William Wirt: Unterschied zwischen den Versionen
K (→Wirt, William) |
|||
(4 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 4: | Zeile 4: | ||
− | amerikanischer Rechtsanwalt und Schriftsteller, * 1772, | + | amerikanischer Rechtsanwalt und Schriftsteller, * 1772, † 1843, unter den Präsidenten Monroe und John Quincy Adams Generalanwalt, war wohl der einzige Amerikaner, der jemals auf ein Programm, daß nur "Antifreimaurerei" hieß, für die Präsidentschaft der USA kandidierte. Als die Wellen der "[[Morgan-Affäre]]" am höchsten gingen, glaubten die Antimaurer die Volksverhetzung so weit gediehen, daß einem der ihren die höchste Würde der Vereinigten Staaten ohne weitere Plattform zufallen werde. |
− | Auf ihrem Nationalkonvent in Baltimore, 1831, nominierten sie Wirt, obgleich er bis dahin als Gegner der Bewegung gegolten hatte. | + | Auf ihrem Nationalkonvent in Baltimore, 1831, nominierten sie Wirt, obgleich er bis dahin als Gegner der Bewegung gegolten hatte. Das kam auch in einem Schreiben an das Komitee des Konvents zum Ausdruck, in dem er erklärte, er sei in jungen Jahren selbst einmal Mitglied einer Loge gewesen, hätte sich aber noch vor Erlangung des Meistergrades zurückgezogen, aber nicht etwa, wie er ausdrücklich hinzufügte, weil er irgend etwas gefunden habe, was geeignet gewesen sei, die Mitglieder des Bundes auch nur im geringsten mit ihren Pflichten gegen Staat und Gesetze in Widerspruch zu bringen. Aus dem Brief ging weiter hervor, daß er das Schlagwort des Tages, "Antimasonry", für eine Farce gehalten und es schmerzlich empfunden habe, einige seiner Freunde an einer "so wilden und ungerechten Verfolgung einer harmlosen Institution" beteiligt zu sehen. |
− | Aber der Gedanke, unter | + | Aber der Gedanke, unter Umständen Präsident zu werden, erschien dann anscheinend doch zu verlockend; Wirt nahm die Kandidatur schließlich doch an, wohl in der Hoffnung, daß auch die national-republikanische Partei ihn unterstützen werde. Diese aber stellte Henry Clay auf. |
Wirt bereute seinen Schritt bald, er schrieb an die Führer seiner Partei, er habe nur den einen Wunsch, aus dem Labyrinth dieser Nomination einen "ehrenhaften Weg ins Freie" zu finden. Man lies ihn aber nicht zurücktreten. Bei der Wahl blieben die Stimmen der Antimaurer hinter ihren bescheidensten Erwartungen zurück. Gewählt wurde der Demokrat und Freimaurer [[Andrew Jackson]], Wirt erhielt eine einzige Staatsstimme, jene von Vermont. | Wirt bereute seinen Schritt bald, er schrieb an die Führer seiner Partei, er habe nur den einen Wunsch, aus dem Labyrinth dieser Nomination einen "ehrenhaften Weg ins Freie" zu finden. Man lies ihn aber nicht zurücktreten. Bei der Wahl blieben die Stimmen der Antimaurer hinter ihren bescheidensten Erwartungen zurück. Gewählt wurde der Demokrat und Freimaurer [[Andrew Jackson]], Wirt erhielt eine einzige Staatsstimme, jene von Vermont. | ||
+ | |||
+ | == Siehe auch: == | ||
+ | *[[Anti-Masonic Party]] | ||
+ | *[[Morgan-Affäre]] | ||
+ | *[[Fort Niagara]] | ||
+ | |||
+ | [[Kategorie:Persönlichkeiten|Wirt]] |
Aktuelle Version vom 14. Oktober 2014, 21:48 Uhr
Wirt, William
Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)
amerikanischer Rechtsanwalt und Schriftsteller, * 1772, † 1843, unter den Präsidenten Monroe und John Quincy Adams Generalanwalt, war wohl der einzige Amerikaner, der jemals auf ein Programm, daß nur "Antifreimaurerei" hieß, für die Präsidentschaft der USA kandidierte. Als die Wellen der "Morgan-Affäre" am höchsten gingen, glaubten die Antimaurer die Volksverhetzung so weit gediehen, daß einem der ihren die höchste Würde der Vereinigten Staaten ohne weitere Plattform zufallen werde.
Auf ihrem Nationalkonvent in Baltimore, 1831, nominierten sie Wirt, obgleich er bis dahin als Gegner der Bewegung gegolten hatte. Das kam auch in einem Schreiben an das Komitee des Konvents zum Ausdruck, in dem er erklärte, er sei in jungen Jahren selbst einmal Mitglied einer Loge gewesen, hätte sich aber noch vor Erlangung des Meistergrades zurückgezogen, aber nicht etwa, wie er ausdrücklich hinzufügte, weil er irgend etwas gefunden habe, was geeignet gewesen sei, die Mitglieder des Bundes auch nur im geringsten mit ihren Pflichten gegen Staat und Gesetze in Widerspruch zu bringen. Aus dem Brief ging weiter hervor, daß er das Schlagwort des Tages, "Antimasonry", für eine Farce gehalten und es schmerzlich empfunden habe, einige seiner Freunde an einer "so wilden und ungerechten Verfolgung einer harmlosen Institution" beteiligt zu sehen.
Aber der Gedanke, unter Umständen Präsident zu werden, erschien dann anscheinend doch zu verlockend; Wirt nahm die Kandidatur schließlich doch an, wohl in der Hoffnung, daß auch die national-republikanische Partei ihn unterstützen werde. Diese aber stellte Henry Clay auf.
Wirt bereute seinen Schritt bald, er schrieb an die Führer seiner Partei, er habe nur den einen Wunsch, aus dem Labyrinth dieser Nomination einen "ehrenhaften Weg ins Freie" zu finden. Man lies ihn aber nicht zurücktreten. Bei der Wahl blieben die Stimmen der Antimaurer hinter ihren bescheidensten Erwartungen zurück. Gewählt wurde der Demokrat und Freimaurer Andrew Jackson, Wirt erhielt eine einzige Staatsstimme, jene von Vermont.