Freimaurermuseum Rosenau: Unterschied zwischen den Versionen

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:Kurator Prof. Peter Back-Vega
 
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==Ein Rosenauer Bilderbogen==
 
==Ein Rosenauer Bilderbogen==

Version vom 17. April 2014, 20:39 Uhr

Foto: Mit Dank an Monika Bargmann
Ausschnitt des alten Freimaurertempels: restauriert in den 1970iger Jahren. Im Zentrum der Platz des ‚Meisters vom Stuhl’ und davor der ‚Tapis’ (‚Arbeitstafel’). Der Tempel ist öffentlich zugänglich; und er steht Freimaurerlogen für 'rituelle Arbeiten' zur Verfügung.
Foto mit freundlicher Genehmigung von → ndgmtlcd
Das Freimaurermuseum liegt im ersten Stock des Schlosses: Es gibt permanent eine auf die Freimaurerei bezogene Ausstellung, die alle zwei Jahre wechselt.

Es war eine sensationelle Entdeckung:
ein historischer Logentempel
aus dem 18. Jahrhundert

Quelle: Freimaurermuseum Rosenau und Rudi Rabe


Er war längst vergessen: der Freimaurertempel aus dem 18. Jahrhhundert im Barockschloss Rosenau bei Zwettl in Niederösterreich (150 Kilometer nordwestlich von Wien). Eingerichtet hatte ihn der Freimaurer Leopold Christoph Graf Schallenberg. Dieser war hochrangiger Beamter am Hofe Maria Theresias und kam dort in engen Kontakt mit der Aufklärung und ihrem geistigen Kind, der Freimaurerei.

Es war die soziale Komponente der aufklärerischen Bewegung, die ihn veranlasste, seinen Gutsbesitz in Rosenau zu einer Einrichtung zum Wohle der einfachen, in der grundherrschaftlichen Umgebung des Schlosses bäuerlich arbeitenden und lebenden Menschen auszubauen. Er war selbst Freimaurer – wie auch der Gemahl Maria Theresias, Franz Stephan von Lothringen – und richtete im Schloss eine Loge ein, die den in der Nachbarschaft wohnenden und durchreisenden Brüdern als Versammlungsort diente. Es ist sehr wahrscheinlich, wenn auch nicht vollends beweisbar, dass der berühmte Freimaurer Wolfgang Amadeus Mozart auf dem Weg von Wien nach Prag in Rosenau Station machte.

Nach dem Tod Schallenbergs verkaufte die Familie das Schloss. Der neue Besitzer konnte mit den masonischen Gegenständen und Symbolen nichts anfangen, und so verschwand alles nach der nächsten Instandsetzung.

Das blieb fast zwei Jahrhunderte so: bis 1972, als das Schloss und die Gutshofsiedlung in einer Gemeinschaftsaktion der umliegenden Gemeinden und der Niederösterreichischen Landesregierung vor dem Verfall gerettet und mit öffentlichen Mitteln saniert wurden. Jetzt entdeckte man bei den Renovierungsarbeiten zur Überraschung aller die freimaurerischen Symbole: Nach fast zweihundert Jahren war der Logentempel wieder auf der Welt. Die Großloge von Österreich beteiligte sich und richtete in den Räumen daneben ein Freimaurermuseum ein.

Der Tempel wird immer wieder für freimaurerische Zusammenkünfte („Arbeiten“) benützt. Diese ideelle Bindung an die masonische Vergangenheit ist einmalig. Nirgendwo sonst kann in einem historischen Logentempel, der aus der Gründungszeit der Freimaurerei in Zentraleuropa stammt, rituell gearbeitet werden. Das hat dazu geführt, dass diese Räumlichkeiten nicht nur von den österreichischen Logen genutzt werden, vielmehr dient Rosenau auch als Plattform einer internationalen Zusammenarbeit mit unterschiedlichen masonischen Richtungen, wobei die Grenzen der „Regularität“ im Sinne der „United Grand Lodge of England“ überschritten werden können. Es wird allgemein anerkannt und von den Engländern durchaus toleriert, dass es gemeinsame historische Wurzeln gibt, die eine Kooperation auf musealem Gebiet und in der Geschichtsforschung sinnvoll erscheinen lassen.

Auch das Freimaurermuseum floriert. Wechselnde Sonderausstellungen halten das Interesse wach. Obwohl die Anlage weitab touristischer Trampelpfade liegt, wurde sie inzwischen von vielen zigtausend Menschen besucht.

Sonderausstellungen

  • 1975-1976: Österreichische Freimaurerlogen, Humanität und Toleranz im 18. Jahrhundert
  • 1978-1979: Verbotene Freimaurerei 1848-1918
  • 1980-1981: Freimaurerei um Josef II. Die Loge zur wahren Eintracht
  • 1982-1983: Freimaurerei in England. Die erste Großloge der Welt
  • 1984-1985: Das freimaurerische Brudermahl
  • 1986-1987: Ideen und Ideale Deutscher Freimaurer
  • 1988-1989: Der Kurze Traum. Die Zwischenkriegszeit
  • 1990-1991: Bruder Wolfgang A. Mozart
  • 1992-1993: 250 Jahre Freimaurerei in Österreich
  • 1994: Von Barock bis Heute
  • 1997-1998: Freimaurer-Bijoux
  • 2000-2001: Geschichte und Geschichten der Freimaurerei auf Briefmarken
  • 2001-2002: Zum Wohl, Ihr Brüder! Gläser der Freimaurergläser von 1740 bis heute
  • 2006-2008: Der Freimaurerschurz – ein Symbol der Arbeit
  • 2009-2010: 225 Jahre Großlogen in Österreich
  • 2011-2012: Laboratorium Aufklärung - Die Wiener Loge 'Zur wahren Eintracht'
  • 2013-2014: Das Märchen von der Weltherrschaft (in den Wintermonaten für Gruppen auf Anfrage und dann von April bis Ende Oktober 2014 täglich von 9 bis 17 Uhr)
  • In Vorbereitung für 2015/16: Freimaurer und Musik

Kontakt

Das Schloss gehört seit fast 40 Jahren dem Bundesland Niederösterreich. Es leistet einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Tourismus in dieser Region. Der an Margit Zulehner verpachtete Hotel- und Restaurantbetrieb wird von der Pächterin hervorragend geführt. Sie hat ihn mit viel Liebe im Sinne der dem Schloss innewohnenden Mystik und Romantik neu ausgestattet.

Schloßrestaurant, Schloßhotel und Zimmer-Reservierungen:

Frau Margit Zulehner
3924 Schloß Rosenau 1/Österreich
Tel: +43/2822/58221-0, Fax DW 8
E-Mail: schloss.rosenau@wvnet.at

Museumsbetrieb und Anmeldung zu Führungen:

Frau Inge Doppler
3924 Schloß Rosenau 1/Österreich
Tel / Fax: +43/2822/20552 Museumskassa
E-Mail: freimaurermuseum@wvnet.at

Informationen zur Gestaltung des Freimaurermuseums:

Kurator Prof. Peter Back-Vega
E-Mail: pbv.rosenau@tele2.at

Ein Rosenauer Bilderbogen



Schloss Rosenau liegt bei Zwettl mitten im österreichischen Waldviertel. Das ist eine Region, die sehr ursprünglich wirkt. An vielen Stellen wird die Landschaft von großen Granitblöcken markiert, die aussehen als wären sie vor Urzeiten von spielenden Riesen verstreut worden.



Siehe auch

Links

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