Traktat: Ordo ab Chao

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Ordo ab Chao

von Alfried Lehner für TAU


Ordo ab Chao[1]

Das längliche Viereck

Die rituellen Arbeiten der Freimaurer finden in der eigent­lichen Loge, dem Tempel, statt. Mit diesem Raum verbinden sich in den meisten Lehrarten zwei verschiedene Vorstellun­gen: Zum einen sieht man darin die Bauhütte (das ist die wörtliche Übersetzung des englischen Wortes lodge), also den Versammlungsraum und die Werkstatt der Maurer. In diesem Sinne begeben wir uns, wenn wir in den Tempel gehen, auf die Baustelle des Tempels der Humanität. Zum andern wird die Loge auch als heiliger Raum gedeutet und wird dann zum Tem­pel im kulti­schen Sinn. Die erste Bedeutung bedarf keiner Erläuterung. Sie folgt der Bauhüttentradition der Freimaure­rei. Die Bezeichnung heiliger Raum wird von manchen Freimau­rern als überzogen empfunden. Wir wollen den Zusammenhängen nachgehen:

„Welche Gestalt hat die Loge? – Die eines rechtwinkligen länglichen Vierecks von Osten bis Westen, zwischen Süden und Norden, von der Erde bis zum Himmel und von der Oberfläche des Erdbodens bis zum Mittelpunkt.“[2]

Diese Frage und Antwort stammen aus dem Lehrlingskatechismus Friedrich Ludwig Schröders (1816). Die früheste uns bekannte Quelle für diese Beschreibung der Loge ist die Verräter­schrift aus dem Jahre 1760 mit dem Titel Three Distinct Knocks (Drei bestimmte Schläge).[3] Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde die Loge, so möchte man meinen, als Ort kultischen Ge­schehens verstanden; denn wir lesen bei Mircea Eliade:[4]

„Der Ruf des Kwakiutl-Neophyten: ,Ich bin im Zentrum der Welt‘, enthüllt eine der tief­sten Bedeutungen des heiligen Raums. Wo eine Hierophanie zur Durchbrechung der Ebenen geführt hat, ist zugleich eine ,Öffnung‘ nach oben (in die göttliche Welt) oder nach unten (zu den unteren Regionen, der Welt der Toten) entstanden. Die drei kosmi­schen Ebenen – Erde, Himmel, untere Regionen – sind miteinander in Verbindung ge­setzt.“

Ob diese Kriterien auch für die freimaurerische Tempelarbeit zutreffen, werden wir im folgen­den untersuchen. Interessant ist aber, daß bereits die Schöpfer jenes im Jahre 1760 ver­öffent­lichten Katechismus diese Zusammenhänge nicht mehr gesehen haben; denn der Text wird fortgesetzt:

„Warum sagt man, daß Ihre Loge von der Oberfläche der Erde bis zu ihrem Mittelpunkt reicht? – Weil die Maure­rei allumfassend ist. – Warum erstreckt sich Ihre Loge von Ost nach West? – Weil alle Kirchen und Kapellen so ausgerichtet sind; oder sein sollten. – Warum das, mein Bruder? – Weil das Evangelium zuerst im Osten gepredigt wurde und sich nach Westen ausgebreitet hat.“[5]

Diese Antworten sind doch sehr vordergründig und werden den Fragen keinesfalls gerecht. Schon in der jüngeren Steinzeit wurden Kult- und Grabstätten nach Osten ausgerichtet. Gehen wir den Zusammenhängen auf den Grund:

Das rechtwinklige längliche Viereck ist ein uraltes Sym­bol für die Erde, das bereits dem älte­sten Buch der Mensch­heitsgeschichte, dem chinesischen I Ging (Buch der Wandlun­gen) zu­grunde liegt. Ein Kommentar erläutert eines der dort aufgezeichneten Ur­prinzipien: „Der Him­mel hat als Symbol den Kreis, die Erde das rechtwinklige Quadrat. Somit ist das Recht­winklige eine ursprüngliche Eigenschaft der Erde.“6 Im unmittelbaren Zusammenhang damit muß die Symbolik des Weltschöpferpaares im alten China gesehen werden, das mit dem Zirkel (Schöpfung des Himmels) und dem Winkelmaß (Schöp­fung der Erde) in den Händen darge­stellt wurde.7

Die Vierheit als Symbol des Irdischen mag durch die Auf­fassung von den vier Elementen Was­ser, Feuer, Luft und Erde beeinflußt sein, die indirekt bereits im Buch der Wandlungen zu erken­nen ist und spätestens seit dem griechischen Philo­sophen Empedokles (490–430 v. Chr.) zum festen Bestandteil der Weltsicht der Antike gehört. Auch die vier Himmelsrich­tungen spie­len hier eine Rolle, die durch den Sonnenlauf zum Abbild der Welt und des menschlichen Le­bens wer­den. Ost und West verkörpern Geburt und Tod; der Süden ist das Reich des Lichtes – das Leben auf seinem Höhepunkt –, während der Norden das Reich des Todes – die Unterwelt – symboli­siert. Wir sehen also: Eng mit der Form des Vierecks ist das kosmische Geschehen verbunden.

Innerhalb des länglichen Vierecks vollzieht sich nun ein „Spiel“, das seine eigenen festen Re­geln hat, denen sich der einzelne unterordnen muß; er muß „mitspielen“, sonst ver­dirbt er das Spiel. Ja, das Spiel hat sogar seine eigene Zeit: es vollzieht sich von Hochmittag bis Hochmit­ter­nacht. Wenn hier von Spiel gesprochen wird, so ist das keine Abwer­tung des Geschehens im Tempel. Der niederländische Kultur­historiker Johan Huizinga hat dem Wesen des Spiels ein gan­zes Buch mit dem Titel Homo ludens gewidmet. Wer sein Ver­ständnis von dem, was Ritual ist, vertiefen will, dem ist dieses Werk dringend zu empfehlen. Die Merkmale, die nach Huizin­ga das Spiel ausmachen, treffen in verblüffender Weise auf unsere Tempelarbeiten zu. Es sollen hier nur wenige angesprochen werden:

Da ist der abgeschlossene Raum,

„der materiell oder nur ideell, absichtlich oder wie selbstverständlich im voraus abge­steckt worden ist. Wie der Form nach kein Unterschied zwischen einem Spiel und einer geweihten Handlung besteht, d.h. wie die heilige Handlung sich in denselben Formen wie ein Spiel bewegt, so ist auch der geweihte Platz formell nicht von einem Spielplatz zu un­terscheiden. Die Arena, der Spieltisch, der Zauberkreis, der Tempel, die Bühne, die Filmlein­wand, der Gerichtshof, sie sind allesamt der Form und Funktion nach Spielplät­ze, d.h. geweihter Boden, abge­sondertes, umzäuntes, geheiligtes Gebiet, in dem beson­dere Regeln gelten. Sie sind zeitweilige Welten inner­halb der gewöhnlichen Welt, die zur Ausführung einer in sich abgeschlossenen Handlung dienen.“8

Huizinga geht dann auf die ausschlaggebende Rolle der Ord­nung im Spiel ein. Das Spiel „schafft Ordnung, ja es ist Ordnung“. Das Ordnungsprinzip begegnet uns in den Tempelar­bei­ten allent­halben: Das beginnt mit dem vorgeschriebenen Anzug, setzt sich fort mit der Auffor­derung des Zeremonien­meisters, sich „schweigend“ vorzubereiten, zeigt sich bei der Annähe­rung an den Tempel „in geordnetem Zuge“ sowie bei dessen Betreten mit besonderen Schrit­ten; dann finden wir es im Schreiten nach dem Sonnenlauf und weiter von der Sitzord­nung über das Schweigege­bot und den festgelegten Anredefor­men bis zu dem Ruf des Meisters: „In Ordnung, meine Brü­der!“

„Das Spiel fordert unbedingte Ordnung. Die geringste Abweichung von ihr verdirbt das Spiel, nimmt ihm seinen Charakter und macht es wertlos.“

Hier spricht der Fachmann, der nicht die Freimaurerei im Auge hat, sondern das Wesen des Spiels, auf dem auch unsere Tempelarbeiten aufbauen. Eine allzu großzügige Handhabung der äußeren Formen unseres Rituals verdirbt es als Ganzes!

Die Bekleidung ist dabei nichts Unwesentliches, sondern gehört zu diesem Ganzen dazu:

„Das Anderssein und das Geheime des Spiels finden sicht­barsten Ausdruck in der Ver­mummung. In dieser wird ,das Außergewöhnliche‘ des Spiels vollkommen. Der Verklei­de­te oder Maskierte ,spielt‘ ein anderes Wesen. Er ,ist‘ ein anderes Wesen. Kinder­schreck, ausgelassene Lustigkeit, heiliger Ritus und mystische Phantasie gehen in allem, was Maske und Verkleidung heißt, unauflösbar durcheinan­der.“9

In dem Freimaurermagazin humanität wurde in einem Leserbrief einmal unsere maurerische Be­kleidung als „lächerliche Kostü­mierung“ bezeichnet. Der Verfasser hat den Bezug zum Wesen des Spiels völlig verloren. Auch die Tendenz, den festlichen Anzug bei den Tempelarbeiten ab­zuschaffen, gehört hierher. Die ohnehin großzügige Anzugsordnung in unseren Richt­linien für die Anwendung freimaurerischen Brauchtums: „Dunkler Anzug mit weißem Binder, weißer oder schwarzer Schleife nach jeweiligem Logenbrauch.“ ist manchen Brüdern schon zuviel. Und damit nicht genug: Es gibt Logen, in denen vor Beginn der Arbeit die Schurze aus einem Pappkarton „gefaßt“ werden. Man trägt sie dann über Pullover, Jeans und Turnschuhen. Die weißen Handschuhe sind dort vergessen. Hier trifft die Aus­sage von der lächerlichen Ko­stümie­rung zu. Die Betroffenen berufen sich gern auf dieses oder jenes Ausland, wo solche Bräuche zu Hause seien. Dazu kann man nur ganz klar fest­stellen, daß ein solches Verhalten dem Ritualver­ständnis der Lehrart der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutsch­land gröblich widerspricht.

Zur Herkunft und symbolischen Bedeutung und der freimau­rerischen Bekleidung ist viel ge­schrieben worden.10 Das soll hier nicht wiederholt werden. Die festliche Bekleidung hat nicht nur alte freimaurerische Tradition,11 sie ent­spricht auch der Gepflogenheit unseres Kulturkrei­ses. Wer in „Freizeitkleidung“ eine festliche Versammlung betritt, stört die Empfindungen ande­rer Teil­nehmer. Ganz abgesehen davon widerspricht es der freimaurerischen Geisteshaltung, Richt­linien zu ignorieren, welche die Großloge auf demokratischem Wege verabschiedet hat.

Ein weiteres Ergebnis der Forschungsarbeit Huizingas zum Spiel ist bemerkenswert: „In die un­vollkommene Welt und in das verworrene Leben bringt es eine zeitweilige, begrenzte Vollkom­menheit.“12 Wenn der Meister vom Stuhl Winkelmaß und Zirkel feierlich zusammenfügt, wird die Trennung von oben und unten, von göttlichem und irdischem Bauen aufgeho­ben; die Un­vollkommenheit ist überwunden. Auch die Sitzord­nung der Ritualbeamten im Hexagramm be­zeugen dies: Das irdi­sche, nach Westen weisende Dreieck – Sekretär, Redner, Zere­monienmei­ster – wird durch das geistige, nach Osten zeigen­de, der hammerführenden Meister ergänzt.

Huizinga befaßt sich im Zusammenhang mit dem Spiel ausführ­lich mit dem Kult, der sich in den­selben Formen ab-„spielt“, und er hebt dabei hervor, daß sich hier eine „Übertragung der Wirk­lichkeit in eine höhere Ordnung“13 vollzieht. An zahlreichen Beispielen im Kult archai­scher Kulturen belegt der Forscher, daß es sich um „mehr als eine Scheinverwirkli­chung, mehr auch als eine symbolische“, sondern um eine „my­stische Verwirklichung“ der höheren Ord­nung handelt. Die heilige Handlung „stellt ein kosmisches Geschehen dar, aber nicht bloß als Reprä­sentation, sondern als Identifikation; sie wiederholt das Geschehene.“

Schließen wir diese Betrachtung mit einer bemerkenswerten Feststellung Huizingas ab:

„Die Rennbahn, der Tennisplatz, das aufs Pflaster ge­zeichnete Feld für das Kinderspiel von Himmel und Hölle und das Schachbrett unterscheiden sich formell nicht vom Tem­pel oder vom Zauberzirkel.“14

Aus dieser Erkenntnis heraus dürfte die Bezeichnung des Freimaurertempels als heiliger Raum zulässig sein.

Die Weltschöpfung

Wolfgang Scherpe beschreibt in seinem Buch Das Unbekannte im Ritual den schönen Brauch, daß der Meister vom Stuhl den für die Loge bestimmten Raum allein betritt, zum „Westrand des mittleren Vierecks (wo später der Teppich liegt)“ schreitet und sich dort vor der Mitte ver­neigt. Das ist der „Punkt, der aus der Senkrechten, der Weltenachse, und der Waagerech­ten, der Lo­genachse gebildet wird. Der Schnittpunkt dieser beiden Geraden wird der Mittelpunkt der neuen ,Kosmologie‘ sein.“15 Wir können also sagen: Wenn der Meister den Tem­pel vor Beginn der Arbeit betritt, ist dieser Raum mit dem Chaos in des Wortes ursprünglicher Bedeu­tung zu verglei­chen.16 Wo aber Ritual geschieht, dort ist der Mittelpunkt der Welt.17 Dieser muß also erst geschaffen werden. Das Weltganze wurde bei den Urvölkern wahrscheinlich weltweit als Welten­baum aufgefaßt, um den herum die Sonne durch den Tierkreis wandert.18 Der Weltenbaum trägt Himmel und Erde und wurzelt in der Unterwelt. Das ist das Bild der al­ten Katechismusfrage. „Welche Gestalt hat die Loge? – [...] von der Erde bis zum Himmel und von der Oberfläche des Erdbodens bis zum Mittelpunkt“ Diese kosmische Säule kann nur im „Zentrum des Univer­sums stehen, denn die ganze bewohnbare Welt erstreckt sich um sie herum.“19

Nun meditieren wir einfach einmal über die Kosmogonie weiter: Der Meister vom Stuhl schafft durch seine Verneigung die Weltenachse, die Mitte der Welt, und somit den ersten und entschei­denden Bezug einer Ordnung. Erst jetzt kann man von einem wirklichen Raum spre­chen, da eine Mitte vorhanden ist. Wenn er nun die Mitte zu umschreiten beginnt, um zu sei­nem Platz zu ge­langen, so entstehen damit die ersten kosmischen Kräfte: die Bewegungen um die Zentren der Gala­xien. Nun entzündet der Meister die erste Kerze auf seinem Tisch. Das Licht ist geschaffen, die Voraussetzung für die höchste Stufe der Schöpfung: das Leben. Noch ist es das Urlicht, das Licht als Urprinzip; nicht die Sonne. Wir kön­nen also noch nicht vom Osten sprechen. Noch ist es Nacht in der Mitte des Raumes. Erst wenn die Brüder den Tempel betre­ten haben, wenn es Menschen in dem neu geschaffenen Raum gibt, die dieses Licht sehen und lieben, werden diese erken­nen, das es täglich aus der gleichen Richtung aufersteht. Dann werden die Himmelsrichtun­gen geboren sein. Dies ist die tiefe esoterische Bedeutung des Ent­zündens der drei kleinen Lich­ter. Wo es aber Himmelsrichtungen gibt, dort ist auch die Erde, auf der sich die Menschen „orientieren“ d.h. wörtlich: nach Osten wenden können zum Auf­gang der Sonne, um sich zu­rechtzufinden. Erst wer den Sonnenaufgangspunkt gefunden hat, kann die vier Himmelsrichtun­gen bestimmen. So kommen wir immer wieder zurück zur Loge als einem kosmischen Raum. Umgekehrt ver­glich der stoische Philosoph Kleanthes aus Klein­asien im 3. Jahrhundert v. Chr. den Kosmos mit einer großen Mysterien­halle.20

Kosmos = Ordnung

Die ursprüngliche Bedeutung des griechischen Wortes Kosmos ist Einteilung, Ordnung, Regel­mäßigkeit. Erst Pythagoras (ca. 570–496 v. Chr.) soll es im Sinne von Weltordnung und geord­netes Weltall gebraucht haben. Der neu geschaffene kosmische Raum erfordert also die Her­stel­lung einer Ordnung, damit es Tag werden kann. Sie beginnt mit der Einführung der Beam­ten, die in einer festgelegten Ordnung Platz nehmen;21 sie setzt sich fort im Umschreiten der Mitte im Sonnenlauf und weiter in vielen rituellen Einzelheiten.

Daß bei der Einführung der Brüder ein Paßwort abverlangt wird, ist nichts Nebensächliches. Der ernste Charakter des „Spieles“ erfordert die Gewißheit, daß jeder Teilnehmer die Ordnung des Spiels, die Spielregeln, beherrscht. Er muß eingeweiht sein. Das Paßwort ist aber auch das ge­meinsame Geheimnis, das die Spielenden verbindet. Das hat nichts mit Geheimbündelei zu tun, die ihre Umtriebe verbergen muß, um dem Auge des Gesetzes zu entgehen. Hier geht es um das Ge­meinsame, um das Verbindende. Ein gemeinsames Geheimnis verbindet Liebende; jede Fami­lie hat gemeinsame Geheimnisse im weitesten Sinne, und um wieder auf das „Spiel“ zurückzu­kommen: das Geheimnis ist ein Wesensmerkmal des Spiels, wie Huizinga aufgezeigt hat.22 Dieses greift Goethe auf, wenn er dichtet: „Heil uns! Wir verbundne Brüder wissen doch, was keiner weiß;“23

Dieser Beitrag wurde dem Buch von Br. Alfried Lehner: Das wunderbare Wissen vom Wesen der Welt mit freundli­cher Genehmigung des Verlags Die Bauhütte entnommen.

Fußnoten

  1. Wahlspruch der Obersten Räte des freimaurerischen Sy­stems des Alten und Angenommenen Schottischen Ritus. Wörtl.: Die Ordnung aus dem Chaos. Chaos, das eigent­lich griechische Wort für leerer Raum als das erste Vor­handene ist im Lateinischen erst in der Nachklassik und poetisch gebräuchlich. Dort dann auch unter der Be­deu­tung der gestaltlosen Urmasse, aus der die Welt durch Sonderung der Elemente geschaffen wurde. A chao (dasselbe wie ab chao) hat auch die Bedeutung seit der Schöpfung (Heinichen, S. 136). Ordo ab chao bedeutet al­so letztlich den Schöpfungsakt, der durch den Men­schen immer wieder von neuem hervorgerufen werden muß.
  2. Lehrgespräche I, S. 45
  3. Abgedruckt in: Brigadier Jackson: A.C.F. CVO, CBE: English Masonic Exposures 1760–1769 with full tran­scripts of „Three distinct Knocks“, 1760; „Jachin and Boaz“, 1762; „Shibboleth“, 1765 and Commentaries.
    Lewis Masonic, London 1986, S. 79: "What Form is your lodge? - An Oblong Square. - How long Brother? - From East to West. - How wide Brother? - Between North and South. - How high Brother? - From the Earth to the Heavens. - How deep Brother? - From the Surface of the Earth to the Center."
  4. Mircea Eliade: Das Heilige und das Profane. Vom Wesen des Religiösen. Insel Verlag Frankfurt am Main 1984, S. 36
  5. Übers. v. Verf. Der Text lautet im Original: "Why is your Lodge said to be from the Surface to the Center of the Earth? - Because that Masonry is Universal. - Why is your Lodge situated East and West? - Because all Churches and Chaples are; or ought to be so. - Why so Brother? - Because the Gospel was first preached in the East, and extended itself to the West." (Jackson, S. 40)
  6. I Ging. Das Buch der Wandlungen. Eugen Diederichs Verlag Düsseldorf/Köln 1956, S. 33. Es handelt sich um das Bild Nr. 2: Kun das Empfangende, die Erde. Das Buch der Wandlungen geht in seinen Anfängen bis auf das 7. Jahrtausend v. Chr. zurück.
  7. Wiedergegeben in: Erwin Burckhardt: Chinesische Steinabreibungen. Hirmer Verlag München 1961, Abb. 1. Eine ausführliche Behandlung dieser Symbole findet sich bei Lehner 1990, S. 36 f.
  8. Johan Huizinga: Homo ludens. Vom Ursprung der Kulturim Spiel. Rowohlt Taschenbuch Verlag Hamburg 1956, S. 18 f.
  9. Huizinga, S. 22
  10. Vgl. Wolfgang Scherpe: Das Unbekannte im Ritual. Eigenverlag Dr. Wolfgang Scherpe, Ferdinandstraße 2, 38118 Braunschweig 1978, S. 170 ff.; August Horneffer: Sinn und Wert unserer Symbole ("Blaue Reihe", Heft Nr. 1) Bauhütten Verlag Hamburg 1981 , S. 16 ff.
  11. Dies zeigen zahlreiche Stiche seit dem 18. Jh.
  12. Huizinga, S. 19
  13. Huizinga, S. 22 f.
  14. Huizinga, S. 29
  15. S. 106 f. Scherpe meint hier sicher "Kosmogonie" (Welt­schöpfung).
  16. Vgl. Anm. 1
  17. Vgl. Mircea Eliade: Die Sehnsucht nach dem Ursprung. Von den Quellen der Humanität. Europaverlag Wien 1973, S.171 f. sowie Eliade 1984, S. 36 ff.
  18. Vgl. Julius Schwabe: Archetyp und Tierkreis. Grundlinien einer kosmischen Symbolik und Mythologie. Gauke GmbH Verlag Hann. Münden 1987 im ganzen Werk (siehe Register)
  19. Eliade 1984, S. 36
  20. Erwähnt bei: Walter Burkert: Antike Mysterien. Verlah C. H. Beck München 1990, S. 75
  21. Wolfgang Scherpe (1978) hat die Tempelordnung mit ihren vielseitigen Auslegungsmöglichkeiten eingehend be­han­­delt (S. 107 ff.) Hier nur einzelne Schwerpunkte, um zusätzliche Sichtweisen aufzuzeigen.
  22. S. 21
  23. Aus dem Gedicht Verschwiegenheit

Siehe auch