Rezension: Im Schatten der Loge von Hannes Nygaard und Jens Rusch

Aus Freimaurer-Wiki
Cover Emons.jpg

Im Schatten der Loge

Inhaltsbeschreibung

Ein Richter, Freimaurer und jüdischen Glaubens, wird rituell auf Föhr ermordet. Hat er Geheimnisse der Bruderschaft verraten? Oder hat ihn sein Amt das Leben gekostet? Lüder Lüders bekommt in diesem verzwickten Fall Unterstützung von den Kollegen aus Husum: Große Jäger und Cornilsen reisen an. Gemeinsam tauchen sie in ein Dickicht aus Verschwiegenheit, dunklen Machenschaften und Zeremonien ein.

Rezensionen

Arnold Grunwald

Hannes Nygaard hat bereits über zwei Dutzend Kriminalromane veröffentlicht und überrascht nun mit einem Roman, bei dem es einen Co-Referenten gibt. In Nachwörtern geben beide Autoren unter dem Goethe entlehntenTitel "Dichtung und Wahrheit" Erklärungen für ihre Zusammenarbeit, woraus hervorgeht, dass Nygaard den Text geschrieben und Jens Rusch nur beratend für das Bild der Freimaurerei tätig gewesen ist und es sich versagt habe, "Hannes Nygaard in die Feder zu greifen". Da Jens Rusch sich in einigen Punkten in Bezug auf die Freimaurerei an die Geheimhaltung gehalten habe, hätte Nygaard sich genötigt gesehen, mit einem befreundeten Amerikaner Kontakt aufzunehmen, der ihm unter dem Siegel der Verschwiegenheit einige Geheimnisse verraten habe und ihn an einen befreundeten Iren verwiesen habe, von dem Nygaard noch mehr Geheimnisse offenbart worden seien, insbesondere in Bezug auf "die Bestrafung mit dem Cabletow".

In Wyk auf Föhr ist ein Man ermordet worden, dessen Leichnam demonstrativ kopfüber an den Füßen an der Mittelbrücke aufgehängt wurde, wobei ein Kabeltau um seinen Hals gelegt wurde, das aber nicht das Mordwerkzeug gewesen sein kann, da der Tote durch Ertränken ums Leben gekommen ist. Die ersten Untersuchungen werden von den ortszuständigen Polizisten durchgeführt, denen sich Oberkommissar Große Jäger und sein Gehilfe Mats Cornilsen aus dem nahen Husum, den "Große Jäger durchweg als "Hosenmatz" anspricht, dazugesellen. In dieser Phase zeichnet der Autor das Lokalkolorit und den Habitus nordfriesischer Inselbewohner, wobei er auch mit Sprachgewohnheiten spielt, wenn etwa Cornilsen antwortet: "Ich tu das machen." Dabei scheut er sich auch nicht vor Kalauern, wenn etwa eine Frau ihrem Mann, der von Ebbe und Flut gesprochen hat antwortet: "Meine Motivation aufzustehen ist Ebbe. Ich flute jetzt noch einmal meinen Schlaftank." Das mag nordfriesischer Humor sein, obwohl die Dame ein Kurgast ist.

Bald stellt sich heraus, dass der Ermordete ein Freimaurer war, Hauptkommissar Lüder, wohnhaft in Kiel, übernimmt die Mordermittlungen und geht der Vermutung nach, dass der Mord etwas mit der Freimaurerei zu tun haben könnte, da man dem Toten ein Kabeltau um den Hals gehängt hatte, was er als ein Symbol versteht, das in der Feimaurerei eine Bedeutung habe. Als Ermittler fährt er von Ort zu Ort, zumeist sitzt er im Auto, die andere Zeit führt er Gespräche mit diversen höheren Beamten und Honoratioren. Der Leser erfährt einiges über die südlichen Städte im Westen Schleswig-Holsteins, von Wedel über Pinneberg, von Elmshorn bis Itzehoe und sogar über die Reeperbahn auf St. Pauli. Es treten im Zusammenhang der Ermittlungen so viele Personen auf dass es schwer fällt, sich die Namen zu merken. Da Lüder bisher wenig über die Freimaurerei wusste, zieht er Erkundigungen ein.

Die Mitarbeit des Co-Autors Jens Rusch, ein bundesweit bekannter Freimaurer, wohnhaft in Brunsbüttel, Künstler und engagierter Verfechter für die Öffnung der Freimaurerei in Richtung Öffentlichkeit wird bei den Aussagen über die Freimaurerei erkennbar. Jens Rusch hat immer dort Halt gemacht, wo es um den Schutz des Arkanums geht. An vielen Stellen im Roman wird über die Ziele und Prinzipien der Freimaurerei berichtet, über Humanismus, Toleranz und Brüderlichkeit, wobei das gesagt wird, was auf zahlreichen Webseiten von Logen zu lesen ist oder sich in Zeitungsinterviews mit Freimaurern niedergeschlagen hat und vor allem ein positives Bild der Freimaurerei vermittelt. Es wird gegen die Verschwörungstheoretiker argumentiert und auch auf die Freimaurerei in der NS-Zeit eingegangen. Dabei wird jedoch die längst widerlegte These der Opferrolle der Freimaurerei während der NS-Zeit bestätigt, wenn als Grund für die geringe Zahl von Freimaurern in Deutschland in der Nachkriegszeit gesagt wird: "Der Rest war im Krieg ums Leben gekommen, hatte sich durch die Bedrohung von der Freimaurerei losgesagt oder musste im KZ der Zugehörigkeit zu ihnen mit dem Tod bezahlen", wobei die letzte Aussage nicht haltbar ist.

Die Handschrift von Jens Rusch wird deutlich, wenn auf das Internetlexikon freimaurer-wiki.de hingewiesen wird, dessen Mitbegründer Jens Rusch ist und wenn neben der fiktiven Loge in Wedel mit dem Namen "Aurora Borealis am Nordmeer" die ebenso fiktive Loge in Elmshorn den Namen "Neocorus zum Nordmeer" trägt. Der Künstler Jens Rusch hat eine Bronzeskulptur mit der Bezeichnung "Neocorus" geschaffen, die im Jahre 2009 in Büsum auf dem Vorplatz der St.-Clemens-Kirche auf einer Bank sitzend aufgestellt worden ist, in Erinnerung an den Chronisten Neocorus, der im 15. Jahrhundert eine Geschichte Dithmarschens geschrieben hat. Die Erwähnung der "Schweigerose" als Begriff in der Freimaurerei, der zur Verschwiegenheit mahnt und lateinisch "Sub rosa" heißt, verweist unausgesprochen auf eine interne Freimaurerinternetseite, die nur den dortigen Mitgliedern bekannt sein dürfte.

Nygaard begnügt sich nicht mit dem ihm vermittelten Wissen über die Freimaurerei und lässt seinen Hauptkommissar Lüder weiter forschen. Der kann nun etwas über die Modalitäten bei der Aufnahme in die Loge sagen: "Ich weiß noch mehr, ich weiß, dass dem Neophyten, also dem Neuling, der Zirkel aufs Herz gesetzt wird. Der Logenmeister klopft mit dem Meisterhammer. Es folgt noch das Ritual mit der Blutschale … " Da er noch mehr wissen möchte, erkundigt er sich bei einem Freimaurer aus Amerika, dem Anwalt Katz, der in die Geschichte um die Aufklärung des Mordes eingreift. Der nun kann ihm etwas über das Kabeltau, englisch Cabletow, sagen, das sich wie ein roter Faden durch den Roman zieht. Katz sagt: "Es gibt Geheimnisse. (…) Das Cabletow spielt dabei eine wichtige Rolle. Dem aufzunehmenden Neophyten wird (…) das Cabletow um den Hals gelegt. (…) Dem Neophyten wird bedeutet, dass er - sollte er ein Geheimnis verraten - am Fuße der Themse mit einem Strick angepflockt werde, bis die Flut zweimal über ihn hinweggestiegen sei."

Damit ist das Geheimnis um das Kabeltau gelüftet. Für die Mehrzahl deutscher Freimaurer sind Kabeltau und Blutschale etwas ganz Fremdes, da es in Deutschland nur in einer Form der Freimaurerei bekannt ist, die in der Nachfolge und Fortsetzung altpreußischer Logen steht und in Deutschland etwa ein Fünftel der Freimaurerei ausmacht. Offensichtlich bezieht sich Nygaard auf diese Form der Freimaurerei, was auch an anderen Stellen deutlich wird, wenn er den in der Mehrzahl der Logen als Meister vom Stuhl benannten Posten als "Logenmeister" bezeichnet. Wenn er berichtet, dass in einer Loge sich dieses Amt von Großvater über den Vater auf den Sohn vererbt habe, ist das hingegen in keiner Art der Freimaurereí üblich oder jemals berichtet worden.

Nygaard bleibt bis zum Ende dabei, dass die Freimaurerei ein Geheimbund sei. Sein Hauptkommisssar Lüder lüftet einige der Geheimnisse, indem er sich in einer dunklen Kammer versteckt, die neben dem Versammlungsraum der Brüder liegt, und eine Logenarbeit belauscht. Ein Vorgang, der an die kuriose Geschichte von der Putzfrau erinnert, die sich in England während einer Logenversammlung in einer Besenkammer versteckt haben soll, dann aber entdeckt worden sei, und, da sie nun das Geheimnis kenne, es aber nicht verraten dürfe, in die Freimaurerei aufgenommen worden sei.

Im Laufe der Geschichte wird ein zweiter Freimaurer ermordet auf der Straße gefunden, mit durchschnittenem Hals und einigen Freimaurerreliquien drapiert. Der durchschnittene Hals soll auf ein Freimaurersymbol verweisen, eine bestimmte Handbewegung in der Loge. Doch dieser zweite Mord ist eher eine Zugabe und für den Verlauf der ersten Mordermittlungen von eher nebensächlicher Bedeutung.

Die Untersuchungen im Mordfall nehmen eine Wende, als Lüder in Erfahrung bringt, dass das Mordopfer in Nachforschungen über Raubkunst an jüdischen Bürgern in der Zeit des Nationalsozialismus verwickelt war. Nun steht die Freimaurerei nicht mehr im Verdacht, den Mord - oder die Morde - in Auftrag gegeben zu haben. Es gilt in ganz andere Richtung Nachforschungen anzustellen. Die Auflösung des Kriminalfalls sei hier nicht verraten, um dem Leser nicht die Spannung zu nehmen.

Wenn es ein Anliegen des Romans gewesen sein sollte, über die Freimaurerei aufzuklären und sie vom Nimbus der Geheimniskrämerei zu befreien, so kann dieses Bemühen in einem Roman nicht gelingen. Verschwörungstheoretiker und andere der Freimaurerei nicht Wohlgesonnene werden die Geschichte mit der Blutschale und dem Kabeltau sowie den durchgehenden Hinweis auf die Bruderschaft als Geheimbund aufgreifen und ihre Vorurteile gegenüber der Freimaurerei noch bestärkt sehen.

Nygaard ist ein guter Kriminalgeschichtenautor und versteht es, den Leser in Spannung zu versetzen und durch eingestreute Geschichten zu amüsieren. Zudem geht er am Rande auch auf tagespolitische und gesellschaftliche Vorgänge ein, die zum Nachdenken anregen. Das Buch liest sich flüssig und geht über bloße Unterhaltungslektüre hinaus.


Interessantes Thema - aber wieder ein wenig zu viele Dozenten unter den Handlungsträgern

Von KGBeast am 5. September 2017 bei Amazon


An der Mittelbrücke bei Wyk auf Föhr wird ein in ritueller Form getöteter Mann gefunden und das Ritual und andere Dinge weisen Große Jäger und Lüders in Richtung der Freimaurer - wie auch eine weitere Leiche, die mit allerlei freimaurerischen Gerätschaften unter einer Rolandsstatue gefunden wird.

Lüders beginnt seine Ermittlungen unter den Freimaurern und im politischen Feld, während Große Jäger und "das Kind" sich mehr in die Niederungen des Verbrechens und dabei bis zur Davidwache nach Hamburg an die Reeperbahn begeben.

Freimaurergeschichten werden immer das Interesse von Verschwörungstheoretikern treffen und so greift dieser Roman ein populäres Thema auf um es dann sehr seriös zu betrachten. Mit Hilfe von Jens Rusch hat Hannes Nygaard dieses Thema im Rahmen des ihm Enthüllten – und einiger selbst recherchierter Fakten – ziemlich umfänglich aufgearbeitet und auch diesmal wieder versucht, die Ergebnisse seiner Recherchen möglichst breit in die Erzählung einzubringen. Das stört gelegentlich den Handlungsfluss und ist auch nicht immer wirklich relevant für die Geschichte – wenn es für sich genommen auch interessant ist. Außerdem erstaunt – und ermüdet – es schon ein wenig, wenn keine der Hauptcharaktere irgendetwas äußern kann, ohne dabei irgendwelche Trivia zu vermitteln. Und das oft auch in Bezug auf Dinge die eigentlich in der Situation nicht unbedingt relevant sind. Es wird also direkt und indirekt wieder viel doziert.

Dabei sind Lüders und Große Jäger in altbekannter Form und man schlüpft darum in die Erzählung wie einen bequem ausgetretenen Hausschuh, bei dem allerdings eine Sohle beim Gehen etwas lautstark schlappt.



Absolut lesenswert!

Von BenschF am 29. August 2017 bei Amazon

Format: Kindle Edition Verifizierter Kauf Der gespannte Bogen zwischen den historischen Fakten und dem Einblick in die Freimaurerei durch die Expertise von Jens Rusch macht das Buch zu einem wahren Lesegenuss.

Statements der Autoren

Dichtung und Wahrheit 1

von Hannes Nygaard

Als mir der bekannte Künstler Jens Rusch, ein bekennender Menschenfreund, vorschlug, zum dreihundertsten Jahrestag nach der international gültigen Zeitrechnung der englischen Großloge UGLE das Freimaurertum in einem Kriminalroman zu thematisieren, habe ich zunächst gezögert. Zu fremd ist mir die geheimnisvolle Welt der Bruderschaft. Jens, selbst seit über zwanzig Jahren Freimaurer und Initiator des weltweit größten Internet-Lexikons »Freimaurer-Wiki«, überredete mich schließlich. So entstand die Idee, das Thema gemeinsam zu bearbeiten.

Ich erfuhr viel über die Ziele und Ideale der Freimaurer, musste aber feststellen, dass Jens sich in manchen Dingen an das Gebot des Schweigens, das er bei seiner Aufnahme in den Freimaurerbund gelobt hatte, hielt.

Ich wollte aber weiter hinter die Geheimnisse blicken. Nicht alles ist in allgemein zugänglichen Quellen zu finden, auch wenn Arte, BBC und NDR spannende Beiträge über die Freimaurer ausgestrahlt haben. Es war ein mühsames Suchen, bis ich mich an ein Mitglied der Bruderschaft erinnerte, einen Amerikaner, den ich aus der gemeinsamen Arbeit als Unternehmensberater kannte. Steve verriet mir unter dem Siegel der Verschwiegenheit ein paar Geheimnisse und stellte den Kontakt zu Paddy, einem Iren, her. In Irland erfuhr ich mehr über geheime Rituale der Bruderschaft, darunter die Bestrafung mit dem Cable-Tow.

Es gab während der Arbeit an diesem Buch mit Jens lebhafte Diskussionen darüber, ob wir diese Dinge veröffentlichen. Ich hielt es für meine Pflicht. Jens sagte, als Künstlerkollege müsse er vor solch einer Entscheidung Respekt haben. Er sah seine Aufgabe eher darin, dass die Sachverhalte richtig dargestellt wurden.

Auch wenn es sicherlich Verstrickungen zwischen den Freimaurern und der Politik gab, hat man die Brüder oft zu Unrecht verfolgt. So auch im Dritten Reich, da die Freimaurer eine verschwiegene Gemeinschaft von Männern sind, die zueinander stehen. Man fürchtete, daß sich in der Hermetik der Logen ein Widerstand gegen Hitler formieren könnte.

Die Handlung und alle in diesem Buch auftretenden Personen sind frei erfunden. Es gibt sie ebensowenig wie die erwähnten Logen oder Unternehmen. Jede Ähnlichkeit wäre rein zufällig.

Mein Dank gilt Dr. Christiane Bigalke und meinem Sohn Leif für die medizinische Fachberatung sowie meiner Lektorin Dr. Marion Heister. Birthe hat mich erneut unterstützt. Und natürlich gilt mein besonderer Dank Jens Rusch. Es ist nicht einfach, gemeinsam an einem Buch zu schreiben und den Sachverhalt aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten.

Wir haben es geschafft. Danke, Jens.

Hannes Nygaard

Dichtung und Wahrheit 2

von Jens Rusch

Unabhängig von der symbolhaft reizvollen Bilderflut dieser metaphernreichen Vereinigung reizte mich das fundierte Selbsterziehungssystem der Freimaurer bereits vor meiner Aufnahme. Das Zitat »Man sollte eigentlich bereits Freimaurer sein, bevor man mit dem Gedanken spielt, einer zu werden«, trifft auf mich uneingeschränkt zu.

Heute steht diese Organisation auf dem Prüfstand. Es imponiert niemandem mehr, dass große Denker, Humanisten und Künstler zu ihr, gehörten und ihre ethische Weltsicht prägten. Das »Arkanum«, das Gebot der Verschwiegenheit scheint überholt, seit es das Internet gibt. Und dennoch ist der Rückzug in die vertrauenswürdige Geborgenheit einer Bruderschaft auch heute noch ein schwer zu definierendes Grundbedürfnis.

Die Flut schwachköpfiger Anwürfe im Internet ist unsteuerbar geworden – das war mein Impulsgeber für die Gründung eines vertrauenswürdigen Mediums, eines objektiven und transparenten virtuellen Lexikons. In einer Zeit, die von Verrohung und einem dramatischen Verlust an ethischer und moralischer Verantwortung geprägt wird, kommt der Freimaurerei eine bedeutende Aufgabe innerhalb unserer Gesellschaft zu. Die Freimaurer verfügen über das ethische und moralische Instrumentarium – es wäre unlogisch, es nicht einzusetzen. Unsere Zeit ist rasant und schnelllebig – an diesen Werten rast die Gesellschaft vorbei, wenn wir unsere Tore nicht weiter öffnen.

Aber: Freimaurerei ist facettenreich, und einen einzigen gemeinsamen Nenner für einen Paradigmenwechsel [eine aktualisierte Definition] gibt es nicht. Visionäre müssen ertragen können, dass man sie als Verräter empfindet, Konservative wähnen sich auch hier als Gralshüter – das sind normale, altbekannte Vorgänge. Freimaurerei zu leben ist primär ein [vitaler] organischer, ein lebendiger Vorgang.

Wer sich selbst formt, gestaltet einen winzigen Teil unserer Gesellschaft. Wenn das aber viele so machen würden, wäre unser Beitrag elementar. Ich habe mir bei dieser gemeinsamen Arbeit versagt, Hannes Nygaard in die Feder zu greifen, wenn es darum ging, wie er die Freimaurer dargestellt hat. Ich hätte seinen Spannungsbogen zerstört, wenn ich auf mein Idealbild vom ausschließlich positiv dargestellten Ideal-Freimaurer gedrängt hätte. Als Künstler habe ich Respekt vor seiner schriftstellerischen Leistung und habe mich daher lediglich auf faktische Korrekturen beschränkt.

Fakt ist aber auch: Ich kenne keinen einzigen Freimaurer, der zu den hier geschilderten Straftaten fähig oder auch nur bereit wäre. Unumstritten ist jedoch die ausgesprochen fragwürdige Rolle einiger Freimaurer in der Dunklen Zeit. Möglicherweise kommen die Visionen Nygaards dem verdrängten Geschichtsbild sehr nahe. Mich besorgt der Blick in die nahe Türkei, denn dort scheint sich Geschichte gerade zu wiederholen. Es ist nur eine Frage der Zeit, dann wird Erdogan die Freimaurer-Logen verbieten. Es würde mich nicht wundern, wenn dann wieder die Juden und die Freimaurer als die Schuldigen für alles Denkbare herhalten müssen.

Presse

Norddeutsche Rundschau www.jpg

Lesungen

Lesung mit Hannes Nygaard (links) und Jens Rusch auf Einladung der Hamelner Loge "Zur königlichen Eiche" am 5. Mai 2017. Foto Roland Marz.

Hannes Nygaard

Hannes Nygaard ist das Pseudonym, nein, eigentlich eine Kurzform von Rainer Dissars-Nygaard.

1949 in Hamburg geboren.

Nach einer seriösen Ausbildung als Kaufmann und einem BWL-Studium habe ich spannende Jahrzehnte Unternehmen der Mineralöl- und der Kreditwirtschaft in die Problemzonen begleitet, die sie ohne Unternehmensberater nicht durchlebt hätten.

Man könnte vermuten, dass ich dabei so viel Erfahrung mit fragwürdigen Dingen gesammelt habe, die zu Papier gebracht werden sollten. Und da nach Volkes Meinung Unternehmensberater ohnehin professionell lügen können - war der Weg zur Schriftstellerei vorgezeichnet.


Ich habe mein halbes Leben in Schleswig-Holstein zugebracht, auch wenn es mich bereits im letzten Jahrtausend in das zu Recht von der Unesco zur lebenswertesten Stadt der Welt erklärte Münster verschlagen hat. Der Beruf hat mich u.a. langjährig an Hamburger, Frankfurter und Münchener Schreibtische geführt. Fern ab von Schleswig-Holstein sind dort, aber auch in Köln und Münster, die ersten Krimis mit dem Tatort "Norden" entstanden.

Heute lebe und arbeite ich überwiegend „direkt hinterm Deich“ auf der Insel Nordstrand.

Interessante Informationen zu meinen Büchern, zu Lesungen und zu Neuheiten, aber auch ein Forum, in dem sich Freunde meiner Krimis austauschen können, finden Sie auf

Facebook - Hannes Nygaard Fans

Siehe auch

Links