Spanien: Unterschied zwischen den Versionen
Oberg (Diskussion | Beiträge) K (hat „Freimaurerei in Spanien“ nach „Spanien“ verschoben) |
Oberg (Diskussion | Beiträge) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
− | + | [[Datei:GOE 1927.jpg|thumb|250px]] | |
− | [[Datei:GOE 1927.jpg|thumb| | + | == Spanien == |
+ | {{LPB}} | ||
+ | |||
+ | ===Die früheste kontinentale Loge=== | ||
+ | Die allererste in den Registern der Großloge von England (unter der Nr. 50) verzeichnete Loge außerhalb der britischen Inseln wurde am 5. Februar 1728 vom Herzog von [[Philipp Wharton|Wharton]] (s.d.), damals in spanischen Diensten, in Madrid installiert und im folgenden Jahr vom englischen Großmeister Lord Coloraine mit einem Patent beteilt. Sie führte den Namen "Madritense". 1739 gab es bereits einen Provinzial-Großmeister von Andalusien (Captain J. Commerford), ein Jahr später - unter Philipp V. - wurden Mitglieder einer Madrider Loge an ihrer Kultstätte aufgegriffen und in die Kerker der [[Inquisition]] (s.d.) geworfen. Unter Ferdinand VI. setzte diese ein Dekret durch, das alle Freimaurer als Hochverräter des Landes verwies. Dennoch bildeten sich Logen in Barcelona, Bilbao, Valladolid, Murcia, Salamenca, Oviede usw. | ||
+ | |||
+ | 1751, nach dem Erscheinen der antifreimaurerischen [[Bullen|Bulle]] Providas des Papstes Benedikt XIV., ließ sich der Franziskaner Fra [[José Torrubia]] (s.d.), Zensor und Revisor der Inquisition in Madrid, um dei Freimaurerei wirksamer bekämpfen zu können, unter falschem Vorwand in eine [[Loge]] aufnehmen, nachdem er zuvor vom päpstlichen Pönitentarius feierlich von dem abzulegenden Gelöbnis der Verschwiegenheit entbunden worden war. In einer maßlos heftigen Anklageschrift bezeichnete er die Freimaurer als Sodomiten und Zauberer, Ketzer und Atheisten, als für den Staat höchst gefährliche Aufrührer, die zur "größeren Verherrlichung des Glaubens und Stärkung der Gläubigen in einem erbaulichen [[Autodafé]] verbrannt" werden sollten. Ein neues königliches Edikt war die Folge. | ||
== Historische Fotos == | == Historische Fotos == | ||
Zeile 22: | Zeile 28: | ||
== Gemischte Logen == | == Gemischte Logen == | ||
− | [[Datei:Conde de Lainz Germain.jpg| | + | [[Datei:Conde de Lainz Germain.jpg|thumb|250px]] |
− | |||
− | |||
− | |||
[[Datei:Mujeresmasonas.jpg|thumb|"Mujeres masonas" Freimaurerinnen]] | [[Datei:Mujeresmasonas.jpg|thumb|"Mujeres masonas" Freimaurerinnen]] | ||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||
*[[Bourbon#Karl III. Bourbon|Karl III. Bourbon]] | *[[Bourbon#Karl III. Bourbon|Karl III. Bourbon]] | ||
*[[Graf von Aranda]] | *[[Graf von Aranda]] |
Version vom 6. September 2011, 16:17 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Spanien
Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)
Die früheste kontinentale Loge
Die allererste in den Registern der Großloge von England (unter der Nr. 50) verzeichnete Loge außerhalb der britischen Inseln wurde am 5. Februar 1728 vom Herzog von Wharton (s.d.), damals in spanischen Diensten, in Madrid installiert und im folgenden Jahr vom englischen Großmeister Lord Coloraine mit einem Patent beteilt. Sie führte den Namen "Madritense". 1739 gab es bereits einen Provinzial-Großmeister von Andalusien (Captain J. Commerford), ein Jahr später - unter Philipp V. - wurden Mitglieder einer Madrider Loge an ihrer Kultstätte aufgegriffen und in die Kerker der Inquisition (s.d.) geworfen. Unter Ferdinand VI. setzte diese ein Dekret durch, das alle Freimaurer als Hochverräter des Landes verwies. Dennoch bildeten sich Logen in Barcelona, Bilbao, Valladolid, Murcia, Salamenca, Oviede usw.
1751, nach dem Erscheinen der antifreimaurerischen Bulle Providas des Papstes Benedikt XIV., ließ sich der Franziskaner Fra José Torrubia (s.d.), Zensor und Revisor der Inquisition in Madrid, um dei Freimaurerei wirksamer bekämpfen zu können, unter falschem Vorwand in eine Loge aufnehmen, nachdem er zuvor vom päpstlichen Pönitentarius feierlich von dem abzulegenden Gelöbnis der Verschwiegenheit entbunden worden war. In einer maßlos heftigen Anklageschrift bezeichnete er die Freimaurer als Sodomiten und Zauberer, Ketzer und Atheisten, als für den Staat höchst gefährliche Aufrührer, die zur "größeren Verherrlichung des Glaubens und Stärkung der Gläubigen in einem erbaulichen Autodafé verbrannt" werden sollten. Ein neues königliches Edikt war die Folge.