Großloge "Lessing zu den drei Ringen": Unterschied zwischen den Versionen

Aus Freimaurer-Wiki
Zeile 24: Zeile 24:
 
Verfasser der Rituale dieser Großloge, eines Leitfadens für Lehrlinge "Am rauhen Stein".
 
Verfasser der Rituale dieser Großloge, eines Leitfadens für Lehrlinge "Am rauhen Stein".
 
[[Kategorie: Großlogen|Lessing zu den drei Ringen]]
 
[[Kategorie: Großlogen|Lessing zu den drei Ringen]]
 +
[[Kategorie:Wolfstieg-Gesellschaft]]

Version vom 15. Januar 2022, 16:04 Uhr

Mit freundlicher Erlaubnis von Leibl Rosenberg


I. Großloge "Lessing zu den drei Ringen"

Fides.jpg
Lessing zu den drei Ringen.jpg

Durch den Zerfall der österreichischungarischen Monarchie (Oktober 1918) wurde auch die Freimaurerei in Böhmen und Mähren vor neue Verhältnisse gestellt. Seit dem Jahre 1870 waren in Böhmen und Mähren in Karlsbad, Saaz, Reichenberg, Haida, Pilsen, Bodenbach-Tetschen, Eger und Asch, Teplitz-Schönau und in den Landeshauptstädten Prag und Brünn Brudervereinigungen entstanden, die untereinander in loser Verbindung standen. In Prag war 1908 die Loge "Hiram zu den drei Sternen" unter der Symbolischen Großloge von Ungarn gegründet worden, die ihre ritualistischen Arbeiten auf ungarischem Gebiete in Preßburg abhielt. Die Gesamtzahl der Freimaurer, die in nichtpolitischen Vereinen unter behördlicher Genehmigung arbeiteten, betrug nicht ganz 300.

Die Freimaurer in Böhmen gehörten mehrheitlich reichsdeutschen Logen an, ein Teil auch Wiener Grenzlogen (vor allem der "Humanitas") und ungarischen Bauhütten. Nach der Ausrufung der Tschechoslowakischen Republik am 28. Oktober 1918 verhielten sich die deutschen Freimaurer abwartend, erhielten jedoch in Kürze die Zusage, daß der Errichtung von Logen keinerlei Schwierigkeiten würden bereitet werden. Daher wandelten die Brr. der Karlsbader Gruppe bereits am 28. November 1918 ihr Kränzchen unter einem Patente der Großloge "Zur Sonne" in Bayreuth in eine Loge um. Die Große Landesloge von Sachsen gab neu errichteten Logen in Sazz, Prag und Reichenberg die Gründungsurkunden.

Da nunmehr fünf Logen regelrecht eingesetzt waren, wurde an die Gründung einer eigenen Großloge geschritten die unter dem Namen "Freimaurergroßloge Lessing zu den drei Ringen in der tschechoslowakischen Republik" am 23. Oktober 1920 in Arbeit gesetzt wurde.

Erster Großmeister wurde der seit 40 Jahren um die Samnlung der freimaurerischen Kräfte in Böhmen besonders verdiente Saazer Stuhlmeister Adolf Girschick (s. d.). Dieser neu gegründeten Großloge schlossen sich nunmehr vier Logen an, die in der Slowakei, dem ehemals ungarischen Gebietsteil (Preßburg (Bratislava), Banska Bystrica und Kaschau (Kosice)) arbeiteten. Ein in Böhmen bestehender bereits in einer Großloge "Bohemia" organisierter Seitenzweig des irregulären "Freimaurerbundes zur aufgehenden Sonne" in Nürnberg suchte ebenfalls Anschluß und wurde regularisiert, worauf sich die Großloge "Bohemia" auflöste.

Im Laufe der ersten zehn Jahre ihres Bestandes wuchs die neue Großloge teils durch Gründung neuer Logen in Teplitz, Brüx, Gablonz, Prag, Pilsen, Brünn, Marienbad, Olmutz, Mähr.-Ostrau, Aussig a. d. E., teils durch Wiederbelebung ehemals ungarischer Logen in Presov, Lucence und Eesmark auf 23 Logen mit gegen 1200 Mitgliedern an. Die junge Großloge, die ein sehr reges, geistiges Leben an den Tag legt, hat sich durch zahlreiche publizistische Leistungen, sowie durch eine in ihrem Auftrage von der Reichenberger Loge "Latomia" herausgegebene Zeitschrift "Die drei Ringe" in der internationalen Freimaurerei gut eingeführt. Aus ihr hervorgegangen ist die wissenschaftliche Vereinigung Academia Masonica (s. d.), sowie eine historische Quatuor-coronati-Vereinigung in Prag, die durch die Herausgabe von Neudrucken und durch die Inangriffnahme der Vorarbeiten für die Fortsetzung der Bibliographie von Wolfstieg über den engeren Rahmen hinaus Bedeutung erlangt hat. In den letzten Krisenjahren haben die charitativen Leistungen der einzelnen Logen, besonders in der Arbeitslosenfürsorge, auch öffentliche Anerkennung gefunden.

Siehe auch:

Verfasser der Rituale dieser Großloge, eines Leitfadens für Lehrlinge "Am rauhen Stein".