Rezension: Frank Heinrich - Das Mysterium der Zauberflöte
Das Msyterium der Zauberflöte
Von Frank Heinrich
Rezension von Triangle
Frank Heinrich bezeichnet sich in seinem Vorwort als "schreibenden Archäologen". Und mit diesem Anspruch setzt er an, die verborgenen Zeichen, die transzendenten Andeutungen und die Symbole in Mozarts Zauberflöte zu entschlüSseln und für den MODERNEN Menschen zu erklären.
Dass er dabei auf die Freimaurer stößt, ist klar und zwangsläufig. Dass er jedoch den Weg von der Freimaurerei und über die Logen des 18. Jahrhunderts und die Verfolgung durch die Römisch-katholische Kirche nimmt, ist ungewöhnlich. Wer jedoch beim Kapitel "Wesen und Ursprünge der Magie" angelangt ist, erkennt die Absicht.
Es geht dem Autor nicht in um die bloße Entschlüsselung der Symbolik. Vielmehr verfolgt er ein Ziel, dass er im Vorwort klar benennt: die Festigung der Menschheit.
Dazu bedient er sich einer weitgehend rückwärts schauende Methode: Er sucht nicht, wie er eingangs beschreibt, den Bezug zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Nein, die Vergangenheit scheint ihm näher zu liegen, als die Gegenwart oder gar die Zukunft.
Statt die Symbolik der Zauberflöte für die heutige Zeit, den modernen Menschen zu interpretieren und nutzbar zu machen, bleibt der Autor ihr in der Interpretation ihrer Entstehungszeit treu. Dabei bedient sich Frank Heinrich dessen, was der amerikanische Philosoph Ken Wilber die Wiederauferstehung oder Wiedergewinnung eines scheinbar geeinteren Bewußtseins nennt.
Das heißt: Der Autor schreibt der Vergangenheit mehr Weisheit zu, als der Gegenwart - ein Ansatz, der sich vom evolutionären Standpunkt aus nicht erschließt.
Denn warum sollte die Evolution, die auf stetige Verbesserung der Potentiale allen Lebendigen und aller am Lebensprozess betiligten Bausteine setzt, mitten in einer (Geistes-)Entwicklung, also der Neuzeit, eine Kehrtwende, nein mehrere geistesgeschichtliche Rückchritte machen? Warum sollte eine vergangene Epoche, deren Geisteshaltung vor-industriell war, ein praktikabeles Ideal für die Gegenwart bieten, die an Komplesxität und Vernetzung alles bisher dagewesene übersteigt?
Die Zauberföte hat Zugänge zu den Symbolen der alten Mysterienschulen zu bieten, die Frank Heinrich auch sehr schön herasusarbeitet. Doch statt über diesen Ansatz hinauszugehen, bleibt er seiner Selkbstbezeichnung treu: Als "schReibender Archäologe" deutet er die ZAuberflöte ausschließlich vor dem hintergrudn Ihrer Zeit, bietet darüber hinAus aber keine neuen Zugänge an.
Siehe auch
- Rezension: Ekhart Wycik - Zauberflöte ... die unbekannte Bekannte
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