Philipp Wharton
Wharton, Philipp
Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)
Herzog von, vorher Marquis, Peer von England, * 1698, † 1731, erst Parteigänger der Stuarts, gewährte der Witwe Karls II. anläßlich einer Reise nach Paris eine beträchtliche Anleihe. 1717 Mitglied des englischen Oberhauses, betätigte er sich eifrig im parlamentarischen Leben, gab sich jetzt als Anhänger der neuen Dynastie, wurde Herzog, wechselte 1721 wieder zu den stuartistischen (jakobitischen) Tories hinüber und bekämpfte das Whig-Ministerium aufs heftigste. 1722 ließ er sich an Stelle des wiedergewählten Herzogs von Montagu in unrechtmäßiger Weise als Großmeister der Großloge von England proklamieren. Montagu machte gute Miene zum bösen Spiel.
Wharton blieb Großmeister bis zum Johannistage 1723. In diesem Jahr gründete er ein oppositionelles Blatt "The True Briton" und wandte sich anscheinend auch von der Freimaurerei ab. In diesem Zeitraum entstand der antifreimaurerische Gormogonen-Orden (s. d.), an dessen Gründung Wharton beteiligt war.
1725 begab dieser sich nach Wien, ein Jahr später als Gesandter des Prätendenten Karl Eduard, der ihn zum Herzog von Northumberland machte, nach Madrid.
Ende 1726 trat Wharton zum Katholizismus über und kämpfte bei Gibraltar mit den Spaniern gegen England. Er verlor darauf seine Würden, führte in Frankreich ein Abenteurerleben und starb in einem spanischen Kloster.
1728, während seiner Madrider Zeit, gründete er die erste kontinentale Loge, die später in daß Register der Großloge von England Aufnahme fand. Anfänglich wurde sie als irregulär betrachtet erhielt aber dann am 15. Marz 1729 ein Großlogenpatent.