Adam Kadmon

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Adam Kadmon

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

in der Kabbala die erste Ausstrahlung Gottes, der himmlisch-astrale Urmensch, der Inbegriff der Zephirot, gewissermaßen ein Vorversuch Gottes vor Schaffung des Menschen. Reuchlin sieht ihn im Logos des Johannes-Evangeliums verkörpert. Daher auch in Rosenkreuzerschriften.

Adam Kadmon bei Friedrich Mossdorf

Quelle: Enzyklopädie der Freimaurerei von Friedrich Mossdorf, Bd.1, Brockhaus, 1822, S. 59

Das ganze System ist das dargestellte Bild eines Baums, dessen Wurzeln Ensoph (das Unendliche), der Stamm Adam Kadmon (Adam der Erstgeborne) und die aus ihm hervorragenden zehn Aeste die Sephiroth (Lichtquellen) genannt werden.

Adam Kadmon bei DR. ALBERT STOCKL

Quelle: Geschichte der Philosphie des Mittelalters von Prof. Dr. Albert Stockl, Bd. 2, Verlag Franz Kirchheim, Mainz 1865, S. 235

Das erste nun, was nach dieser Concentration des Urlichtes in sich selbst und durch dieselbe bedingt, aus dem Ainsoph hervorging, ist der Urmensch, der Adam Kadmon. ...

So ist denn der Adam Kadmon der wahre Sohn Gottes, und als solcher der lebendige Typus und das auswirkende Agens aller Creatürlichkeit. Die schiedliche Zeugung des Sohnes ist die erste urbildliche Menschwerdung Gottes zur Hervorbringung der Schöpfung. Das Unbestimmte geht in Adam Kadmon heraus zur idealen Bestimmtheit, ohne doch sich selbst zu theilen, oder seine Einheit zu verlieren. Gott wird Mensch.

Der "Urmensch" in der Zikelcorrespondenz, 1877

Quelle: „Zirkelcorrespondenz unter den Johannis-Logenmeistern der Grossen Landesloge der Freimaurer von Deutschland, Band 6“, 1877 https://books.google.de/books?id=OT7cZTSJ268C&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false

(Alte Rechtschreibung bitte nicht korrigieren)

Licht und Finsterniss sind demnach zu einem Theile schon vermischt. Die physischen und moralischen Wirkungen dieser Vermischung der genannten Elemente auf die, kurz nach Vollendung des Kampfes geschaffene Welt deutet Mani an, wenn er sagt: dass alles, was sich im Menschenleben und in der Gegenwart an Erquickung des animalischen Lebens und der Seele, an Erwärmenden und Erleuchtendem, an Klarheit, Schönheit, Reinheit, kurzum an Angenehmem und Gutem findet, als vom Licht herrührend zu betrachten sei; alles Verderbliche und Schädliche dagegen, alles Beängstigende, Verletzende und Unreine, alles Versengende, Erstickende und Verderbende, mit einem Worte, alles Böse komme unter dem Bilde der Finsterniss zur Erscheinung. Aus dieser Mischung nun lässt Gott ... den "Baumeister der Welt", als vollkommenes Kunstwerk die sichtbare gegenwärtige Welt bilden, damit die gefangenen Lichttheile erst nach und nach erstarken und sich von der Materie losreissen könnten. Zur weiteren Förderung des Läuterungsprozesses schuf der Demiurg Sonne und Mond, um, was auf der Welt von Licht wäre, an der Säule des Lobpreises auszuscheiden, und "es steigt das so ausgeschiedene Licht zugleich mit den sich emporschwingenden Lobpreisungen, Hymnen, dem reinen Wort und den frommen Werken in die Höhe." Sonne und Mond sind die "Lichtschiffe" welche die gereinigten Seelen ins himmlische Vaterland, zum obersten reinsten Licht zurückführen.

Dem entgegen schafft der Fürst der Finsterniss zur Sicherung seines Besitzes aus dem ihm noch verbliebenen Reste jener Mischung das erste Menchenpaar, Adam und Eva, nach seinem eigenen und dem Bilde des Urmenschen. Nur so glaubt er die von der Materie sich losringenden Lichtkräfte, welche Sonne und Mond mächtig an sich ziehen, festhalten zu können. Wohnen daher in der Brust des Menschen, bei dessen Bildung sich die Dämonen der Gewaltthätigkeit, Habgier, der Sinnenlust und Sünde wirksam zeigen, zwei Seelen, eine gute und eine böse, so muss sich in ihm, dem Mikrokosmos, der Welt im Kleinen, jener Kampf der beiden Grundwesen im Makrokosmos reflectieren.

Als die höchsten Lichtwesen das Licht Gottes in den Geschöpfen der Finsterniss gefangen ... sahen, sandten Sie Isa, "Jesus", der zu unterscheiden ist von dem "Jesus patibilis", mit dem Auftrag zu Adam, "ihm die Erkenntnis und die Gerechtigkeit zu offenbaren." Er lehrte Adam die Gnosis, d. h. die Unterscheidung des Guten und des Bösen, das Paradieses und der Hölle, der ewigen Seeligkeit und der ewigen Verdammnis, und rettete ihn so vor den bösen Dämonen, während Eva dem Einfluss des Bösen, dem Reiche der Finsterniss verfiel.

Siehe auch

Der archetypische Mensch, der Adam Kadmon der Kabbala, ist das eigentliche Produkt der Schöpfung und deckt sich mit dem griechisch-gnostischen Begriff des Logos. Pasquallys Lehre zeigt auch deutlich sexuelle Züge: der Mensch war ursprünglich androgyn, die Anziehung der Geschlechter ist ein Suchen nach dem verlorenen Einssein und der Phallus ist das Symbol der göttlichen Macht im Menschen. Ein weiteres Charakteristikum von Pasquallys Lehre besteht in der symbolischen Auffassung der Zahlen und Namen, der Zahlen und Namenmystik.

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