Loge zu den drei Sternen im Odenwald

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Geschichtlicher Abriß zur Loge "zu den drei Sternen im Odenwald"

Kurzgeschichtlicher Abriß


Erste Hinweise auf freimaurerisches Leben im Odenwald lassen sich schon im frühen 19. Jahrhundert nachweisen. Jedoch waren die Brüder Mitglieder bei Logen im weiteren Umkreis. Das Verbot der Freimaurerei durch die Nationalsozialisten im Jahre 1935, Enteignung und Krieg konnten aber die Ideale der Freimaurerei nicht zum Erlöschen bringen.

Noch immer gilt die Feststellung unseres Freimaurerbruders Gotthold E. Lessing in seiner Schrift „Ernst und Falk“, wo es heißt:

„Die Freimaurerei ist nichts Willkürliches, nichts Entbehrliches:sondern etwas Notwendiges, das in dem Wesen des Menschen und der bürgerlichen Gesellschaft gegründet ist.“

Schon im Jahre 1946 regte sich in Erbach wieder erstes freimaurerisches Leben. Brüder Freimaurer, die durch den 2. Weltkrieg und Vertreibung in den Odenwald gekommen waren, fassten den Entschluß das freimaurerische Leben im Kreis Erbach wieder aufleben zu lassen. Der Chef der amerikanischen Militärregierung im Kreis Erbach, Captain Ray Didlo, erteilte am 26. August 1946 neun Brüdern die Erlaubnis, sich in Erbach wieder freimaurerisch zu betätigen. Das so entstandene freimaurerische Kränzchen "Zu den drei Sternen" arbeitete unter dem Protektorat der Darmstädter Freimaurerloge "Johannes der Evangelist zur Eintracht“. Bereits am 18. September 1948 wurde das Kränzchen zur eigenständigen Loge erhoben.

Als Vorbild für das Bijou diente das Wappen der Erbacher Grafen. Das Adelsgeschlecht der Grafen von Erbach war fast 1000 Jahre lang bis 1806 der maßgebliche und bedeutsamste Kulturträger im südlichen Odenwald.

Später wurde der Logenname „Zu den drei Sternen im Odenwald“ erweitert, zumal auch die Brüder ihren ständigen Tagungsort ins benachbarte Michelstadt verlegten.

Bei einem Empfang des Odenwaldkreises für seinen Partnerkreis Central Region (Schottland) im Jahre 1977 stellte ein Bruder unserer Loge zu seiner Überraschung fest, daß sich unter den schottischen Parlamentsvertretern fünf Freimaurer befanden. Mit den schottischen Brüdern wurde vereinbart, einen Freundschaftsabend anläßlich unseres 30. Stiftungsfestes abzuhalten und so eine Partnerschaft mit einer schottischen Loge zu gründen. Diese Partnerschaft besteht nun schon über 25 Jahre und wird durch zweijährige Treffen abwechselnd in Schottland und Deutschland weiter ausgebaut.

1979 starteten zehn Brüder mit ihren Frauen zum ersten Gegenbesuch der schottischen Loge „Ancient Brazen, No. 17" nach Linlithgow. Die Besucher aus dem Odenwald genossen nicht nur die herzliche Gastfreundschaft in den Familien unserer schottischen Brüder, sondern auch bei mehreren Ausflügen die Schönheiten des schottischen Hochlandes.

Das Logenleben gedieh und die brüderlichen Kontakte zu den Nachbarlogen in Hessen, Bayern und Baden-Württemberg wurden immer mehr ausgebaut. Aber nicht nur im näheren Umkreis, sondern auch bis nach Wien, Freiburg, Idar-Oberstein und Bad Kreuznach führten freundschaftliche Verbindungen. Im Jahre 1984 konnte die Loge endlich das erste Stockwerk im Haus Obere Pfarrgasse 26 in Michelstadt beziehen und als dauernde Heimstatt einrichten. Das Gebäude stammt aus dem 16. Jahrhundert und bietet den Brüdern seither eine attraktive und gemütliche Heimstatt.

Viel persönlichen Einsatz erforderte im Jahr 1990 nach der Wiedervereinigung Deutschlands der Aufbau und die Reaktivierung der Chemnitzer Loge "Zur Harmonie", an der sich fünf Michelstädter Brüder über Jahre hinweg aktiv beteiligten. Gerade diese Loge wollten wir wieder zum Leben erwecken, weil der Vater eines unserer Brüder miterleben musste, wie die Nazis 1935 dort das freimaurerische Licht löschten.