Rezension: Charles Hummel - Pythagoras und die Meister von Chartres
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Charles Hummel - Pythagoras und die Meister von Chartres
Rezension von Triangle
Das kleine Buch von Charles Hummel erklärt und beschreibt die Spuren der Pythagoräer in der Kathedrale von Chartres und versucht zu erklären, welche Bedeutung ihr Erbe innerhalb des Bauwerks haben.
Warum prägt ein Heide die christliche Baukunst?
Die Kernfrage lautet: Wie wurde ein heidnischer Philosoph (Pythagoras) so einflussreich bei einem so religiösen Bauwerk, warum konnte er es so prägen? Der Autor sieht den Grund darin, dass die Bauherren den Gedanken Pythagoras teilten, dass die Geometrie wie die Proportion, die lichte Klarheit und die Musik Ausdruck des Göttlichen ist. Und mit der Kathedrale, so Hummel versuchten die Bauherren, die ganze Welt Gottes abzubilden und in eine Gott verherrlichende Form zu bringen. Dazu diente ihnen die Geometrie, die Grundlage der Schönheit. Das Mittelalter, so der Autor, empfand Schönheit als Glanz der Wahrheit.
Schwer Kost, leicht verdaulich präsentiert
Faszinierend dabei: Das Buch liest sich auch für einen mathematischen Laien recht leicht und ist nicht mit Fachbegriffen überfrachtet. Trotzdem erfordert es viel Konzentration, denn die Dichte an Fakten ist enorm. Und so vollbringt Charles Hummel das kleine Kunststück auf 56 Seiten ein Bild zu entwerfen, das den Leser die Baumeister förmlich denken "sieht". Ergänzt wird das Buch durch zehn Seiten Anmerkungen. Ein Literaturverzeichnis bietet Material das Thema zu vertiefen.
Wer sich für Geometrie und Baukunst interessiert wird hier fündig und Einsteiger können das schmale Buch als Ausgangspunkt für weitere Studien nutzen. Brüder Freimaurer schließlich finden bei genauer Lektüre deutliche Hinweise auf die Buahüttensymbolik und die Bedeutung der Geometrie für ihre Lehrarten.
Triangle über:
Pythagoras und die Meister von Chartres
Von Charles Hummel
www.synergia-verlag.de
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