
Sanft ist sein [1832: mein] Joch, die Last ist leicht.
 
  
Groß ist der Herr! wer kann den Abstand messen,
+
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Vom Erdenland zu Gottes Thron?
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
[1832: Vom Erdengrund zu seinem Thron?]
 
Gut ist der Herr! der Schuld will er vergessen,
 
Und gab zum Trost uns seinen Sohn.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
'''Steig in dieser Feierstunde'''
Zückt fürchterlich des Blitzes Strahl!
+
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Gut ist der Herr! in sanfter Morgenkühle
+
Von geweihter Brüder Munde,
Enthüllt das Veilchen sich im Thal.
+
Lautes feierliches Chor!
 +
Weltenmeister! segne, schütze
 +
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 +
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 +
Dem sich hier die Maurer weih'n.
 +
 
 +
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
  
Groß ist der Herr! er sieht auch meine Fehle,
+
Lass die Herzen gut und bieder
Sein Odem ist [1801: ist’s], der mich umgiebt;
+
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
Gut ist der Herr! o lieb ihn, meine Seele,
+
Hilf! und blicke sanft hernieder
Wie er mit Vaterhuld dich liebt!
+
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
 +
Weisheit leite unsre Schritte,
 +
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 +
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 +
Und der Menschheit Tag bricht an!
  
 +
Chor. Weisheit leite unsre etc.
  
15.
 
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
 
unter dem Titel:
 
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
 
  
 +
4.
 
Auch in:
 
Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
+
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
 +
 
 +
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
 +
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
 +
Den niemand mißt, noch überzählt,
 +
Den du im Sternenglanz erhellet!
 +
 
 +
Gieb diesem Heiligthume Licht;
 +
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
 +
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
 +
Und fordre unsrer Hände Werke;
 +
 
 +
Und schlinge unsern Bruderbund
 +
In deine große Maurerkette,
 +
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
 +
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
 +
 
  
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
 
Denn seine Güte währet ewig.
 
Du bist allmächtig, Herr!
 
Du unsrer Väter Gott!
 
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 
Und Glück begleite seine Tage!
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
Denn seine Güte währet ewig! --
 
  
 +
''Ein weiteres Lied (102-104):
 +
''
 +
Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
 +
Gelobt der Maurer-Bund!
 +
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
 +
Belebe Geist und Mund!
  
16.
+
Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Auch in:
+
Gott lebt in uns durch ihn.
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
+
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
 +
Führt uns zum Bessern hin.
  
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
+
Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Das All der Schöpfung preis‘t,
+
Zu uns nach Westen drang,
Dich flehn wir an im Festgesange!
+
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
Dir huld'gen wir im Geist!
+
Und Ehre im Gesang.
  
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
+
Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Die edler Zweck vereint,
+
Bei solchem Meister glück'ts!
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
+
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Allgüt'ger Menschenfreund!
+
Und seine Schönheit schmückt's.
  
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
+
An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Der Tugend heil'ger Bund!
+
Greift durch mit Maurerkraft.
Es knüpfe feste Brudertreue
+
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
Ihr Band ums Erdenrund!
+
That nur, ist Meisterschaft.
 +
 +
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
 +
Die alles trägt und hält;
 +
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
 +
Die Menschheit wie die Welt.
  
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
+
Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Sich uns vor Augen stellt,
+
Bleib' unserm Bunde treu,
Sei dieses Bundes Jahresfeier
+
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Ein Keim des Glücks der Welt!
+
Und geistig sie erneu!
  
 +
Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
 +
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
 +
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
 +
Vom Seraph bis zum Wurm.
  
17.
+
Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Zuerst in:
+
Die raget Himmelan.
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
+
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
+
Den nichts erschüttern kann.
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
  
Ebenfalls in:
+
Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
+
Lasst uns erleuchten sie!
Mel. Nun danket alle Gott etc.
+
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
11 Strophen;
+
Dem fehlt es sicher nie.
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
Desgleichen in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 
  
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
+
Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
+
Belebt und stärkt die Kraft.
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
+
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
+
Sie , die das Bessre schafft.
  
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
+
Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
+
Der Maurer sucht sie auf.
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
+
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
+
Zum Licht auf geht sein Lauf.
  
[1775:
 
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
 
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
 
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
 
  
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
+
</poem>
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
 
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
 
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
 
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
 
  
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
+
=== Gesänge für Freymaurer ===
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
+
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
+
<poem>
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
+
Im Kapitel Lobgesänge
  
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
+
An Gott
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
 
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
 
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
 
 
 
[1775:
 
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
 
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
 
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
 
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
 
</poem>
 
 
 
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
 
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
 
<poem>
 
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
 
Lob- und Danklieder
 
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
 
  
 
1.  
 
1.  
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
+
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
2.
+
2.  
Zuerst in:
+
Herr erfülle uns mit Weisheit
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 84-85,
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 86-87
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 115
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 111-112
 
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 41 (nur die 1. und 2. , 4. und 6. Strophe)
 
  
Auch in:
 
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 188-189
 
Es handelt sich um das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß (1780)
 
  
Auch in:
+
3.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 13
+
neu:
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 137-138 (ohne die 3. Strophe)
 
  
 +
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
 +
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
 +
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
 +
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
  
'''Gesund und frohen Muthes'''
+
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Genießen wir des Gutes,
+
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
[1855: Gesund, mit frohem Muthe
+
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Genießen wir das Gute,]
+
Sind es, die den Himmel niederziehn.
Das uns der große Vater schenkt.
 
O preis't ihn, Brüder, preiset
 
Den Vater, der uns speiset,
 
Und mit des Weines Freude tränkt
 
[1855: Und uns aus tausend Quellen tränkt.]
 
 
 
Er ruft herab: Es werde,
 
Und Segen schwellt die Erde,
 
Der Fruchtbaum und der Acker sprießt;
 
Es lebt und webt in Triften,
 
In Wassern [1790 und 1855: Im Wasser] und in Lüften,
 
Und Milch und Wein und Honig fließt.
 
  
Dann tönt des Dankes Stammeln,
+
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Und alle Völker sammeln:
+
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
[1780: Dann sammeln alle Völker:
+
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Der Pferd‘- und Renntiermelker]
+
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
Am kalten Pol, von Schnee umstürmt;
 
Der Schnitter edler Halme;
 
Der Wilde, welchen Palme
 
Und Brodbaum vor der Sonne schirmt.
 
  
Gott aber schaut vom Himmel
+
[Heinrich August] Kerndörffer.
Ihr freudiges Gewimmel
 
Vom Aufgang bis zum Niedergang;
 
Denn seine Kinder sammeln,
 
Und ihr vereintes Stammeln
 
Tönt ihm in tausend Sprachen Dank.
 
  
Lobsinget seinen Namen,
+
4.
Und strebt ihm nachzuahmen,
+
Du, dessen Allmacht Welten schuf
Ihm, dessen Gnad' ihr nie ermeßt;
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Der alle Welten segnet,
 
Auf Gut' und Böse regnet
 
Und seine Sonne scheinen läßt!
 
  
Mit herzlichem Erbarmen
+
5.
Reicht eure Hand den Armen,
+
Richter freygeschaffner Geister
Wes Volks und Glaubens sie auch seyn!
 
Wir sind, nicht mehr, nicht minder,
 
Sind alle Gottes Kinder,
 
Und sollen uns wie Brüder freun!
 
  
 +
6.
 +
Des  großen Baues großer Meister,
 +
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
 +
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
 +
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
  
3.
 
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
 
4.
 
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
 
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
 
  
 +
7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800
  
5.
 
Auch in:
 
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
 
  
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
 
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
 
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
 
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
 
  
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
+
''Einige nachfolgende Lieder:''
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
 
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
 
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
 
  
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
+
An das Licht
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
+
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
+
Vorsehung
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
+
9. Es waltet, ja es waltet
 +
An die Natur
 +
10. Suchen will ich dich Natur!
  
 +
An die Wahrheit
 +
11.
 +
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
 +
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
  
6.
 
neu:
 
  
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
 
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
 
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
 
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
 
  
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
+
12.
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt,
+
Auch in.
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Bis einst die Reisen geendiget sind.
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
 +
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
 +
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
 +
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller  -- Ridel.
  
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
 
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
 
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
 
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
 
  
Senket die trüglichen Reize des Lebens
+
'''Ewige Wahrheit,'''
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
+
Göttliche Klarheit
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
+
Segne den Bau!
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
+
Schütz' und erhalte,
 +
Fördr' ihn und walte
 +
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
  
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
+
Chor.
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
+
Schütz‘ und erhalte etc.  
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
 
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
 
  
 +
Feßle für immer
 +
Trügenden Schimmer,
 +
Dünkel und Wahn!
 +
Eintracht und Freude,
 +
Laß sie im Kleide
 +
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
  
7.
+
Chor.
Dank, dem Geber Dank!
+
Eintracht und Freude etc.
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1778
 
  
 +
Nebel zerstreue,
 +
Kräfte verleihe,
 +
Uns zu erspähn!
 +
Liebe laß walten,
 +
Splitter und Falten
 +
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
  
8.  
+
Chor.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
+
Liebe laß walten, etc.
  
9.
+
Höher und weiter,
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
+
Blicket zur Leiter
 +
Muthig hinauf!
 +
Fester zu wandeln,
 +
Sich'rer zu handeln,
 +
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
  
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
+
Chor.
 +
Fester zu wandeln, etc.
  
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
+
Riedel
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
 
''mit stark veränderter 1. Strophe''
 
  
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 
  
  
13.
+
13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
neu:
+
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
 +
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
 +
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772
  
Vater unser, der Du bist im Himmel,
 
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
  
 +
</poem>
  
14.
+
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
 
''sehr stark abgewandelt:''
 
  
'''Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!'''
+
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
Der Strom verheert der Flur Gewinn!
+
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
Gut ist der Herr! er zieht den Friedensbogen
+
<poem>
Durch den gestillten Luftkreis hin.
+
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
 
 
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
 
Zuckt furchtbar seiner Blitze Strahl!
 
Gut ist der Herr! in sanfter Abendkühle
 
Verjüngt die Palme sich im Thal!
 
  
Groß ist der Herr! er spricht in Wetterstürmen!
+
I. An Gott
Die Erde wankt! ihr Pfeiler wich!
+
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
Gut ist der Herr! Uns wird sein Arm beschirmen,
 
Denn seine Huld währt ewiglich!
 
  
Groß ist der Herr! erzittert, Staubgeborne!
+
2.
Vor ihm, der streng Vergeltung übt!
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
Gut ist der Herr! o liebt ihn, Lichterkorne!
+
3.
Wie Er mit Vaterhuld euch liebt!
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
4.
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
5.
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
  
  
15.
+
6.
Zuerst in:
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 199
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
Jeweils die 2., 4. und 5. Strophe wurde weggelassen:
+
7. Richter freigeschaffner Geister
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 28-29
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 165-166
 
  
'''Opfert Dank, verbund'ne Brüder!'''
 
Dem Erbauer aller Welt;
 
Preiset ihn durch frohe Lieder,
 
Dessen Licht auch euch erhellt;
 
Der mit Huld und Wohlgefallen
 
Auch auf unsern Tempel blickt,
 
Und den guten Maurern allen
 
Zu der Arbeit Segen schickt.
 
  
Wohl dem Maurer, der im Herzen
+
8.
Das erhab'ne Zeugniß hat,
+
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
Daß er gerne fremde Schmerzen
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III
Linderte, stets [1801: gern] Gutes that.
 
[1814: Daß er lindert fremde Schmerzen
 
Und stets eifrig Gutes that.]
 
Wohl uns, wenn an diesem Tage
 
Das Bewußtseyn uns entzückt,
 
Daß wir mancher Menschen Klage
 
Weggescheucht [1801: weggebannt], und sie beglückt.
 
  
Welterbauer, Dich zu ehren,
 
Gute Menschen stets zu seyn,
 
Niemals fremdes Glück zu stören,
 
Guter Thaten uns zu freun,
 
Nur im ächten Maurerleben
 
Stets zu suchen unsre Zier,
 
Auch dem Feinde zu vergeben,
 
Dies, dies schwören alle wir.
 
  
Und denn [1801, 1814 und 1823: dann] flehen wir vereinet
+
9.
Dir, o Welterhalter, zu:
+
Herr, vor dessen Angesichte
Wo nur Deine Sonne scheinet.
+
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
Schenke jeder Seele Ruh;
+
XIX. (Schulz)
Laß durch Deines Lichtes Segen
 
Glück und Freude stets entstehn;
 
Und wo Menschen nur sich regen,
 
Laß sie hell're [1801: heller] Wahrheit sehn.
 
  
Allen Maurern, die mit Treue
 
Ihrer Arbeit Pflicht vollbracht,
 
Schenke Lohn und Kraft aufs Neue,
 
Bis ihr Werk zum Ziel gebracht.
 
Einst am Ziel der Pilgerreise
 
[1801, 1814 und 1823: Einst am Ziele ihrer Reise]
 
Laß sie vorbereitet stehn.
 
Und auf glanzumströmten [1801: Glanz umströmtem] Gleise
 
Zu des Lichtes Tempel gehn.
 
</poem>
 
  
 +
10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
  
14 Lieder später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
+
11.
 +
Zuerst in:
 +
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
 +
unter dem Titel: Opferlied
 +
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 +
unter dem Titel: Opferlied
 +
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 +
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
  
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
+
Auch in:
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
+
Auch in:
<poem>
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
+
mit der Angabe: Mathison
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
 +
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
 +
mit der Angabe: Matthison
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
 +
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
  
I. Abtheilung.
 
Zum Lobe Gottes
 
  
1.
+
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
2.  
+
Und Weihrauchdüfte wallen.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
+
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
3.
+
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
+
Du Höchster! wohlgefallen!
4.
 
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
 
  
5.
+
[1823 und 1835:
neu:
+
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
 +
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
 +
Das Werk der Tempelhallen.
 +
Allmeister, walte gnädig hier,
 +
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!]
  
'''Die Morgenröthe glühet'''
+
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
Die Sonne ist erwacht,
+
Dein Lebensgeist durchathme mild
Mit leisem Fittig fliehet
+
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
Der dunkle Flor der Nacht.
+
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
 +
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 +
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 +
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 +
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
 +
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
 +
Allmächtiger zu deinem Preis,]
 +
Das Schöne zu dem Guten!
 +
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
 +
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
 +
Das Schöne zu dem Guten.]
  
Der du mit Wohlgefallen
 
Des Tages Licht gesandt,
 
Laß mich auch heute wallen
 
An deiner Vaterhand!
 
  
  
6.  
+
12.  
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr
  
 +
13.
 +
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
  
7.
+
14.
neu:
+
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
 
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
 
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
 
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
 
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
 
  
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
+
15.
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
+
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
+
unter dem Titel:
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
+
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
 
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
 
  
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
+
Auch in:
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
 
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
 
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
 
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
 
  
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
+
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
+
Denn seine Güte währet ewig.
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
+
Du bist allmächtig, Herr!
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
+
Du unsrer Väter Gott!
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
+
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
+
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 +
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 +
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 +
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 +
Und Glück begleite seine Tage!
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 +
Denn seine Güte währet ewig! --
  
  
8.  
+
16.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herber)
+
Auch in:
9.
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
+
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55
10.
 
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 
11.
 
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 
12.
 
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
13.
 
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
14.  
 
Richter freigeschaffner Geister (7)
 
15.
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
  
16.
+
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
Zuerst in:
+
Das All der Schöpfung preis‘t,
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
+
Dich flehn wir an im Festgesange!
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
+
Dir huld'gen wir im Geist!
mit der Angabe: Klipfel
 
Bereits in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
 
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
 
Küpfel.
 
  
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
+
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
+
Die edler Zweck vereint,
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
+
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
Deiner Liebe ganz uns weihn!
+
Allgüt'ger Menschenfreund!
  
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
+
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
+
Der Tugend heil'ger Bund!
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
+
Es knüpfe feste Brudertreue
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
+
Ihr Band ums Erdenrund!
  
 +
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
 +
Sich uns vor Augen stellt,
 +
Sei dieses Bundes Jahresfeier
 +
Ein Keim des Glücks der Welt!
  
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
 
  
 
+
17.
18.
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
+
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
 +
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
 +
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
 +
11 Strophen;
 +
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 +
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
  
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
+
Ebenfalls in:
Durchs dunkle Blau der Nacht!
+
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Wie blinkt des Himmels Ferne,
+
Mel. Nun danket alle Gott etc.
Von eurer goldnen Pracht.
+
11 Strophen;
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
+
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
Auf unermeßnen Bahnen,
+
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
Durch schwarzer Nächte Flor,
+
Desgleichen in:
Den Geist zu Gott empor.
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 +
1857 und 1869, 1-2,
 +
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.
  
Als eures Schöpfers Zeugen,
 
Als Leuchten bessrer Welt,
 
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
 
Die Stolz für Weisheit hält.
 
Anbetend blickt vom Staube,
 
Zu euch empor, der Glaube.
 
Ihm strahlt aus jedem Stern
 
Die Macht und Huld des Herrn.
 
  
Vielleicht, daß Millionen
+
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
Von Wesen unsrer Art,
+
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Dies Sterngewühl' bewohnen,
+
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
Wird einst uns offenbart.
+
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
Dann tönt aus Weltenheeren
 
Die Harmonie der Sphären,
 
In seel'ger Wesen Dank:
 
Des Schöpfers Lobgesang.
 
</poem>
 
  
 +
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
 +
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
 +
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
 +
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
  
 +
[1775:
 +
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
 +
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
 +
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 +
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
  
In
+
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
 
+
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
+
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
+
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
 +
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 +
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
 +
 
 +
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
 +
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
 +
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
 +
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
 +
 
 +
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
 +
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
 +
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
 +
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
 +
 
 +
[1775:
 +
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
 +
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
 +
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
 +
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
 +
</poem>
 +
 
 +
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
 +
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
 
<poem>
 
<poem>
sind die Lieder erneut umgestellt
+
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
nicht übernommen wurden die folgenden Lieder:
+
Lob- und Danklieder
 +
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 +
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
  
 
1.  
 
1.  
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
12.
 
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
13.
 
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
15.
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
neu sind die Lieder 16-21
+
2.
 +
Gesund und frohen Muthes (145)
 +
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
 +
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)
  
  
Die I. Abtheilung.
+
3.  
Zum Lobe Gottes,
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
enthält nun 21 Lieder.
+
4.  
 +
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
 +
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
 +
 
 +
 
 +
5.
 +
Auch in:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
 +
 
 +
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
 +
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
 +
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
 +
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
 +
 
 +
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
 +
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
 +
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
 +
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
  
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
+
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Comp. v. Schulz
+
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
+
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
Ged. v. Schiller
+
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
Comp. v. B. A. Weber
 
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 
Ged. v. A. H. Niemeyer
 
Comp. v. Franz
 
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
 
Ged. v. Matthisson
 
Comp. v. Wessely
 
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 
Ged. nach Kramer
 
Comp. v. Vogler
 
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 
Comp. v. F. H. Himmel
 
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 
Ged. v. Herklots
 
Comp. v. Gossee
 
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 
Comp. v. E. Grell
 
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 
Ged. v. Herder
 
Comp. v. Hurka
 
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 
Comp. v. C. D. Stegmann
 
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 
Ged. v. Bürger
 
Comp. v. Joh. Schmidt
 
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 
Ged. v. … 1778
 
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 
Comp. v. Wollank
 
  
15. Die Flamme lodert, milder Schein
 
Ged. v. Matthisson [1788]
 
siehe oben: Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817 (11)
 
  
16.
+
6.
 
neu:
 
neu:
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
 
'''
 
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
 
Um Speise fleht dich Alles an.
 
Du öffnest deine Hand,
 
Gesättigt werden sie.
 
  
Du wendest ab dein Angesicht,
+
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
Da bebet Alles und erstarrt.
+
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Du nimmst den Odem weg,
+
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
In Staub zerfallen sie.
+
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
  
Den Odem hauchst du wieder aus,
+
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Und neues Leben sproßt hervor;
+
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
Verjüngt ist die Gestalt
+
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Der Erd' an Reiz und Kraft.
+
Bis einst die Reisen geendiget sind.
  
 +
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
 +
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
 +
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
 +
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
  
17.
+
Senket die trüglichen Reize des Lebens
Zuerst von:
+
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
Johann Baptist Rousseau,
+
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
vertont von Carl Friedrich Zöllner
+
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
erschienen in:
+
 
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
+
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Freitag, den 13. Oktober 1826,
+
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
unter dem Titel
+
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
Gebet am Palm-Sonntage
+
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
  
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
 
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
 
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
 
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —
 
  
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
+
7.
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt.
+
Dank, dem Geber Dank!
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —
 
  
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
 
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
 
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
 
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —
 
  
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
+
8.
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
+
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
 
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
 
  
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
+
9.
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
 
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
 
  
Comp.v. Gährich
+
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
  
 +
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
 +
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
 +
''mit stark veränderter 1. Strophe''
  
18.
+
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
Zuerst in:
 
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
 
unter dem Titel: Mahnung
 
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
 
Musik: Franz Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
 
  
'''Mahnung
 
'''
 
'''Vergiß ihn nicht,'''
 
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
 
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
 
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
 
Vergiß ihn nicht.
 
  
Vergiß dich nicht!
+
13.
Hoch über jede Bürde
+
neu:
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
+
 
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
+
'''Vater unser, der Du bist im Himmel''',
Vergiß dich nicht!
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 +
 
  
Vergiß sie nicht,
+
14.
Die liebend dich umfangen
+
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
+
''sehr stark abgewandelt:''
Vergiß sie nicht!
 
  
Vergiß es nicht!
 
Geweiht zu Gottes Bilde,
 
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
 
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
 
Vergiß es nicht!
 
  
Comp. v. [Peter Joseph von] Lindpaintner
+
15.
 +
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV
  
19.
+
</poem>
Früher z. B. in:
 
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
 
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
 
  
Hier wiedergegeben sind nur: 1., 2. und 7. Strophe
 
  
'''Ergebung'''
 
  
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
+
14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
Es sei ihm Alles heimgestellt,
 
Und so erwart' ich nur im Stillen,
 
Was seiner Schickung wohlgefällt.
 
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
 
Nach diesem geh' ich aus und ein.
 
  
Ich kenne meines Gottes Willen,
+
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
Daß er nichts Böses wollen kann,
+
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
+
<poem>
Und führt mich eine rauhe Bahn.
+
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
Doch macht er Alles wieder gut,
+
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
Wenn man nur seinen Willen thut.
 
  
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
+
I. Abtheilung.
Du Vater in der Ewigkeit,
+
Zum Lobe Gottes
Und mache mich vor allen Dingen
 
Durch deinen guten Geist bereit,
 
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
 
Was mir dein Wille vorgestellt.
 
  
Comp. v. Ed. Tauwitz
+
1.  
 +
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 +
2.  
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
 +
3.  
 +
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
 +
4.
 +
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
  
 
+
5.
20.
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
 
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
  
  
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
+
'''Die Morgenröthe glühet'''
 +
Die Sonne ist erwacht,
 +
Mit leisem Fittig fliehet
 +
Der dunkle Flor der Nacht.
  
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
+
Der du mit Wohlgefallen
Sie läßt in des Himmels Höhen
+
Des Tages Licht gesandt,
Sonnen auf- und untergehen,
+
Laß mich auch heute wallen
Sie umfaßt den Erdenball!
+
An deiner Vaterhand!
Gottes Lieb' ist überall!
 
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
 
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
 
Weckt das Lied der Nachtigall!
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
  
Gottes Lieb' ist überall!
 
In der Welten Sphärenklänge
 
Stimmt mit seinem Lobgesange
 
Auch des Donners Wiederhall!
 
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
 
Stimmen Erde, Luft und Meere,
 
Und des Donners Wiederhall,]
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
Weht um uns in milden Düften,
 
Trägt den Adler in den Lüften,
 
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 
Gottes Lieb ist überall!
 
  
Comp, v. Lindpaintner.
+
6.
 +
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
  
  
21.
+
7.
 
neu:
 
neu:
  
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
+
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
Der du in ewiger
+
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Klarheit die Welten regierest!
+
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Gieb unsrer Brüderschaft,
+
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Würdig zu handeln, Kraft,
+
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
Wenn du im Dunkeln sie führest!
+
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
  
Du, den das Weltall preist,
+
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Send' uns, Gott, deinen Geist,
+
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Daß wir das Rechte nicht lassen,
+
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
Daß wir mit frohem Muth,
+
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
Streben zum höchsten Gut,
+
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
+
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
  
Auf zu den Sternen blickt;
+
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Wen banger Kummer drückt,
+
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Trost kann bei dir ihm nur werden!
+
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
+
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Doch trägt er frei sein Herz,
+
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
+
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
  
Vater der Menschen schau',
+
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
Gnädig auf unsern Bau,
+
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Den wir heut wieder beginnen!
+
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
Ewig steht ja dein Wort!
+
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
Wahrheit und Licht ist dort!
+
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
Irdische Güter zerrinnen.
+
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
</poem>
 
  
  
== 4. Teil: Andere Logen ==
+
8.
 +
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
 +
9.
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
 +
10.
 +
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 +
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 +
11.
 +
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 +
12.
 +
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 +
13.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 +
14.
 +
Richter freigeschaffner Geister (7)
 +
15.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
  
Die
 
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
 
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
 
<poem>
 
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
 
  
1.  
+
16.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson)
+
Zuerst in:
2.  
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
+
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
 +
mit der Angabe: Klipfel
 +
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
 +
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
 +
Klipfel.
  
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
+
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
mit der Angabe: Uvermann
+
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
 +
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
 +
Deiner Liebe ganz uns weihn!
  
'''Dir, aller Welten Meister,'''
+
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Ertöne Preisgesang!
+
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Du Vater aller Geister
+
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Vernimm der Maurer Dank!
+
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
 
Für deine Huld, die mit uns war.
 
  
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
 
Zur Arbeit freud’ge Lust!
 
Der Menschheit uns zu weihen
 
Erwecke stets die Brust!
 
Ein immer warmes, reges Herz,
 
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
 
  
Stets segne unser Streben
+
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
 
Und laß uns nicht erheben
 
Auf rauher Bahn der Pflicht!
 
Führ uns an deiner Vaterhand
 
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
 
  
Und in der letzen Stunde
 
Send‘ einen Genius
 
Der uns mit holdem Munde
 
Entbeut den Friedensgruß,
 
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
 
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
 
  
 +
18.
 +
Zuerst in:
 +
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
  
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
+
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
mit der Angabe: Flemming:
+
Durchs dunkle Blau der Nacht!
 
+
Wie blinkt des Himmels Ferne,
'''Festlich duften uns Blumengehänge!'''
+
Von eurer goldnen Pracht.
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
+
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
+
Auf unermeßnen Bahnen,
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
+
Durch schwarzer Nächte Flor,
 +
Den Geist zu Gott empor.
 +
 
 +
Als eures Schöpfers Zeugen,
 +
Als Leuchten bessrer Welt,
 +
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
 +
Die Stolz für Weisheit hält.
 +
Anbetend blickt vom Staube,
 +
Zu euch empor, der Glaube.
 +
Ihm strahlt aus jedem Stern
 +
Die Macht und Huld des Herrn.
  
Töne denn, froher Chor!
+
Vielleicht, daß Millionen
Tön‘ durch die Hallen!
+
Von Wesen unsrer Art,
Zu dir, o Herr! empor
+
Dies Sterngewühl' bewohnen,
Steig‘ unser Lallen!
+
Wird einst uns offenbart.
Denn daß das Werk bestand,
+
Dann tönt aus Weltenheeren
Danken wir Deiner Hand.
+
Die Harmonie der Sphären,
Schirme auch ferner das heilige Band!
+
In seel'ger Wesen Dank:
 +
Des Schöpfers Lobgesang.
 
</poem>
 
</poem>
  
Zeile 1.896: Zeile 1.776:
 
In
 
In
  
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
+
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
+
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
 
<poem>
 
<poem>
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
+
sind die Lieder erneut umgestellt
 +
4 Öieder wurden nicht übernommen:
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
+
1.
'''Gebet.'''
+
Allmächtger, den im Sphärenklange
 +
12.
 +
Herr, vor dessen Angesichte
 +
13.  
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
15.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt
  
Choralgesang.
+
neu sind die Lieder 16-21
'''Allvater sende uns dein Licht'''
 
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
 
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
 
So wird uns fühlbar deine Nähe;
 
Dass, wie vor deinem Angesicht,
 
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
 
  
Chor.
 
Preis dem allwaltenden,
 
Leben gestaltenden
 
Urquell des Lichts.
 
Heil, seinem Strahle Heil!
 
Dem hell entzündeten
 
Froh uns verkündeten,
 
Festlich begründeten'
 
Lichte sey Heil!
 
Dreyfaches Heil!
 
  
Rezitativ.
+
Die I. Abtheilung.
Gegründet war ein freundlicher Altar,
+
Zum Lobe Gottes,
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
+
enthält nun 21 Lieder.
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
 
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
 
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
 
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
 
  
Noch wankend war der Säule Schaft,
+
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Gelähmt der Kette starke Kraft,
+
Comp. v. Schulz
Und innre Bangigkeit verhüllte
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
+
Ged. v. Schiller
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
+
Comp. v. B. A. Weber
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
+
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 +
Ged. v. A. H. Niemeyer
 +
Comp. v. Franz
 +
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
 +
Ged. v. Matthisson
 +
Comp. v. Wessely
 +
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 +
Ged. nach Kramer
 +
Comp. v. Vogler
 +
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 +
Comp. v. F. H. Himmel
 +
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 +
Ged. v. Herklots
 +
Comp. v. Gossee
 +
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 +
Comp. v. E. Grell
 +
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 +
Ged. v. Herder
 +
Comp. v. Hurka
 +
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 +
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 +
Comp. v. C. D. Stegmann
 +
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 +
Ged. v. Bürger
 +
Comp. v. Joh. Schmidt
 +
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 +
Ged. v. … 1778
 +
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 +
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 +
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 +
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 +
Comp. v. Wollank
  
Fünfstimmiger Gesang.
+
15. Die Flamme lodert, milder Schein
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
+
Ged. v. Matthisson [1788]
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
 
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
 
Was treue Eintracht hier begründet
 
Wird heute froh der Welt verkündet,
 
Und froh versammelt' sich zum Feste,
 
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
 
  
1ter Chor.
+
16.
Dank't dem Herrn der Erden,
+
neu:
Der den rohen Stein,
+
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
Dass wir uns erfreu'n,
+
'''
Liess zum Tempel werden,
+
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
Und der aus der Geister Land
+
Um Speise fleht dich Alles an.
Liebend uns sein Licht gesandt.
+
Du öffnest deine Hand,
 +
Gesättigt werden sie.
  
2ter Chor.
+
Du wendest ab dein Angesicht,
Dankt ihm, er gab Stärke,
+
Da bebet Alles und erstarrt.
Gab der Weisheit Muth,
+
Du nimmst den Odem weg,
Und das höchste Gut,
+
In Staub zerfallen sie.
Schönheit unserm Werke;
 
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
 
Glänze dieses Heiligthum
 
  
Allgemeiner Chorgesang.
+
Den Odem hauchst du wieder aus,
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
+
Und neues Leben sproßt hervor;
Glänze dieses Heiligthum.
+
Verjüngt ist die Gestalt
 +
Der Erd' an Reiz und Kraft.
  
Wechselgesang.
 
  
1te Stimme.
+
17.
So trete an der Weisheit Hand
+
Zuerst von:
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
+
Johann Baptist Rousseau,
Denn sie allein macht stark und .weise
+
vertont von Carl Friedrich Zöllner
Sie ist der Geister Zauberband.
+
erschienen in:
Nur sie soll unsern Bau verschönen
+
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
Und unser Werk mit Palmen krönen.
+
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 +
unter dem Titel
 +
Gebet am Palm-Sonntage
  
2te Stimme.
+
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
Sie wirket in des Maurers Brust
+
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
+
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Und seines Ziels in Gottes Bilde
+
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —
Wird er sich nur durch sie bewusst.
 
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
 
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
 
  
3te Stimme.
+
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
+
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt.
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
+
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Dir folgt das Himmelskind die Freude
+
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —
Und ruft die Genien herbey,  
 
Die in das Heiligthum uns führen
 
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
 
  
Schlussgebeth.
+
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
 +
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
 +
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
 +
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört.
  
Drey Stimmen.
+
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Beschirme stets durch Deine Macht
+
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Allvater, diese heil'gen Hallen,
+
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
+
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
 
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
 
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
 
  
Allgemeiner Schlusschor.
+
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
Danket dem Meister der Erden
+
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
Danket dem Schöpfer der Macht,
+
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
+
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
Er diesen Tempel liess werden
 
Weihet zum Danke und Ruhm
 
Dem Höchsten dies Heiligthum.
 
  
 +
Comp.v. Gährich
  
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
+
18.
'''Beym Schluss der Loge'''
+
Zuerst in:
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
+
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
 +
unter dem Titel: Mahnung
 +
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
 +
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
  
'''O Seligkeit!'''
+
'''Mahnung
Der ganze Himmel schaut
+
'''
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
+
'''Vergiß ihn nicht,'''
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
+
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Wie einst am Thron
+
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
In deiner Herrlichkeit.
+
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
 +
Vergiß ihn nicht.
  
Chor.
+
Vergiß dich nicht!
Lob, Ehr und Preis,
+
Hoch über jede Bürde
Dem Vater in der Zeit,
+
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
Wie einst am Thron
+
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
In seiner Herrlichkeit.
+
Vergiß dich nicht!
  
 +
Vergiß sie nicht,
 +
Die liebend dich umfangen
 +
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
 +
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
 +
Vergiß sie nicht!
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
+
Vergiß es nicht!
'''1. Das Gebet'''
+
Geweiht zu Gottes Bilde,
 +
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
 +
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
 +
Vergiß es nicht!
  
:'''In Einem Glauben,'''
+
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
:Einer Liebe kühnem Wagen,
+
 
:Kann nur der Menschheit
+
19.
:Reichster Segensmorgen tagen!'
+
Früher z. B. in:
 +
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
 +
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
 +
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
  
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
 
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
 
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
 
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
 
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
 
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
 
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
 
  
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
+
Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
 
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
 
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
 
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
 
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
 
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
 
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
 
  
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
+
'''Ergebung'''
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
 
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
 
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
 
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
 
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
 
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
 
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
 
  
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
+
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
+
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
+
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
+
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
+
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
+
Nach diesem geh' ich aus und ein.
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
+
 
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
+
Ich kenne meines Gottes Willen,
 +
Daß er nichts Böses wollen kann,
 +
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
 +
Und führt mich eine rauhe Bahn.
 +
Doch macht er Alles wieder gut,
 +
Wenn man nur seinen Willen thut.
  
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
+
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
+
Du Vater in der Ewigkeit,
 +
Und mache mich vor allen Dingen
 +
Durch deinen guten Geist bereit,
 +
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
 +
Was mir dein Wille vorgestellt.
  
 +
Comp. v. Ed. Tauwitz
  
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
+
20.
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
+
Zuerst in:
von Reinig [= Reuning]
+
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
 +
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 +
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 +
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
  
Bereits in:
 
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
 
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagner
 
  
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
+
 
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
+
Sie läßt in des Himmels Höhen
Daß ich begreife Dich?
+
Sonnen auf- und untergehen,
 +
Sie umfaßt den Erdenball!
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
 +
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
 +
Weckt das Lied der Nachtigall!
 +
Gottes Lieb' ist überall!
  
Daß ich erblicke Dich,
+
Gottes Lieb' ist überall!
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
+
In der Welten Sphärenklänge
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
+
Stimmt mit seinem Lobgesange
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
+
Auch des Donners Wiederhall!
Daß ich auch finde Dich?
+
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
 +
Stimmen Erde, Luft und Meere,
 +
Und des Donners Wiederhall,]
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
Weht um uns in milden Düften,
 +
Trägt den Adler in den Lüften,
 +
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 +
Gottes Lieb ist überall!
  
Daß ich auch finde Dich,
+
Comp, v. Lindpaintner.
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
 
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
 
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
 
Gott! und verehre Dich?
 
  
Gott, ja, ich fühle Dich
 
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
 
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
 
Überall bist Du so nah' um mich,
 
Gott, ja, ich fühle Dich!
 
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
21.
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
+
neu:
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
 
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
 
Vater, und preise Dich!
 
  
Vater, so nenn' ich Dich,
+
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
+
Der du in ewiger
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
+
Klarheit die Welten regierest!
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
+
Gieb unsrer Brüderschaft,
Gott, nur in Dir bin ich!
+
Würdig zu handeln, Kraft,
 +
Wenn du im Dunkeln sie führest!
  
Gott, nur in Dir bin ich;
+
Du, den das Weltall preist,
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
+
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
+
Daß wir das Rechte nicht lassen,
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
+
Daß wir mit frohem Muth,
In Dir und nur durch Dich.
+
Streben zum höchsten Gut,
 +
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
  
Weisheit, erleuchte mich,
+
Auf zu den Sternen blickt;
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
+
Wen banger Kummer drückt,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
+
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
+
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Daß ich begreife Dich!
+
Doch trägt er frei sein Herz,
 +
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
 +
 
 +
Vater der Menschen schau',
 +
Gnädig auf unsern Bau,
 +
Den wir heut wieder beginnen!
 +
Ewig steht ja dein Wort!
 +
Wahrheit und Licht ist dort!
 +
Irdische Güter zerrinnen.
 +
</poem>
  
Liebe, erwärme mich,
+
== 4. Teil: Andere Logen ==
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
 
Innig im Menschen den Bruder verehren;
 
Ewige Liebe, erwärme mich,
 
Daß ich umfasse Dich!
 
  
Liebend umfasse Dich,
+
Die
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
+
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
+
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
Alles in Allem, ich liebe Dich
+
<poem>
Innig, und ehre Dich.
+
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
  
Wahrheit, durchglühe mich,
+
1.
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
+
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
+
2.
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
+
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
Und so entwürd'gen mich?
 
  
Hoffnung belebe mich,
+
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
+
mit der Angabe: Uvermann
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
 
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
 
Gott, und Natur auch Dich!
 
  
 +
'''Dir, aller Welten Meister,'''
 +
Ertöne Preisgesang!
 +
Du Vater aller Geister
 +
Vernimm der Maurer Dank!
 +
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
 +
Für deine Huld, die mit uns war.
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
+
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
'''Güte und Weisheit Gottes'''
+
Zur Arbeit freud’ge Lust!
5815
+
Der Menschheit uns zu weihen
 +
Erwecke stets die Brust!
 +
Ein immer warmes, reges Herz,
 +
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
  
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
+
Stets segne unser Streben
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
+
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Wie gegen seine. Führung klagen,
+
Und laß uns nicht erheben
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
+
Auf rauher Bahn der Pflicht!
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
+
Führ uns an deiner Vaterhand
So war's der Pfad zu meinem Glück!
+
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
  
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
+
Und in der letzen Stunde
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
+
Send‘ einen Genius
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
+
Der uns mit holdem Munde
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
+
Entbeut den Friedensgruß,
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
+
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
Und gut ist meines Gottes Plan!
+
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
  
  
 +
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
 +
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
+
Auch in:
'''Maurergebet in der freien Natur'''
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
5817
+
mit der Angabe: Eck,
 +
1857 und 1869, 191-192,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.
  
'''Du großes Wesen, Gott!'''
 
Den Alles laut erhebet,
 
Was durch Dein Allmachtswort
 
Auf dieser Erde lebet;
 
Dich preis't, was durch Dich ist,
 
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
 
Der Mensch, so wie der Wurm,
 
Der tief im Staube wühlt!
 
  
Erhebe Dich, mein Geist,
+
'''Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!'''
Damit ich Dank Dem lalle,
+
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Durch dessen Ruf ich ward,
+
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Und noch hienieden walle;
+
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
O, allvollkommner Gott,
+
 
O Gott voll Majestät,
+
Töne denn, froher Chor!
Erhöre Du mein Lied,
+
Tön‘ durch die Hallen!
Mein schwaches Dankgebet!
+
Zu dir, o Herr! empor
 +
Steig‘ unser Lallen!
 +
Denn daß das Werk bestand,
 +
Danken wir Deiner Hand.
 +
Schirme auch ferner das heilige Band!
  
Du bist und warst schon längst
 
Vor Millionen Jahren,
 
Du warst, eh Etwas war,
 
Eh Deine Welten waren,
 
Eh Sonnen noch geglänzt
 
Mit mildem Strahlenschein,
 
Und Du, o Ewger, hörst
 
Auch nimmer auf, zu seyn.
 
  
Jahrhunderte vergehn
+
''1832 mit drei zusätzlichen Strophen:
Gleich Wogen, die zerrinnen,
+
''
Jahrtausende entfliehn
+
* Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.
Und andere beginnen;
 
Du bleibest, wie Du bist,
 
O Gott von Ewigkeit!
 
Vernimm den Preis, den Dir
 
Mein Herz voll Andacht weiht!
 
  
Es drehen Welten sich,
 
Es flammen Sternenheere,
 
Es grünet Wald und Flur
 
Allein zu Deiner Ehre!
 
Erhebt und preiset Ihn,
 
Ihn, dessen Allmachtsruf
 
Euch einst ins Leben rief;
 
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
 
  
Dir danken, daß sie sind,
+
Wie strahlt voll Huld dein Blick,
All' jene Millionen,
+
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Die hier noch sind und dort
+
Seliger Meister!
In jenen Höhen wohnen;
+
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Es preiset Dich, was lebt,
+
Im Reich' der Geister!
Es danket Dir, was ist,
+
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
Daß Du, Allmächtiger,
+
Auch dir, Verklärter! heut'
Der große Schöpfer bist.
+
(Werde auch ihnen heut')
 +
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!
  
Du willst, es tobt ein Sturm;
+
Trennt gleich das Land der Ruh.
Du willst, und Weste wehen;
+
Dich (Sie) von dem Bunde,
O, Deine weise Macht
+
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
Kann nie der Mensch erspähen.
+
In dieser Stunde:
Du sprichst, und Tausende
+
„Wo freier Sinn sich regt,
Beginnen ihren Lauf;
+
Das Herz für Tugend schlägt,
Du sprichst, schon hören sie
+
Da werden göttliche Keime gepflegt."
Zu leben wieder auf!
 
  
Irr' ich auf Dein Gebot
+
„Nähret auch ferner treu
In düstern Labyrinthen,
+
Heilige Triebe!
So lehrest Du mich bald
+
Und eure Stärke sei
Den schönsten Ausweg finden.
+
Eintracht und Liebe!
Allvater, blick' ich hin
+
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
Auf Deinen großen Plan,
+
Tod euch von hinnen drängt,
So staun' ich Dich, o Gott,
+
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"
Du Gott der Weisheit, an!
+
 
 +
</poem>
  
Du bist mir Schutz und Trost,
 
Bist mir ein guter Vater,
 
Bist meine Zuflucht stets,
 
Und stets mein weiser Rather;
 
Mich führet Deine Hand
 
So väterlich allhier,
 
Vernimm aus meinem Mund
 
Den lauten Dank dafür!
 
  
Wie oft verzeihest Du,
 
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
 
Nicht immer Dein Gebot
 
Zu meiner Richtschnur wähle!
 
Du leitest mich im Glück,
 
Du tröstest mich im Schmerz,
 
Wie danket Dir genug
 
Mein Dir ergebnes Herz?
 
  
Du schirmtest mich bisher
+
In
Mit Vaterhuld hienieden,
 
Du gabst mir wahre Ruh
 
Und wahren Seelenfrieden.
 
O, wende nie von mir
 
Dein wachend Antlitz ab,
 
Mich schütze Deine Hand
 
Bis an mein kühles Grab!
 
  
So oft ich auf der Bahn
+
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
Der heilgen Tugend wanke,
+
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
So halte mich zurück
+
<poem>
Vom Laster der Gedanke,
+
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
Daß, was der Frevler auch
 
Zu bergen sich bemüht,
 
Daß dieß, Allwissender,
 
Dein forschend Auge sieht
 
 
Gib mir ein reines Herz,
 
Entfernt von niedern Ränken,
 
Und lehre Du mich stets,
 
So lang ich bin, bedenken,
 
Daß Dir, gerechter Gott,
 
Nur Tugend wohlgefällt,
 
Daß Du das Laster strafst
 
Dereinst in jener Welt.
 
  
Ja, leite Du mich hin
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Durch dieses Erdenleben,
+
'''Gebet.'''
Dem schwarzen Laster feind,
 
Der Tugend stets ergeben;
 
Dann blick' ich ohne Furcht
 
Dem Tod ins Angesicht,
 
Wann einst am Ziel der Bahn
 
Mein sterbend Auge bricht!
 
  
 +
Choralgesang.
 +
'''Allvater sende uns dein Licht'''
 +
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
 +
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
 +
So wird uns fühlbar deine Nähe;
 +
Dass, wie vor deinem Angesicht,
 +
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 +
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 +
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
  
 +
Chor.
 +
Preis dem allwaltenden,
 +
Leben gestaltenden
 +
Urquell des Lichts.
 +
Heil, seinem Strahle Heil!
 +
Dem hell entzündeten
 +
Froh uns verkündeten,
 +
Festlich begründeten'
 +
Lichte sey Heil!
 +
Dreyfaches Heil!
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
+
Rezitativ.
'''Gebet'''
+
Gegründet war ein freundlicher Altar,
 
+
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
+
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
+
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
+
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
+
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
Deiner Verehrung bewahren.
 
  
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
+
Noch wankend war der Säule Schaft,
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
+
Gelähmt der Kette starke Kraft,
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
+
Und innre Bangigkeit verhüllte
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
+
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
+
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
+
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
 
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 
Amen!"
 
</poem>
 
  
 +
Fünfstimmiger Gesang.
 +
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
 +
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
 +
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
 +
Was treue Eintracht hier begründet
 +
Wird heute froh der Welt verkündet,
 +
Und froh versammelt' sich zum Feste,
 +
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 +
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
  
 +
1ter Chor.
 +
Dank't dem Herrn der Erden,
 +
Der den rohen Stein,
 +
Dass wir uns erfreu'n,
 +
Liess zum Tempel werden,
 +
Und der aus der Geister Land
 +
Liebend uns sein Licht gesandt.
  
=== Lieder zum Gebrauch ===
+
2ter Chor.
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
+
Dankt ihm, er gab Stärke,
<poem>
+
Gab der Weisheit Muth,
eröffnet mit einem langen Gebet, das zuerst erschien in:
+
Und das höchste Gut,
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Zweiter Band, 1821, 50-53
+
Schönheit unserm Werke;
 +
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
 +
Glänze dieses Heiligthum
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
Allgemeiner Chorgesang.
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
+
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
+
Glänze dieses Heiligthum.
  
 +
Wechselgesang.
  
Es folgen:
+
1te Stimme.
9 Lob- und Danklieder: An Gott
+
So trete an der Weisheit Hand
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
+
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit
+
Denn sie allein macht stark und .weise
 
+
Sie ist der Geister Zauberband.
 +
Nur sie soll unsern Bau verschönen
 +
Und unser Werk mit Palmen krönen.
  
1.  
+
2te Stimme.
Vater unser, der Du bist im Himmel
+
Sie wirket in des Maurers Brust
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
Und seines Ziels in Gottes Bilde
 +
Wird er sich nur durch sie bewusst.
 +
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
 +
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
  
2.  
+
3te Stimme.
Großer Meister und Erhalter
+
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
 +
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
 +
Dir folgt das Himmelskind die Freude
 +
Und ruft die Genien herbey,
 +
Die in das Heiligthum uns führen
 +
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
  
3.
+
Schlussgebeth.
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 165
 
  
'''Laßt laut des Meisters Lob erschallen,'''
+
Drey Stimmen.
Der diese schöne Welt gebaut,
+
Beschirme stets durch Deine Macht
Und jetzt mit heiligem Gefallen
+
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Herab auf unsre Arbeit schaut.
+
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Laßt uns die Liebe nicht vergessen,
+
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
Mit der Er Jeglichem sein Theil
+
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
Von Lebensfreuden zugemessen,
+
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
Still wirkend für sein wahres Heil.
 
  
Zwar wechselt Freude mit Beschwerde,
+
Allgemeiner Schlusschor.
Und Fröhlichkeit mit Kummer ab;
+
Danket dem Meister der Erden
Dies ist das Schicksal dieser Erde,
+
Danket dem Schöpfer der Macht,
Doch seine Macht begrenzt das Grab.
+
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
Wir hoffen auf beglückte Stätte,
+
Er diesen Tempel liess werden
Wo keine Sorge uns beschleicht,
+
Weihet zum Danke und Ruhm
Und hoher Freuden Blumenkette
+
Dem Höchsten dies Heiligthum.
Durch alle Ewigkeiten reicht.
 
 
 
Laßt uns mit dankerfüllten Blicken,
 
Als Gaben, welche Gott verliehn,
 
Die Blumen des Vergnügens pflücken,
 
Die hier auf unserm Pfade blühn.
 
Den Weisen labt das Blut der Reben,
 
Der Freundschaft Scherz, der Liebe Kuß,
 
Doch ehret er, was Gott gegeben,
 
Durch dankbar mäßigen Genuß!
 
 
 
''Eine stark abweichende Version bereits in:''
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 45-46,
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen.1800, 45-46,
 
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 77-79
 
 
 
'''Laßt dem Herrn ein Lied erschallen,'''
 
Der die schöne Welt gebaut,
 
Und mit heiligem Gefallen
 
letzt herab auf Brüder schaut.
 
Lasst uns Arme nicht vergessen,
 
Lasst durch Hülfe sie erfreun,
 
Nicht verzagt im Unglück sein,
 
Und im Glücke nicht vermessen.
 
  
Zwar es wechselt mit Beschwerde
 
Nur zu oft die Freude ab,
 
Doch ist's gut auf dieser Erde,
 
Eben ist der Weg zum Grab.
 
Dieses fühlt an dieser Stätte,
 
Wo kein Frevler uns beschleicht,
 
Was ins bessre Leben reicht,
 
Ieder Bruder unsrer Kette.
 
  
Menschheit immer zu begliicken
 
Sei uns heiliges Bemiihn,
 
Im Vorbeigehn lasst uns pflücken
 
Blumen, die dem Weisen bliihn,
 
Sie erquickt der Saft der Reben,
 
Scherz und auch der Freundschaft Kuß;
 
Ehrt mit mäsigen Genuß,
 
Was euch euer Herr gegeben.
 
  
Drum so trinkt nach Maurerweise
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Das Gefäß gefüllt mit Wein,
+
'''Beym Schluss der Loge'''
Geht ihr in der Tugend Gleise,
+
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
So wird Unschuld euch erfreun,
 
Damit auch die Welt erfahre
 
Maurerei sei Glück der Welt,
 
Was der Brüder Band erhalt
 
Dauert bis ans späte Jahre.
 
  
 +
'''O Seligkeit!'''
 +
Der ganze Himmel schaut
 +
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
 +
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
 +
Wie einst am Thron
 +
In deiner Herrlichkeit.
  
 +
Chor.
 +
Lob, Ehr und Preis,
 +
Dem Vater in der Zeit,
 +
Wie einst am Thron
 +
In seiner Herrlichkeit.
  
4.
 
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
 
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
 
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
 
  
5.
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
Gesund und frohes Muthes
+
'''1. Das Gebet'''
siehe: Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 2
 
  
6.
+
:'''In Einem Glauben,'''
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
:Einer Liebe kühnem Wagen,
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
:Kann nur der Menschheit
 +
:Reichster Segensmorgen tagen!'
  
7.  
+
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
+
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
 
+
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
8.
+
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
+
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
 +
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
 +
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
 +
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
  
9.
+
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Zuerst in:
+
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
+
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
+
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
+
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
 +
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
 +
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
 +
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
  
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
+
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
+
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
+
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
+
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
+
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
+
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
+
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
 +
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
  
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
+
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
+
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
+
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
+
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
+
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
+
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
 +
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
 +
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
 +
 
 +
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
 +
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
  
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
 
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
 
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
 
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
 
Die Natur, doch Deine Menschen finden
 
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
 
  
  
10.
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
An die Sonne
+
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
Zuerst in:
+
von Reinig [= Reuning]
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
 
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
 
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163 [1779]
 
desgleichen in:
 
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6
 
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
 
  
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
+
Bereits in:
Du seiner Schöpfung Königinn!
+
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
+
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Erstaunen vor dir hin!
+
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
 +
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes
  
Daß alle Welt anbetend niederfalle
 
Vor dem, der dich so schön gemacht;
 
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
 
Mit seiner Allmacht wacht.
 
  
Daß überall bis zur entferntsten Zone
+
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
Die staunend deine Größe sieht,
+
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
+
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
Die jetzt den Erdkreis flieht.
+
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
 +
Daß ich begreife Dich?
  
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
+
Daß ich erblicke Dich,
Dem Erdenvolke Gottesblick!
+
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
+
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
Dem Armen Trost und Glück! —
+
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
 +
Daß ich auch finde Dich?
  
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
+
Daß ich auch finde Dich,
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
+
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
Gieb [1782: Geuß] Heiterkeit in's kranke Herz, und schicke
+
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
Mir Kraft, daß ich's besteh'.
+
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
 +
Gott! und verehre Dich?
  
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
+
Gott, ja, ich fühle Dich
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
+
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
+
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
Und mild, wie du, zu seyn.
+
Überall bist Du so nah' um mich,
</poem>
+
Gott, ja, ich fühle Dich!
  
 +
Gott, ja, ich fühle Dich
 +
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
 +
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
 +
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
 +
Vater, und preise Dich!
  
 +
Vater, so nenn' ich Dich,
 +
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
 +
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
 +
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
 +
Gott, nur in Dir bin ich!
  
Über 30 Jahre später enthält in
+
Gott, nur in Dir bin ich;
 +
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
 +
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
 +
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
 +
In Dir und nur durch Dich.
  
=== Lieder zum Gebrauch ===
+
Weisheit, erleuchte mich,
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
+
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
<poem>
+
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
+
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
+
Daß ich begreife Dich!
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
 
  
dazu aus anderen Liedersammlungen:
+
Liebe, erwärme mich,
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
Innig im Menschen den Bruder verehren;
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
+
Ewige Liebe, erwärme mich,
 +
Daß ich umfasse Dich!
  
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
+
Liebend umfasse Dich,
 +
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
 +
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
 +
Alles in Allem, ich liebe Dich
 +
Innig, und ehre Dich.
  
1.
+
Wahrheit, durchglühe mich,
Zuerst in;
+
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
+
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
+
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
+
Und so entwürd'gen mich?
Die Vertonung stammt von Carl Philipp Emanuel Bach, 1758
 
  
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
+
Hoffnung belebe mich,
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
+
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Der mit verhärtetem Gemüthe
+
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
+
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
Nein, seine Liebe zu ermessen
+
Gott, und Natur auch Dich!
Sei ewig meine größte Pflicht;
 
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
 
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
 
  
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
 
Und seine Güte nicht versteh'n?
 
Er sollte rufen, ich nicht hören,
 
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
 
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
 
Gott soll ich über Alles lieben
 
Und meinen Nächsten gleich als mich.
 
  
 +
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
 +
'''Güte und Weisheit Gottes'''
 +
5815
  
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, in:''
+
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
+
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
 +
Wie gegen seine. Führung klagen,
 +
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
 +
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
 +
So war's der Pfad zu meinem Glück!
 +
 
 +
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
 +
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
 +
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
 +
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
 +
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
 +
Und gut ist meines Gottes Plan!
  
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
 
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
 
Der mit verhärtetem Gemüthe
 
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 
Nein, seine Liebe zu ermessen,
 
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
 
  
Wer hat mich wundervoll bereitet?
 
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
 
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
 
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
 
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
 
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
 
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
 
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
 
  
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Für welches du erschaffen bist,
+
'''Maurergebet in der freien Natur'''
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
+
5817
Erkennen wirst, wie gut er ist.
 
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
 
Durch Gottes Güte sind sie dein:
 
Auch, darum musste Christus leiden,
 
Damit du könntest selig seyn.
 
  
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
+
'''Du großes Wesen, Gott!'''
Und seine Güte nicht verstehn?
+
Den Alles laut erhebet,
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
+
Was durch Dein Allmachtswort
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
+
Auf dieser Erde lebet;
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
+
Dich preis't, was durch Dich ist,
Vernunft und Schrift belehren mich:
+
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
Gott sollst du über alles lieben,
+
Der Mensch, so wie der Wurm,
Und deinen Nächsten, so wie dich.
+
Der tief im Staube wühlt!
  
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
+
Erhebe Dich, mein Geist,
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
+
Damit ich Dank Dem lalle,
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
+
Durch dessen Ruf ich ward,
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
+
Und noch hienieden walle;
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
+
O, allvollkommner Gott,
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
+
O Gott voll Majestät,
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
+
Erhöre Du mein Lied,
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
+
Mein schwaches Dankgebet!
  
O Gott, lass deine Vaterliebe
+
Du bist und warst schon längst
Mir immerdar vor Augen seyn!
+
Vor Millionen Jahren,
Sie stärk' in mir die guten Triebe,
+
Du warst, eh Etwas war,
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
+
Eh Deine Welten waren,
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
+
Eh Sonnen noch geglänzt
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
+
Mit mildem Strahlenschein,
Und sie besieg' im bangen Herzen
+
Und Du, o Ewger, hörst
Die Furcht des letzten Augenblicks!
+
Auch nimmer auf, zu seyn.
  
2.
+
Jahrhunderte vergehn
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
+
Gleich Wogen, die zerrinnen,
O du Heiliger, Allbarmherziger
+
Jahrtausende entfliehn
 +
Und andere beginnen;
 +
Du bleibest, wie Du bist,
 +
O Gott von Ewigkeit!
 +
Vernimm den Preis, den Dir
 +
Mein Herz voll Andacht weiht!
  
'''O, Du Heiliger,'''
+
Es drehen Welten sich,
Großer und mächtiger
+
Es flammen Sternenheere,
Herr und Schöpfer der Welten!
+
Es grünet Wald und Flur
Laß uns Dir nahen,
+
Allein zu Deiner Ehre!
Segen empfahen,
+
Erhebt und preiset Ihn,
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
+
Ihn, dessen Allmachtsruf
 +
Euch einst ins Leben rief;
 +
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
  
O allliebender
+
Dir danken, daß sie sind,
Weiser und gütiger
+
All' jene Millionen,
Herr und Schöpfer der Welten!
+
Die hier noch sind und dort
Send' Deine Klarheit,
+
In jenen Höhen wohnen;
Führ' uns zur Wahrheit,
+
Es preiset Dich, was lebt,
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
+
Es danket Dir, was ist,
 +
Daß Du, Allmächtiger,
 +
Der große Schöpfer bist.
  
 +
Du willst, es tobt ein Sturm;
 +
Du willst, und Weste wehen;
 +
O, Deine weise Macht
 +
Kann nie der Mensch erspähen.
 +
Du sprichst, und Tausende
 +
Beginnen ihren Lauf;
 +
Du sprichst, schon hören sie
 +
Zu leben wieder auf!
  
6.
+
Irr' ich auf Dein Gebot
Zuerst in:
+
In düstern Labyrinthen,
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
+
So lehrest Du mich bald
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
+
Den schönsten Ausweg finden.
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
+
Allvater, blick' ich hin
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
+
Auf Deinen großen Plan,
 +
So staun' ich Dich, o Gott,
 +
Du Gott der Weisheit, an!
  
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
+
Du bist mir Schutz und Trost,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
+
Bist mir ein guter Vater,
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
+
Bist meine Zuflucht stets,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
+
Und stets mein weiser Rather;
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
+
Mich führet Deine Hand
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
+
So väterlich allhier,
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
+
Vernimm aus meinem Mund
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
+
Den lauten Dank dafür!
  
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
+
Wie oft verzeihest Du,
Die die Natur Dir aufgestellt!
+
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
+
Nicht immer Dein Gebot
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
+
Zu meiner Richtschnur wähle!
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
+
Du leitest mich im Glück,
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
+
Du tröstest mich im Schmerz,
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
+
Wie danket Dir genug
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
+
Mein Dir ergebnes Herz?
  
 +
Du schirmtest mich bisher
 +
Mit Vaterhuld hienieden,
 +
Du gabst mir wahre Ruh
 +
Und wahren Seelenfrieden.
 +
O, wende nie von mir
 +
Dein wachend Antlitz ab,
 +
Mich schütze Deine Hand
 +
Bis an mein kühles Grab!
  
7.
+
So oft ich auf der Bahn
 
+
Der heilgen Tugend wanke,
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
+
So halte mich zurück
Hebt zu Dir sich unser Blick;
+
Vom Laster der Gedanke,
Sende von des Himmels Auen
+
Daß, was der Frevler auch
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
+
Zu bergen sich bemüht,
Segne was wir hier vollbringen,
+
Daß dieß, Allwissender,
Alles Gute laß gelingen,
+
Dein forschend Auge sieht
Was wir geistig hier erbau'n
+
Laß uns einst vollendet schau'n!
+
Gib mir ein reines Herz,
 +
Entfernt von niedern Ränken,
 +
Und lehre Du mich stets,
 +
So lang ich bin, bedenken,
 +
Daß Dir, gerechter Gott,
 +
Nur Tugend wohlgefällt,
 +
Daß Du das Laster strafst
 +
Dereinst in jener Welt.
  
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
+
Ja, leite Du mich hin
Send' uns Licht aus Himmels-Hoh'n;
+
Durch dieses Erdenleben,
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
+
Dem schwarzen Laster feind,
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
+
Der Tugend stets ergeben;
Nicht allein in diesen Hallen,
+
Dann blick' ich ohne Furcht
Nein, im ganzen Erdenwallen
+
Dem Tod ins Angesicht,
Laß, was geistig wir erbau'n,
+
Wann einst am Ziel der Bahn
Schöner sich vollendet schau'n!
+
Mein sterbend Auge bricht!
</poem>
 
  
===Auswahl von Liedern===
 
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
 
<poem>
 
  
1. Kapitel
 
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
 
  
1. (v. Nostiz u. J.)
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Auch In.
+
'''Gebet'''
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
 
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 14-15
 
  
 +
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
 +
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
 +
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
 +
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
 +
Deiner Verehrung bewahren.
  
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
+
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
Mächtig ist dein Reich;
+
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
Laß die Baue unvergänglich
+
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
Seyn, dir gleich!
+
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
 +
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 +
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
 +
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
 +
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 +
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 +
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 +
Amen!"
 +
</poem>
  
Was dein Reich vermehrt hienieden,
+
=== Lieder zum Gebrauch ===
Bleib uns Ziel hinfort;
+
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
+
<poem>
Hier und dort!
+
lehnt sich stark an die Sammlung an:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.
  
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
+
Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Einzig von dir ab,
+
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
 
Maurern gab.
 
  
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
 
Unsre Zuversicht;
 
Denn in deinem Lichte schauen
 
Wir das Licht!
 
  
 +
Es folgen:
 +
9 Lob- und Danklieder: An Gott
 +
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
 +
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht
 
  
3. (Fink)
+
1.  
Zuerst in:
+
Vater unser, der Du bist im Himmel
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, November 1811
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Die melodie stammt von Gottfried Wilhelm Fink.
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
Später in:
 
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
 
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
 
  
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
+
2.
Was auch das Herz bewegt,
+
Großer Meister und Erhalter
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
 
Dem, der die Welten trägt!
 
Er läßt wohl Blätter sterben
 
Und Sonnen sich verglühn;
 
Doch keins läßt er verderben,
 
Neu soll es auferblühn.
 
  
Wenn Winterstürme schrecken,
+
3.
Und starrer Frost gebeut,
+
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
Läßt er die Erde decken
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
Mit einem weißen Kleid.
+
unter dem Titel: Tischlied
Und unter warmer Hülle,
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
Gleichwie im Mutterschooß,
 
Da schläft in tiefer Stille
 
Sich Gras und Blüthe groß.
 
 
 
Und ist der Mai erschienen,
 
Dann bricht so frisch hervor,
 
Mit jungen Unschuldsmienen,
 
Ein zahllos Lebenschor;
 
Das ruft in tausend Freuden
 
Uns tief zum Herzen ein:
 
„Was zagst du doch im Leiden?
 
Gott muß die Liebe seyn!“
 
  
  
 
4.  
 
4.  
Richter freigeschaffner Geister
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
 +
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
  
 
5.
 
5.
 +
Gesund und frohes Muthes
  
Vater unser, der du bist im Himmel,
+
6.
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
  
 +
7.
 +
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
  
6. (Blumauer)
+
8.  
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
+
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
 
  
Auch in:
+
9.
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
+
Zuerst in:
 +
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
 +
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
 +
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
 +
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
  
Alle 34 Strophen mit zwei zusätzlichen (10. und 11.) sind abgedruckt in:
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 214-223
 
O du, dessen Weisheit diesen weiten
 
  
 +
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
 +
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
 +
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
 +
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
 +
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
 +
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
 +
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
  
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
+
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
+
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
+
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
+
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
 +
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
 +
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
  
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
+
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
+
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
+
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
+
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
 +
Die Natur, doch Deine Menschen finden
 +
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
  
O dann hemme unsern Bau, verbreite
 
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
 
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
 
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
 
  
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
+
10.
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
+
An die Sonne
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
+
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre
Und der Tugend eine Freistatt baun:
 
  
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
+
</poem>
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
 
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
 
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
 
  
7.
 
  
Auszug (4 von 19 Strophen) aus einem Gedicht von Aloys Blumauer (1786),
 
unter dem Titel: An die Weisheit
 
  
'''Hör' uns, Wahrheit [1786: Göttinn], wenn wir hier auf Erden'''
+
Über 30 Jahre später enthält in
Auf zu Dir um Selbsterkenntniß fleh'n!
 
Laß es Tag in unserm Innern werden,
 
Daß wir alle unsre Flecken seh'n!
 
  
Laß der Menschen Herz sich uns entfalten,
+
=== Lieder zum Gebrauch ===
Wie Du es geschaffen, gut und frei,
+
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
[1786: Schütz‘ es vor Betrug und Heucheley,]
+
<poem>
Daß der Mensch in allen den Gestalten,
+
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
Die Natur ihm gab, uns heilig sei!
+
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
 +
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
  
Laß uns hier, in einen Bund vereinet,
+
dazu aus anderen Liedersammlungen:
Helfen, wo der Mensch den Menschen plagt,
+
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
Schaffen Trost, wo bange Unschuld weinet,
+
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
[1786: Laß uns hören, wo die Unschuld weinet,]
+
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
Und die Schwäche über Stärke klagt!
 
 
 
Laß uns, einer Menschheit Wohl zu gründen,
 
Sie verehren in dem kleinsten Glied',
 
Und um's Haupt den Friedenszweig ihr winden,
 
Der, wo Tugend wohnet, nie verblüht!
 
  
[1786:
+
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
Laß, o laß der Menschheit Wohl uns gründen,
+
 
Sie verehren in dem kleinsten Glied,
+
1.
Und den Friedenszweig um‘ Haupt ihr winden,
+
Zuerst in;
Der in deinen Händen nie verblüht!]
+
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
 +
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
 +
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
  
 +
''Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)''
  
8. (Ridel)
 
Das Gebet kommt mit vier Strophen bereits vor in:
 
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 13-14
 
  
Später in:
+
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
+
Der mit verhärtetem Gemüthe
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
+
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen
 +
Sei ewig meine größte Pflicht;
 +
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
 +
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.  
  
'''Ewige Wahrheit,'''
+
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Göttliche Klarheit
+
Und seine Güte nicht versteh'n?
Segne den Bau!
+
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Schütz' und erhalte,
+
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Fördr' ihn und walte
+
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
+
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
 +
Gott soll ich über Alles lieben
 +
Und meinen Nächsten gleich als mich.
  
Chor.
+
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:''
Schütz‘ und erhalte etc.  
+
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
  
Feßle für immer
+
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Trügenden Schimmer,
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Dünkel und Wahn!
+
Der mit verhärtetem Gemüthe
Eintracht und Freude,
+
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Laß sie im Kleide
+
Nein, seine Liebe zu ermessen,
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
+
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 +
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 +
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
  
Chor.
+
Wer hat mich wundervoll bereitet?
Eintracht und Freude etc.
+
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
 +
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
 +
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
 +
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
 +
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
 +
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
 +
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
  
Nebel zerstreue,
+
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Kräfte verleihe,
+
Für welches du erschaffen bist,
Uns zu erspähn!
+
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Liebe laß walten,
+
Erkennen wirst, wie gut er ist.
Splitter und Falten
+
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
+
Durch Gottes Güte sind sie dein;
 +
Auch, darum musste Christus leiden,
 +
Damit du könntest selig seyn.
  
Chor.
+
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Liebe laß walten, etc.
+
Und seine Güte nicht verstehn?
 +
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
 +
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 +
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
 +
Vernunft und Schrift belehren mich:
 +
Gott sollst du über alles lieben,
 +
Und deinen Nächsten, so wie dich.
  
Höher und weiter,
+
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Blicket zur Leiter
+
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Muthig hinauf!
+
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Fester zu wandeln,
+
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Sich'rer zu handeln,
+
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
+
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
 +
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
 +
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
  
Chor.
+
O Gott, lass deine Vaterliebe
Fester zu wandeln, etc.
+
Mir immerdar vor Augen seyn!
 +
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
 +
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
 +
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
 +
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
 +
Und sie besieg' im bangen Herzen
 +
Die Furcht des letzten Augenblicks!
  
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
 
  
 +
2.
 +
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
 +
O du Heiliger, Allbarmherziger
  
11. (Hohlfeldt)
+
''Vertont von Konrad Kocher''
Auch in:
 
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
 
  
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
+
'''O, Du Heiliger,'''
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
+
Großer und mächtiger
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
+
Herr und Schöpfer der Welten!
Sind sie gewoben!
+
Laß uns Dir nahen,
+
Segen empfahen,
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
+
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 
Droben ist Klarheit.
 
  
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
+
O allliebender
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
+
Weiser und gütiger
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
+
Herr und Schöpfer der Welten!
Himmlische Liebe!
+
Send' Deine Klarheit,
 +
Führ' uns zur Wahrheit,
 +
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
  
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
 
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
 
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
 
Droben zum Frieden.
 
  
 +
6.
 +
Zuerst in:
 +
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
 +
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
 +
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
  
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
+
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
 
+
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
 
+
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
13. (Gerhard)
+
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
Zuerst in:
+
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
+
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
[Wilhelm Gerhard, 1816]
+
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 +
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
  
Auch in:
+
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
+
Die die Natur Dir aufgestellt!
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
+
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
 +
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
 +
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
 +
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
 +
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 +
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
  
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
 
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
 
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
 
Dem Herrn der Welt gesungen!
 
Er thronet hoch im Himmelsblau
 
Und lächelt Segen auf den Bau;
 
Gebt unserm Gott die Ehre!
 
  
Wir messen, machen Riß und Plan,
+
7.
Ziehn Linien und Kreise
+
neu:
Und brüsten uns im eiteln Wahn
 
Und halten uns für Weise;
 
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
 
Vor einem Strahle eines Lichts;
 
Gott ist die ew'ge Weisheit.
 
  
Und legen wir den Gründungsstein,
+
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
Von Meisterhand behauen,
+
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Fest in der Erde Schooß hinein
+
Sende von des Himmels Auen
Und fangen an zu bauen,
+
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
So saget, was ein Pfeiler nützt,
+
Segne was wir hier vollbringen,
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
+
Alles Gute laß gelingen,
Gott ist allein die Stärke.
+
Was wir geistig hier erbau'n
 +
Laß uns einst vollendet schau'n!
  
Und endlich tünchen wir das Haus
+
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Und schmücken Saal und Zimmer
+
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
+
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
In bunter Farben Schimmer;
+
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
Doch nur von oben strahlt das Licht,
+
Nicht allein in diesen Hallen,
In welchem sich die Farbe bricht;
+
Nein, im ganzen Erdenwallen
Gott ist der Schönheit Quelle.
+
Laß, was geistig wir erbau'n,
 +
Schöner sich vollendet schau'n!
 +
</poem>
  
So laßt uns denn den großen Gott,
+
===Auswahl von Liedern===
Den gütigen, den weisen,
+
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
Den mächtigen und starken Gott,
+
<poem>
Mit frommen Herzen preisen!
 
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
 
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
 
Dem Herrn allein die Ehre!
 
  
 +
1. Kapitel
 +
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
  
14.
+
1. (v. Nostiz u. J.)
 +
Auch In.
 +
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
 +
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15
  
Etwas anders bereits in:
 
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
 
mit der Angabe: Overbeck
 
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
 
mit der Angabe: Overbek.
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
 
  
1787 erschien in Leipzig
+
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
+
Mächtig ist dein Reich;
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
+
Laß die Baue unvergänglich
 +
Seyn, dir gleich!
  
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
+
Was dein Reich vermehrt hienieden,
Hat Dunkelheit und Licht;
+
Bleib uns Ziel hinfort;
Geht auch die Sonne nieder,
+
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Auf immer geht sie nicht.
+
Hier und dort!
Nur kurze Frist der Mühe,
 
Nur eine kurze Nacht,
 
Dann ist in stiller Frühe
 
Der neue Strahl erwacht.
 
  
Mit kindlichem Gemüthe
+
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Giebt sich der Pilger hin
+
Einzig von dir ab,
Und harrt auf dessen Güte,
+
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Der sorgt vom Anbeginn,
+
Maurern gab.
Der diese Zeiten wendet
+
 
Und auf das Beßre lenkt
+
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Und Menschenleiden endet
+
Unsre Zuversicht;
Und Engelfreuden schenkt.
+
Denn in deinem Lichte schauen
 +
Wir das Licht!
  
O selig, wer die Quelle
 
Der süßen Hoffnung fand;
 
Ihm wird die Seele helle,
 
Und jeder Trost verwandt!
 
Das ist des Pilgers Segen:
 
Ein Herz voll Zuversicht
 
Auf allen seinen Wegen,
 
Gestärkt von Gottes Licht.
 
  
 +
2. Großer Meister, dessen Allmacht
  
15. (Mahlmann)
+
3. (Fink)
Zuerst:
+
Zuerst in:
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
+
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
+
''Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.''
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
+
 
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
+
Später in:
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
+
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
 +
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
 +
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
 +
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
  
bereits in:
+
''Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)''
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
 
unter dem Titel: Lied
 
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
 
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
 
unter dem Titel: Nachtlied
 
  
  
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
+
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
Sind die Sterne aufgezogen;
+
Was auch das Herz bewegt,
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
+
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Ist in Sternen aufgezogen!]
+
Dem, der die Welten trägt!
Welch ein heilig stilles Chor!
+
Er läßt wohl Blätter sterben
Daß das Herz dir größer werde,
+
Und Sonnen sich verglühn;
Blicke von der kleinen Erde
+
Doch keins läßt er verderben,
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
+
Neu soll es auferblühn.
  
Kannst du noch dein Auge senken,
+
Wenn Winterstürme schrecken,
Deines armen Lebens denken,
+
Und starrer Frost gebeut,
Und was irdisch dich betrübt?
+
Läßt er die Erde decken
Der den Flammenkranz gewunden,
+
Mit einem weißen Kleid.
Hat dich seiner werth gefunden,
+
Und unter warmer Hülle,
Ist ein Vater, der dich liebt.
+
Gleichwie im Mutterschooß,
 +
Da schläft in tiefer Stille
 +
Sich Gras und Blüthe groß.
  
Aus der Sterne Millionen,
+
Und ist der Mai erschienen,
Aus den glanzerfüllten Zonen
+
Dann bricht so frisch hervor,
Hat er seinen Thron erbaut.
+
Mit jungen Unschuldsmienen,
Seiner Welten lichte Heere,
+
Ein zahllos Lebenschor;
Seiner Sonnen Flammenmeere
+
Das ruft in tausend Freuden
Wandeln, wo sein Auge schaut.
+
Uns tief zum Herzen ein:
 +
„Was zagst du doch im Leiden?
 +
Gott muß die Liebe seyn!“
 +
 
 +
 
 +
4.  
 +
Richter freigeschaffner Geister
  
Seine Liebe spricht den Segen,
+
5.
Daß auf ihren ew'gen Wegen
 
Nie sein Auge sie vergißt!
 
Allem Daseyn, allem Leben
 
Hat er diesen Trost gegeben;
 
Halleluja, daß du bist!
 
  
 +
Vater unser, der du bist im Himmel,
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
  
16.
+
6. (Blumauer)
Zuerst:
+
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
+
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
unter dem Titel: Nacht-Feier
 
bereits in:
 
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
 
  
 
Auch in:
 
Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
+
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
  
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
 
Langsam steigt die Nacht empor,
 
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
 
Langsam steigt der Mond empor,]
 
Und es kommt der Sterne Chor
 
Ruhig, feierlich gezogen.
 
Einer Festversammlung gleich,
 
Glanzumflossen, auserwählet,
 
Lagern Schaaren, ungezählt,
 
Rings sich um das dunkle Reich.
 
  
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
+
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
In des großen Domes Pracht
+
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
+
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Laßt auch uns die Hände falten!
+
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
 
Einen Gott der Mensch im Staube;
 
Andachttrunken tritt der Glaube
 
Vor des Weltalls Hochaltar.
 
  
Vater, laß in diesem Laute
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Muth mich finden, wenn ich stumm
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Stehe in dem Heiligthum,
+
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Das der Allmacht Hand erbaute!
+
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
Zagend fall ich an dein Herz,
 
Denkend mit betrübter Seele
 
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
 
  
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
+
O dann hemme unsern Bau, verbreite
Vater, deinem Kinde an!
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Ferne von der dunkeln Bahn
+
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
+
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
Weithin reicht des Wahnes Macht,
 
Leicht bethört sind unsere Sinne;
 
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
 
Was ich nicht mit dir bedacht!
 
  
Laß mich, in der Liebe bleiben,
+
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Daß du ewig mit mir seyst!
+
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Gieb mir deinen reinen Geist!
+
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
Laß mich gute Früchte treiben!
+
Und der Tugend eine Freistatt baun:
Wahre, daß durch meine Schuld
+
 
Keines Bruders Thräne fließe;
+
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Daß ich eher alles misse,
+
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Als Erbarmen und Geduld!
+
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
 +
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!  
  
Dunkle Klippen hat das Leben,
 
Viele Pilger ziehn hinaus;
 
Laß sie nach dem Vaterhaus
 
Sicher und beharrlich streben!
 
Und wo Einer, fortgerafft
 
Von der Macht empörter Wogen,
 
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 
Halte ihn mit deiner Kraft!
 
  
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
+
''Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:''
Send‘ ihm deinen Engel zu,
+
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:
Denn zum Leben hast ja du
 
Alle liebend auserkohren.
 
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
 
Wenn er weinend nach dir langet;
 
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
 
Deinen Odem ihn umwehn!
 
  
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
+
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Gieb Gewährung, Vater, mir,
+
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Daß sich unsers Herzens Triebe
+
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;
Freudig richten auf zu dir!
 
Und wenn einst mein Auge bricht,
 
Laß mich einen Engel werden,
 
Der Verirrte von der Erden
 
Rettend führe hin zum Licht!
 
  
[1826:
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Gieb Gewährung, Vater, mir!
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Lenke ihres Herzens Triebe
+
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
+
 
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
+
Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Mit den Deinen mich verbinden,
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
+
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
 +
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!
  
''1824 und 1841 neue Strophe:''
+
Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Großer Vater, laß die Kette,
+
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Die wir schlingen, reißen nie!
+
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Schütze, Heiliger, errette
+
Und der Tugend eine Freistatt baun;
In des Lebens Stürmen siel
 
Laß in Bruderlieb und Treu
 
Fest uns bei einander stehen,
 
Laß auf dich allein uns sehen,
 
Stehe du uns mächtig bei!
 
  
 +
Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
 +
Daß der Weg durchs Leben ebener,
 +
Minder mühsam seine Pfade werden,
 +
Und der schroffen Steine weniger;
  
17.
+
Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Zuerst:
+
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
+
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
+
Daß wir Gutes in der Welt gethan;
mit der Angabe: Cramer
 
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
 
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
 
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
 
  
'''Gott grenzenlos,'''
+
O, so gieb Allvater unserm Bunde
Undenkbar groß,
+
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
+
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
Schon sehn wir hier
+
Freude, Glück und Seegen streun.
So viel von ihr,
 
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
 
  
Durchflög ich gleich
 
Ihr [1804: dein] weites Reich
 
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
 
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
 
Doch nicht den Ort,
 
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
 
  
Was du erschufst,
 
Was du jetzt ruft
 
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
 
Herr, du bist groß,
 
Und grenzenlos
 
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
 
  
[1769 und 1804:
+
7.
Was du erschufst,
+
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
was du jetzt ruft
+
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
+
unter dem Titel: An die Weisheit
Doch wolltest du
+
(''hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert'')
noch mehr dazu
 
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
 
  
  
 +
8. Ewige Wahrheit
 +
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
  
18.
 
Zuerst:
 
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
 
unter  dem Titel:
 
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 
Psalm 104, 1-35
 
  
  
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
+
11. (Hohlfeldt)
Als für den Staub;
+
Auch in:
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
Nie Todes-Raub!
 
  
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
+
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
Die Ewigkeit;
+
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
+
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Strahlt Göttlichkeit.
+
Sind sie gewoben!
 +
 +
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
 +
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 +
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 +
Droben ist Klarheit.
  
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
+
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
Aus dunkler Nacht
+
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
+
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
In Gottes Pracht.
+
Himmlische Liebe!“
  
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
+
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
Der Halm der Flur
+
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
+
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Sind Stufen nur.
+
Droben zum Frieden.
 
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
 
In Hoheit schon
 
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
 
Zu Gottes Thron! –
 
  
 
19.
 
Zuerst:
 
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
 
  
später in:
+
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
 
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
 
1. Petrt 4, 10
 
  
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
 
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
 
Wenn ich Weltbesitzer wäre
 
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
 
  
Weisheit nur, dich zu erkennen,
+
13. (Gerhard)
Gieb mir und ein frommes Herz,
+
Zuerst in:
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
+
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
Das dich kindlich Vater nennen
+
[Wilhelm Gerhard, 1816]
Darf in Freuden und im Schmerz!
 
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
 
  
Kraft und Muth in bangen Stunden,
+
Auch in:
Demuth in des Glückes Schooß,
+
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Mitgefühl bei Freundes-Wunden,
+
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
Wer dies hat, ist reich und groß!
 
  
[1804:
+
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
Kraft und Muth und Herzensfreude,
+
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
andern Menschen wohlzuthun;
+
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Trost und Stärke, wann ich leide,
+
Dem Herrn der Welt gesungen!
Vater, still in dir zu ruhn;]
+
Er thronet hoch im Himmelsblau
 +
Und lächelt Segen auf den Bau;
 +
Gebt unserm Gott die Ehre!
  
 +
Wir messen, machen Riß und Plan,
 +
Ziehn Linien und Kreise
 +
Und brüsten uns im eiteln Wahn
 +
Und halten uns für Weise;
 +
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
 +
Vor einem Strahle eines Lichts;
 +
Gott ist die ew'ge Weisheit.
  
20.
+
Und legen wir den Gründungsstein,
Zuerst:
+
Von Meisterhand behauen,
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
+
Fest in der Erde Schooß hinein
unter dem Titel:
+
Und fangen an zu bauen,
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
+
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Sirach 11, 20-23.
+
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
 +
Gott ist allein die Stärke.
  
später in:
+
Und endlich tünchen wir das Haus
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
+
Und schmücken Saal und Zimmer
unter dem selben Titel
+
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
 +
In bunter Farben Schimmer;
 +
Doch nur von oben strahlt das Licht,
 +
In welchem sich die Farbe bricht;
 +
Gott ist der Schönheit Quelle.
  
 +
So laßt uns denn den großen Gott,
 +
Den gütigen, den weisen,
 +
Den mächtigen und starken Gott,
 +
Mit frommen Herzen preisen!
 +
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
 +
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
 +
Dem Herrn allein die Ehre!
  
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
 
Nie ist seine Gnade fern,
 
In der freudenreichen Zeit
 
Wie in Widerwärtigkeit!
 
  
Geh, erfülle deine Pflicht,
+
14.
Kümmre dich um Andres nicht;
 
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
 
Gott hat seines auch gethan.
 
  
Im Berufe fromm und treu,
+
Etwas anders bereits in:
Frage nicht, was besser sey;
+
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
Gieb du dem Berufe Werth,
+
mit der Angabe: Overbeck
Dann wirst du durch ihn geehrt!
+
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
 +
mit der Angabe: Overbek.
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
  
Geht es auch nicht, wie es soll,
+
1787 erschien in Leipzig
Aermlich oft und sorgenvoll:
+
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
+
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
Gottes Leitung ist dabei.
 
  
Blick auf Gott und handle recht,
+
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
+
Hat Dunkelheit und Licht;
Reines Herz und froher Muth
+
Geht auch die Sonne nieder,
Geht wohl über Gold und Gut.
+
Auf immer geht sie nicht.
</poem>
+
Nur kurze Frist der Mühe,
 +
Nur eine kurze Nacht,
 +
Dann ist in stiller Frühe
 +
Der neue Strahl erwacht.
  
===Liederbuch des Logenbundes===
+
Mit kindlichem Gemüthe
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
+
Giebt sich der Pilger hin
<poem>
+
Und harrt auf dessen Güte,
enthält im Kapitel
+
Der sorgt vom Anbeginn,
I. Andacht
+
Der diese Zeiten wendet
 
+
Und auf das Beßre lenkt
4 Gebete und
+
Und Menschenleiden endet
4 „Preis und Dank“
+
Und Engelfreuden schenkt.
  
1. Gebet
+
O selig, wer die Quelle
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Der süßen Hoffnung fand;
 +
Ihm wird die Seele helle,
 +
Und jeder Trost verwandt!
 +
Das ist des Pilgers Segen:
 +
Ein Herz voll Zuversicht
 +
Auf allen seinen Wegen,
 +
Gestärkt von Gottes Licht.
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
 
  
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
15. (Mahlmann)
 +
Zuerst:
 +
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
 +
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 +
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
 +
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 +
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
  
4.
+
bereits in:
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
+
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
siehe oben:
+
unter dem Titel: Lied
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824 (Nr. 7); die Eingangszeile lautete: Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
 +
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
 +
unter dem Titel: Nachtlied
  
Hier nun eine zusätzliche 3. Strophe
 
  
Laß uns nie der Dummheit Tempel bauen,
+
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
Lehre der Gewalt uns widersteh'n,
+
Sind die Sterne aufgezogen;
Laß das Herz des Heuchlers uns durchschauen,
+
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
[1786: Laß den Heuchler durch und durch uns schauen,]
+
Ist in Sternen aufgezogen!]
Und der Bosheit Schlangengang uns seh'n!
+
Welch ein heilig stilles Chor!
 +
Daß das Herz dir größer werde,
 +
Blicke von der kleinen Erde
 +
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
  
 +
Kannst du noch dein Auge senken,
 +
Deines armen Lebens denken,
 +
Und was irdisch dich betrübt?
 +
Der den Flammenkranz gewunden,
 +
Hat dich seiner werth gefunden,
 +
Ist ein Vater, der dich liebt.
  
 +
Aus der Sterne Millionen,
 +
Aus den glanzerfüllten Zonen
 +
Hat er seinen Thron erbaut.
 +
Seiner Welten lichte Heere,
 +
Seiner Sonnen Flammenmeere
 +
Wandeln, wo sein Auge schaut.
  
2. Preis und Dank
+
Seine Liebe spricht den Segen,
 +
Daß auf ihren ew'gen Wegen
 +
Nie sein Auge sie vergißt!
 +
Allem Daseyn, allem Leben
 +
Hat er diesen Trost gegeben;
 +
Halleluja, daß du bist!
  
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
 
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
 
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
 
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
 
</poem>
 
  
===Neues Gesangbuch===
 
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
 
<poem>
 
  
Aus dem:
+
16.
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
+
Zuerst:
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
+
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
1 und 2, 4, 7 und 12.
+
unter dem Titel: Nacht-Feier
 +
bereits in:
 +
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
  
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
 +
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
  
I. Abtheilung (No. 1-21)
+
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
Gott
+
Langsam steigt die Nacht empor,
 +
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
 +
Langsam steigt der Mond empor,]
 +
Und es kommt der Sterne Chor
 +
Ruhig, feierlich gezogen.
 +
Einer Festversammlung gleich,
 +
Glanzumflossen, auserwählet,
 +
Lagern Schaaren, ungezählt,
 +
Rings sich um das dunkle Reich.
  
Gebete
+
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
1. Vor der Tafelloge
+
In des großen Domes Pracht
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
+
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
2. Nach der Tafelloge
+
Laßt auch uns die Hände falten!
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
+
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
 +
Einen Gott der Mensch im Staube;
 +
Andachttrunken tritt der Glaube
 +
Vor des Weltalls Hochaltar.
  
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
+
Vater, laß in diesem Laute
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
+
Muth mich finden, wenn ich stumm
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
+
Stehe in dem Heiligthum,
 +
Das der Allmacht Hand erbaute!
 +
Zagend fall ich an dein Herz,
 +
Denkend mit betrübter Seele
 +
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 +
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
  
5.
+
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
neu:
+
Vater, deinem Kinde an!
 +
Ferne von der dunkeln Bahn
 +
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
 +
Weithin reicht des Wahnes Macht,
 +
Leicht bethört sind unsere Sinne;
 +
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
 +
Was ich nicht mit dir bedacht!
  
'''Der alte Gott lebt noch!'''
+
Laß mich, in der Liebe bleiben,
Der über Sternenhöhen
+
Daß du ewig mit mir seyst!
Der Welten Schicksal lenkt,
+
Gieb mir deinen reinen Geist!
Und auch hört unser Flehen;
+
Laß mich gute Früchte treiben!
Der uns durch Freud' und Lust,
+
Wahre, daß durch meine Schuld
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
+
Keines Bruders Thräne fließe;
Mit Vaterhand geführt:
+
Daß ich eher alles misse,
Der alte Gott lebt noch!
+
Als Erbarmen und Geduld!
  
Der alte Gott lebt noch!
+
Dunkle Klippen hat das Leben,
Wer wollte drum verzagen,
+
Viele Pilger ziehn hinaus;
Und nicht mit Muth und Kraft
+
Laß sie nach dem Vaterhaus
Des Lebens Bürde tragen.
+
Sicher und beharrlich streben!
Wie lastend es auch drückt
+
Und wo Einer, fortgerafft
Der Prüfung schweres Joch;
+
Von der Macht empörter Wogen,
Wir sinken dennoch nicht,
+
Hin zur Tiefe wird gezogen,
Der alte Gott lebt noch!
+
Halte ihn mit deiner Kraft!
  
Der alte Gott lebt noch!
+
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Und ewig wird er leben,
+
Send‘ ihm deinen Engel zu,
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
+
Denn zum Leben hast ja du
Auch wieder Freude geben.
+
Alle liebend auserkohren.
Drum sehn wir himmelwärts,
+
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
Wenn tief uns beugt sein Joch;
+
Wenn er weinend nach dir langet;
Denn er, dem wir vertraun:
+
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
Der alte Gott lebt noch.
+
Deinen Odem ihn umwehn!
  
Kluge
+
Allen, Allen Licht und Liebe!
 +
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
 +
Gieb Gewährung, Vater, mir,
 +
Daß sich unsers Herzens Triebe
 +
Freudig richten auf zu dir!
 +
Und wenn einst mein Auge bricht,
 +
Laß mich einen Engel werden,
 +
Der Verirrte von der Erden
 +
Rettend führe hin zum Licht!
  
 +
[1826:
 +
Gieb Gewährung, Vater, mir!
 +
Allen, Allen Licht und Liebe!
 +
Lenke ihres Herzens Triebe
 +
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
 +
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
 +
Mit den Deinen mich verbinden,
 +
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
  
6.
+
''1824 und 1841 neue Strophe:''
Zuerst in:
+
Großer Vater, laß die Kette,
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
+
Die wir schlingen, reißen nie!
unter dem Titel: Heiliges Lied
+
Schütze, Heiliger, errette
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
+
In des Lebens Stürmen siel
 +
Laß in Bruderlieb und Treu
 +
Fest uns bei einander stehen,
 +
Laß auf dich allein uns sehen,
 +
Stehe du uns mächtig bei!
  
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
 
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
 
Dich preist, Allgütiger,
 
Der Seraphim Gesang!
 
Die ganze Schöpfung schwebt
 
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
 
So weit sich Welten drehn,
 
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
 
  
Dein Tempel, die Natur,
+
17.
Wie deiner Herrlichkeit,
+
Zuerst:
Wie deiner Milde voll!
+
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
Des Lenzes Blumenkleid,
+
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
Des Sommers Aehrenmeer,
+
mit der Angabe: Cramer
Des Herbstes Traubenhügel,
+
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
Des Winters Silberhöh'n
+
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
Sind deiner Allmacht Spiegel.
+
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
  
Was bin ich, Herr! vor dir?
+
'''Gott grenzenlos,'''
Seit gestern athm' ich kaum.
+
Undenkbar groß,
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]  
+
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
Mich nur ein Spannen-Raum.
+
Schon sehn wir hier
Wohl dennoch mir!
+
So viel von ihr,
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
+
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
+
 
Es heißt: — Erbarmen.
+
Durchflög ich gleich
 +
Ihr [1804: dein] weites Reich
 +
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
 +
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
 +
Doch nicht den Ort,
 +
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
  
Matthison [!]
+
Was du erschufst,
 +
Was du jetzt ruft
 +
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
 +
Herr, du bist groß,
 +
Und grenzenlos
 +
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
  
 +
[1769 und 1804:
 +
Was du erschufst,
 +
was du jetzt ruft
 +
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
 +
Doch wolltest du
 +
noch mehr dazu
 +
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
  
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
 
mit der Angabe: Herder
 
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
 
mit der Angabe: Ridel
 
9. Gesund und frohen Muthes,
 
mit der Angabe: Voß
 
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
mit der Angabe: v. Schiller
 
  
11. Maurergebet
 
(Bei Stiftungsfesten)
 
Großer Meister, überschwänglich
 
  
12. Psalm
+
18.
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
+
Zuerst:
 +
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
 +
unter  dem Titel:
 +
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 +
Psalm 104, 1-35
 +
 
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17
  
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
 
mit der Angabe: Gerhard
 
  
14. (Forschen nach Gott)
+
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
 +
Als für den Staub;
 +
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
 +
Nie Todes-Raub!
  
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
+
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
+
Die Ewigkeit;
 +
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
 +
Strahlt Göttlichkeit.
  
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
+
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
Der du im Dunkel wohnest,
+
Aus dunkler Nacht
Und über Geisterwelten thronest.
+
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
Unsichtbar streust du Segen aus;
+
In Gottes Pracht.
Wo ist dein großes Vaterhaus?
 
Unendlicher, wo find' ich dich?
 
  
Ich suche dich, o Unergründlicher!
+
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
In unermess'nen Fernen;
+
Der Halm der Flur
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
+
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
+
Sind Stufen nur.
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
+
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
+
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
 +
In Hoheit schon
 +
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
 +
Zu Gottes Thron! –
  
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
+
Woher dann Sternenheere?
+
19.
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
+
Zuerst:
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
+
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
Es sind die Werke deiner Hand!
 
Allschaffender, du bist kein Traum!
 
  
 +
später in:
 +
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
 +
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
 +
1. Petrt 4, 10
  
15.
+
Auch in:
''Das folgende Lied ist eine starke Abwandlung von:''
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
 
(''kommt aber bereits vor in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 173'')
 
  
siehe:
 
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808
 
  
'''Lobt den Herrn! die Abendsonne'''
+
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
Sinkt mit Majestät ins Meer,
+
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Und der ganzen Schöpfung Wonne
+
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Feiert Ruhe ringsumher.
+
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
  
Lobt den Herrn! deß milde Sonne
+
Weisheit nur, dich zu erkennen,
Ueber Bös ' und Gute scheint!
+
Gieb mir und ein frommes Herz,
Fühlt des Menschenfreundes Wonne,
+
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
Und beglücket Freund und Feind!
+
Das dich kindlich Vater nennen
 +
Darf in Freuden und im Schmerz!
 +
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
  
Lobt den Herrn! Er giebt den Müden,
+
Kraft und Muth in bangen Stunden,
Wenn sie treu den Tag vollbracht,
+
Demuth in des Glückes Schooß,
Des Gewissens hohen Frieden,
+
Mitgefühl bei Freundes-Wunden,
Sanften Schlaf um Mitternacht;
+
Wer dies hat, ist reich und groß!
  
Chor.
+
[1804:
Und zu neuem Fleiß hienieden
+
Kraft und Muth und Herzensfreude,
Froh Erwachen, wenn es tagt!
+
andern Menschen wohlzuthun;
 +
Trost und Stärke, wann ich leide,
 +
Vater, still in dir zu ruhn;]
  
  
16.
+
20.
Zuerst in:
+
Zuerst:
Vollständiges Gesangbuch für Freimauerer. 1810, 348,
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
mit der Angabe: E. v. d. Reck [Elisa von der Recke]
+
unter dem Titel:
siehe:
+
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
Gedichte von der Frau Elisa von der Recke. Halle 1806, 68-69
+
Sirach 11, 20-23.
(mit stark abweichenden 2., 3. und 4. Strophe)
 
  
 +
später in:
 +
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
 +
unter dem selben Titel
  
'''Mit tausendfacher Schöne'''
+
Auch in:
Begrüßt der Lenz die Flur.
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19
O, hört die frohen Töne
 
Der jubelnden Natur!
 
Das Leben in den Teichen,
 
Das Schwirren in der Luft,
 
Und was ist zu vergleichen
 
Dir, milder Frühlingsduft?
 
  
Chor.
 
Die Rosenzeit der Liebe
 
Ist schön, wie Blüthenduft.
 
  
Das bunte Grün der Felder,
+
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
Die blumenreiche Au,
+
Nie ist seine Gnade fern,
Das frische Laub der Wälder,
+
In der freudenreichen Zeit
Des Aethers zartes Blau;
+
Wie in Widerwärtigkeit!
Dies alles lockt zur Freude,
 
Macht durch Genüsse reich!
 
O Frühling, welche Freude
 
Ist deinem Reize gleich?
 
  
Chor.
+
Geh, erfülle deine Pflicht,
Der Freundschaft edle Bande
+
Kümmre dich um Andres nicht;
Sind deinen Reizen gleich.
+
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
 +
Gott hat seines auch gethan.
  
Du gold'ner Strahl der Sonne,
+
Im Berufe fromm und treu,
Du Glanz der Vollmondsnacht!
+
Frage nicht, was besser sey;
Was gleicht der stillen Wonne,
+
Gieb du dem Berufe Werth,
Wenn ihr uns heiter macht?
+
Dann wirst du durch ihn geehrt!
Wenn Millionen Wesen
 
Sich eurer dankbar freun,
 
Wenn Kranke selbst genesen
 
Durch milden Sonnenschein?
 
  
Chor.
+
Geht es auch nicht, wie es soll,
Der Tugend hohe Freuden
+
Aermlich oft und sorgenvoll:
Sind eurem Segen gleich.
+
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
 
+
Gottes Leitung ist dabei.
Wenn Flimmerglanz der Sterne
 
Am hohen Himmelszelt
 
In dunkelblauer Ferne
 
Die Frühlingsnacht erhellt,
 
Wenn Maurertreu' und Liebe
 
Sich dieses Anblicks freut:
 
Was gleicht dann diesem Triebe,
 
Was dieser Seligkeit?
 
  
Chor.  
+
Blick auf Gott und handle recht,
Die Hoffnung ihrer Dauer
+
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
In einer bessern Welt.
+
Reines Herz und froher Muth
 +
Geht wohl über Gold und Gut.
 +
</poem>
  
 +
===Liederbuch des Logenbundes===
 +
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
 +
<poem>
 +
enthält im Kapitel
 +
I. Andacht
  
17.
+
4 Gebete und
Richter  freigeschaff’ner Geister
+
4 „Preis und Dank“
18.
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
19.
 
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 
20.
 
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 
21.
 
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
 
  
 +
1. Gebet
 +
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
An anderen Stellen nachgedruckt sind:
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
30.  
 
Die Flamme lodert, milder Schein
 
79.
 
In dem Buche der Natur
 
108.
 
Steig‘ in dieser Feierstunde
 
</poem>
 
  
=== Gesänge für Brüder Freimaurer. ===
+
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
'''Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7'''
 
<poem>
 
  
I. Eröffnung der Arbeitsloge
+
4.
 +
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
 +
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
 +
unter dem Titel: An die Weisheit
 +
mit variierenden Eingangszeilen
 +
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
 +
(Strophen 15-19)
 +
 
 +
 
 +
 
 +
2. Preis und Dank
 +
 
 +
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
 +
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
 +
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
 +
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
 +
</poem>
 +
 
 +
=== Gesänge für Brüder Freimaurer. ===
 +
'''Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7'''
 +
<poem>
 +
 
 +
I. Eröffnung der Arbeitsloge
  
 
1.
 
1.
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Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
 
Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
 
</poem>
 
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===Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5===
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Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
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in der Eingangsrubrik:
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Dank und Demuth vor Gott
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1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
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2. Opfert Dank, verbundne Brüder
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3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)
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''An späteren Stellen:''
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11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
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28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
 +
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
 +
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
 +
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
 +
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
 +
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)
 +
</poem>
 +
 +
  
 
===Gesangbuch für Freimaurer.===
 
===Gesangbuch für Freimaurer.===
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Mus
 
Mus
 
L. Erk. †1883.
 
L. Erk. †1883.
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [1665]
+
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
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Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
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]
 
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
 
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
  
siehe z. B.
+
siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074,
+
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
 
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
 
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
 
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
 
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
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Zuerst in:
 
Zuerst in:
Neue christliche Lieder. 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
+
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
 
unter dem Titel: Danklied
 
unter dem Titel: Danklied
 
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
 
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
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Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 +
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
 +
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
 +
unter dem Titel: Lob Gottes
  
  
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Singet ihm! dem Geist der Geister
 
Singet ihm! dem Geist der Geister
 
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
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[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]
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Lobt den Herrn! vereinigt loben
 
Lobt den Herrn! vereinigt loben
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Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
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[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
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Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]
  
 
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
 
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
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Singet ihm! er führt durch Leiden
 
Singet ihm! er führt durch Leiden
 
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
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[1840: gönnt uns unser Vater gern,
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führert durch des Lebens Leiden
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uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]
  
 
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
 
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
strahlen seht den Abendstern!
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strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
 
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
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[1840: und wann früh die Morgensonne
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Euch erwecket, lobt den Herrn!]
  
  
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siehe z. B.:
 
siehe z. B.:
 
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 +
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
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unter dem Titel: Danklied
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Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
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unter  dem Titel: Danklied
  
  
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Brudergruss dar.
 
Brudergruss dar.
  
Ehre dem Heimathsland,
+
Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
+
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
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Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
+
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
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Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
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Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.
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Am Weg zum Ziel.
 
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Strahlt nicht Minerven’s Bild
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Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
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Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
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Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
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Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
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Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
+
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!
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Im Heiligthum!
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<nowiki>***</nowiki>
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== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
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== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
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In:
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W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
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W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
eröffnet das Kapitel
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eröffnet das Kapitel
I. Dem Allmächtigen
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I. Dem Allmächtigen
 
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''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
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''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
Großer Gott, wir loben dich
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Großer Gott, wir loben dich
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
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Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
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Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
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Ein‘ feste Burg ist unser Gott
 
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''Es folgen:''
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''Es folgen:''
Vater, freigeschaff’ner Geister
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Vater, freigeschaff’ner Geister
 
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''und zwei neue Lieder:''
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''und zwei neue Lieder:''
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor)
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Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
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es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)
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Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
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==Siehe auch==
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*[[Alexander Pope: Gebet]]
 +
*[[ Freimaurer - Vaterunser]]
 +
*[[Vaterunser_f%C3%BCr_Freimaurer]]
  
 
{{RolandMueller}}
 
{{RolandMueller}}

Aktuelle Version vom 23. Januar 2022, 13:15 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Freimaurerische Gebete und Gotteslob

100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860

Ausarbeitung von Roland Müller

1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung

Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet


Oden und Lieder, 1772

1772 eröffnete zum ersten Mal ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:

Oden und Lieder für die beyden sehr ehrwürdigen g. v. und v. Freymaurer Logen zu den drey Rosen und zur goldenen Kugel in Hamburg. Anno 1772,
eröffnete mit dem Gebet:
Richter frey erschaffner Geister!
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

Mit dem selben Gebet - aber in der Version von Theodor Gottlieb von Hippel, 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.

Freymäurer-Lieder, 1780

1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
siehe: siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775

Gesänge für Maurer, 1782


Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
siehe. Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge, Gebet 1772

Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.

“Betbuch für Freymaurer“, 1784


Bereits 1784 erschien - in alter deutscher Handschrift - ein ganzes
„Betbuch für Freymaurer der hochwürdigsten Provinzialloge von Böhmen“; 292 Seiten.
Es enthält 42 Gebete. Die ersten sind:

Um Vergebung der Sünden
Ach du ewiger, unvergänglicher, unsichtbarer und allein weiser Gott
Fürbitte
Ach Gott, du Herr aller Herren, und König aller Könige
Danksagung
O du ewiger, starker und gewaltiger Gott!
Morgengebet
Herr, meine Burg, mein Fels, mein Hort.

Tafelgebete:
Vor dem Essen
Allgütiger Geber aller Güter, barmherziger Vater und liebreicher Gott!
Nach dem Essen
Grundgütiger Gott, liebster Vater und Wohltthäter!
Dankpsalm
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich
(entspricht nicht dem üblichen Psalm)

Abendgebet
Großer und herrlicher Gott! Gepriesen sey deine Güte
usw.


Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786


1786 eröffnete Aloys Blumauer seine Sammlung Freymaurergedichte mit einem nicht weniger als 34 Strophen umfassenden Gebet
O du, dessen Weisheit diesen weiten
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1781 (von Aloys Blumauer)

Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers

Es folgt unter dem Titel:
Freymaurer-Gebet:
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
dazu folgt:
An die Weisheit:
Holde Himmelstochter, deren Klarheit
auch mit der Angabe: Blumauer

Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795


Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:

Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790

Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)

2. Teil: Grössere Zusammenstellungen von Gebeten

Ab 1801: Zusammenstellung von zahlreichen Gebeten in Gesangbüchern

Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.

Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11

Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“

1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I

2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9

3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut

4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten

5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht

6. Richter freygeschaff’ner Geister

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18



Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a Johann Ludwig Voigt, una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].

Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)


Gebet.
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801

I. Hymnen

An Gott

1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht

2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194

3. Grosser Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit

4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version

5. Gesund und frohes Muthes
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
unter dem Titel: Tischlied

6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
(hier ohne die 4. Strophe)

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
unter dem Titel: Tischlied

9. Dank dem Vater, Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Eine weiter abgewandelte Version

Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.


An die Sonne

Zuerst in:
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
desgleichen in:
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
später auch in:
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall

Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)


Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,
Du seiner Schöpfung Königinn!
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
Erstaunen vor dir hin!

Daß alle Welt anbetend niederfalle
Vor dem, der dich so schön gemacht;
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
Mit seiner Allmacht wacht.

Daß überall bis zur entferntsten Zone
Die staunend deine Grösse sieht,
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Die jetzt den Erdkreis flieht.

Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Dem Armen Trost und Glück! —

Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Mir Kraft, daß ich's besteh.

Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Und mild, wie du, zu seyn.



Noch ungeordnet blieb:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.

Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819


Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Vor der Tafelloge:
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1801

Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):

Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.



Das Lied (172-173)
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 9


Das Lied (227)
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 96

Neues Gesangbuch

für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20


Aus dem:
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
1 und 2, 4, 7 und 12.


I. Abtheilung (No. 1-21)
Gott

Gebete
1. Vor der Tafelloge
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
2. Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;

3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
mit der Angabe: A. H. Niemeyer

5.
neu:

Der alte Gott lebt noch!
Der über Sternenhöhen
Der Welten Schicksal lenkt,
Und auch hört unser Flehen;
Der uns durch Freud' und Lust,
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
Mit Vaterhand geführt:
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Wer wollte drum verzagen,
Und nicht mit Muth und Kraft
Des Lebens Bürde tragen.
Wie lastend es auch drückt
Der Prüfung schweres Joch;
Wir sinken dennoch nicht,
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Und ewig wird er leben,
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Auch wieder Freude geben.
Drum sehn wir himmelwärts,
Wenn tief uns beugt sein Joch;
Denn er, dem wir vertraun:
Der alte Gott lebt noch.

Kluge


6.
Z. B. in:
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Heiliges Lied
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
unter dem Titel: Hymne, 1779
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka

hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert


Dich preis’t Allmächtiger
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Dich preist, Allgütiger,
Der Seraphim Gesang!
Die ganze Schöpfung schwebt
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
So weit sich Welten drehn,
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;

Dein Tempel, die Natur,
Wie deiner Herrlichkeit,
Wie deiner Milde voll!
Des Lenzes Blumenkleid,
Des Sommers Aehrenmeer,
Des Herbstes Traubenhügel,
Des Winters Silberhöh'n
Sind deiner Allmacht Spiegel.

Was bin ich, Herr! vor dir?
Seit gestern athm' ich kaum.
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
Mich nur ein Spannen-Raum.
Wohl dennoch mir!
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
Es heißt: — Erbarmen.

Matthison [!]


7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
mit der Angabe: Herder
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
mit der Angabe: Ridel
9. Gesund und frohen Muthes,
mit der Angabe: Voß
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
mit der Angabe: v. Schiller

11. Maurergebet
(Bei Stiftungsfesten)
Großer Meister, überschwänglich

12. Psalm
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,

13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
mit der Angabe: Gerhard

14. (Forschen nach Gott)

Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
er wurde vertont von Conradin Kreutzer

Ich suche dich, o Unerforschlicher!
Der du im Dunkel wohnest,
Und über Geisterwelten thronest.
Unsichtbar streust du Segen aus;
Wo ist dein großes Vaterhaus?
Unendlicher, wo find' ich dich?

Ich suche dich, o Unergründlicher!
In unermess'nen Fernen;
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
Du Herrlichster, wo find' ich dich?

Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
Woher dann Sternenheere?
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
Es sind die Werke deiner Hand!
Allschaffender, du bist kein Traum!


15.
Lobt den Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
(die völlig andere Version von 1801)


16.
Mit tausendfacher Schöne
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804



17.
Richter freigeschaff’ner Geister
18.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
19.
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
20.
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
21.
Wie freundlich strahlt ihr Sterne


An anderen Stellen nachgedruckt sind:
30.
Die Flamme lodert, milder Schein
79.
In dem Buche der Natur
108.
Steig‘ in dieser Feierstunde

Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6

eröffnen mit drei Gebeten:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
2.
Herr, erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

3:
Großer Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
unter dem Titel: Wohlthätigkeit

Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266


Das Sachregister eröffnet mit
5 „Gebeten“:
O Quell des reinsten Lichts
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)

  • 1817: Des guten Urquell, der die
  • 1817: Vater der Geister!
  • 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)

1817; O du, dessen Weisheit
(* von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)

und
11 Gesängen „Gott“:
Der du mit Weisheit
Herr, erfülle uns mit Weish.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
1817: Gesund und frohen Muthes
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
1817: Des großen Baues
(siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
1817: Das Licht der Gottheit, das
(siehe Johann Peter Uz: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)

Das Lied:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.


Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.

Ferner in:
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“

Haltet an der Hoffnung fest
Flieht an ihre Schutzaltäre,
Daß sie Tröstung euch gewähre!
Denn sie trocknet jede Zähre,
Die das müde Auge näßt,
Wie des Abends Thau der West.
An der Hoffnung haltet fest!

Haltet an der Freundschaft fest!
Ariadne's Faden leihend,
Andren stets, sich nie verzeihend,
Opfernd sich dem Feinde weihend!
Drang der Herz an Herzen preßt!
Unausglühender Asbest!
An der Freundschaft haltet fest!

Haltet an der Liebe fest!
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
Progne's Brut in's Halmennest.
Heil ihm, den sie nie verläßt!
An der Liebe haltet fest!

Haltet an dem Glauben fest:
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Wachsend wir empor uns heben,
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
Glauben ist's der ahnen läßt
Was ihr nicht begreift noch meßt!
An dem Glauben haltet fest!

Haltet an Erinnrung fest!
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
Weiht getrennter Tage Rest
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
An Erinnrung haltet fest!


Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.

Auch in:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72


Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,
Sie gehen von Munde zu Munde,
Doch stammen sie nicht von außen her,
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Und würd' er in Ketten geboren,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]

Chor. Vor dem Sklaven, etc.

Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Und sollt' er such straucheln überall,
Er kann nach der göttlichen streben,
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.

Chor. Und was kein etc.

Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Wie auch der menschliche wanke,
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
Lebendig der höchste Gedanke,
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.

Chor. Und ob Alles etc.

Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
So lang er noch an die drey Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Br. v. Schiller


Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.

Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,
Des Herzens unendliches Sehnen?
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Zu irdischen Mühen und Thränen?
Wohl dem, der über das Leben hin
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.

Chor. Wohl dem, der etc.

Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.

Chor. Der ist der etc.

Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
Die Urform des Lebens gestaltet.
Was ewig seyn wird, was ist und war,
Es wird dem stillen Gemüthe klar.

Chor. Was ewig sein etc.

Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
In uns zu ewiger Klarheit;
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.

Chor. Und an die etc.

Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
Es ist die innere, göttliche Kraft.

Chor. Was frey sich etc.


Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das

Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15

mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
Erhebung zu Gott

Darin sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)

Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128

Aus dem Sachregister wurden übernommen:
7. Wer stillt das Treiben der
10. O Quell des reinsten Lichts
11. Gott! sey gelobt
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
121. Haltet an der Hoffnung fest!

Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:

5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
9. Großer Meister, überschwenglich
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
47. Großer Meister, dessen Allmacht


Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:

2.

Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.

Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.

Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!

Carl Strauß.

3.

Ueber den Raum zu Dir
Der Du das All durchdringst,
Der Du Sonnensysteme
Mit Armen der Liebe umschlingst,
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
Wenn es so hoffet und fleht,
Wenn es so dankt und vertraut,
Wenn es so ganz sich verliert
In Dein allmächtiges Sein,
Hat es Dich, Vater! geschaut,
Ist es in Liebe Dein!

Ueber die Zeit zu Dir,
Der Du ewig ohn' Ende
Wie ohne Anfang bist,
Heben wir betend die Hände,
Daß Du uns nahe seist!
Und Dein unendlicher Geist
Entrückt uns der irdischen Stunde,
Den beschränkten Minuten,
Daß in der Ewigkeit Fluthen
Liebend wir untergehn,
Selig einst neu zu erstehn.

Und es schwindet die Form,
Die uns irdisch umschließt,
Wenn durch die Kraft des Gebets
Seele in Seele zerfließt,
Daß sie so Eins mit Dir. –
Vater, drum flehen wir,
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
Laß sie ein geistiges nahen
Zu deinem Throne sein,
Wo über Raum und Zeit,
Allgegenwart, Ewigkeit!

Br. Winkler

6.
Zuerst in:
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
mit der Angabe: Br. Mejer

Hebet zu dem Herrn der Welten
Von der Erd' das Haupt empor!
Nur das Ewige soll gelten
in der Brüder ernstem Chor.
Doch so lang am ird'schen Werke
Wir hienieden uns bemüh'n,
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
Seht, sie ist von Gott gesandt.
Und die Kette, gleich der Mauer,
Fess‘le Bruderherz und Hand.

Mejer

Auswahl von Freimaurer Liedern

für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6


1.
An Gott
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht

2.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


3.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
Nr. 35


4.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775


Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:

Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.

Der im reinsten Aether wohnt,
Aller Elementen Meister,
Ueberm Sternenzelte thront
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
Ewig war, und ewig ist.

Rüste uns mit Kraft und Muth,
Wahn und Irrthum zu vernichten,
Und mit wahrer Herzens gluth
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
Deren erste uns gebeut
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.

Brüder! wir sind heute hier
Unser großes Fest zu feyern,
Feyerlich geloben wir
Unser Bündniß zu erneuern,
Herzensgüte, biedrer Sinn
Führt zum Zweck der Maurer hin.

Ob gleich oft die Kette bricht
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Stürzt er doch das Ganze nicht
Neu belebt hebt es sich wieder,
Die für Ewigkeiten bau'n,
Werden nie Zernichtung schau'n.


Das anschliessende Lied erschien nachher in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
mit der Angabe: Colberg
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59


Es sammelt sich von fern und nah
Der Brüder fromme Schaar;
Des Bundes großer Tag ist da,
Geschmückt ist der Altar:

Chor.
Geschmückt von eines Meisters Hand
Mit hoher Kunst die Welt,
Die Sonne strahlt ein Diamant
Am blauen Himmelszelt.

Und auf des Teppichs grünem Grund.
Stehn Zeichen wunderbar;
Doch keinem Forscher ward es kund,
Wie groß der Meister war.

Chor.
Wie er den weiten Logenbau
So wunderbar vollzog,
Und über diese grüne Au
Die blaue Decke bog.

Und diesen Tag vor andern schön,
Vor andern groß gemacht,
Er läßt die Sonne höher gehn
Und kürzt die dunkle Nacht.

Chor.
Hält eine große Loge heut,
Und giebt ein Freudenmahl,
Hat reichen Segen ausgestreut
Auf Bergen und im Thal.

Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
In ihre Lieder ein!

Chor.
In Tönen Woge das Gefühl,
Wie dort, vom West belebt,
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
Sich senkt und wieder hebt.

Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
Aufs Ziel der Reise hin.

Chor.
Wo uns die Sonne untergeht,
Da geht sie andern auf;
Und wenn sie uns in Osten steht,
Schliest andern sie den Lauf.

Es gränzt an Abend Morgenroth
So treu und nachbarlich;
Im Leben spiegelt sich der Tod,
Im Tod das Leben sich.

Chor.
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Und stoßt die Glaser an!
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
Den lächeln beide an!

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18

eröffnen mit


I. Gebete

1.
Das Vater Unser
Um Erden wandeln Monde,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787


2.
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Friedrich von Hagedorn, 1742


3.
Gebet
Richter freygeschaffner Geister

4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut

5.
Gebet um maurerische Tugenden
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht

(6. Um Weisheit)
(7. An die Weisheit)


II. Loblieder
a) Zur Ehre Gottes

8.
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott


9.
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


10.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
Nr. 87

Auswahl maurerischer Gesänge.

Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,


eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,

Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)

An Gott

1.
Herr! erfülle uns mit Weisheit


2.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)

Gott, dem, so weit der Wesen Schaar
Im Unermesslichen Dich nennet,
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Der Sonnen Opferflamme brennet;

[1804 zusätzlich:
O! dem auch wir das leben weih’n,
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
Sind unsers Bundes neue Hallen.]

Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Lass ernst und gross die Majestät
Des heiligen Gesetzes thronen!

Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Zu reinen Herzen niederwallen,
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
Uns treten aus des Bundes Hallen!


3.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste

Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.

Steig in dieser Feierstunde
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Von geweihter Brüder Munde,
Lautes feierliches Chor!
Weltenmeister! segne, schütze
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
Dass der Bau der Menschheit nütze,
Dem sich hier die Maurer weih'n.

Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.

Lass die Herzen gut und bieder
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
Hilf! und blicke sanft hernieder
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
Weisheit leite unsre Schritte,
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
Und der Menschheit Tag bricht an!

Chor. Weisheit leite unsre etc.


4.
Auch in:
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3

Der du den ganzen Bau der Welt
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Den niemand mißt, noch überzählt,
Den du im Sternenglanz erhellet!

Gieb diesem Heiligthume Licht;
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Und fordre unsrer Hände Werke;

Und schlinge unsern Bruderbund
In deine große Maurerkette,
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.



Ein weiteres Lied (102-104):

Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
Gelobt der Maurer-Bund!
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
Belebe Geist und Mund!

Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Gott lebt in uns durch ihn.
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
Führt uns zum Bessern hin.

Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Zu uns nach Westen drang,
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
Und Ehre im Gesang.

Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Bei solchem Meister glück'ts!
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Und seine Schönheit schmückt's.

An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Greift durch mit Maurerkraft.
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
That nur, ist Meisterschaft.
 
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
Die alles trägt und hält;
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
Die Menschheit wie die Welt.

Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Bleib' unserm Bunde treu,
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Und geistig sie erneu!

Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Vom Seraph bis zum Wurm.

Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Die raget Himmelan.
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Den nichts erschüttern kann.

Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Lasst uns erleuchten sie!
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
Dem fehlt es sicher nie.

Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Belebt und stärkt die Kraft.
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
Sie , die das Bessre schafft.

Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Der Maurer sucht sie auf.
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Zum Licht auf geht sein Lauf.

Gesänge für Freymaurer

im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9

Im Kapitel Lobgesänge

An Gott

1.
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
Herr erfülle uns mit Weisheit


3.
neu:

Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!

Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Sind es, die den Himmel niederziehn.

Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.

[Heinrich August] Kerndörffer.

4.
Du, dessen Allmacht Welten schuf
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

5.
Richter freygeschaffner Geister

6.
Des großen Baues großer Meister,
siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt


7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800



Einige nachfolgende Lieder:

An das Licht
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Vorsehung
9. Es waltet, ja es waltet
An die Natur
10. Suchen will ich dich Natur!

An die Wahrheit
11.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)



12.
Auch in.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller -- Ridel.


Ewige Wahrheit,
Göttliche Klarheit
Segne den Bau!
Schütz' und erhalte,
Fördr' ihn und walte
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!

Chor.
Schütz‘ und erhalte etc.

Feßle für immer
Trügenden Schimmer,
Dünkel und Wahn!
Eintracht und Freude,
Laß sie im Kleide
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!

Chor.
Eintracht und Freude etc.

Nebel zerstreue,
Kräfte verleihe,
Uns zu erspähn!
Liebe laß walten,
Splitter und Falten
Andrer im milderen Lichte zu sehn.

Chor.
Liebe laß walten, etc.

Höher und weiter,
Blicket zur Leiter
Muthig hinauf!
Fester zu wandeln,
Sich'rer zu handeln,
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!

Chor.
Fester zu wandeln, etc.

Riedel



13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland

Maurerische und gesellschaftliche Lieder

zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817

Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“

I. An Gott
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,

2.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
3.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
5.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben


6.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

7. Richter freigeschaffner Geister


8.
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III


9.
Herr, vor dessen Angesichte
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
XIX. (Schulz)


10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


11.
Zuerst in:
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
unter dem Titel: Opferlied
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Opferlied
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)

Auch in:
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
mit der Angabe: Mathison
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
mit der Angabe: Matthison
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17


Die Flamme lodert, milder Schein
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Und Weihrauchdüfte wallen.
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
Du Höchster! wohlgefallen!

[1823 und 1835:
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Das Werk der Tempelhallen.
Allmeister, walte gnädig hier,
Und laß der Brüder Opfer Dir,
Du Höchster! wohlgefallen!]

Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
Dein Lebensgeist durchathme mild
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
Allmächtiger zu deinem Preis,]
Das Schöne zu dem Guten!
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
Das Schöne zu dem Guten.]



12.
Der Herr ist Gott und keiner mehr

13.
Herr! erfülle uns mit Weisheit,

14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


15.
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
unter dem Titel:
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11

Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig.
Du bist allmächtig, Herr!
Du unsrer Väter Gott!
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
Du siehst die Erde an — sie bebt!
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
Und Glück begleite seine Tage!
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig! --


16.
Auch in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55


Allmächtger, den im Sphärenklange
Das All der Schöpfung preis‘t,
Dich flehn wir an im Festgesange!
Dir huld'gen wir im Geist!

Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
Die edler Zweck vereint,
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
Allgüt'ger Menschenfreund!

Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Der Tugend heil'ger Bund!
Es knüpfe feste Brudertreue
Ihr Band ums Erdenrund!

Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Sich uns vor Augen stellt,
Sei dieses Bundes Jahresfeier
Ein Keim des Glücks der Welt!


17.
Zuerst in:
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt

Ebenfalls in:
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Mel. Nun danket alle Gott etc.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
Desgleichen in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
1857 und 1869, 1-2,
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.


Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!

Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.

[1775:
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]

Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob gesungen.]
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.

Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.

Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!

[1775:
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]

Sammlung Maurerischer Lieder

zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23

15 Lieder in der Anfangsrubrik:
Lob- und Danklieder
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13

1.
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)

2.
Gesund und frohen Muthes (145)
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)


3.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
4.
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
Leicht verändert und ohne die 3. Strophe


5.
Auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8

Feurig ertöne in heiligen Hallen,
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!

Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!

Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!


6.
neu:

Brüder! erhebet mit frohem Entzücken
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Thränen des Dankes belohnet Er gern!

Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Bis einst die Reisen geendiget sind.

Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —

Senket die trüglichen Reize des Lebens
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.

Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.


7.
Dank, dem Geber Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778


8.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)

9.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)

10. Herr, vor dessen Angesichte (9)

11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
mit stark veränderter 1. Strophe

12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)


13.
neu:

Vater unser, der Du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
sehr stark abgewandelt:


15.
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV


14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge

von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14

weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
neu sind die Lieder 5, 7, 16 und 18

I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
2.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
3.
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
4.
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)

5.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237


Die Morgenröthe glühet
Die Sonne ist erwacht,
Mit leisem Fittig fliehet
Der dunkle Flor der Nacht.

Der du mit Wohlgefallen
Des Tages Licht gesandt,
Laß mich auch heute wallen
An deiner Vaterhand!


6.
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)


7.
neu:

Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.

Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!

Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!

Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.


8.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
9.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
10.
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
leicht verändert und ohne die 4. Strophe)
11.
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
12.
Herr, vor dessen Angesichte (9)
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
14.
Richter freigeschaffner Geister (7)
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)


16.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
mit der Angabe: Klipfel
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
Klipfel.

Vater! laß im Licht uns wandeln,
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Deiner Liebe ganz uns weihn!

Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!


17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)


18.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244

Wie freundlich strahlt ihr Sterne
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Von eurer goldnen Pracht.
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Auf unermeßnen Bahnen,
Durch schwarzer Nächte Flor,
Den Geist zu Gott empor.

Als eures Schöpfers Zeugen,
Als Leuchten bessrer Welt,
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
Die Stolz für Weisheit hält.
Anbetend blickt vom Staube,
Zu euch empor, der Glaube.
Ihm strahlt aus jedem Stern
Die Macht und Huld des Herrn.

Vielleicht, daß Millionen
Von Wesen unsrer Art,
Dies Sterngewühl' bewohnen,
Wird einst uns offenbart.
Dann tönt aus Weltenheeren
Die Harmonie der Sphären,
In seel'ger Wesen Dank:
Des Schöpfers Lobgesang.


In

Liederbuch für die Große Landes-Loge

der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869

sind die Lieder erneut umgestellt
4 Öieder wurden nicht übernommen:

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange
12.
Herr, vor dessen Angesichte
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt

neu sind die Lieder 16-21


Die I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes,
enthält nun 21 Lieder.

1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Comp. v. Schulz
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Ged. v. Schiller
Comp. v. B. A. Weber
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
Ged. v. A. H. Niemeyer
Comp. v. Franz
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
Ged. v. Matthisson
Comp. v. Wessely
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
Ged. nach Kramer
Comp. v. Vogler
6. Die Morgenröthe glühet (5)
Comp. v. F. H. Himmel
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
Ged. v. Herklots
Comp. v. Gossee
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
Comp. v. E. Grell
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
Ged. v. Herder
Comp. v. Hurka
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
Comp. v. C. D. Stegmann
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
Ged. v. Bürger
Comp. v. Joh. Schmidt
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
Ged. v. … 1778
Comp. v. C. F. Rungenhagen
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
Comp. v. Wollank

15. Die Flamme lodert, milder Schein
Ged. v. Matthisson [1788]

16.
neu:
Aus der Schöpfung [1798] v. J. Haydn.

Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,
Um Speise fleht dich Alles an.
Du öffnest deine Hand,
Gesättigt werden sie.

Du wendest ab dein Angesicht,
Da bebet Alles und erstarrt.
Du nimmst den Odem weg,
In Staub zerfallen sie.

Den Odem hauchst du wieder aus,
Und neues Leben sproßt hervor;
Verjüngt ist die Gestalt
Der Erd' an Reiz und Kraft.


17.
Zuerst von:
Johann Baptist Rousseau,
vertont von Carl Friedrich Zöllner
erschienen in:
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
Freitag, den 13. Oktober 1826,
unter dem Titel
Gebet am Palm-Sonntage

Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —

Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —

Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —

Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.

Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.

Comp.v. Gährich


18.
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
unter dem Titel: Mahnung
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er lebte von 1819-1885]

Mahnung

Vergiß ihn nicht,
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
Vergiß ihn nicht.

Vergiß dich nicht!
Hoch über jede Bürde
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Vergiß dich nicht!

Vergiß sie nicht,
Die liebend dich umfangen
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Vergiß sie nicht!

Vergiß es nicht!
Geweiht zu Gottes Bilde,
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Vergiß es nicht!

Comp. v. [Peter Joseph von] Lindpaintner

19.
Früher z. B. in:
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)

Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113

Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe

Ergebung

Ich gebe mich in Gottes Willen,
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Nach diesem geh' ich aus und ein.

Ich kenne meines Gottes Willen,
Daß er nichts Böses wollen kann,
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
Und führt mich eine rauhe Bahn.
Doch macht er Alles wieder gut,
Wenn man nur seinen Willen thut.

Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
Du Vater in der Ewigkeit,
Und mache mich vor allen Dingen
Durch deinen guten Geist bereit,
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
Was mir dein Wille vorgestellt.

Comp. v. Ed. Tauwitz


20.
Zuerst in:
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe


Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
Sie läßt in des Himmels Höhen
Sonnen auf- und untergehen,
Sie umfaßt den Erdenball!
Gottes Lieb' ist überall!
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
Weckt das Lied der Nachtigall!
Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
In der Welten Sphärenklänge
Stimmt mit seinem Lobgesange
Auch des Donners Wiederhall!
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
Stimmen Erde, Luft und Meere,
Und des Donners Wiederhall,]
Gottes Lieb' ist überall!
Weht um uns in milden Düften,
Trägt den Adler in den Lüften,
Sie bewacht des Sperlings Fall!
Gottes Lieb ist überall!

Comp, v. Lindpaintner.


21.
neu:

Preis, dir, Unendlicher,
Der du in ewiger
Klarheit die Welten regierest!
Gieb unsrer Brüderschaft,
Würdig zu handeln, Kraft,
Wenn du im Dunkeln sie führest!

Du, den das Weltall preist,
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Daß wir das Rechte nicht lassen,
Daß wir mit frohem Muth,
Streben zum höchsten Gut,
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!

Auf zu den Sternen blickt;
Wen banger Kummer drückt,
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Doch trägt er frei sein Herz,
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!

Vater der Menschen schau',
Gnädig auf unsern Bau,
Den wir heut wieder beginnen!
Ewig steht ja dein Wort!
Wahrheit und Licht ist dort!
Irdische Güter zerrinnen.

4. Teil: Andere Logen

Die

Auswahl von Freimaurer-Liedern:

mit Melodien. Stralsund 1818

beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
2.
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)

später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
mit der Angabe: Uvermann

Dir, aller Welten Meister,
Ertöne Preisgesang!
Du Vater aller Geister
Vernimm der Maurer Dank!
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
Für deine Huld, die mit uns war.

Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Der Menschheit uns zu weihen
Erwecke stets die Brust!
Ein immer warmes, reges Herz,
Erhalte uns für Brüder Schmerz!

Stets segne unser Streben
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Und laß uns nicht erheben
Auf rauher Bahn der Pflicht!
Führ uns an deiner Vaterhand
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.

Und in der letzen Stunde
Send‘ einen Genius
Der uns mit holdem Munde
Entbeut den Friedensgruß,
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.


In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
mit der Angabe: Eck,
1857 und 1869, 191-192,
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.


Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Zeugen des seltenen Festes zu sein.

Töne denn, froher Chor!
Tön‘ durch die Hallen!
Zu dir, o Herr! empor
Steig‘ unser Lallen!
Denn daß das Werk bestand,
Danken wir Deiner Hand.
Schirme auch ferner das heilige Band!


1832 mit drei zusätzlichen Strophen:

  • Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.



Wie strahlt voll Huld dein Blick,
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Seliger Meister!
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Im Reich' der Geister!
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
Auch dir, Verklärter! heut'
(Werde auch ihnen heut')
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!

Trennt gleich das Land der Ruh.
Dich (Sie) von dem Bunde,
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
In dieser Stunde:
„Wo freier Sinn sich regt,
Das Herz für Tugend schlägt,
Da werden göttliche Keime gepflegt."

„Nähret auch ferner treu
Heilige Triebe!
Und eure Stärke sei
Eintracht und Liebe!
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
Tod euch von hinnen drängt,
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"


In

Maurerischer Blüthenkranz

aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.

finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen

Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Gebet.

Choralgesang.
Allvater sende uns dein Licht
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
So wird uns fühlbar deine Nähe;
Dass, wie vor deinem Angesicht,
Dein Wille nur auch hier geschehe,
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.

Chor.
Preis dem allwaltenden,
Leben gestaltenden
Urquell des Lichts.
Heil, seinem Strahle Heil!
Dem hell entzündeten
Froh uns verkündeten,
Festlich begründeten'
Lichte sey Heil!
Dreyfaches Heil!

Rezitativ.
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.

Noch wankend war der Säule Schaft,
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Und innre Bangigkeit verhüllte
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.

Fünfstimmiger Gesang.
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Was treue Eintracht hier begründet
Wird heute froh der Welt verkündet,
Und froh versammelt' sich zum Feste,
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n

1ter Chor.
Dank't dem Herrn der Erden,
Der den rohen Stein,
Dass wir uns erfreu'n,
Liess zum Tempel werden,
Und der aus der Geister Land
Liebend uns sein Licht gesandt.

2ter Chor.
Dankt ihm, er gab Stärke,
Gab der Weisheit Muth,
Und das höchste Gut,
Schönheit unserm Werke;
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
Glänze dieses Heiligthum

Allgemeiner Chorgesang.
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Glänze dieses Heiligthum.

Wechselgesang.

1te Stimme.
So trete an der Weisheit Hand
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Denn sie allein macht stark und .weise
Sie ist der Geister Zauberband.
Nur sie soll unsern Bau verschönen
Und unser Werk mit Palmen krönen.

2te Stimme.
Sie wirket in des Maurers Brust
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Und seines Ziels in Gottes Bilde
Wird er sich nur durch sie bewusst.
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
Durch sie hält er die Welt umschlungen.

3te Stimme.
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Und ruft die Genien herbey,
Die in das Heiligthum uns führen
Wo Gottes Allmacht wir berühren.

Schlussgebeth.

Drey Stimmen.
Beschirme stets durch Deine Macht
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
Den Ruhm von deinem Tempel trage.

Allgemeiner Schlusschor.
Danket dem Meister der Erden
Danket dem Schöpfer der Macht,
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
Er diesen Tempel liess werden
Weihet zum Danke und Ruhm
Dem Höchsten dies Heiligthum.



Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Beym Schluss der Loge
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit

O Seligkeit!
Der ganze Himmel schaut
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In deiner Herrlichkeit.

Chor.
Lob, Ehr und Preis,
Dem Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In seiner Herrlichkeit.


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
1. Das Gebet

In Einem Glauben,
Einer Liebe kühnem Wagen,
Kann nur der Menschheit
Reichster Segensmorgen tagen!'

Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!

Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.

Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;

Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!

Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Die Gottesverehrung des Freimaurers
von Reinig [= Reuning]

Bereits in:
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes


Wesen, wie nenn' ich Dich,
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
Daß ich begreife Dich?

Daß ich erblicke Dich,
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
Daß ich auch finde Dich?

Daß ich auch finde Dich,
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
Gott! und verehre Dich?

Gott, ja, ich fühle Dich
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
Überall bist Du so nah' um mich,
Gott, ja, ich fühle Dich!

Gott, ja, ich fühle Dich
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
Vater, und preise Dich!

Vater, so nenn' ich Dich,
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
Gott, nur in Dir bin ich!

Gott, nur in Dir bin ich;
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
In Dir und nur durch Dich.

Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich begreife Dich!

Liebe, erwärme mich,
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
Ewige Liebe, erwärme mich,
Daß ich umfasse Dich!

Liebend umfasse Dich,
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
Alles in Allem, ich liebe Dich
Innig, und ehre Dich.

Wahrheit, durchglühe mich,
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
Und so entwürd'gen mich?

Hoffnung belebe mich,
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
Gott, und Natur auch Dich!


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Güte und Weisheit Gottes
5815

Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Wie gegen seine. Führung klagen,
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
So war's der Pfad zu meinem Glück!

Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
Und gut ist meines Gottes Plan!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Maurergebet in der freien Natur
5817

Du großes Wesen, Gott!
Den Alles laut erhebet,
Was durch Dein Allmachtswort
Auf dieser Erde lebet;
Dich preis't, was durch Dich ist,
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
Der Mensch, so wie der Wurm,
Der tief im Staube wühlt!

Erhebe Dich, mein Geist,
Damit ich Dank Dem lalle,
Durch dessen Ruf ich ward,
Und noch hienieden walle;
O, allvollkommner Gott,
O Gott voll Majestät,
Erhöre Du mein Lied,
Mein schwaches Dankgebet!

Du bist und warst schon längst
Vor Millionen Jahren,
Du warst, eh Etwas war,
Eh Deine Welten waren,
Eh Sonnen noch geglänzt
Mit mildem Strahlenschein,
Und Du, o Ewger, hörst
Auch nimmer auf, zu seyn.

Jahrhunderte vergehn
Gleich Wogen, die zerrinnen,
Jahrtausende entfliehn
Und andere beginnen;
Du bleibest, wie Du bist,
O Gott von Ewigkeit!
Vernimm den Preis, den Dir
Mein Herz voll Andacht weiht!

Es drehen Welten sich,
Es flammen Sternenheere,
Es grünet Wald und Flur
Allein zu Deiner Ehre!
Erhebt und preiset Ihn,
Ihn, dessen Allmachtsruf
Euch einst ins Leben rief;
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!

Dir danken, daß sie sind,
All' jene Millionen,
Die hier noch sind und dort
In jenen Höhen wohnen;
Es preiset Dich, was lebt,
Es danket Dir, was ist,
Daß Du, Allmächtiger,
Der große Schöpfer bist.

Du willst, es tobt ein Sturm;
Du willst, und Weste wehen;
O, Deine weise Macht
Kann nie der Mensch erspähen.
Du sprichst, und Tausende
Beginnen ihren Lauf;
Du sprichst, schon hören sie
Zu leben wieder auf!

Irr' ich auf Dein Gebot
In düstern Labyrinthen,
So lehrest Du mich bald
Den schönsten Ausweg finden.
Allvater, blick' ich hin
Auf Deinen großen Plan,
So staun' ich Dich, o Gott,
Du Gott der Weisheit, an!

Du bist mir Schutz und Trost,
Bist mir ein guter Vater,
Bist meine Zuflucht stets,
Und stets mein weiser Rather;
Mich führet Deine Hand
So väterlich allhier,
Vernimm aus meinem Mund
Den lauten Dank dafür!

Wie oft verzeihest Du,
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Nicht immer Dein Gebot
Zu meiner Richtschnur wähle!
Du leitest mich im Glück,
Du tröstest mich im Schmerz,
Wie danket Dir genug
Mein Dir ergebnes Herz?

Du schirmtest mich bisher
Mit Vaterhuld hienieden,
Du gabst mir wahre Ruh
Und wahren Seelenfrieden.
O, wende nie von mir
Dein wachend Antlitz ab,
Mich schütze Deine Hand
Bis an mein kühles Grab!

So oft ich auf der Bahn
Der heilgen Tugend wanke,
So halte mich zurück
Vom Laster der Gedanke,
Daß, was der Frevler auch
Zu bergen sich bemüht,
Daß dieß, Allwissender,
Dein forschend Auge sieht
 
Gib mir ein reines Herz,
Entfernt von niedern Ränken,
Und lehre Du mich stets,
So lang ich bin, bedenken,
Daß Dir, gerechter Gott,
Nur Tugend wohlgefällt,
Daß Du das Laster strafst
Dereinst in jener Welt.

Ja, leite Du mich hin
Durch dieses Erdenleben,
Dem schwarzen Laster feind,
Der Tugend stets ergeben;
Dann blick' ich ohne Furcht
Dem Tod ins Angesicht,
Wann einst am Ziel der Bahn
Mein sterbend Auge bricht!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Gebet

„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
Deiner Verehrung bewahren.

Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
und dadurch der sichtbare Tempelbau
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
Amen!"

Lieder zum Gebrauch

der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21

lehnt sich stark an die Sammlung an:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.

Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten


Es folgen:
9 Lob- und Danklieder: An Gott
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)


1.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816

2.
Großer Meister und Erhalter

3.
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version


4.
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
sehr stark abgewandelt, wie in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14

5.
Gesund und frohes Muthes

6.
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!

7.
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne

8.
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben

9.
Zuerst in:
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.


Urquell aller Formen, aller Kräfte,
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]

Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.

Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
Die Natur, doch Deine Menschen finden
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.


10.
An die Sonne
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre


Über 30 Jahre später enthält in

Lieder zum Gebrauch

der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8

die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
wobei nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
auch das Loblied an die Sonne ist entfallen;

dazu aus anderen Liedersammlungen:
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen

neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7

1.
Zuerst in;
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)

Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)


Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen
Sei ewig meine größte Pflicht;
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.

Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht versteh'n?
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
Gott soll ich über Alles lieben
Und meinen Nächsten gleich als mich.

Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81

Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen,
Sey ewig meine grösste Pflicht!
Der Herr hat meiner nie vergessen,
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.

Wer hat mich wundervoll bereitet?
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?

Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Für welches du erschaffen bist,
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Erkennen wirst, wie gut er ist.
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
Durch Gottes Güte sind sie dein;
Auch, darum musste Christus leiden,
Damit du könntest selig seyn.

Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht verstehn?
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
Vernunft und Schrift belehren mich:
Gott sollst du über alles lieben,
Und deinen Nächsten, so wie dich.

Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.

O Gott, lass deine Vaterliebe
Mir immerdar vor Augen seyn!
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
Und sie besieg' im bangen Herzen
Die Furcht des letzten Augenblicks!


2.
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
O du Heiliger, Allbarmherziger

Vertont von Konrad Kocher

O, Du Heiliger,
Großer und mächtiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Laß uns Dir nahen,
Segen empfahen,
Hilf uns, hilf uns, o Vater!

O allliebender
Weiser und gütiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Send' Deine Klarheit,
Führ' uns zur Wahrheit,
Hilf uns, leit' uns, o Vater!


6.
Zuerst in:
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)

Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!

Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Die die Natur Dir aufgestellt!
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!


7.
neu:

Herr der Welten, mit Vertrauen
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Sende von des Himmels Auen
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
Segne was wir hier vollbringen,
Alles Gute laß gelingen,
Was wir geistig hier erbau'n
Laß uns einst vollendet schau'n!

Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
Nicht allein in diesen Hallen,
Nein, im ganzen Erdenwallen
Laß, was geistig wir erbau'n,
Schöner sich vollendet schau'n!

Auswahl von Liedern

für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19


1. Kapitel
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)

1. (v. Nostiz u. J.)
Auch In.
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15


Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]
Mächtig ist dein Reich;
Laß die Baue unvergänglich
Seyn, dir gleich!

Was dein Reich vermehrt hienieden,
Bleib uns Ziel hinfort;
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Hier und dort!

Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Einzig von dir ab,
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Maurern gab.

Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Unsre Zuversicht;
Denn in deinem Lichte schauen
Wir das Licht!


2. Großer Meister, dessen Allmacht

3. (Fink)
Zuerst in:
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.

Später in:
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen

Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)


Dem Ew’gen unsre Lieder!
Was auch das Herz bewegt,
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Dem, der die Welten trägt!
Er läßt wohl Blätter sterben
Und Sonnen sich verglühn;
Doch keins läßt er verderben,
Neu soll es auferblühn.

Wenn Winterstürme schrecken,
Und starrer Frost gebeut,
Läßt er die Erde decken
Mit einem weißen Kleid.
Und unter warmer Hülle,
Gleichwie im Mutterschooß,
Da schläft in tiefer Stille
Sich Gras und Blüthe groß.

Und ist der Mai erschienen,
Dann bricht so frisch hervor,
Mit jungen Unschuldsmienen,
Ein zahllos Lebenschor;
Das ruft in tausend Freuden
Uns tief zum Herzen ein:
„Was zagst du doch im Leiden?
Gott muß die Liebe seyn!“


4.
Richter freigeschaffner Geister

5.

Vater unser, der du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


6. (Blumauer)
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:

Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72


Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:

O dann hemme unsern Bau, verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Weg vom segenlosen Werke ziehn!

Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
Und der Tugend eine Freistatt baun:

O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!


Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:

Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;

Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!

Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Und der Tugend eine Freistatt baun;

Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Daß der Weg durchs Leben ebener,
Minder mühsam seine Pfade werden,
Und der schroffen Steine weniger;

Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
Daß wir Gutes in der Welt gethan;

O, so gieb Allvater unserm Bunde
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
Freude, Glück und Seegen streun.



7.
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
unter dem Titel: An die Weisheit
(hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert)


8. Ewige Wahrheit
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen



11. (Hohlfeldt)
Auch in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266

Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Sind sie gewoben!
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
Droben ist Klarheit.

Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
Himmlische Liebe!“

Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Droben zum Frieden.


12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen


13. (Gerhard)
Zuerst in:
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
[Wilhelm Gerhard, 1816]

Auch in:
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69

Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Dem Herrn der Welt gesungen!
Er thronet hoch im Himmelsblau
Und lächelt Segen auf den Bau;
Gebt unserm Gott die Ehre!

Wir messen, machen Riß und Plan,
Ziehn Linien und Kreise
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Und halten uns für Weise;
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Vor einem Strahle eines Lichts;
Gott ist die ew'ge Weisheit.

Und legen wir den Gründungsstein,
Von Meisterhand behauen,
Fest in der Erde Schooß hinein
Und fangen an zu bauen,
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Gott ist allein die Stärke.

Und endlich tünchen wir das Haus
Und schmücken Saal und Zimmer
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
In bunter Farben Schimmer;
Doch nur von oben strahlt das Licht,
In welchem sich die Farbe bricht;
Gott ist der Schönheit Quelle.

So laßt uns denn den großen Gott,
Den gütigen, den weisen,
Den mächtigen und starken Gott,
Mit frommen Herzen preisen!
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
Dem Herrn allein die Ehre!


14.

Etwas anders bereits in:
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
mit der Angabe: Overbeck
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
mit der Angabe: Overbek.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.

1787 erschien in Leipzig
 Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider

Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,
Hat Dunkelheit und Licht;
Geht auch die Sonne nieder,
Auf immer geht sie nicht.
Nur kurze Frist der Mühe,
Nur eine kurze Nacht,
Dann ist in stiller Frühe
Der neue Strahl erwacht.

Mit kindlichem Gemüthe
Giebt sich der Pilger hin
Und harrt auf dessen Güte,
Der sorgt vom Anbeginn,
Der diese Zeiten wendet
Und auf das Beßre lenkt
Und Menschenleiden endet
Und Engelfreuden schenkt.

O selig, wer die Quelle
Der süßen Hoffnung fand;
Ihm wird die Seele helle,
Und jeder Trost verwandt!
Das ist des Pilgers Segen:
Ein Herz voll Zuversicht
Auf allen seinen Wegen,
Gestärkt von Gottes Licht.


15. (Mahlmann)
Zuerst:
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890

bereits in:
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
unter dem Titel: Lied
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
unter dem Titel: Nachtlied


Hoch empor am Himmelsbogen
Sind die Sterne aufgezogen;
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Ist in Sternen aufgezogen!]
Welch ein heilig stilles Chor!
Daß das Herz dir größer werde,
Blicke von der kleinen Erde
Zu dem ew‘gen Glanz empor!

Kannst du noch dein Auge senken,
Deines armen Lebens denken,
Und was irdisch dich betrübt?
Der den Flammenkranz gewunden,
Hat dich seiner werth gefunden,
Ist ein Vater, der dich liebt.

Aus der Sterne Millionen,
Aus den glanzerfüllten Zonen
Hat er seinen Thron erbaut.
Seiner Welten lichte Heere,
Seiner Sonnen Flammenmeere
Wandeln, wo sein Auge schaut.

Seine Liebe spricht den Segen,
Daß auf ihren ew'gen Wegen
Nie sein Auge sie vergißt!
Allem Daseyn, allem Leben
Hat er diesen Trost gegeben;
Halleluja, daß du bist!



16.
Zuerst:
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
unter dem Titel: Nacht-Feier
bereits in:
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)

Nächtlich grauts am Himmelsbogen,
Langsam steigt die Nacht empor,
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
Langsam steigt der Mond empor,]
Und es kommt der Sterne Chor
Ruhig, feierlich gezogen.
Einer Festversammlung gleich,
Glanzumflossen, auserwählet,
Lagern Schaaren, ungezählt,
Rings sich um das dunkle Reich.

Hört ihrs flüstern? – Welten halten
In des großen Domes Pracht
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Laßt auch uns die Hände falten!
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
Einen Gott der Mensch im Staube;
Andachttrunken tritt der Glaube
Vor des Weltalls Hochaltar.

Vater, laß in diesem Laute
Muth mich finden, wenn ich stumm
Stehe in dem Heiligthum,
Das der Allmacht Hand erbaute!
Zagend fall ich an dein Herz,
Denkend mit betrübter Seele
Meiner Mängel, meiner Fehle,
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].

Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Vater, deinem Kinde an!
Ferne von der dunkeln Bahn
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
Weithin reicht des Wahnes Macht,
Leicht bethört sind unsere Sinne;
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
Was ich nicht mit dir bedacht!

Laß mich, in der Liebe bleiben,
Daß du ewig mit mir seyst!
Gieb mir deinen reinen Geist!
Laß mich gute Früchte treiben!
Wahre, daß durch meine Schuld
Keines Bruders Thräne fließe;
Daß ich eher alles misse,
Als Erbarmen und Geduld!

Dunkle Klippen hat das Leben,
Viele Pilger ziehn hinaus;
Laß sie nach dem Vaterhaus
Sicher und beharrlich streben!
Und wo Einer, fortgerafft
Von der Macht empörter Wogen,
Hin zur Tiefe wird gezogen,
Halte ihn mit deiner Kraft!

Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Send‘ ihm deinen Engel zu,
Denn zum Leben hast ja du
Alle liebend auserkohren.
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
Wenn er weinend nach dir langet;
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
Deinen Odem ihn umwehn!

Allen, Allen Licht und Liebe!
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
Gieb Gewährung, Vater, mir,
Daß sich unsers Herzens Triebe
Freudig richten auf zu dir!
Und wenn einst mein Auge bricht,
Laß mich einen Engel werden,
Der Verirrte von der Erden
Rettend führe hin zum Licht!

[1826:
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Allen, Allen Licht und Liebe!
Lenke ihres Herzens Triebe
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
Mit den Deinen mich verbinden,
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]

1824 und 1841 neue Strophe:
Großer Vater, laß die Kette,
Die wir schlingen, reißen nie!
Schütze, Heiliger, errette
In des Lebens Stürmen siel
Laß in Bruderlieb und Treu
Fest uns bei einander stehen,
Laß auf dich allein uns sehen,
Stehe du uns mächtig bei!


17.
Zuerst:
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
mit der Angabe: Cramer
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)

Gott grenzenlos,
Undenkbar groß,
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
Schon sehn wir hier
So viel von ihr,
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.

Durchflög ich gleich
Ihr [1804: dein] weites Reich
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
Doch nicht den Ort,
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.

Was du erschufst,
Was du jetzt ruft
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
Herr, du bist groß,
Und grenzenlos
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!

[1769 und 1804:
Was du erschufst,
was du jetzt ruft
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
Doch wolltest du
noch mehr dazu
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]



18.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
unter dem Titel:
Die Stufenleiter in der Schöpfung
Psalm 104, 1-35

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17


Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,
Als für den Staub;
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
Nie Todes-Raub!

Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
Die Ewigkeit;
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
Strahlt Göttlichkeit.

Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
Aus dunkler Nacht
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
In Gottes Pracht.

Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
Der Halm der Flur
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
Sind Stufen nur.
 
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
In Hoheit schon
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
Zu Gottes Thron! –

 
19.
Zuerst:
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
1. Petrt 4, 10

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18


Nicht um Reichthum, nicht um Ehre
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!

Weisheit nur, dich zu erkennen,
Gieb mir und ein frommes Herz,
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
Das dich kindlich Vater nennen
Darf in Freuden und im Schmerz!
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]

Kraft und Muth in bangen Stunden,
Demuth in des Glückes Schooß,
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
Wer dies hat, ist reich und groß!

[1804:
Kraft und Muth und Herzensfreude,
andern Menschen wohlzuthun;
Trost und Stärke, wann ich leide,
Vater, still in dir zu ruhn;]


20.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
unter dem Titel:
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
Sirach 11, 20-23.

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
unter dem selben Titel

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19


Ueberall vertrau dem Herrn;
Nie ist seine Gnade fern,
In der freudenreichen Zeit
Wie in Widerwärtigkeit!

Geh, erfülle deine Pflicht,
Kümmre dich um Andres nicht;
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
Gott hat seines auch gethan.

Im Berufe fromm und treu,
Frage nicht, was besser sey;
Gieb du dem Berufe Werth,
Dann wirst du durch ihn geehrt!

Geht es auch nicht, wie es soll,
Aermlich oft und sorgenvoll:
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
Gottes Leitung ist dabei.

Blick auf Gott und handle recht,
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
Reines Herz und froher Muth
Geht wohl über Gold und Gut.

Liederbuch des Logenbundes

im Königreiche Hannover. 1835, 1-10

enthält im Kapitel
I. Andacht

4 Gebete und
4 „Preis und Dank“

1. Gebet
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t

3. Herr, erfülle uns mit Weisheit

4.
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
unter dem Titel: An die Weisheit
mit variierenden Eingangszeilen
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
(Strophen 15-19)



2. Preis und Dank

5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben

Gesänge für Brüder Freimaurer.

Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7


I. Eröffnung der Arbeitsloge

1.
neu:

Meister, der das Weltall schuf,
Dessen Größe uns die Sterne
Laut verkünden aus der Ferne,
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!

Schenke unserm Werk' Gedeihn:
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
Laß den Tempel, den wir bauen,
Uns ein Bau der Tugend sein!

Müller

2.
neu:

Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.

Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.

Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.

Müller

II. Schluß der Arbeitsloge

3.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,

4.
neu:

Du, dessen Arm durch blaue Lüfte
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
Den über Wolken hoch erhoben
Die wandelnden Gestirne loben
Und feiern Deiner Liebe Fest!

Erhab'ner Meister unsers Bundes!
O, nicht der bloße Dank des Mundes
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
Die Liebe durch die That zu geben,
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.

Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
Stets heilig sei uns diese Lehre;
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
So zollt der Maurer seinen Dank.

Singt in dem Vaterland' der Palmen
Dir heut' kein König seine Psalmen
In der Begeist‘rung Adlerftug,
So tönt sie unser Herz noch wieder
Die Melodie der heilgen Lieder,
Zu welchen er die Harfe schlug.

Dein Name klang im Heiligthume,
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
Auf Libanon die Ceder fiel.
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.

Sein Grund umringt die ganze Erde,
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
Zum ersten Tempel Dir erstand;
Und eine dichtre Kette schlingen
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
Als guter Menschen Herz und Hand.

Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
Daß würdig dieser Kette Glieder
Des Platzes, den sie füllen, sein;
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
Doch nie durch Laster es entweihn.

Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
Im Tempel Säul' an Säule stand:
So wollen wir in diesem Leben
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!

Geitel

5.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


III. Eröffnung der Tafelloge

7.
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!


IV. Schluß der Tafelloge

8.
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht

An anderen Stellen nachgedruckt sind:
39.
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
53.
Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)

Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5

Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
in der Eingangsrubrik:
Dank und Demuth vor Gott

1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)


An späteren Stellen:
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)


Gesangbuch für Freimaurer.

Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk. Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15

12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17

Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
und drei Lieder hinzugefügt:
Kerzenlied (3)
Meisterloge (15)
Bei Eröffnung der Loge (19)


Kapitel:
Z. V. D. H. B. A. W.
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)


1. Gebet
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813

Vater, wir rufen dich,
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
Vater der Liebe, wir rufen dich!
laß uns verehren dich!

Laß uns verehren dich,
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
Quelle der Weisheit, verehren dich!
Gottheit, wir ahnen dich!

Gottheit, wir ahnen dich,
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
Vater, und lieben dich!


2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)
Wesen, wie nenn‘ ich dich,

Reinling [1909: Reuning]


erst nach 1853:
Kerzenlied
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)

M. v. St.:
„Weisheit leite unsern Bau.“

Chor:
Meister, Urewiger!
Führ‘ uns mit Weisheit
auf all‘ unsern Wegen,
Zum Bau des Tempels –
Der Menschheit zum Segen!
Meister Urewiger,
vom Himmel schau,
Weisheit schenk‘ unserm Bau.

I. Aufs.
„Schönheit ziere ihn.“

Chor.
Meister, Allgütiger!
Öffne die Herzen
Laß Schönheit uns blicken.
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
Meister, Allgütiger,
hier stehen wir,
Gib ihm der Schönheit Zier.

II. Aufs.
„Stärke führe ihn aus.“

Chor.
Meister, Allmächtiger!
Gib uns zum Bau
Deines Tempels die Stärke;
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
Meister, Allmächt’ger,
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.


3. Gebet
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
Richter freigeschaffner Geister,

4. Gebet
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

5. Gebet
Mus. v. C. M. von Weber
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]

Auch in:
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
unter dem Titel: Maurergebet

Meister, Unendlicher!
Meister Allgütiger!
Lenke zu dir unsere Schritte!
Herr, laß auf unserm Tun
Stets deine Gnade ruhn!
Vater, erhör‘ unsre Bitte!

Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
Laß uns dein göttlich Wort
segnend auf Erden verbreiten!
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
laß uns für Menschenwohl,
laß für die Wahrheit uns streiten!

O laß uns streiten, Gott!
wie auch die Nacht uns droht;
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
einst unser Auge bricht,
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.



6. Schlußgebet (in der Kette)
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut


7. Gebet
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
Text: Ridel [1909: Riedel]
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
(nur die ersten zwei Strophen)


8. Bei Eröffnung der Loge.
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
Steig in dieser Feierstunde


9. Gebet
(nach voriger Melodie)
Vater! laß im Licht uns wandeln,


10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
Großer Meister, überschwenglich mächtig,


11. Bei Eröffnung der Loge
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
Br. Bechstein [1836]

Heil dem Osten, wo es taget,
wo die erste Flamme glüht;
wo der Morgenstern im Aether,
eine Blume Gottes, blüht!

Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
wo die erste Röte scheint;
wo der Himmel Perlenthränen
auf die Erde niederweint!

Heil dem Osten, wo es leuchtet,
wo die Sonne stolz sich hebt,
und ein Stern nun über'm Sterne
dieser kleinen Erde schwebt!

Tag und Flamme, Stern und Röte,
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
mit dem Gruß des großen Bundes,
der im Lichte strebt und sprießt!


12. Loblied
Mel von Carl Gläser.

Zuerst in:
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)


Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!

Jubel ertönet von lachenden Fluren,
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!

Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
seine Geschöpfe verlässet er nie!
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.

Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet] ihm gern!
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!


Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:

1909: Lobgesang
Mus
L. Erk. †1883.
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
]
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].

siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490

Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
(Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:)

Lobe den Herren, o meine Seele!
Ich will ihn loben bis in den Tod;
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
will ich lobsingen meinem Gott.
Der Leib und Seel gegeben hat,
werde gepriesen früh und spat!
werde gepriesen früh und spat!

Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
und was darinnen ist, gemacht.
Alles muß treulich erfüllet werden,
was er uns einmal zugedacht.
Er ist der Herrscher aller Welt,
welcher uns ewig Glauben hält.
welcher uns ewig Glauben hält.



13. Bei Eröffnung der Loge.
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
reinste Quelle des Lichtes!
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
Herr, dein Geist erfülle uns!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
ew’ges Urbild des Edlen!
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
Zu dir lenke Geist und Herz!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
Send‘ uns Stärke der Seele!
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
rüste uns mit deiner Kraft!


14. Danklied
Nach Herm. Gottfr. Demme

Zuerst in:
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
unter dem Titel: Danklied
Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert


Preiset mit feurigem Danke den Herrn!
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.

Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
Töne der Lust und des Jubels erklangen.

Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.

Menschen! euch gab er den denkenden Geist,
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.

Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
preiset den Vater; er segnet so gern!
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
Segen und Freude verbreitet auf Erden!


erst nach 1853:
1909: Meisterloge
Mel. von H. L. Haßler. 1601
Vierstimmig von L. Erk.

Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 (leicht verändert)


15. Zum Lobe Gottes.
Mel. von Ambrosch II.
Gerhard [1909: W. Gerhard]
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
von Bruderlieb‘ umschlungen


16. Lobgesang
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
Fulda

Bereits in:
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
Auch in:
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
unter dem Titel: Lob Gottes


Lobt den Herrn! der Welten Meister
waltet ewig nah‘ und fern.
Singet ihm! dem Geist der Geister
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]


Lobt den Herrn! vereinigt loben
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
Singet ihm! er werd' erhoben
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!

Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
hört der gute Vater gern.
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
gönnet uns der Vater gern,
Singet ihm! er führt durch Leiden
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
führert durch des Lebens Leiden
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
Singet ihm, wenn früh die Sonne
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
[1840: und wann früh die Morgensonne
Euch erwecket, lobt den Herrn!]



17. Danklied
Carl Schulz. 1810.
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810

siehe z. B.:
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
unter dem Titel: Danklied
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
unter dem Titel: Danklied


Danket dem Herrn!
Wir danken dem Herrn,
denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.

Lobet den Herrn!
Ja, lobe den Herrn
auch meine Seele;
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!

Sein ist die Macht!
Allmächtig ist Gott;
sein Thun ist weise,
und seine Huld wird jeden Morgen neu.

Groß ist der Herr!
Ja groß ist der Herr;
sein Nam‘ ist heilig,
und alle Welt ist seiner Ehre voll.

Anbetung ihm!
Anbetung dem Herrn;
mit hoher Ehrfurcht
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!

Lobsinget ihm!
Wir lobsingen ihm
in frohen Chören,
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.


erst nach 1853:
1909: Bei Eröffnung der Loge
Mel. Nr. 8. „God save the King“.

Bereits in:
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
mit einer 4. Strophe

Oeffnet die Pforten weit,
Dass sich voll Herzlichkeit
Brüder uns nah'n!
Und als der Treue Pfand
Bietet die Bruderhand
Zu heil'ger Kette Band
Den Freunden an!

Auf, tritt in Festverein
Dreimal willkommen ein,
Du theure Schaar!
Wer auf dem Erdenrund'
Treu blieb dem Maurerbund',
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.

Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.

Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!


***

Liederbuch für Freimaurer“, nach 1952


In:
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
eröffnet das Kapitel
I. Dem Allmächtigen

mit vier klassischen Kirchenliedern:
Großer Gott, wir loben dich
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott

Es folgen:
Vater, freigeschaff’ner Geister

und zwei neue Lieder:
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)

Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)

Siehe auch

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