Friedrich August von Rutowski
Rutowsky, Friedrich August
Quelle: Lennhoff, Posner, Binder von 1932
Graf v., natürlicher Sohn des Königs August des Starken von Polen, Kurfürsten von Sachsen * 1702, † 1764, kursächsischer Generalfeldmarschall und Gouverneur von Dresden, begründete 1738 die Loge "Aux trois Aigles blancs" (nach dem polnischen weißen Adler ! ) in Dresden und wurde dadurch der Begründer der Freimaurerei in Sachsen.
Er selbst war Meister vom Stuhl und wurde, nach dem aus der Loge weitere Bauhütten hervorgegangen waren ("Aux trois Glaives d'Or", "Aux trois Cygnes"), am Johannisfest 1741 zum Großmeister des Distrikts Obersachsen gewählt.
Während des österreichischen Erbfolgekrieges war er Gouverneur des besetzten Prag und stand hier mit böhmischen Freimaurern in Verbindung. Die Geschichte der Freimaurerei in Böhmen ist in ihren Anfängen ziemlich ungeklärt.
Es besteht die Möglichkeit, daß es Rutowsky war, der auf die ersten Logengründungen in Prag bestimmenden Einfluß nahm. Daß er die Anregung zur Bildung von Logen, z.b. der "Sincérité" in Leitmeritz, gab, steht fest.
Ergänzung
Am 1. Mai, 17. oder 19. Juni 1702 als unehelicher Sohn in Warschau von der Tscherkessin Fatima, die später geadelt wurde und Marie Aurora Spiegel hiess geboren. Im Jahr 1724 bestätigte August der Starke seine Vaterschaft und machte ihn zum Grafen von Rutowski, was im Deutschen von der Raute bedeutet, in Anlehnung an die sächsische Raute. Er wurde in seiner Jugend zuerst in Warschau und Lemberg später in Paris erzogen (verblieb dort bis 1722)und kam nachdem er erwachsen wurde nach Turin und wurde dort Offizier. Nach einem Duell im Jahre 1726 zwischen Rutowski und dem Grafen Vitzthum, bei dem Vitzthum starb, musste er den sardinischen Hof in Turin verlassen.
Er führte auf den Befehl seines Vaters den Ritterorden des polnischen weißen Adlers und kommandierte ein Regiment. Bereits damals bekam er 500 Taler aus der sächsischen Staatsschatulle auf Anweisung des Königs.
1745 tobte der zweite Schlesische Krieg (österreichischer Erbfolgekrieg) in dem Kursachsen und Österreich sich Preussen gegenüber sah. Die Kriegsparteien lagerten vor den Toren Dresdens und so kam es am 15. Dezember 1745 zur Schlacht bei Kesselsdorf, wobei Rutowski die kursächsisch-österreichischen Truppen mit 32.000 Mann und 32 Geschützen befehligte, die Dresden beschützen sollten, während der "Alte Dessauer", Leopold I., Fürst von Anhalt-Dessau die preussischen Truppen mit 30.000 Mann und 33 Geschützen anführte. Die preussischen Truppen und der Alte Dessauer waren erfolgreich und so marschierten die Truppen in Dresden ein. Am 18. Dezember ritt bereits Friedrich der II. durch das Stadttor.
Diese Niederlage wurde Rutowski angelastet und nie untersucht. Deshalb zog er sich in das Schloss Pillnitz zurück.
Er starb am 16. März 1764 (Datum nicht belegt) in Schloss Pillnitz damals bei Dresden. Sein Leichnam wurde im Kloster Marienstern begraben.
Quellen
- Karl-Dieter Holz, Freimaurer-Lesebuch.de;
- C. Lenning Encyclopädie der Freimaurerei;
- "Aus vier Jahrhunderten: Mittheilungen aus dem Haupt-Staatsarchive ...:" Band 2 - Seite 186,
- Festschrift zum Jubiläum des150jährigen Bestehens der Loge "Zu den drei Schwertern und Asträa zur grünenden Raute" 1890)