Gebet und Gotteslob: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Freimaurer-Wiki
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==Freimaurerische Gebete und Gotteslob==
 
==Freimaurerische Gebete und Gotteslob==
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100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860
 
100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860
  
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Ausarbeitung von [[Roland Müller]]
  
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== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
  
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'''''Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebe'''t''
  
==1. Teil :Einzelne Gebete zur Eröffnung==
 
  
Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet
 
  
===Oden und Lieder, 1772===
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=== Oden und Lieder, 1772 ===
  
 
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'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1772
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siehe: Acht neue [[Hamburger Logenlieder]], 1772
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Mit dem selben Gebet - aber in der Version von [[Das  erste deutsche Logengebet|Theodor Gottlieb von Hippel]], 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
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Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.
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===Freymäurer-Lieder, 1780===
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1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
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'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut'''
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siehe: siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
 
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===Gesänge für Maurer, 1782===
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=== Gesänge für Maurer, 1782 ===
 
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10 Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
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Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
 
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
 
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
siehe. Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge, Gebet 1772
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siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
  
Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
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''Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von'':
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
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''Ebenfalls erschien es am Anfang von'':
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Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
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(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
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Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
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(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
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Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.
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''Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.''
 
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=== “Betbuch für Freymaurer“, 1784 ===
===“Betbuch für Freymaurer“, 1784===
 
 
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===Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786===
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=== Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786 ===
 
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'''O du, dessen Weisheit diesen weiten'''
 
'''O du, dessen Weisheit diesen weiten'''
 
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
 
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1781 (von  Aloys Blumauer)
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siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
  
Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
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''Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in'':
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
  
Es folgt unter dem Titel: Freymaurer-Gebet:
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''Es folgt unter dem Titel'':
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Freymaurer-Gebet:
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
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Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
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Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
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mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
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dazu folgt:
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An die Weisheit:
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Holde Himmelstochter, deren Klarheit
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auch mit der Angabe: Blumauer
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===Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795===
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Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
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Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:
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'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
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siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)
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Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
 
Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
  
Einen noch ungeordneten Anfang machte:
+
===Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11===
===Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.===
+
 
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
 
 
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 +
''Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern''
 +
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“
  
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
+
1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Vor der Tafelloge:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
 
Nach der Tafelloge
 
Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;
 
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1801
 
  
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
+
2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9
  
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut
Der Herr ist Gott und keiner mehr
 
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
 
Gottheit! Die mein schwacher Geist nur wähnen
 
Groß ist der Herr! er grub in Meereswogen
 
Herr, vor dessen Angesichte Cherubinen zitternd stehn
 
  
 +
4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten
  
Das Lied (125)
+
5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht
kommt bereits vor in:
 
Allgemeines Liederbuch des deutschen Nationalgesanges. Zweyter Theil. Altona 1798, 173,
 
unter dem Titel: Danklied
 
und mit der Angabe: v. Schütz
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 88-89
 
  
Auch in:
+
6. Richter freygeschaff’ner Geister
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 117-118
 
  
Herr und unser Vater! Allbeleber [1801 und 1804: Allerschaffer; 1819: Allerschaffner]!
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Der voll Huld auf seine Kinder schau‘t,
 
Der den Menschen gern und reichlich segnet
 
Wenn er nur auf seine Güte bau’t:
 
  
Dir gebühren deiner Kinder Opfer,
+
</poem>
Dir gebühret deiner Kinder Dank,
 
Denn mit deinen milden Vaterhänden
 
Reichst du allen Menschen Speis und Trank.
 
  
Lohnst uns alle für so manche Sorgen
+
===Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18===
(Аch, der Gute hat der Sorgen viel!)
+
<poem>
Und bewußt nur gut vollbrachter Thaten
 
Schenkst du uns des Himmels Vorgefühl.
 
  
Einst, wenn einst der große Tag erscheinet
 
Wenn wir schließen unsers Lebens Lauf
 
Dann, о Vater! hoffen wir zu erndten,
 
Dann gehn unsrer Saaten-Früchte[1800, 1801 und 1804: Saaten Früchte] auf!
 
  
 +
Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
 +
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
 +
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a ''Johann Ludwig Voigt'', una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].
  
Das Lied (156-157)
+
Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)
Auch in:
 
Das vollständigste Liederbuch der Deutschen Nation. Fünfter Theil, Hamburg 1819, 302-303,
 
unter dem Titel: Loblied zur Ehre Gottes
 
  
In dem Buche der Natur,
 
Maurer! [1819: Menschen!] sucht der Wahrheit Spur;
 
Ruhe fand, wer diesen Pfad
 
zur. Gewißheit froh betrat!
 
  
Hier erblickt ihr Gottes Hand,
+
Gebet.
Die zur Eintracht uns verband;
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
die zum seligsten Beruf
+
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801
freigeborne Geister schuf.
 
  
Er, der auch im Stäubchen webt,
+
I. Hymnen
durch den Alles ist und lebt;
 
er. der ewig ist und war,
 
macht sich wirtend offenbar.
 
  
Daß man überall ihn schau',
+
An Gott
in der Sonne, wie im Thau;
 
in dem Regen. wie im Schnee;
 
in dem Abgrund, in der Höh'!
 
  
Denn er füllt mit seiner Kraft
+
1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht
alles, was er wirkt und schafft;
 
ist im Engel, ist im Thier,
 
in der Milde und in mir.
 
  
Und man hört an jedem Ort
+
2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
seines Sprechens lautes Wort,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194
das, vom Frevler unentstellt,
 
ewig gleichen Sinn behält.
 
  
In dem Buche der Natur,
+
3. Grosser Meister und Erhalter
Maurer [1819: Menschen] sucht der Wahrheit Spur;
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
Ruhe fand, wer diesen Pfad
+
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit
zur Gewißheit froh betrat! --
 
  
 +
4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
 +
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
 +
unter dem Titel: Tischlied
 +
''Eine weitere stark abweichende Version''
  
Das Lied (172-173)
+
5. Gesund und frohes Muthes
Zuerst in:
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 17-18.
+
unter dem Titel: Tischlied
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 16-17
 
  
Auch in:
+
6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 16-17
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 2-3
+
(''hier  ohne die 4. Strophe'')
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 6-7 (nur die ersten 3 Strophen)
 
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 3 Strophen)
 
  
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Der noch täglich Wunder schaft.
 
[1823: Lobt den Herrn! deß heilig Werde
 
Immerdar noch Wunder schafft!]
 
[1809 und 1832: Lobt den Herrn! deß mächtig’s (1832: Des mächtig) Werde
 
Immerfort noch Wunder schafft!]
 
Er giebt iedes Jahr der Erde
 
Neue Schönheit, neue Kraft.
 
Lobt den Herrn! der sprach; es werde!
 
Der noch täglich Wunder schaft.
 
[1823: Lobt den Herrn! deß heilig Werde
 
Immerdar noch Wunder schafft!]
 
[1809 und 1832: Lobt den Herrn! deß mächtig’s (1832: Des mächtig) Werde
 
Immerfort noch Wunder schafft!]
 
  
Chor.
+
8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Lobt den Herrn! etc.
+
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
 +
unter dem Titel: Tischlied
  
Lobt den Herrn! der Felder Segen,
+
9. Dank dem Vater, Dank!
Den wir samleten, ist sein;
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Seine Wolken geben Regen,
+
''Eine weiter abgewandelte Version''
Seine Sonne milden Schein.
 
Lobt den Herrn! der Felder Segen,
 
Den wir samleten, ist sein.
 
  
Chor.
+
Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! durch frohe Lieder,
 
Und noch mehr durch Gutes thun.
 
Wer die Menschen liebt als Brüder,
 
Wird im Grab einst sanfter ruhn.
 
Lobt den Herrn! durch frohe Lieder,
 
Und noch mehr durch Gutes thun.
 
  
Chor.
+
An die Sonne
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! denn Gottes Erde
+
Zuerst in:
Ist es werth, vergnügt zu sein;
+
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
Bis ich einst zu Asche werde,
+
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
Will ich mich der Erde freun.
+
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
Lobt den Herrn! denn Gottes Erde
+
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
Ist es werth, vergnügt zu sein.
+
desgleichen in:
 +
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
 +
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
 +
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
 +
später auch in:
 +
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
 +
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall
  
Chor.
+
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
Lobt den Herrn! etc.
 
  
  
Das Lied (227)
+
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
kommt bereits vor in:
+
Du seiner Schöpfung Königinn!
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 213-215.
+
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 248-250
+
Erstaunen vor dir hin!
  
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
+
Daß alle Welt anbetend niederfalle
Des frohen Herzens Dank,
+
Vor dem, der dich so schön gemacht;
Durch ihn sehn wir uns heute fröhlich wieder,
+
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
Ihm iuble der Gesang.
+
Mit seiner Allmacht wacht.
  
Lobt Gott, der mit der Weisheit gleichen Wage
+
Daß überall bis zur entferntsten Zone
Uns dieses Glück erschuf,
+
Die staunend deine Grösse sieht,
Erhebt das Herz, daß es ihm dankend schlage
+
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Und Iebet seinen Ruf.
+
Die jetzt den Erdkreis flieht.
  
Glüht zum Gelübd in zugetheilten Tagen,
+
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Des Guten Saat zu säen,
+
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Und wird uns einst des Rufers Stunde schlagen,
+
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Mit Muth vor ihm zu stehn.
+
Dem Armen Trost und Glück! —
  
Gebt euch die Hand ob sich der Bruder härme
+
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Den schuldlos Elend drückt,
+
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Dass ihn dann Mitleid, Trost und Labung wärme,
+
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Wenn er nach Labung blickt.
+
Mir Kraft, daß ich's besteh.
 
Schwört biedern Sinns den Warheit [!] Feinden, Kriege [1801:den Wahrheits-Feinden Kriege,],
 
Die ihren Bund geschwächt,
 
Und kämpft voll Männer Muth [1801: Männer-Muth] zum [1800 und 1801: zu] sichern Siege
 
Fur Freiheit und für Recht.
 
  
Laßt lauten Ruhm und pralendes Gepränge
+
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Der Wunsch der Thorheit sein,
+
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Nicht bei dem Glanz des Glücks, nicht bei der Menge
+
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Kehrt wahre Weisheit ein,
+
Und mild, wie du, zu seyn.
  
Es wiegt ein Gott den Werth vom Erdenleben
 
Und sichtet iede That,
 
Die Weisheit wird den Lohn dem Bruder geben,
 
Der ihn errungen hat.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
  
  
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 3-6===
 
<poem>
 
eröffnen mit drei Gebeten:
 
  
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Noch ungeordnet blieb:
  
2:
+
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
Zuerst in:
+
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124
+
<poem>
Es handelt sich um einen leicht abgewandelten kurzen Auszug (2 Strophen von 21) aus einem Gedicht von Gottfried August Bürger
 
Gesang am heiligen Vorabend des funfzigjährigen Jubelfestes der Georgia Augusta (1787; gedruckt 1789)
 
  
Auch in:
+
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 47
+
Vor der Tafelloge:
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 2
+
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 9
+
Nach der Tafelloge
 +
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 +
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
  
Herr, erfülle uns mit Weisheit,
+
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
Adle uns, o Herr, durch Schönheit,
 
Rüste uns mit Heldenstärke
 
Zu dem [1812, 1814 und 1817: Für den] großen Gang zum Ziele
 
Strahlender [1814: Menschlicher] Vollkommenheit!
 
  
Denn der Geist gedeiht durch Weisheit,
+
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
Und das Herz gedeiht durch Schönheit;
 
Dieser Einklang rauscht in Stärke,
 
Dieser Adel führt zum Ziele
 
[1814: Beide geben Seelenstärke
 
Und geleiten uns zum Ziele]
 
Dauernder Glückseligkeit.
 
  
  
3:
 
Zuerst in:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782, 71-72
 
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118
 
  
Auch in:
+
''Das Lied (172-173)''
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 43-44
+
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 40-41
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
Nr. 9
  
Großer Meister und Erhalter
 
Deiner Werke, Deiner Welt;
 
Zahllos im Naturgebiete
 
Sind die Zeichen Deiner Güte
 
Uns zum Muster aufgestellt.
 
[1782, 1801 und 1806: Wo ich blicke, sind die Zeichen
 
Deiner Milde, sonder gleichen
 
Mir zum Muster aufgestellt.]
 
  
Menschen! Brüder! ahmt die Milde
+
''Das Lied (227)''
Eures guten Vaters nach!
+
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
Trocknet Thränen, lindert Schmerzen:
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Heget Leid im eignen Herzen
+
Nr. 96
Bey des Bruders Ungemach.
 
[1782, 1801 und 1806: Gießst in banger Schwermuth Stunden
 
Balsam in des Dulders Wunden!
 
Tröstet ihn im Ungemach!]
 
  
Eures Reichthums freut euch, Reiche!
+
</poem>
Gottes Güte gab ihn euch;
 
Daß nach seiner ew'gen Milde,
 
Dankbar euer Herz sich bilde:
 
Werdet eurem Geber gleich!
 
  
Freu' auch Du dich, dem der Schöpfer
+
===Neues Gesangbuch===
Nicht der Erde Schätze gab!
+
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
Segen strömt schon auf den Willen,
+
<poem>
Deine Pflichten zu erfüllen,
+
 
Aus des Segens Quell herab.
+
Aus dem:
 +
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
 +
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
 +
1 und 2, 4, 7 und 12.
  
[1806:
 
Du auch, mit des Lebens Gütern
 
Nicht Beglückter, klage nicht!
 
Gott wägt deines Wohlthuns Werke
 
Nicht nach Zahl und Maß und Stärke,
 
Wägt sie nur nach deiner Pflicht.]
 
  
Wär's auch nur die kleinste Gabe,
+
I. Abtheilung (No. 1-21)
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
+
Gott
Prüfend unser inn'res Streben,
 
Nimmt er schon den Wunsch zu geben
 
Für die Gabe selber an.
 
[1806: Segnend blickt er auf den Armen,
 
Der von Herzen, voll Erbarmen,
 
Geben will, nicht geben kann.]
 
  
[1782 und 1801:
+
Gebete
Wärs auch nur der Wittbe Gabe,
+
1. Vor der Tafelloge
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
+
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Er erbarmet Sich des Armen
+
2. Nach der Tafelloge
Der mit Herzen voll Erbarmen
+
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
Geben will, nicht geben kann.]
 
  
 +
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
 +
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
 +
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
  
Das Sachregister eröffnet mit
+
5.
5 „Gebeten“:
+
neu:
O Quell des reinsten Lichts
 
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
 
* Des guten Urquell, der die
 
* Vater der Geister!
 
* Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 
O du, dessen Weisheit
 
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
 
  
und
+
'''Der alte Gott lebt noch!'''
11 Gesängen „Gott“:
+
Der über Sternenhöhen
Der du mit Weisheit
+
Der Welten Schicksal lenkt,
Herr, erfülle uns mit Weish.
+
Und auch hört unser Flehen;
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
+
Der uns durch Freud' und Lust,
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
+
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
+
Mit Vaterhand geführt:
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
+
Der alte Gott lebt noch!
Gesund und frohen Muthes
 
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 
Des großen Baues
 
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 
Dankt dem Herr! Mit frohen
 
Das Licht der Gottheit, das
 
(siehe Johann Peter Uz: vier auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
 
  
 +
Der alte Gott lebt noch!
 +
Wer wollte drum verzagen,
 +
Und nicht mit Muth und Kraft
 +
Des Lebens Bürde tragen.
 +
Wie lastend es auch drückt
 +
Der Prüfung schweres Joch;
 +
Wir sinken dennoch nicht,
 +
Der alte Gott lebt noch!
  
 +
Der alte Gott lebt noch!
 +
Und ewig wird er leben,
 +
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
 +
Auch wieder Freude geben.
 +
Drum sehn wir himmelwärts,
 +
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 +
Denn er, dem wir vertraun:
 +
Der alte Gott lebt noch.
  
Das folgende Lied (153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
+
Kluge
auch in:
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
 
  
Ferner in:
 
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
 
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
 
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
 
  
Haltet an der Hoffnung fest
+
6.
Flieht an ihre Schutzaltäre,
+
Z. B. in:
Daß sie Tröstung euch gewähre!
+
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
Denn sie trocknet jede Zähre,
+
unter dem Titel: Heiliges Lied
Die das müde Auge näßt,
+
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
Wie des Abends Thau der West.
+
mit den zwei Eingangszeilen:
An der Hoffnung haltet fest!
+
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 +
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
  
Haltet an der Freundschaft fest!
+
Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
Ariadne's Faden leihend,
+
unter dem Titel: Hymne, 1779
Andren stets, sich nie verzeihend,
+
mit den zwei Eingangszeilen:
Opfernd sich dem Feinde weihend!
+
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Drang der Herz an Herzen preßt!
+
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
Unausglühender Asbest!
 
An der Freundschaft haltet fest!
 
 
 
Haltet an der Liebe fest!
 
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
 
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
 
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 
Progne's Brut in's Halmennest.
 
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 
An der Liebe haltet fest!
 
  
Haltet an dem Glauben fest:
+
Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
 
Wachsend wir empor uns heben,
 
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 
Glauben ist's der ahnen läßt
 
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 
An dem Glauben haltet fest!
 
  
Haltet an Erinnrung fest!
+
''hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert''
Für die, ach! so fern Entwichnen,
 
Für die, ach! so früh Verblichnen,
 
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
 
Weiht getrennter Tage Rest
 
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
 
An Erinnrung haltet fest!
 
  
  
Das folgende Lied (186-188) bereits in:
+
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
+
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
+
Dich preist, Allgütiger,
 +
Der Seraphim Gesang!
 +
Die ganze Schöpfung schwebt
 +
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
 +
So weit sich Welten drehn,
 +
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
  
Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,
+
Dein Tempel, die Natur,
Sie gehen von Munde zu Munde,
+
Wie deiner Herrlichkeit,
Doch stammen sie nicht von außen her,
+
Wie deiner Milde voll!
Das Herz nur giebt davon Kunde.
+
Des Lenzes Blumenkleid,
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
+
Des Sommers Aehrenmeer,
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
+
Des Herbstes Traubenhügel,
 +
Des Winters Silberhöh'n
 +
Sind deiner Allmacht Spiegel.
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
+
Was bin ich, Herr! vor dir?
 +
Seit gestern athm' ich kaum.
 +
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
 +
Mich nur ein Spannen-Raum.
 +
Wohl dennoch mir!
 +
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 +
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 +
Es heißt: — Erbarmen.
  
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
+
Matthison [!]
Und würd' er in Ketten geboren,
 
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
 
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
 
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
 
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
 
[1804: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
 
  
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
 
  
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
+
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
Der Mensch kann sie üben im Leben,
+
mit der Angabe: Herder
Und sollt' er such straucheln überall,
+
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
Er kann nach der göttlichen streben,
+
mit der Angabe: Ridel
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
+
9. Gesund und frohen Muthes,
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
+
mit der Angabe: Voß
 +
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
mit der Angabe: v. Schiller
  
Chor. Und was kein etc.
+
11. Maurergebet
 +
(Bei Stiftungsfesten)
 +
Großer Meister, überschwänglich
  
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
+
12. Psalm
Wie auch der menschliche wanke,
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
Hoch über der Zeit und dem Raume webt
 
Lebendig der höchste Gedanke,
 
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804: kreist],
 
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
 
  
Chor. Und ob Alles etc.
+
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
 +
mit der Angabe: Gerhard
  
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
+
14. (Forschen nach Gott)
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
 
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
 
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
 
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
 
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
 
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
+
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
 
+
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
Br. v. Schiller
 
  
 +
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
 +
Der du im Dunkel wohnest,
 +
Und über Geisterwelten thronest.
 +
Unsichtbar streust du Segen aus;
 +
Wo ist dein großes Vaterhaus?
 +
Unendlicher, wo find' ich dich?
  
Das folgende Lied (189-191) auch in:
+
Ich suche dich, o Unergründlicher!
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 12-13
+
In unermess'nen Fernen;
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.
+
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 +
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 +
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 +
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
  
Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,
+
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
Des Herzens unendliches Sehnen?
+
Woher dann Sternenheere?
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
+
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
Zu irdischen Mühen und Thränen?
+
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand?
Wohl dem, der über das Leben hin
+
Es sind die Werke deiner Hand!
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
+
Allschaffender, du bist kein Traum!
  
Chor. Wohl dem, der etc.
 
  
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
+
15.
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
+
Lobt den Herrn! die Abendsonne
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
+
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
+
(die völlig andere Version von 1801)
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
 
  
Chor. Der ist der etc.
 
  
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
+
16.
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
+
Mit tausendfacher Schöne
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804
Die Urform des Lebens gestaltet.
 
Was ewig seyn wird, was ist und war,
 
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
 
  
Chor. Was ewig sein etc.
 
  
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
 
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
 
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
 
In uns zu ewiger Klarheit;
 
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
 
  
Chor. Und an die etc.
+
17.
 +
Richter  freigeschaff’ner Geister
 +
18.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 +
19.  
 +
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 +
20.
 +
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 +
21.  
 +
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
 +
 
  
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
+
''An anderen Stellen nachgedruckt sind'':
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
+
30.
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
+
Die Flamme lodert, milder Schein
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
+
79.
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
+
In dem Buche der Natur
Es ist die innere, göttliche Kraft.
+
108.
 +
Steig‘ in dieser Feierstunde
 +
</poem>
  
Chor. Was frey sich etc.
+
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6===
 +
<poem>
 +
eröffnen mit drei Gebeten:
  
 +
1.
 +
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
 +
2.
 +
2.
 +
Herr, erfülle uns mit Weisheit
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
+
3:
===Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 7-15===
+
Großer Meister und Erhalter
<poem>
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
+
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
Erhebung zu Gott
 
  
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
+
Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
+
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
+
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266
  
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
 
  
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
+
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
7. Wer stillt das Treiben der
+
5 „Gebeten“:
10. O Quell des reinsten Lichts
+
O Quell des reinsten Lichts
11. Gott! sey gelobt
+
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
+
* 1817: Des guten Urquell, der die
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
+
* 1817: Vater der Geister!
121. Haltet an der Hoffnung fest!
+
* 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 +
1817; O du, dessen Weisheit
 +
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
  
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
+
''und''
 +
11 Gesängen „Gott“:
 +
Der du mit Weisheit
 +
Herr, erfülle uns mit Weish.
 +
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
 +
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
 +
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
 +
1817: Gesund und frohen Muthes
 +
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 +
1817: Des großen Baues
 +
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 +
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
 +
1817: Das Licht der Gottheit, das
 +
(siehe [[Uz: Gedichte| Johann Peter Uz]]: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
  
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
+
Das Lied:
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
+
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
 
9. Großer Meister, überschwenglich
 
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 
47. Großer Meister, dessen Allmacht
 
  
  
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
+
Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
 +
auch in:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
 +
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
 +
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.
  
2.
+
Ferner in:
 +
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
 +
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
 +
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
  
Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,
+
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
+
Flieht an ihre Schutzaltäre,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
+
Daß sie Tröstung euch gewähre!
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
+
Denn sie trocknet jede Zähre,
 +
Die das müde Auge näßt,
 +
Wie des Abends Thau der West.
 +
An der Hoffnung haltet fest!
  
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
+
Haltet an der Freundschaft fest!
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
+
Ariadne's Faden leihend,
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
+
Andren stets, sich nie verzeihend,
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
+
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 +
Drang der Herz an Herzen preßt!
 +
Unausglühender Asbest!
 +
An der Freundschaft haltet fest!
  
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
+
Haltet an der Liebe fest!
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
+
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
+
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
+
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 +
Progne's Brut in's Halmennest.
 +
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 +
An der Liebe haltet fest!
  
Carl Strauß.
+
Haltet an dem Glauben fest:
 +
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
 +
Wachsend wir empor uns heben,
 +
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 +
Glauben ist's der ahnen läßt
 +
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 +
An dem Glauben haltet fest!
  
3.
+
Haltet an Erinnrung fest!
 
+
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Ueber den Raum zu Dir
+
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Der Du das All durchdringst,
+
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
Der Du Sonnensysteme
+
Weiht getrennter Tage Rest
Mit Armen der Liebe umschlingst,
+
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
Hebt sich das Herz zum Gebet!
+
An Erinnrung haltet fest!
Wenn es so hoffet und fleht,
+
 
Wenn es so dankt und vertraut,
+
 
Wenn es so ganz sich verliert
+
Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
In Dein allmächtiges Sein,
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Hat es Dich, Vater! geschaut,
+
''Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
Ist es in Liebe Dein!
+
''
 +
Auch in:
 +
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72
  
Ueber die Zeit zu Dir,
 
Der Du ewig ohn' Ende
 
Wie ohne Anfang bist,
 
Heben wir betend die Hände,
 
Daß Du uns nahe seist!
 
Und Dein unendlicher Geist
 
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 
Den beschränkten Minuten,
 
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 
Liebend wir untergehn,
 
Selig einst neu zu erstehn.
 
  
Und es schwindet die Form,
+
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
Die uns irdisch umschließt,
+
Sie gehen von Munde zu Munde,
Wenn durch die Kraft des Gebets
+
Doch stammen sie nicht von außen her,
Seele in Seele zerfließt,
+
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Daß sie so Eins mit Dir. –
+
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Vater, drum flehen wir,
+
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 
Laß sie ein geistiges nahen
 
Zu deinem Throne sein,
 
Wo über Raum und Zeit,
 
Allgegenwart, Ewigkeit!
 
  
Br. Winkler
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
  
6.
+
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Zuerst in:
+
Und würd' er in Ketten geboren,
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
+
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
+
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
mit der Angabe: Br. Mejer
+
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
 +
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
 +
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
  
Hebet zu dem Herrn der Welten
+
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
Von der Erd' das Haupt empor!
 
Nur das Ewige soll gelten
 
in der Brüder ernstem Chor.
 
Doch so lang am ird'schen Werke
 
Wir hienieden uns bemüh'n,
 
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 
Und die Kette, gleich der Mauer,
 
Fess‘le Bruderherz und Hand.
 
  
Mejer
+
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
</poem>
+
Der Mensch kann sie üben im Leben,
 +
Und sollt' er such straucheln überall,
 +
Er kann nach der göttlichen streben,
 +
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 +
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
 +
 
 +
Chor. Und was kein etc.
  
 +
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
 +
Wie auch der menschliche wanke,
 +
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
 +
Lebendig der höchste Gedanke,
 +
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
 +
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
  
 +
Chor. Und ob Alles etc.
  
===Auswahl von Freimaurer Liedern===
+
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6
+
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
<poem>
+
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
 +
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
 +
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
 +
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
  
1. An Gott
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
 
  
2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Br. v. Schiller
  
  
3.
+
Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Zuerst in:
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 75
+
''Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.''
Taschenbuch für muntere Tischgesellschaften. 1791, 72,
 
unter dem Titel: Abendgesang
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 77
 
  
Auch in:
+
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 2
+
Des Herzens unendliches Sehnen?
 +
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
 +
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 +
Wohl dem, der über das Leben hin
 +
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
  
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
+
Chor. Wohl dem, der etc.
Winkt der müden Erde Ruh,
 
Und der schönen Schöpfungswonne [sonst: Schöpfung Wonne]
 
Deckt ein heilig Dunkel zu.
 
  
Dankt dem Herrn! in kühlen Lüften
+
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Stärket sich der Blumenflor [1791: Blumen Flor];
+
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Aus den Feldern, aus den Triften
+
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
Steigt ein Balsamhauch [1817: Balsam-Hauch] empor.
+
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
 +
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
 +
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
  
Dankt dem Herrn! in unsern Hütten
+
Chor. Der ist der etc.
Wartet unsrer süsse Ruh;
 
O für das auch, was wir litten,
 
Tön' [1791: Ström]  ihm unser Loblied zu.
 
  
4.
+
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
+
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1778
+
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
</poem>
+
Die Urform des Lebens gestaltet.
 +
Was ewig seyn wird, was ist und war,
 +
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
  
 +
Chor. Was ewig sein etc.
  
 +
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
 +
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
 +
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
 +
In uns zu ewiger Klarheit;
 +
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 +
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
  
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
+
Chor. Und an die etc.
eröffnen mit
 
<poem>
 
  
I. Gebete
+
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
 +
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
 +
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
 +
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
 +
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 +
Es ist die innere, göttliche Kraft.
  
1.
+
Chor. Was frey sich etc.
Das Vater Unser
+
</poem>
Um Erden wandeln Monde,
 
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
 
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
 
  
  
2.
+
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
 
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 
Friedrich von Hagedorn, 1742
 
  
 +
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15 ===
 +
<poem>
 +
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
 +
Erhebung zu Gott
  
3. Gebet
+
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
Richter freygeschaffner Geister
+
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
 +
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
  
4. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
+
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
  
5. Gebet um maurerische Tugenden
+
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
+
7. Wer stillt das Treiben der
 +
10. O Quell des reinsten Lichts
 +
11. Gott! sey gelobt
 +
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 +
121. Haltet an der Hoffnung fest!
  
(6. Um Weisheit)
+
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
(7. An die Weisheit)
 
  
 +
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
 +
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
 +
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
 +
9. Großer Meister, überschwenglich
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 +
47. Großer Meister, dessen Allmacht
  
II. Loblieder
 
a) Zur Ehre Gottes
 
  
8.
+
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 52-53
 
Es handelt sich um eine leichte Abwandlung des Loblieds, Nr. 4, aus:
 
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 10-11;
 
wobei die 2. und 5. Strophe weggelassen wurden
 
  
Auch in:
+
2.
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 18-19,
 
mit der Angabe: Kramer
 
  
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
+
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
Auf! singt ihm Jubellieder,
+
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Meer, Erd' und Luft! Wer ist, wie Er?
+
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Frohlockt dem Mächt'gen, Brüder!
+
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
Der Herr ist groß! Sein Nam' ist groß!
 
Er ist unendlich, gränzenlos
 
In seinem ganzen Wesen.
 
  
Um seinen Thron her strömt ein Licht,
+
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Das Ihn vor uns verhüllet:
+
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Ihn fassen alle Himmel nicht,
+
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
Wie weit Er sie erfüllet;
+
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
Er bleibet ewig, wie er war,
 
Verborgen und auch offenbar
 
In seiner Werke Wundern.
 
  
Wo wären wir, wenn seine Kraft
+
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Uns nicht gebildet hätte?
+
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Er kennt uns, kennet, was Er schaft,
+
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
Der Wesen ganze Kette;
+
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
Bei Ihm ist Weisheit und Verstand,
 
Und Kraft, und Stärke; Seine Hand
 
Umspannet Erd' und Himmel.
 
  
Wer schützt den Weltbau ohne dich,
+
Carl Strauß.
O Herr, vor seinem Falle?
 
Allgegenwärtig breitet sich Dein Fittig über Alle!
 
Du bist voll Freundlichkeit, voll Huld,
 
Barmherzig, gnädig, voll Geduld,
 
Ein Vater, ein Verschoner!
 
  
Du nur verdienest Lob und Dank,
+
3.
Du nur Gesang und Ehre.
 
Kommt, werdet Gottes Lobgesang,
 
Ihr alle seine Heere!
 
Der Herr ist Gott und keiner mehr!
 
Wer ist ihm gleich? wer ist, wie Er,
 
So herrlich, so vollkommen?
 
  
 +
'''Ueber den Raum zu Dir'''
 +
Der Du das All durchdringst,
 +
Der Du Sonnensysteme
 +
Mit Armen der Liebe umschlingst,
 +
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
 +
Wenn es so hoffet und fleht,
 +
Wenn es so dankt und vertraut,
 +
Wenn es so ganz sich verliert
 +
In Dein allmächtiges Sein,
 +
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 +
Ist es in Liebe Dein!
  
9. Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
+
Ueber die Zeit zu Dir,
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Der Du ewig ohn' Ende
 +
Wie ohne Anfang bist,
 +
Heben wir betend die Hände,
 +
Daß Du uns nahe seist!
 +
Und Dein unendlicher Geist
 +
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 +
Den beschränkten Minuten,
 +
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 +
Liebend wir untergehn,
 +
Selig einst neu zu erstehn.
  
 +
Und es schwindet die Form,
 +
Die uns irdisch umschließt,
 +
Wenn durch die Kraft des Gebets
 +
Seele in Seele zerfließt,
 +
Daß sie so Eins mit Dir. –
 +
Vater, drum flehen wir,
 +
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 +
Laß sie ein geistiges nahen
 +
Zu deinem Throne sein,
 +
Wo über Raum und Zeit,
 +
Allgegenwart, Ewigkeit!
  
10.
+
Br. Winkler
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 15-16
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 14-15
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 42-43
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 124
 
 
 
Auch in:
 
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 353
 
  
 +
6.
 +
Zuerst in:
 +
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
 +
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
 +
mit der Angabe: Br. Mejer
  
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
Füllet Er das ganze Land.
+
Von der Erd' das Haupt empor!
Alles, alles, was wir haben,
+
Nur das Ewige soll gelten
Kommt aus seiner Vaterhand.
+
in der Brüder ernstem Chor.
 +
Doch so lang am ird'schen Werke
 +
Wir hienieden uns bemüh'n,
 +
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 +
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 +
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 +
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 +
Und die Kette, gleich der Mauer,
 +
Fess‘le Bruderherz und Hand.
  
Chor.
+
Mejer
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
</poem>
Füllet Er das ganze Land.
 
  
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
+
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
Giebt uns Segen und Gedeihn;
+
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
Schafft uns Brod und Saft der Reben,
+
<poem>
Uns zu stärken, zu erfreun!
 
  
Chor.
+
1.  
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
+
An Gott
Giebt uns Segen und Gedeihn.
+
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
  
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
+
2.
Deines guten Vaters nie!
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Werd Ihm ähnlich, und erzähle
 
Seine Wunder spät und früh!
 
  
Chor.
 
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
 
Deines guten Vaters nie!
 
</poem>
 
  
 +
3.
 +
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
 +
Nr. 35
  
  
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
+
4.
Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,
+
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
<poem>
+
siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
eröffnet mit einem langen Gebet:
+
 
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
 
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
 
  
 +
''Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.''
  
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
+
'''Der im reinsten Aether wohnt,'''
 +
Aller Elementen Meister,
 +
Ueberm Sternenzelte thront
 +
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
 +
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
 +
Ewig war, und ewig ist.
  
An Gott
+
Rüste uns mit Kraft und Muth,
1. Herr! erfülle uns mit Weisheit
+
Wahn und Irrthum zu vernichten,
 +
Und mit wahrer Herzens gluth
 +
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
 +
Deren erste uns gebeut
 +
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.
  
 +
Brüder! wir sind heute hier
 +
Unser großes Fest zu feyern,
 +
Feyerlich geloben wir
 +
Unser Bündniß zu erneuern,
 +
Herzensgüte, biedrer Sinn
 +
Führt zum Zweck der Maurer hin.
  
2.
+
Ob gleich oft die Kette bricht
Zuerst in:
+
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
+
Stürzt er doch das Ganze nicht
 +
Neu belebt hebt es sich wieder,
 +
Die für Ewigkeiten bau'n,
 +
Werden nie Zernichtung schau'n.
  
Gott, dem, so weit der Wesen Schaar
 
Im Unermesslichen Dich nennet,
 
Auf Deines Weltalls Hochaltar
 
Der Sonnen Opferflamme brennet;
 
  
[1804 zusätzlich:
+
''Das anschliessende Lied erschien nachher in:''
O! dem auch wir das leben weih’n,
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
+
mit der Angabe: Colberg
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
+
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
 
  
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
 
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
 
Lass ernst und gross die Majestät
 
Des heiligen Gesetzes thronen!
 
  
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
+
'''Es sammelt sich von fern und nah'''
Zu reinen Herzen niederwallen,
+
Der Brüder fromme Schaar;
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
+
Des Bundes großer Tag ist da,
Uns treten aus des Bundes Hallen!
+
Geschmückt ist der Altar:
  
 +
Chor.
 +
Geschmückt von eines Meisters Hand
 +
Mit hoher Kunst die Welt,
 +
Die Sonne strahlt ein Diamant
 +
Am blauen Himmelszelt.
  
3.
+
Und auf des Teppichs grünem Grund.
Zuerst in:
+
Stehn Zeichen wunderbar;
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
+
Doch keinem Forscher ward es kund,
 +
Wie groß der Meister war.
  
Auch in:
+
Chor.
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
+
Wie er den weiten Logenbau
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
+
So wunderbar vollzog,
 +
Und über diese grüne Au
 +
Die blaue Decke bog.
  
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
+
Und diesen Tag vor andern schön,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
+
Vor andern groß gemacht,
 +
Er läßt die Sonne höher gehn
 +
Und kürzt die dunkle Nacht.
  
Steig in dieser Feierstunde
+
Chor.
Zu des Lichtes Thron ernpor,
+
Hält eine große Loge heut,
Von geweihter Brüder Munde,
+
Und giebt ein Freudenmahl,
Lautes feierliches Chor!
+
Hat reichen Segen ausgestreut
Weltenmeister! segne, schütze
+
Auf Bergen und im Thal.
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 
Dem sich hier die Maurer weih'n.
 
  
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
+
Hört ihr der Vöglein Lobgesang
 +
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
 +
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
 +
In ihre Lieder ein!
  
Lass die Herzen gut und bieder
+
Chor.
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
+
In Tönen Woge das Gefühl,
Hilf! und blicke sanft hernieder
+
Wie dort, vom West belebt,
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
+
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
Weisheit leite unsre Schritte,
+
Sich senkt und wieder hebt.
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 
Und der Menschheit Tag bricht an!
 
  
Chor. Weisheit leite unsre etc.
+
Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
 +
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
 +
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
 +
Aufs Ziel der Reise hin.
  
 +
Chor.
 +
Wo uns die Sonne untergeht,
 +
Da geht sie andern auf;
 +
Und wenn sie uns in Osten steht,
 +
Schliest andern sie den Lauf.
  
4.
+
Es gränzt an Abend Morgenroth
Auch in:
+
So treu und nachbarlich;
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
+
Im Leben spiegelt sich der Tod,
 +
Im Tod das Leben sich.
  
Der  du den ganzen Bau der Welt
+
Chor.
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
+
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Den niemand mißt, noch überzählt,
+
Und stoßt die Glaser an!
Den du im Sternenglanz erhellet!
+
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
 +
Den lächeln beide an!
  
Gieb diesem Heiligthume Licht;
 
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
 
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
 
Und fordre unsrer Hände Werke;
 
 
Und schlinge unsern Bruderbund
 
In deine große Maurerkette,
 
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
 
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
 +
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
 +
eröffnen mit
 +
<poem>
  
 +
I. Gebete
  
===Gesänge für Freymaurer===
+
1.
im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9
+
Das Vater Unser
<poem>
+
Um Erden wandeln Monde,
Im Kapitel Lobgesänge
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
  
An Gott
 
  
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
2.
 +
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 +
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
 +
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 +
Friedrich von Hagedorn, 1742
  
2. Herr erfülle uns mit Weisheit
 
  
 +
3.
 +
Gebet
 +
Richter freygeschaffner Geister
  
3.
+
4.  
neu:
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,
+
5.
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
+
Gebet um maurerische Tugenden
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
+
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
 
  
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
+
(6. Um Weisheit)
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
+
(7. An die Weisheit)
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
 
Sind es, die den Himmel niederziehn.
 
  
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
 
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
 
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
 
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
 
  
[Heinrich August] Kerndörffer.
+
II. Loblieder
 +
a) Zur Ehre Gottes
  
4.
+
8.
Zuerst in:
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 83
+
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
 
 
Auch in:
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen, 1817, 7
 
  
Du, dessen Allmacht Welten schuf,
 
Herrscher in dem [1801 und 1817: im] Reich der Geister,
 
Aller Wesen Herr und Meister,
 
Hör' Allgütger unsern Ruf!
 
Laß auf Tugend, nicht auf Schein
 
Unsers Tempels Bau gegründet,
 
Und das Band das uns verbindet,
 
Festes Band der Menschheit seyn!
 
  
 +
9.
 +
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
 +
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
  
5. Richter freygeschaffner Geister
 
  
6. Des  großen Baues großer Meister,
+
10.
siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
+
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt
+
Nr. 87
  
  
7.
 
Auch in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 117
 
 
Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen,
 
Nie mein Forschen ganz ergründen [1801: erreichen] kann,
 
Im Gewühle tausendfacher Scenen,
 
Staunet mein begrenzter Blick Dich an.
 
 
Nur umsonst verliert mein Denken immer
 
In der Dinge Labyrinthe sich,
 
Träumt sich Bilder, trifft das wahre nimmer,
 
Ahnet stets nur unvollkommen Dich.
 
 
O vergieb, wenn mein beschränktes Wissen,
 
Weltenschöpfer! Dich im Staube mißt,
 
Wenn mein Geist, begierig hingerissen,
 
Sich zu kühn im Forschen oft vergißt.
 
 
Wenn er schwindelnd in der Schöpfung Räumen
 
Deinen Ursprung zu ergründen schwirrt,
 
Und in stolzen, überspannten Träumen
 
In des Zweifels Nächten [1801: Nächte] sich verirrt.
 
 
Suche Du vom Wahn ihn zu befreyen,
 
Scheuch' das Dunkel seiner Phantasien,
 
Daß der Thorheit Nebel sich zerstreuen,
 
Und der Täuschung Schattenbilder fliehn!
 
 
Bis im reinen ungetrübtem [1801: im reinern ungetrübten] Lichte
 
Heil'ger Wahrheit Feuer mich durchglüht,
 
[1801: Wahrheit heil’ges Feuer uns durchglüht;]
 
Und von [1801: vom] Angesicht zu Angesichte
 
Unerschaffner! Dich mein Auge sieht.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
==3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland==
+
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
 
+
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
===Maurerische und gesellschaftliche Lieder===
 
zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817
 
 
<poem>
 
<poem>
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
 
  
I. An Gott
+
eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
  
2. Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
+
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
3. Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
4. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
5. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
  
 +
An Gott
  
6.
+
1.  
Zuerst in:
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 100-101
 
  
Auch z. B. in:
 
Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 58,
 
mit den Angaben
 
Herder
 
Für Tenor componirt von Hurka
 
  
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen;
+
2.
Als sich die Welt aus jenem Chaos wand.
+
Zuerst in:
Es werde Licht! rief Gott, und heil'ger stiller Morgen
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
Gebahr die Schöpfung — und es stand
 
Der Wahrheit Bild, die Sonne zum Betrieb des Ganzen
 
Am Firmament. Ihr Lichtstrahl drang hervor,
 
Nun stiegen Mensch und Thier ins Leben — und die Pflanzen
 
Trieb schnell der Allmacht Wink empor.
 
Der Wasser Fluth entstürzte angewies'nen Quellen;
 
Die ganze Schöpfung aus der dunkeln Nacht
 
Des todten Chaos hergerufen pries im Hellen
 
Des größten Architekten Macht.
 
  
Licht schuf uns Gott! eh' er den ersten Menschen baute,
+
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
Zum sichern Leitstern gab er uns das Licht.
+
Im Unermesslichen Dich nennet,
Er wollte nicht, daß man den Sinnen blindlings traute,
+
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Und blinde Ehrfurcht wollt' er nicht.
+
Der Sonnen Opferflamme brennet;
  
[1801: Chor.
+
[1804 zusätzlich:
Und blinde Ehrfurcht wollt‘ er nicht.]
+
O! dem auch wir das leben weih’n,
 
+
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Licht schuf uns Gott! in seines heil'gen Lichtes Klarheit
+
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
Laßt uns des Schöpfers hohe Wunder spähn.
+
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
Nur Er ist Gott! Nur sein Gebot ist heil'ge Wahrheit!
 
Nur Ihn sott unser Dank erhöhn!
 
  
[1801: Chor.
+
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Nur ihn soll unser Dank erhöhn!
+
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
 +
Lass ernst und gross die Majestät
 +
Des heiligen Gesetzes thronen!
  
 +
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
 +
Zu reinen Herzen niederwallen,
 +
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
 +
Uns treten aus des Bundes Hallen!
  
7. Richter freigeschaffner Geister
 
  
 
+
3.
8.
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 148
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
Ursprünglich  von Christian Gottlob Neefe: Geistliche Ode, 1768
 
  
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
 +
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
  
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
+
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Herr, dessen Majestät die Welt nicht mißt,
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
Wo Gnadenströme fliessen,
 
So weit die Sonne geht.
 
  
Ich bin so kühn, vor deinen Thron zu treten;
+
'''Steig in dieser Feierstunde'''
Gott meine Zuversicht, erhöre mich,
+
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Erhör' mein gläubig Beten,
+
Von geweihter Brüder Munde,
Verstoß mich Sünder nicht!
+
Lautes feierliches Chor!
 +
Weltenmeister! segne, schütze
 +
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 +
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 +
Dem sich hier die Maurer weih'n.
  
Ich bitte nicht um Schätze dieser Erden;
+
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
Des Reichthums Ueberfluß!
 
Laß mir so viel nach deiner Gnade werden,
 
So viel ich haben muß!
 
  
 +
Lass die Herzen gut und bieder
 +
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
 +
Hilf! und blicke sanft hernieder
 +
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
 +
Weisheit leite unsre Schritte,
 +
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 +
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 +
Und der Menschheit Tag bricht an!
  
9.
+
Chor. Weisheit leite unsre etc.
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124 (mit Chor)
 
  
Herr, vor dessen Angesichte
 
Cherubinen zitternd stehn,
 
Den in seinem höchsten Lichte
 
Kein Erschaffener je gesehn.
 
  
Nur dein Wort erschuf die Welten,
+
4.
Die um deinen Thron sich drehn;
+
Auch in:
Und durch dieses Wortes Schelten
+
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
Würden sie wie Wachs zergehn.
 
  
Nur dein Wort ließ sich hernieder,
+
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
Ward ein Erdenmensch, wie ich;
+
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Brachte dein Gesetz uns wieder,
+
Den niemand mißt, noch überzählt,
Rein und lauter, und entwich.
+
Den du im Sternenglanz erhellet!
  
Nur dein Wort laß mich ergründen,
+
Gieb diesem Heiligthume Licht;
Herr, der in dem Lichte thront;
+
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Nur die Wahrheit laß mich finden,
+
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Die in diesem Tempel wohnt.
+
Und fordre unsrer Hände Werke;
  
10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
+
Und schlinge unsern Bruderbund
 +
In deine große Maurerkette,
 +
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
 +
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
  
  
11.
 
Zuerst in:
 
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
 
unter dem Titel: Opferlied
 
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 
unter dem Titel: Opferlied
 
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
 
  
Auch in:
+
''Ein weiteres Lied (102-104):
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
+
''
 +
Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
 +
Gelobt der Maurer-Bund!
 +
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
 +
Belebe Geist und Mund!
  
Die Flamme lodert, milder Schein
+
Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
+
Gott lebt in uns durch ihn.
Und Weihrauchdüfte wallen.
+
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
+
Führt uns zum Bessern hin.
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!
 
  
[1823:
+
Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
+
Zu uns nach Westen drang,
Schon ruft zu heiligem Verein
+
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
Das Werk der Tempelhallen.
+
Und Ehre im Gesang.
Allmeister, walte gnädig hier,
 
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!]
 
  
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
+
Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Dein Lebensgeist durchathme mild
+
Bei solchem Meister glück'ts!
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
+
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Gieb mir als [1823: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
+
Und seine Schönheit schmückt's.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 
[1823: O Du, der unser Bestes weiß,]
 
Das Schöne zu dem Guten!
 
  
 +
An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
 +
Greift durch mit Maurerkraft.
 +
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
 +
That nur, ist Meisterschaft.
 +
 +
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
 +
Die alles trägt und hält;
 +
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
 +
Die Menschheit wie die Welt.
  
12. Der Herr ist Gott und keiner mehr
+
Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
13. Herr! erfülle uns mit Weisheit,
+
Bleib' unserm Bunde treu,
 +
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
 +
Und geistig sie erneu!
  
 +
Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
 +
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
 +
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
 +
Vom Seraph bis zum Wurm.
  
14.
+
Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Zuerst in:
+
Die raget Himmelan.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118-119 (mit Chor)
+
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
 +
Den nichts erschüttern kann.
  
Auch in:
+
Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832,  
+
Lasst uns erleuchten sie!
7-8
+
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen,
+
Dem fehlt es sicher nie.
Die Sündenwelt, von Anbeginn.
 
Gut ist der Herr! er zog den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
[1832:
+
Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen
+
Belebt und stärkt die Kraft.
Einst untergehn die Sündenwelt.
+
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
Gut ist der Herr! es strahlt sein Regenbogen,
+
Sie , die das Bessre schafft.
Nur Gnad‘ herab vom Himmelszelt.]
 
  
Groß ist der Herr! sieh wie von Sina‘s Schlünden
+
Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Ein Strafgesetz zur Erde steigt!
+
Der Maurer sucht sie auf.
Gut ist der Herr! er läßt es [1832: lässet] uns verkünden,
+
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Sanft ist sein [1832: mein] Joch, die Last ist leicht.
+
Zum Licht auf geht sein Lauf.
  
Groß ist der Herr! wer kann den Abstand messen,
 
Vom Erdenland zu Gottes Thron?
 
[1832: Vom Erdengrund zu seinem Thron?]
 
Gut ist der Herr! der Schuld will er vergessen,
 
Und gab zum Trost uns seinen Sohn.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
</poem>
Zückt fürchterlich des Blitzes Strahl!
 
Gut ist der Herr! in sanfter Morgenkühle
 
Enthüllt das Veilchen sich im Thal.
 
  
Groß ist der Herr! er sieht auch meine Fehle,
+
=== Gesänge für Freymaurer ===
Sein Odem ist [1801: ist’s], der mich umgiebt;
+
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
Gut ist der Herr! o lieb ihn, meine Seele,
+
<poem>
Wie er mit Vaterhuld dich liebt!
+
Im Kapitel Lobgesänge
  
 +
An Gott
  
15.
+
1.  
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
+
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
unter dem Titel:
 
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
 
  
Auch in:
+
2.
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
+
Herr erfülle uns mit Weisheit
  
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
Denn seine Güte währet ewig.
 
Du bist allmächtig, Herr!
 
Du unsrer Väter Gott!
 
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 
Und Glück begleite seine Tage!
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
Denn seine Güte währet ewig! --
 
  
 +
3.
 +
neu:
  
16.
+
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
Auch in:
+
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
+
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
 +
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
 +
 
 +
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
 +
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
 +
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
 +
Sind es, die den Himmel niederziehn.
 +
 
 +
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
 +
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
 +
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
 +
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
 +
 
 +
[Heinrich August] Kerndörffer.
  
Allmächtger, den im Sphärenklange
+
4.
Das All der Schöpfung preis‘t,
+
Du, dessen Allmacht Welten schuf
Dich flehn wir an im Festgesange!
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Dir huld'gen wir im Geist!
 
  
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
+
5.
Die edler Zweck vereint,
+
Richter freygeschaffner Geister
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
 
Allgüt'ger Menschenfreund!
 
  
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
+
6.
Der Tugend heil'ger Bund!
+
Des  großen Baues großer Meister,
Es knüpfe feste Brudertreue
+
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
Ihr Band ums Erdenrund!
+
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
 +
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
  
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
 
Sich uns vor Augen stellt,
 
Sei dieses Bundes Jahresfeier
 
Ein Keim des Glücks der Welt!
 
  
 +
7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800
  
17.
 
Zuerst in:
 
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
 
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
 
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
  
Ebenfalls in:
 
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
 
Mel. Nun danket alle Gott etc.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
Desgleichen in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 
  
Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,
+
''Einige nachfolgende Lieder:''
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
 
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
 
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
 
  
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
+
An das Licht
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
+
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
+
Vorsehung
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
+
9. Es waltet, ja es waltet
 +
An die Natur
 +
10. Suchen will ich dich Natur!
  
[1775:
+
An die Wahrheit
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
+
11.
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
+
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
+
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
 
  
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
 
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
 
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
 
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
 
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
 
  
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
 
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
 
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
 
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
 
  
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
+
12.
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
+
Auch in.
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
 +
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
 +
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
 +
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller  -- Ridel.
  
[1775:
 
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
 
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
 
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
 
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
 
</poem>
 
  
 +
'''Ewige Wahrheit,'''
 +
Göttliche Klarheit
 +
Segne den Bau!
 +
Schütz' und erhalte,
 +
Fördr' ihn und walte
 +
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
  
 +
Chor.
 +
Schütz‘ und erhalte etc.
  
===Sammlung Maurerischer Lieder===
+
Feßle für immer
zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23
+
Trügenden Schimmer,
<poem>
+
Dünkel und Wahn!
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
+
Eintracht und Freude,
Lob- und Danklieder
+
Laß sie im Kleide
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
+
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
 
  
1. Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
+
Chor.
 +
Eintracht und Freude etc.
  
2.
+
Nebel zerstreue,
Zuerst in:
+
Kräfte verleihe,
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 84-85,
+
Uns zu erspähn!
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 86-87
+
Liebe laß walten,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 115
+
Splitter und Falten
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 111-112
+
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 41 (nur die 1. und 2. , 4. und 6. Strophe)
+
 
 
+
Chor.
Auch in:
+
Liebe laß walten, etc.
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 188-189
 
Es handelt sich um das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß (1780)
 
  
Auch in:
+
Höher und weiter,
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 13
+
Blicket zur Leiter
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 137-138 (ohne die 3. Strophe)
+
Muthig hinauf!
 +
Fester zu wandeln,
 +
Sich'rer zu handeln,
 +
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
  
 +
Chor.
 +
Fester zu wandeln, etc.
  
Gesund und frohen Muthes
+
Riedel
Genießen wir des Gutes,
 
[1855: Gesund, mit frohem Muthe
 
Genießen wir das Gute,]
 
Das uns der große Vater schenkt.
 
O preis't ihn, Brüder, preiset
 
Den Vater, der uns speiset,
 
Und mit des Weines Freude tränkt
 
[1855: Und uns aus tausend Quellen tränkt.]
 
  
Er ruft herab: Es werde,
 
Und Segen schwellt die Erde,
 
Der Fruchtbaum und der Acker sprießt;
 
Es lebt und webt in Triften,
 
In Wassern [1790 und 1855: Im Wasser] und in Lüften,
 
Und Milch und Wein und Honig fließt.
 
  
Dann tönt des Dankes Stammeln,
 
Und alle Völker sammeln:
 
[1780: Dann sammeln alle Völker:
 
Der Pferd‘- und Renntiermelker]
 
Am kalten Pol, von Schnee umstürmt;
 
Der Schnitter edler Halme;
 
Der Wilde, welchen Palme
 
Und Brodbaum vor der Sonne schirmt.
 
  
Gott aber schaut vom Himmel
+
13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
Ihr freudiges Gewimmel
+
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
Vom Aufgang bis zum Niedergang;
+
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
Denn seine Kinder sammeln,
+
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772
Und ihr vereintes Stammeln
 
Tönt ihm in tausend Sprachen Dank.
 
  
Lobsinget seinen Namen,
 
Und strebt ihm nachzuahmen,
 
Ihm, dessen Gnad' ihr nie ermeßt;
 
Der alle Welten segnet,
 
Auf Gut' und Böse regnet
 
Und seine Sonne scheinen läßt!
 
  
Mit herzlichem Erbarmen
+
</poem>
Reicht eure Hand den Armen,
 
Wes Volks und Glaubens sie auch seyn!
 
Wir sind, nicht mehr, nicht minder,
 
Sind alle Gottes Kinder,
 
Und sollen uns wie Brüder freun!
 
  
 +
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
  
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
+
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
4. Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
+
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
Leicht verändert und ohne die 3. Strophe
+
<poem>
 +
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
  
 +
I. An Gott
 +
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
  
5.
+
2.
Auch in:
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
+
3.  
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
4.  
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
5.
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
  
Feurig ertöne in heiligen Hallen,
 
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
 
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
 
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
 
  
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
+
6.
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
 
  
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
+
7. Richter freigeschaffner Geister
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
 
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
 
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
 
  
  
6.
+
8.
neu:
+
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III
  
Brüder! erhebet mit frohem Entzücken
 
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
 
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
 
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
 
  
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
+
9.
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt,
+
Herr, vor dessen Angesichte
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
+
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
Bis einst die Reisen geendiget sind.
+
XIX. (Schulz)
  
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
 
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
 
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
 
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
 
  
Senket die trüglichen Reize des Lebens
+
10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
 
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
 
  
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
 
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
 
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
 
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
 
  
 +
11.
 +
Zuerst in:
 +
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
 +
unter dem Titel: Opferlied
 +
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 +
unter dem Titel: Opferlied
 +
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 +
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
  
7.
+
Auch in:
Dank, dem Geber Dank!
+
Auch in:
siehe: 50 frühe Gebete, 1778
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
 +
mit der Angabe: Mathison
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
 +
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
 +
mit der Angabe: Matthison
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
 +
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
  
  
8. Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
+
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
9. Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
+
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
+
Und Weihrauchdüfte wallen.
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
+
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
+
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
mit stark veränderter 1. Strophe
+
Du Höchster! wohlgefallen!
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 
  
 +
[1823 und 1835:
 +
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
 +
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
 +
Das Werk der Tempelhallen.
 +
Allmeister, walte gnädig hier,
 +
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!]
  
13.
+
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
neu:
+
Dein Lebensgeist durchathme mild
 +
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
 +
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
 +
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 +
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 +
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 +
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
 +
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
 +
Allmächtiger zu deinem Preis,]
 +
Das Schöne zu dem Guten!
 +
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
 +
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
 +
Das Schöne zu dem Guten.]
  
Vater unser, der Du bist im Himmel,
 
siehe: das Vaterunser für Freimaurer
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
  
  
14.
+
12.  
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr
sehr stark abgewandelt:
 
  
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
+
13.
Der Strom verheert der Flur Gewinn!
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
Gut ist der Herr! er zieht den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
14.
Zuckt furchtbar seiner Blitze Strahl!
+
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
Gut ist der Herr! in sanfter Abendkühle
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Verjüngt die Palme sich im Thal!
 
  
Groß ist der Herr! er spricht in Wetterstürmen!
 
Die Erde wankt! ihr Pfeiler wich!
 
Gut ist der Herr! Uns wird sein Arm beschirmen,
 
Denn seine Huld währt ewiglich!
 
  
Groß ist der Herr! erzittert, Staubgeborne!
+
15.
Vor ihm, der streng Vergeltung übt!
+
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
Gut ist der Herr! o liebt ihn, Lichterkorne!
+
unter dem Titel:
Wie Er mit Vaterhuld euch liebt!
+
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
  
 +
Auch in:
 +
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
  
15.
+
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
Zuerst in:
+
Denn seine Güte währet ewig.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 199
+
Du bist allmächtig, Herr!
 +
Du unsrer Väter Gott!
 +
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 +
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 +
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 +
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 +
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 +
Und Glück begleite seine Tage!
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 +
Denn seine Güte währet ewig! --
  
Jeweils die 2., 4. und 5. Strophe wurde weggelassen:
 
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 28-29
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 165-166
 
  
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
+
16.
Dem Erbauer aller Welt;
+
Auch in:
Preiset ihn durch frohe Lieder,
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Dessen Licht auch euch erhellt;
+
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55
Der mit Huld und Wohlgefallen
 
Auch auf unsern Tempel blickt,
 
Und den guten Maurern allen
 
Zu der Arbeit Segen schickt.
 
  
Wohl dem Maurer, der im Herzen
 
Das erhab'ne Zeugniß hat,
 
Daß er gerne fremde Schmerzen
 
Linderte, stets [1801: gern] Gutes that.
 
[1814: Daß er lindert fremde Schmerzen
 
Und stets eifrig Gutes that.]
 
Wohl uns, wenn an diesem Tage
 
Das Bewußtseyn uns entzückt,
 
Daß wir mancher Menschen Klage
 
Weggescheucht [1801: weggebannt], und sie beglückt.
 
  
Welterbauer, Dich zu ehren,
+
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
Gute Menschen stets zu seyn,
+
Das All der Schöpfung preis‘t,
Niemals fremdes Glück zu stören,
+
Dich flehn wir an im Festgesange!
Guter Thaten uns zu freun,
+
Dir huld'gen wir im Geist!
Nur im ächten Maurerleben
 
Stets zu suchen unsre Zier,
 
Auch dem Feinde zu vergeben,
 
Dies, dies schwören alle wir.
 
  
Und denn [1801, 1814 und 1823: dann] flehen wir vereinet
+
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
Dir, o Welterhalter, zu:
+
Die edler Zweck vereint,
Wo nur Deine Sonne scheinet.
+
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
Schenke jeder Seele Ruh;
+
Allgüt'ger Menschenfreund!
Laß durch Deines Lichtes Segen
 
Glück und Freude stets entstehn;
 
Und wo Menschen nur sich regen,
 
Laß sie hell're [1801: heller] Wahrheit sehn.
 
  
Allen Maurern, die mit Treue
+
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Ihrer Arbeit Pflicht vollbracht,
+
Der Tugend heil'ger Bund!
Schenke Lohn und Kraft aufs Neue,
+
Es knüpfe feste Brudertreue
Bis ihr Werk zum Ziel gebracht.
+
Ihr Band ums Erdenrund!
Einst am Ziel der Pilgerreise
 
[1801, 1814 und 1823: Einst am Ziele ihrer Reise]
 
Laß sie vorbereitet stehn.
 
Und auf glanzumströmten [1801: Glanz umströmtem] Gleise
 
Zu des Lichtes Tempel gehn.
 
</poem>
 
  
 +
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
 +
Sich uns vor Augen stellt,
 +
Sei dieses Bundes Jahresfeier
 +
Ein Keim des Glücks der Welt!
  
  
14 Lieder später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
+
17.
===Lieder-Buch für die Große Landes-Loge===
+
Zuerst in:
von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14
+
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
<poem>
+
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
+
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
+
11 Strophen;
 +
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 +
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
  
I. Abtheilung.
+
Ebenfalls in:
Zum Lobe Gottes
+
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
 +
Mel. Nun danket alle Gott etc.
 +
11 Strophen;
 +
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 +
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 +
Desgleichen in:
 +
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 +
1857 und 1869, 1-2,
 +
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.
  
1. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 
2. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
 
3. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
 
4. Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
 
  
5.
+
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
neu:
+
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
 +
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
 +
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
  
Die Morgenröthe glühet
+
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Die Sonne ist erwacht,
+
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
Mit leisem Fittig fliehet
+
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
Der dunkle Flor der Nacht.
+
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
  
Der du mit Wohlgefallen
+
[1775:
Des Tages Licht gesandt,
+
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
Laß mich auch heute wallen
+
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
An deiner Vaterhand!
+
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 +
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
  
 +
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
 +
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
 +
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
 +
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
 +
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 +
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
  
6. Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
+
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
 +
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
 +
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
 +
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
  
 +
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
 +
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
 +
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
 +
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
  
7.
+
[1775:
neu:
+
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
 +
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
 +
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
 +
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
 +
</poem>
  
Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,
+
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
+
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
+
<poem>
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
+
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
+
Lob- und Danklieder
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
+
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 +
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
  
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
+
1.
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
+
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
 
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
 
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
 
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
 
  
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
+
2.
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
+
Gesund und frohen Muthes (145)
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
+
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
 
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
 
  
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
 
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
 
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
 
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
 
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
 
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
 
  
 +
3.
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
 +
4.
 +
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
 +
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
  
8. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herber)
 
9. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
 
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 
leicht verändert und ohne die 4. Strophe)
 
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 
12. Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
13. Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
14. Richter freigeschaffner Geister (7)
 
15. Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
 +
5.
 +
Auch in:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
  
16.
+
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
Zuerst in:
+
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
+
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
+
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
mit der Angabe: Klipfel
 
Bereits in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
 
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
 
Küpfel.
 
  
Vater! laß im Licht uns wandeln,
+
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
+
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
+
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
Deiner Liebe ganz uns weihn!
+
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
  
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
+
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
+
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
+
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
+
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
  
  
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
+
6.
 +
neu:
  
 +
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
 +
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
 +
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
 +
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
  
18,
+
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Zuerst in:
+
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
+
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
 +
Bis einst die Reisen geendiget sind.
 +
 
 +
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
 +
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
 +
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
 +
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur.
  
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
+
Senket die trüglichen Reize des Lebens
Durchs dunkle Blau der Nacht!
+
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
Wie blinkt des Himmels Ferne,
+
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
Von eurer goldnen Pracht.
+
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
 
Auf unermeßnen Bahnen,
 
Durch schwarzer Nächte Flor,
 
Den Geist zu Gott empor.
 
  
Als eures Schöpfers Zeugen,
+
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Als Leuchten bessrer Welt,
+
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
+
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
Die Stolz für Weisheit hält.
+
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
Anbetend blickt vom Staube,
+
 
Zu euch empor, der Glaube.
+
 
Ihm strahlt aus jedem Stern
+
7.
Die Macht und Huld des Herrn.
+
Dank, dem Geber Dank!
 +
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
  
Vielleicht, daß Millionen
 
Von Wesen unsrer Art,
 
Dies Sterngewühl' bewohnen,
 
Wird einst uns offenbart.
 
Dann tönt aus Weltenheeren
 
Die Harmonie der Sphären,
 
In seel'ger Wesen Dank:
 
Des Schöpfers Lobgesang.
 
</poem>
 
  
 +
8.
 +
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
  
 +
9.
 +
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
  
In
+
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
===Liederbuch für die Große Landes-Loge===
 
der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869
 
<poem>
 
sind die Lieder erneut umgestellt
 
nicht übernommen wurden die folgenden Lieder:
 
  
1. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
12. Herr, vor dessen Angesichte (9)
+
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
13. Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
+
''mit stark veränderter 1. Strophe''
15. Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
neu sind die Lieder 16-21
+
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
  
  
Die I. Abtheilung.
+
13.
Zum Lobe Gottes,
+
neu:
enthält nun 21 Lieder.
 
  
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
+
'''Vater unser, der Du bist im Himmel''',
Comp. v. Schulz
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
Ged. v. Schiller
 
Comp. v. B. A. Weber
 
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 
Ged. v. A. H. Niemeyer
 
Comp. v. Franz
 
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
 
Ged. v. Matthisson
 
Comp. v. Wessely
 
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 
Ged. nach Kramer
 
Comp. v. Vogler
 
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 
Comp. v. F. H. Himmel
 
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 
Ged. v. Herklots
 
Comp. v. Gossee
 
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 
Comp. v. E. Grell
 
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 
Ged. v. Herder
 
Comp. v. Hurka
 
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 
Comp. v. C. D. Stegmann
 
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 
Ged. v. Bürger
 
Comp. v. Joh. Schmidt
 
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 
Ged. v. … 1778
 
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 
Comp. v. Wollank
 
  
15. Die Flamme lodert, milder Schein
 
Ged. v. Matthisson [1788]
 
siehe oben: Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817 (11)
 
  
16.
+
14.
neu:
+
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
 +
''sehr stark abgewandelt:''
  
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,
 
Um Speise fleht dich Alles an.
 
Du öffnest deine Hand,
 
Gesättigt werden sie.
 
  
Du wendest ab dein Angesicht,
+
15.
Da bebet Alles und erstarrt.
+
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
Du nimmst den Odem weg,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV
In Staub zerfallen sie.
 
  
Den Odem hauchst du wieder aus,
+
</poem>
Und neues Leben sproßt hervor;
 
Verjüngt ist die Gestalt
 
Der Erd' an Reiz und Kraft.
 
  
  
17.
 
Zuerst von:
 
Johann Baptist Rousseau,
 
vertont von Carl Friedrich Zöllner
 
erschienen in:
 
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
 
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 
unter dem Titel
 
Gebet am Palm-Sonntage
 
  
Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!
+
14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
 
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
 
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —
 
  
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
+
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
+
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
+
<poem>
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —
+
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
 +
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
  
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
+
I. Abtheilung.
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
+
Zum Lobe Gottes
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
 
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —
 
  
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
+
1.
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
+
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
+
2.
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
 +
3.
 +
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
 +
4.
 +
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
  
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
+
5.
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
+
Zuerst in:
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
 
  
Comp.v. Gährich
 
  
 +
'''Die Morgenröthe glühet'''
 +
Die Sonne ist erwacht,
 +
Mit leisem Fittig fliehet
 +
Der dunkle Flor der Nacht.
  
18.
+
Der du mit Wohlgefallen
 +
Des Tages Licht gesandt,
 +
Laß mich auch heute wallen
 +
An deiner Vaterhand!
  
Zuerst in:
 
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
 
unter dem Titel: Mahnung
 
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
 
Musik: Franz Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
 
  
Mahnung
+
6.
 +
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
  
Vergiß ihn nicht,
 
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
 
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
 
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
 
Vergiß ihn nicht.
 
  
Vergiß dich nicht!
+
7.
Hoch über jede Bürde
+
neu:
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
 
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
 
Vergiß dich nicht!
 
  
Vergiß sie nicht,
+
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
Die liebend dich umfangen
+
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
+
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
+
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Vergiß sie nicht!
+
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 +
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
 +
 
 +
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
 +
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
 +
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
 +
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
 +
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
 +
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
  
Vergiß es nicht!
+
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Geweiht zu Gottes Bilde,
+
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
+
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
+
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Vergiß es nicht!
+
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
 +
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
  
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
+
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
 +
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
 +
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
 +
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
 +
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
 +
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
  
19.
 
Früher z. B. in:
 
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
 
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
 
  
Hier wiedergegeben sind nur: 1., 2. und 7. Strophe
+
8.
 +
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
 +
9.  
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
 +
10.
 +
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 +
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 +
11.
 +
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 +
12.
 +
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 +
13.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 +
14.
 +
Richter freigeschaffner Geister (7)
 +
15.  
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
  
Ergebung
 
  
Ich gebe mich in Gottes Willen,
+
16.
Es sei ihm Alles heimgestellt,
+
Zuerst in:
Und so erwart' ich nur im Stillen,
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
Was seiner Schickung wohlgefällt.
+
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
+
mit der Angabe: Klipfel
Nach diesem geh' ich aus und ein.
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
 +
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
 +
Klipfel.
 +
 
 +
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
 +
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
 +
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
 +
Deiner Liebe ganz uns weihn!
  
Ich kenne meines Gottes Willen,
+
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Daß er nichts Böses wollen kann,
+
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
+
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Und führt mich eine rauhe Bahn.
+
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
Doch macht er Alles wieder gut,
 
Wenn man nur seinen Willen thut.
 
  
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
 
Du Vater in der Ewigkeit,
 
Und mache mich vor allen Dingen
 
Durch deinen guten Geist bereit,
 
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
 
Was mir dein Wille vorgestellt.
 
  
Comp. v. Ed. Tauwitz
+
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
  
  
20.
+
18.
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
 
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
+
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
+
Wie blinkt des Himmels Ferne,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
Von eurer goldnen Pracht.
 +
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
 +
Auf unermeßnen Bahnen,
 +
Durch schwarzer Nächte Flor,
 +
Den Geist zu Gott empor.
 +
 
 +
Als eures Schöpfers Zeugen,
 +
Als Leuchten bessrer Welt,
 +
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
 +
Die Stolz für Weisheit hält.
 +
Anbetend blickt vom Staube,
 +
Zu euch empor, der Glaube.
 +
Ihm strahlt aus jedem Stern
 +
Die Macht und Huld des Herrn.
 +
 
 +
Vielleicht, daß Millionen
 +
Von Wesen unsrer Art,
 +
Dies Sterngewühl' bewohnen,
 +
Wird einst uns offenbart.
 +
Dann tönt aus Weltenheeren
 +
Die Harmonie der Sphären,
 +
In seel'ger Wesen Dank:
 +
Des Schöpfers Lobgesang.
 +
</poem>
 +
 
  
  
Gottes Lieb' ist überall!
+
In
  
Gottes Lieb' ist überall!
+
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
Sie läßt in des Himmels Höhen
+
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
Sonnen auf- und untergehen,
+
<poem>
Sie umfaßt den Erdenball!
+
sind die Lieder erneut umgestellt
Gottes Lieb' ist überall!
+
4 Öieder wurden nicht übernommen:
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
 
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
 
Weckt das Lied der Nachtigall!
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
  
Gottes Lieb' ist überall!
+
1.
In der Welten Sphärenklänge
+
Allmächtger, den im Sphärenklange
Stimmt mit seinem Lobgesange
+
12.
Auch des Donners Wiederhall!
+
Herr, vor dessen Angesichte
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
+
13.
Stimmen Erde, Luft und Meere,
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Und des Donners Wiederhall,]
+
15.
Gottes Lieb' ist überall!
+
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt
Weht um uns in milden Düften,
 
Trägt den Adler in den Lüften,
 
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 
Gottes Lieb ist überall!
 
  
Comp, v. Lindpaintner.
+
neu sind die Lieder 16-21
  
  
21.
+
Die I. Abtheilung.
neu:
+
Zum Lobe Gottes,
 +
enthält nun 21 Lieder.
  
Preis, dir, Unendlicher,
+
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Der du in ewiger
+
Comp. v. Schulz
Klarheit die Welten regierest!
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Gieb unsrer Brüderschaft,
+
Ged. v. Schiller
Würdig zu handeln, Kraft,
+
Comp. v. B. A. Weber
Wenn du im Dunkeln sie führest!
+
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 +
Ged. v. A. H. Niemeyer
 +
Comp. v. Franz
 +
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
 +
Ged. v. Matthisson
 +
Comp. v. Wessely
 +
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 +
Ged. nach Kramer
 +
Comp. v. Vogler
 +
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 +
Comp. v. F. H. Himmel
 +
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 +
Ged. v. Herklots
 +
Comp. v. Gossee
 +
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 +
Comp. v. E. Grell
 +
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 +
Ged. v. Herder
 +
Comp. v. Hurka
 +
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 +
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 +
Comp. v. C. D. Stegmann
 +
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 +
Ged. v. Bürger
 +
Comp. v. Joh. Schmidt
 +
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 +
Ged. v. … 1778
 +
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 +
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 +
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 +
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 +
Comp. v. Wollank
 +
 
 +
15. Die Flamme lodert, milder Schein
 +
Ged. v. Matthisson [1788]
  
Du, den das Weltall preist,
+
16.
Send' uns, Gott, deinen Geist,
+
neu:
Daß wir das Rechte nicht lassen,
+
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
Daß wir mit frohem Muth,
+
'''
Streben zum höchsten Gut,
+
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
+
Um Speise fleht dich Alles an.
 +
Du öffnest deine Hand,
 +
Gesättigt werden sie.
  
Auf zu den Sternen blickt;
+
Du wendest ab dein Angesicht,
Wen banger Kummer drückt,
+
Da bebet Alles und erstarrt.
Trost kann bei dir ihm nur werden!
+
Du nimmst den Odem weg,
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
+
In Staub zerfallen sie.
Doch trägt er frei sein Herz,
 
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
 
  
Vater der Menschen schau',
+
Den Odem hauchst du wieder aus,
Gnädig auf unsern Bau,
+
Und neues Leben sproßt hervor;
Den wir heut wieder beginnen!
+
Verjüngt ist die Gestalt
Ewig steht ja dein Wort!
+
Der Erd' an Reiz und Kraft.
Wahrheit und Licht ist dort!
 
Irdische Güter zerrinnen.
 
</poem>
 
  
  
 +
17.
 +
Zuerst von:
 +
Johann Baptist Rousseau,
 +
vertont von Carl Friedrich Zöllner
 +
erschienen in:
 +
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
 +
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 +
unter dem Titel
 +
Gebet am Palm-Sonntage
  
==4. Teil: Andere Logen==
+
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
 
+
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Die
+
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
==Auswahl von Freimaurer-Liedern:==
+
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht!
mit Melodien. Stralsund 1818
 
<poem>
 
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
 
 
 
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson)
 
2. Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
 
  
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
+
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
mit der Angabe: Uvermann
+
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
 +
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
 +
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —
  
Dir, aller Welten Meister,
+
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Ertöne Preisgesang!
+
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Du Vater aller Geister
+
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Vernimm der Maurer Dank!
+
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört.
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
 
Für deine Huld, die mit uns war.
 
  
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
+
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Zur Arbeit freud’ge Lust!
+
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Der Menschheit uns zu weihen
+
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Erwecke stets die Brust!
+
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
Ein immer warmes, reges Herz,
 
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
 
  
Stets segne unser Streben
+
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
+
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
Und laß uns nicht erheben
+
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
Auf rauher Bahn der Pflicht!
+
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
Führ uns an deiner Vaterhand
+
 
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
+
Comp.v. Gährich
  
Und in der letzen Stunde
 
Send‘ einen Genius
 
Der uns mit holdem Munde
 
Entbeut den Friedensgruß,
 
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
 
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
 
  
 +
18.
 +
Zuerst in:
 +
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
 +
unter dem Titel: Mahnung
 +
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
 +
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
  
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
+
'''Mahnung
mit der Angabe: Flemming:
+
'''
 +
'''Vergiß ihn nicht,'''
 +
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
 +
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
 +
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
 +
Vergiß ihn nicht.
  
Festlich duften uns Blumengehänge!
+
Vergiß dich nicht!
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
+
Hoch über jede Bürde
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
+
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
+
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
 +
Vergiß dich nicht!
  
Töne denn, froher Chor!
+
Vergiß sie nicht,
Tön‘ durch die Hallen!
+
Die liebend dich umfangen
Zu dir, o Herr! empor
+
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Steig‘ unser Lallen!
+
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Denn daß das Werk bestand,
+
Vergiß sie nicht!
Danken wir Deiner Hand.
+
 
Schirme auch ferner das heilige Band!
+
Vergiß es nicht!
</poem>
+
Geweiht zu Gottes Bilde,
 +
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
 +
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
 +
Vergiß es nicht!
  
 +
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
  
 +
19.
 +
Früher z. B. in:
 +
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
 +
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
 +
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
  
In
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
===Maurerischer Blüthenkranz===
 
aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.
 
<poem>
 
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
 
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
+
Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe
Gebet.
 
  
Choralgesang.
+
'''Ergebung'''
Allvater sende uns dein Licht
 
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
 
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
 
So wird uns fühlbar deine Nähe;
 
Dass, wie vor deinem Angesicht,
 
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
 
  
Chor.
+
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
Preis dem allwaltenden,
+
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Leben gestaltenden
+
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Urquell des Lichts.
+
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Heil, seinem Strahle Heil!
+
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Dem hell entzündeten
+
Nach diesem geh' ich aus und ein.
Froh uns verkündeten,
+
 
Festlich begründeten'
+
Ich kenne meines Gottes Willen,
Lichte sey Heil!
+
Daß er nichts Böses wollen kann,
Dreyfaches Heil!
+
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
 +
Und führt mich eine rauhe Bahn.
 +
Doch macht er Alles wieder gut,
 +
Wenn man nur seinen Willen thut.
  
Rezitativ.
+
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
Gegründet war ein freundlicher Altar,
+
Du Vater in der Ewigkeit,
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
+
Und mache mich vor allen Dingen
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
+
Durch deinen guten Geist bereit,
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
+
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
+
Was mir dein Wille vorgestellt.
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
 
  
Noch wankend war der Säule Schaft,
+
Comp. v. Ed. Tauwitz
Gelähmt der Kette starke Kraft,
 
Und innre Bangigkeit verhüllte
 
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
 
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
 
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
 
  
Fünfstimmiger Gesang.
 
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
 
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
 
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
 
Was treue Eintracht hier begründet
 
Wird heute froh der Welt verkündet,
 
Und froh versammelt' sich zum Feste,
 
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
 
  
1ter Chor.
+
20.
Dank't dem Herrn der Erden,
+
Zuerst in:
Der den rohen Stein,
+
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
Dass wir uns erfreu'n,
+
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
Liess zum Tempel werden,
+
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
Und der aus der Geister Land
+
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Liebend uns sein Licht gesandt.
+
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 +
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
  
2ter Chor.
 
Dankt ihm, er gab Stärke,
 
Gab der Weisheit Muth,
 
Und das höchste Gut,
 
Schönheit unserm Werke;
 
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
 
Glänze dieses Heiligthum
 
  
Allgemeiner Chorgesang.
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
 
Glänze dieses Heiligthum.
 
  
Wechselgesang.
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
 
+
Sie läßt in des Himmels Höhen
1te Stimme.
+
Sonnen auf- und untergehen,
So trete an der Weisheit Hand
+
Sie umfaßt den Erdenball!
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
+
Gottes Lieb' ist überall!
Denn sie allein macht stark und .weise
+
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Sie ist der Geister Zauberband.
+
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
Nur sie soll unsern Bau verschönen
+
Weckt das Lied der Nachtigall!
Und unser Werk mit Palmen krönen.
+
Gottes Lieb' ist überall!
  
2te Stimme.
+
Gottes Lieb' ist überall!
Sie wirket in des Maurers Brust
+
In der Welten Sphärenklänge
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
+
Stimmt mit seinem Lobgesange
Und seines Ziels in Gottes Bilde
+
Auch des Donners Wiederhall!
Wird er sich nur durch sie bewusst.
+
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
+
Stimmen Erde, Luft und Meere,
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
+
Und des Donners Wiederhall,]
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
Weht um uns in milden Düften,
 +
Trägt den Adler in den Lüften,
 +
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 +
Gottes Lieb ist überall!
  
3te Stimme.
+
Comp, v. Lindpaintner.
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
 
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
 
Dir folgt das Himmelskind die Freude
 
Und ruft die Genien herbey,
 
Die in das Heiligthum uns führen
 
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
 
  
Schlussgebeth.
 
  
Drey Stimmen.
+
21.
Beschirme stets durch Deine Macht
+
neu:
Allvater, diese heil'gen Hallen,
 
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
 
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
 
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
 
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
 
  
Allgemeiner Schlusschor.
+
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
Danket dem Meister der Erden
+
Der du in ewiger
Danket dem Schöpfer der Macht,
+
Klarheit die Welten regierest!
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
+
Gieb unsrer Brüderschaft,
Er diesen Tempel liess werden
+
Würdig zu handeln, Kraft,
Weihet zum Danke und Ruhm
+
Wenn du im Dunkeln sie führest!
Dem Höchsten dies Heiligthum.
 
  
 +
Du, den das Weltall preist,
 +
Send' uns, Gott, deinen Geist,
 +
Daß wir das Rechte nicht lassen,
 +
Daß wir mit frohem Muth,
 +
Streben zum höchsten Gut,
 +
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
  
 +
Auf zu den Sternen blickt;
 +
Wen banger Kummer drückt,
 +
Trost kann bei dir ihm nur werden!
 +
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
 +
Doch trägt er frei sein Herz,
 +
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
+
Vater der Menschen schau',
Beym Schluss der Loge
+
Gnädig auf unsern Bau,
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
+
Den wir heut wieder beginnen!
 +
Ewig steht ja dein Wort!
 +
Wahrheit und Licht ist dort!
 +
Irdische Güter zerrinnen.
 +
</poem>
  
O Seligkeit!
+
== 4. Teil: Andere Logen ==
Der ganze Himmel schaut
 
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
 
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
 
Wie einst am Thron
 
In deiner Herrlichkeit.
 
  
Chor.
+
Die
Lob, Ehr und Preis,
+
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
Dem Vater in der Zeit,
+
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
Wie einst am Thron
+
<poem>
In seiner Herrlichkeit.
+
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
  
 +
1.
 +
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
 +
2.
 +
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
+
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
1. Das Gebet
+
mit der Angabe: Uvermann
  
In Einem Glauben,
+
'''Dir, aller Welten Meister,'''
Einer Liebe kühnem Wagen,
+
Ertöne Preisgesang!
Kann nur der Menschheit
+
Du Vater aller Geister
Reichster Segensmorgen tagen!'
+
Vernimm der Maurer Dank!
 +
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
 +
Für deine Huld, die mit uns war.
  
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
+
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
+
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
+
Der Menschheit uns zu weihen
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
+
Erwecke stets die Brust!
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
+
Ein immer warmes, reges Herz,
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
+
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
 
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
 
  
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
+
Stets segne unser Streben
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
+
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
+
Und laß uns nicht erheben
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
+
Auf rauher Bahn der Pflicht!
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
+
Führ uns an deiner Vaterhand
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
+
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
 
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
 
  
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
+
Und in der letzen Stunde
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
+
Send‘ einen Genius
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
+
Der uns mit holdem Munde
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
+
Entbeut den Friedensgruß,
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
+
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
+
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
 
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
 
  
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
 
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
 
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
 
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
 
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
 
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
 
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
 
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
 
  
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
+
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
+
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:
 +
 
 +
Auch in:
 +
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
 +
mit der Angabe: Eck,
 +
1857 und 1869, 191-192,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.
  
  
 +
'''Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!'''
 +
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
 +
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
 +
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
+
Töne denn, froher Chor!
Die Gottesverehrung des Freimaurers
+
Tön‘ durch die Hallen!
von Reinig [= Reuning]
+
Zu dir, o Herr! empor
 +
Steig‘ unser Lallen!
 +
Denn daß das Werk bestand,
 +
Danken wir Deiner Hand.
 +
Schirme auch ferner das heilige Band!
  
Bereits in:
 
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
 
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagner
 
  
Wesen, wie nenn' ich Dich,
+
''1832 mit drei zusätzlichen Strophen:
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
+
''
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
+
* Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
 
Daß ich begreife Dich?
 
  
Daß ich erblicke Dich,
 
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
 
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
 
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
 
Daß ich auch finde Dich?
 
  
Daß ich auch finde Dich,
+
Wie strahlt voll Huld dein Blick,
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
+
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
+
Seliger Meister!
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
+
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Gott! und verehre Dich?
+
Im Reich' der Geister!
 +
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
 +
Auch dir, Verklärter! heut'
 +
(Werde auch ihnen heut')
 +
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
Trennt gleich das Land der Ruh.
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
+
Dich (Sie) von dem Bunde,
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
+
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
Überall bist Du so nah' um mich,
+
In dieser Stunde:
Gott, ja, ich fühle Dich!
+
„Wo freier Sinn sich regt,
 +
Das Herz für Tugend schlägt,
 +
Da werden göttliche Keime gepflegt."
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
„Nähret auch ferner treu
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
+
Heilige Triebe!
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
+
Und eure Stärke sei
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
+
Eintracht und Liebe!
Vater, und preise Dich!
+
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
 +
Tod euch von hinnen drängt,
 +
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"
 +
 
 +
</poem>
  
Vater, so nenn' ich Dich,
 
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
 
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
 
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
 
Gott, nur in Dir bin ich!
 
  
Gott, nur in Dir bin ich;
 
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
 
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
 
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
 
In Dir und nur durch Dich.
 
  
Weisheit, erleuchte mich,
+
In
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
 
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
 
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
 
Daß ich begreife Dich!
 
  
Liebe, erwärme mich,
+
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
+
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
Innig im Menschen den Bruder verehren;
+
<poem>
Ewige Liebe, erwärme mich,
+
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
Daß ich umfasse Dich!
 
  
Liebend umfasse Dich,
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
+
'''Gebet.'''
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
 
Alles in Allem, ich liebe Dich
 
Innig, und ehre Dich.
 
  
Wahrheit, durchglühe mich,
+
Choralgesang.
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
+
'''Allvater sende uns dein Licht'''
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
+
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
+
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
Und so entwürd'gen mich?
+
So wird uns fühlbar deine Nähe;
 +
Dass, wie vor deinem Angesicht,
 +
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 +
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 +
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
  
Hoffnung belebe mich,
+
Chor.
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
+
Preis dem allwaltenden,
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
+
Leben gestaltenden
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
+
Urquell des Lichts.
Gott, und Natur auch Dich!
+
Heil, seinem Strahle Heil!
 +
Dem hell entzündeten
 +
Froh uns verkündeten,
 +
Festlich begründeten'
 +
Lichte sey Heil!
 +
Dreyfaches Heil!
  
 +
Rezitativ.
 +
Gegründet war ein freundlicher Altar,
 +
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
 +
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
 +
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
 +
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
 +
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
+
Noch wankend war der Säule Schaft,
Güte und Weisheit Gottes
+
Gelähmt der Kette starke Kraft,
5815
+
Und innre Bangigkeit verhüllte
 +
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
 +
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
 +
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
  
Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?
+
Fünfstimmiger Gesang.
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
+
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Wie gegen seine. Führung klagen,
+
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
+
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
+
Was treue Eintracht hier begründet
So war's der Pfad zu meinem Glück!
+
Wird heute froh der Welt verkündet,
 +
Und froh versammelt' sich zum Feste,
 +
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 +
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
  
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
+
1ter Chor.
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
+
Dank't dem Herrn der Erden,
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
+
Der den rohen Stein,
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
+
Dass wir uns erfreu'n,
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
+
Liess zum Tempel werden,
Und gut ist meines Gottes Plan!
+
Und der aus der Geister Land
 +
Liebend uns sein Licht gesandt.
  
 +
2ter Chor.
 +
Dankt ihm, er gab Stärke,
 +
Gab der Weisheit Muth,
 +
Und das höchste Gut,
 +
Schönheit unserm Werke;
 +
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
 +
Glänze dieses Heiligthum
  
 +
Allgemeiner Chorgesang.
 +
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
 +
Glänze dieses Heiligthum.
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
+
Wechselgesang.
Maurergebet in der freien Natur
 
5817
 
  
Du großes Wesen, Gott!
+
1te Stimme.
Den Alles laut erhebet,
+
So trete an der Weisheit Hand
Was durch Dein Allmachtswort
+
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Auf dieser Erde lebet;
+
Denn sie allein macht stark und .weise
Dich preis't, was durch Dich ist,
+
Sie ist der Geister Zauberband.
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
+
Nur sie soll unsern Bau verschönen
Der Mensch, so wie der Wurm,
+
Und unser Werk mit Palmen krönen.
Der tief im Staube wühlt!
 
  
Erhebe Dich, mein Geist,
+
2te Stimme.
Damit ich Dank Dem lalle,
+
Sie wirket in des Maurers Brust
Durch dessen Ruf ich ward,
+
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Und noch hienieden walle;
+
Und seines Ziels in Gottes Bilde
O, allvollkommner Gott,
+
Wird er sich nur durch sie bewusst.
O Gott voll Majestät,
+
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
Erhöre Du mein Lied,
+
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
Mein schwaches Dankgebet!
 
  
Du bist und warst schon längst
+
3te Stimme.
Vor Millionen Jahren,
+
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Du warst, eh Etwas war,
+
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Eh Deine Welten waren,
+
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Eh Sonnen noch geglänzt
+
Und ruft die Genien herbey,  
Mit mildem Strahlenschein,
+
Die in das Heiligthum uns führen
Und Du, o Ewger, hörst
+
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
Auch nimmer auf, zu seyn.
 
  
Jahrhunderte vergehn
+
Schlussgebeth.
Gleich Wogen, die zerrinnen,
 
Jahrtausende entfliehn
 
Und andere beginnen;
 
Du bleibest, wie Du bist,
 
O Gott von Ewigkeit!
 
Vernimm den Preis, den Dir
 
Mein Herz voll Andacht weiht!
 
  
Es drehen Welten sich,
+
Drey Stimmen.
Es flammen Sternenheere,
+
Beschirme stets durch Deine Macht
Es grünet Wald und Flur
+
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Allein zu Deiner Ehre!
+
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Erhebt und preiset Ihn,
+
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
Ihn, dessen Allmachtsruf
+
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
Euch einst ins Leben rief;
+
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
 
  
Dir danken, daß sie sind,
+
Allgemeiner Schlusschor.
All' jene Millionen,
+
Danket dem Meister der Erden
Die hier noch sind und dort
+
Danket dem Schöpfer der Macht,
In jenen Höhen wohnen;
+
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
Es preiset Dich, was lebt,
+
Er diesen Tempel liess werden
Es danket Dir, was ist,
+
Weihet zum Danke und Ruhm
Daß Du, Allmächtiger,
+
Dem Höchsten dies Heiligthum.
Der große Schöpfer bist.
 
  
Du willst, es tobt ein Sturm;
 
Du willst, und Weste wehen;
 
O, Deine weise Macht
 
Kann nie der Mensch erspähen.
 
Du sprichst, und Tausende
 
Beginnen ihren Lauf;
 
Du sprichst, schon hören sie
 
Zu leben wieder auf!
 
  
Irr' ich auf Dein Gebot
 
In düstern Labyrinthen,
 
So lehrest Du mich bald
 
Den schönsten Ausweg finden.
 
Allvater, blick' ich hin
 
Auf Deinen großen Plan,
 
So staun' ich Dich, o Gott,
 
Du Gott der Weisheit, an!
 
  
Du bist mir Schutz und Trost,
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Bist mir ein guter Vater,
+
'''Beym Schluss der Loge'''
Bist meine Zuflucht stets,
+
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
Und stets mein weiser Rather;
 
Mich führet Deine Hand
 
So väterlich allhier,
 
Vernimm aus meinem Mund
 
Den lauten Dank dafür!
 
  
Wie oft verzeihest Du,
+
'''O Seligkeit!'''
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
+
Der ganze Himmel schaut
Nicht immer Dein Gebot
+
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
Zu meiner Richtschnur wähle!
+
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
Du leitest mich im Glück,
+
Wie einst am Thron
Du tröstest mich im Schmerz,
+
In deiner Herrlichkeit.
Wie danket Dir genug
+
 
Mein Dir ergebnes Herz?
+
Chor.
 +
Lob, Ehr und Preis,
 +
Dem Vater in der Zeit,
 +
Wie einst am Thron
 +
In seiner Herrlichkeit.
 +
 
 +
 
 +
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
 +
'''1. Das Gebet'''
  
Du schirmtest mich bisher
+
:'''In Einem Glauben,'''
Mit Vaterhuld hienieden,
+
:Einer Liebe kühnem Wagen,
Du gabst mir wahre Ruh
+
:Kann nur der Menschheit
Und wahren Seelenfrieden.
+
:Reichster Segensmorgen tagen!'
O, wende nie von mir
 
Dein wachend Antlitz ab,
 
Mich schütze Deine Hand
 
Bis an mein kühles Grab!
 
  
So oft ich auf der Bahn
+
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Der heilgen Tugend wanke,
+
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
So halte mich zurück
+
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Vom Laster der Gedanke,
+
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Daß, was der Frevler auch
+
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Zu bergen sich bemüht,
+
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Daß dieß, Allwissender,
+
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Dein forschend Auge sieht
+
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
 
Gib mir ein reines Herz,
 
Entfernt von niedern Ränken,
 
Und lehre Du mich stets,
 
So lang ich bin, bedenken,
 
Daß Dir, gerechter Gott,
 
Nur Tugend wohlgefällt,
 
Daß Du das Laster strafst
 
Dereinst in jener Welt.
 
  
Ja, leite Du mich hin
+
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Durch dieses Erdenleben,
+
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Dem schwarzen Laster feind,
+
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Der Tugend stets ergeben;
+
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Dann blick' ich ohne Furcht
+
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Dem Tod ins Angesicht,
+
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
Wann einst am Ziel der Bahn
+
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Mein sterbend Auge bricht!
+
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
  
 +
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
 +
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
 +
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
 +
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
 +
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
 +
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
 +
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
 +
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
  
 +
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
 +
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
 +
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
 +
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
 +
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
 +
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
 +
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
 +
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
+
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
Gebet
+
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
 
 
„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;
 
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
 
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
 
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
 
Deiner Verehrung bewahren.
 
 
 
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
 
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
 
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
 
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
 
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
 
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
 
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 
Amen!"
 
</poem>
 
  
  
  
===Lieder zum Gebrauch===
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21
+
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
<poem>
+
von Reinig [= Reuning]
eröffnet mit einem langen Gebet, das zuerst erschien in:
 
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Zweiter Band, 1821, 50-53
 
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
Bereits in:
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
+
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
+
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
 +
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
 +
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes
  
  
Es folgen:
+
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
9 Lob- und Danklieder: An Gott
+
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
+
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit
+
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
 +
Daß ich begreife Dich?
  
 +
Daß ich erblicke Dich,
 +
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
 +
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
 +
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
 +
Daß ich auch finde Dich?
  
1. Vater unser, der Du bist im Himmel
+
Daß ich auch finde Dich,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
+
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
 +
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
 +
Gott! und verehre Dich?
  
2. Großer Meister und Erhalter
+
Gott, ja, ich fühle Dich
 +
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
 +
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
 +
Überall bist Du so nah' um mich,
 +
Gott, ja, ich fühle Dich!
  
3.
+
Gott, ja, ich fühle Dich
Zuerst in:
+
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 165
+
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
 +
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
 +
Vater, und preise Dich!
  
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
+
Vater, so nenn' ich Dich,
Der diese schöne Welt gebaut,
+
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
Und jetzt mit heiligem Gefallen
+
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
Herab auf unsre Arbeit schaut.
+
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
Laßt uns die Liebe nicht vergessen,
+
Gott, nur in Dir bin ich!
Mit der Er Jeglichem sein Theil
 
Von Lebensfreuden zugemessen,
 
Still wirkend für sein wahres Heil.
 
  
Zwar wechselt Freude mit Beschwerde,
+
Gott, nur in Dir bin ich;
Und Fröhlichkeit mit Kummer ab;
+
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
Dies ist das Schicksal dieser Erde,
+
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
Doch seine Macht begrenzt das Grab.
+
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
Wir hoffen auf beglückte Stätte,
+
In Dir und nur durch Dich.
Wo keine Sorge uns beschleicht,
 
Und hoher Freuden Blumenkette
 
Durch alle Ewigkeiten reicht.
 
  
Laßt uns mit dankerfüllten Blicken,
+
Weisheit, erleuchte mich,
Als Gaben, welche Gott verliehn,
+
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Die Blumen des Vergnügens pflücken,
+
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
Die hier auf unserm Pfade blühn.
+
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
Den Weisen labt das Blut der Reben,
+
Daß ich begreife Dich!
Der Freundschaft Scherz, der Liebe Kuß,
 
Doch ehret er, was Gott gegeben,
 
Durch dankbar mäßigen Genuß!
 
  
Eine stark abweichende Version bereits in:
+
Liebe, erwärme mich,
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 45-46,
+
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen.1800, 45-46,
+
Innig im Menschen den Bruder verehren;
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 77-79
+
Ewige Liebe, erwärme mich,
 +
Daß ich umfasse Dich!
  
Laßt dem Herrn ein Lied erschallen,
+
Liebend umfasse Dich,
Der die schöne Welt gebaut,
+
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
Und mit heiligem Gefallen
+
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
letzt herab auf Brüder schaut.
+
Alles in Allem, ich liebe Dich
Lasst uns Arme nicht vergessen,
+
Innig, und ehre Dich.
Lasst durch Hülfe sie erfreun,
 
Nicht verzagt im Unglück sein,
 
Und im Glücke nicht vermessen.
 
  
Zwar es wechselt mit Beschwerde
+
Wahrheit, durchglühe mich,
Nur zu oft die Freude ab,
+
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Doch ist's gut auf dieser Erde,
+
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
Eben ist der Weg zum Grab.
+
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
Dieses fühlt an dieser Stätte,
+
Und so entwürd'gen mich?
Wo kein Frevler uns beschleicht,
 
Was ins bessre Leben reicht,
 
Ieder Bruder unsrer Kette.
 
  
Menschheit immer zu begliicken
+
Hoffnung belebe mich,
Sei uns heiliges Bemiihn,
+
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Im Vorbeigehn lasst uns pflücken
+
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Blumen, die dem Weisen bliihn,
+
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
Sie erquickt der Saft der Reben,
+
Gott, und Natur auch Dich!
Scherz und auch der Freundschaft Kuß;
 
Ehrt mit mäsigen Genuß,
 
Was euch euer Herr gegeben.
 
  
Drum so trinkt nach Maurerweise
 
Das Gefäß gefüllt mit Wein,
 
Geht ihr in der Tugend Gleise,
 
So wird Unschuld euch erfreun,
 
Damit auch die Welt erfahre
 
Maurerei sei Glück der Welt,
 
Was der Brüder Band erhalt
 
Dauert bis ans späte Jahre.
 
  
 +
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
 +
'''Güte und Weisheit Gottes'''
 +
5815
  
 +
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
 +
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
 +
Wie gegen seine. Führung klagen,
 +
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
 +
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
 +
So war's der Pfad zu meinem Glück!
  
4. Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
+
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
sehr stark abgewandelt, wie in:
+
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
+
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
 +
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
 +
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
 +
Und gut ist meines Gottes Plan!
  
5.
 
Gesund und frohes Muthes
 
siehe: Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 2
 
  
6.
 
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
  
7. Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
 +
'''Maurergebet in der freien Natur'''
 +
5817
  
8. Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
+
'''Du großes Wesen, Gott!'''
 +
Den Alles laut erhebet,
 +
Was durch Dein Allmachtswort
 +
Auf dieser Erde lebet;
 +
Dich preis't, was durch Dich ist,
 +
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
 +
Der Mensch, so wie der Wurm,
 +
Der tief im Staube wühlt!
  
9.
+
Erhebe Dich, mein Geist,
Zuerst in:
+
Damit ich Dank Dem lalle,
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
+
Durch dessen Ruf ich ward,
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
+
Und noch hienieden walle;
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
+
O, allvollkommner Gott,
 +
O Gott voll Majestät,
 +
Erhöre Du mein Lied,
 +
Mein schwaches Dankgebet!
  
Urquell aller Formen, aller Kräfte,
+
Du bist und warst schon längst
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
+
Vor Millionen Jahren,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
+
Du warst, eh Etwas war,
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
+
Eh Deine Welten waren,
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
+
Eh Sonnen noch geglänzt
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
+
Mit mildem Strahlenschein,
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
+
Und Du, o Ewger, hörst
 +
Auch nimmer auf, zu seyn.
  
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
+
Jahrhunderte vergehn
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
+
Gleich Wogen, die zerrinnen,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
+
Jahrtausende entfliehn
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
+
Und andere beginnen;
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
+
Du bleibest, wie Du bist,
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
+
O Gott von Ewigkeit!
 +
Vernimm den Preis, den Dir
 +
Mein Herz voll Andacht weiht!
  
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
+
Es drehen Welten sich,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
+
Es flammen Sternenheere,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
+
Es grünet Wald und Flur
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
+
Allein zu Deiner Ehre!
Die Natur, doch Deine Menschen finden
+
Erhebt und preiset Ihn,
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
+
Ihn, dessen Allmachtsruf
 +
Euch einst ins Leben rief;
 +
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
  
 +
Dir danken, daß sie sind,
 +
All' jene Millionen,
 +
Die hier noch sind und dort
 +
In jenen Höhen wohnen;
 +
Es preiset Dich, was lebt,
 +
Es danket Dir, was ist,
 +
Daß Du, Allmächtiger,
 +
Der große Schöpfer bist.
  
10. An die Sonne
+
Du willst, es tobt ein Sturm;
Zuerst in:
+
Du willst, und Weste wehen;
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
+
O, Deine weise Macht
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
+
Kann nie der Mensch erspähen.
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163 [1779]
+
Du sprichst, und Tausende
desgleichen in:
+
Beginnen ihren Lauf;
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6
+
Du sprichst, schon hören sie
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
+
Zu leben wieder auf!
 
 
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,
 
Du seiner Schöpfung Königinn!
 
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
 
Erstaunen vor dir hin!
 
  
Daß alle Welt anbetend niederfalle
+
Irr' ich auf Dein Gebot
Vor dem, der dich so schön gemacht;
+
In düstern Labyrinthen,
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
+
So lehrest Du mich bald
Mit seiner Allmacht wacht.
+
Den schönsten Ausweg finden.
 +
Allvater, blick' ich hin
 +
Auf Deinen großen Plan,
 +
So staun' ich Dich, o Gott,
 +
Du Gott der Weisheit, an!
  
Daß überall bis zur entferntsten Zone
+
Du bist mir Schutz und Trost,
Die staunend deine Größe sieht,
+
Bist mir ein guter Vater,
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
+
Bist meine Zuflucht stets,
Die jetzt den Erdkreis flieht.
+
Und stets mein weiser Rather;
 +
Mich führet Deine Hand
 +
So väterlich allhier,
 +
Vernimm aus meinem Mund
 +
Den lauten Dank dafür!
  
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
+
Wie oft verzeihest Du,
Dem Erdenvolke Gottesblick!
+
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
+
Nicht immer Dein Gebot
Dem Armen Trost und Glück! —
+
Zu meiner Richtschnur wähle!
 +
Du leitest mich im Glück,
 +
Du tröstest mich im Schmerz,
 +
Wie danket Dir genug
 +
Mein Dir ergebnes Herz?
  
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
+
Du schirmtest mich bisher
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
+
Mit Vaterhuld hienieden,
Gieb [1782: Geuß] Heiterkeit in's kranke Herz, und schicke
+
Du gabst mir wahre Ruh
Mir Kraft, daß ich's besteh'.
+
Und wahren Seelenfrieden.
 +
O, wende nie von mir
 +
Dein wachend Antlitz ab,
 +
Mich schütze Deine Hand
 +
Bis an mein kühles Grab!
  
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
+
So oft ich auf der Bahn
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
+
Der heilgen Tugend wanke,
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
+
So halte mich zurück
Und mild, wie du, zu seyn.
+
Vom Laster der Gedanke,
</poem>
+
Daß, was der Frevler auch
 +
Zu bergen sich bemüht,
 +
Daß dieß, Allwissender,
 +
Dein forschend Auge sieht
 +
 +
Gib mir ein reines Herz,
 +
Entfernt von niedern Ränken,
 +
Und lehre Du mich stets,
 +
So lang ich bin, bedenken,
 +
Daß Dir, gerechter Gott,
 +
Nur Tugend wohlgefällt,
 +
Daß Du das Laster strafst
 +
Dereinst in jener Welt.
  
 +
Ja, leite Du mich hin
 +
Durch dieses Erdenleben,
 +
Dem schwarzen Laster feind,
 +
Der Tugend stets ergeben;
 +
Dann blick' ich ohne Furcht
 +
Dem Tod ins Angesicht,
 +
Wann einst am Ziel der Bahn
 +
Mein sterbend Auge bricht!
  
  
Üb er 30 Jahre später enthält in
 
===Lieder zum Gebrauch===
 
der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8
 
<poem>
 
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
 
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
 
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
 
  
dazu aus anderen Liedersammlungen:
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
'''Gebet'''
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
 
  
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
+
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
 +
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
 +
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
 +
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
 +
Deiner Verehrung bewahren.
  
1.
+
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
Zuerst in;
+
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
+
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
+
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
+
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
Die Vertonung stammt von Carl Philipp Emanuel Bach, 1758
+
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
 +
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
 +
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 +
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 +
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 +
Amen!"
 +
</poem>
 +
 
 +
=== Lieder zum Gebrauch ===
 +
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
 +
<poem>
 +
lehnt sich stark an die Sammlung an:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.
  
Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!
+
Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
+
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten
Der mit verhärtetem Gemüthe
 
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 
Nein, seine Liebe zu ermessen
 
Sei ewig meine größte Pflicht;
 
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
 
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
 
  
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
 
Und seine Güte nicht versteh'n?
 
Er sollte rufen, ich nicht hören,
 
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
 
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
 
Gott soll ich über Alles lieben
 
Und meinen Nächsten gleich als mich.
 
  
 +
Es folgen:
 +
9 Lob- und Danklieder: An Gott
 +
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
 +
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)
  
2.
 
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
 
O du Heiliger, Allbarmherziger
 
  
O, Du Heiliger,
+
1.
Großer und mächtiger
+
Vater unser, der Du bist im Himmel
Herr und Schöpfer der Welten!
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Laß uns Dir nahen,
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
Segen empfahen,
+
 
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
+
2.
 +
Großer Meister und Erhalter
 +
 
 +
3.
 +
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
 +
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
 +
unter dem Titel: Tischlied
 +
''Eine weitere stark abweichende Version''
 +
 
 +
 
 +
4.
 +
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
 +
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
  
O allliebender
+
5.
Weiser und gütiger
+
Gesund und frohes Muthes
Herr und Schöpfer der Welten!
 
Send' Deine Klarheit,
 
Führ' uns zur Wahrheit,
 
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
 
  
 
6.
 
6.
 +
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
 +
7.
 +
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
 +
 +
8.
 +
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
 +
 +
9.
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
+
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
+
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
+
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
+
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
  
Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
 
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
 
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
 
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
 
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
 
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
 
  
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
+
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
Die die Natur Dir aufgestellt!
+
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
+
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
+
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
+
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
+
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
+
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
+
 
 +
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
 +
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
 +
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
 +
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
 +
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
 +
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
 +
 
 +
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
 +
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
 +
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
 +
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
 +
Die Natur, doch Deine Menschen finden
 +
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
  
  
7.
+
10.  
 +
An die Sonne
 +
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre
  
Herr der Welten, mit Vertrauen
+
</poem>
Hebt zu Dir sich unser Blick;
 
Sende von des Himmels Auen
 
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
 
Segne was wir hier vollbringen,
 
Alles Gute laß gelingen,
 
Was wir geistig hier erbau'n
 
Laß uns einst vollendet schau'n!
 
  
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
 
Send' uns Licht aus Himmels-Hoh'n;
 
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
 
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 
Nicht allein in diesen Hallen,
 
Nein, im ganzen Erdenwallen
 
Laß, was geistig wir erbau'n,
 
Schöner sich vollendet schau'n!
 
</poem>
 
  
  
 +
Über 30 Jahre später enthält in
  
===Auswahl von Liedern===
+
=== Lieder zum Gebrauch ===
für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19
+
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
 
<poem>
 
<poem>
 +
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
 +
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
 +
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
 +
 +
dazu aus anderen Liedersammlungen:
 +
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
 +
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
  
1. Kapitel
+
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
 
  
1. (v. Nostiz u. J.)
+
1.
Auch In.
+
Zuerst in;
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
+
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 14-15
+
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
 +
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
  
 +
''Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)''
  
Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]
 
Mächtig ist dein Reich;
 
Laß die Baue unvergänglich
 
Seyn, dir gleich!
 
  
Was dein Reich vermehrt hienieden,
+
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
Bleib uns Ziel hinfort;
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
+
Der mit verhärtetem Gemüthe
Hier und dort!
+
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen
 +
Sei ewig meine größte Pflicht;
 +
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
 +
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
 +
 
 +
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
 +
Und seine Güte nicht versteh'n?
 +
Er sollte rufen, ich nicht hören,
 +
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 +
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
 +
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
 +
Gott soll ich über Alles lieben
 +
Und meinen Nächsten gleich als mich.
 +
 
 +
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:''
 +
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
  
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
+
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Einzig von dir ab,
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
+
Der mit verhärtetem Gemüthe
Maurern gab.
+
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen,
 +
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 +
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 +
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
  
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
+
Wer hat mich wundervoll bereitet?
Unsre Zuversicht;
+
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Denn in deinem Lichte schauen
+
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Wir das Licht!
+
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
 +
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
 +
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
 +
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
 +
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
  
 +
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
 +
Für welches du erschaffen bist,
 +
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
 +
Erkennen wirst, wie gut er ist.
 +
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
 +
Durch Gottes Güte sind sie dein;
 +
Auch, darum musste Christus leiden,
 +
Damit du könntest selig seyn.
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht
+
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
 +
Und seine Güte nicht verstehn?
 +
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
 +
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 +
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
 +
Vernunft und Schrift belehren mich:
 +
Gott sollst du über alles lieben,
 +
Und deinen Nächsten, so wie dich.
  
3. (Fink)
+
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Zuerst in:
+
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, November 1811
+
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Die melodie stammt von Gottfried Wilhelm Fink.
+
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Später in:
+
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
+
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
+
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
 +
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
  
Dem Ew’gen unsre Lieder!
+
O Gott, lass deine Vaterliebe
Was auch das Herz bewegt,
+
Mir immerdar vor Augen seyn!
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
+
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
Dem, der die Welten trägt!
+
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
Er läßt wohl Blätter sterben
+
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
Und Sonnen sich verglühn;
+
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
Doch keins läßt er verderben,
+
Und sie besieg' im bangen Herzen
Neu soll es auferblühn.
+
Die Furcht des letzten Augenblicks!
  
Wenn Winterstürme schrecken,
 
Und starrer Frost gebeut,
 
Läßt er die Erde decken
 
Mit einem weißen Kleid.
 
Und unter warmer Hülle,
 
Gleichwie im Mutterschooß,
 
Da schläft in tiefer Stille
 
Sich Gras und Blüthe groß.
 
  
Und ist der Mai erschienen,
+
2.
Dann bricht so frisch hervor,
+
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
Mit jungen Unschuldsmienen,
+
O du Heiliger, Allbarmherziger
Ein zahllos Lebenschor;
 
Das ruft in tausend Freuden
 
Uns tief zum Herzen ein:
 
„Was zagst du doch im Leiden?
 
Gott muß die Liebe seyn!“
 
  
 +
''Vertont von Konrad Kocher''
  
4.
+
'''O, Du Heiliger,'''
Richter freigeschaffner Geister
+
Großer und mächtiger
 +
Herr und Schöpfer der Welten!
 +
Laß uns Dir nahen,
 +
Segen empfahen,
 +
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
  
5.
+
O allliebender
 +
Weiser und gütiger
 +
Herr und Schöpfer der Welten!
 +
Send' Deine Klarheit,
 +
Führ' uns zur Wahrheit,
 +
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
  
Vater unser, der du bist im Himmel,
 
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
  
 +
6.
 +
Zuerst in:
 +
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
 +
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
 +
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
  
6. (Blumauer)
+
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
+
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
+
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
 +
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
 +
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
 +
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 +
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 +
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
  
Auch in:
+
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
+
Die die Natur Dir aufgestellt!
 +
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
 +
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
 +
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
 +
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
 +
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 +
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
  
Alle 34 Strophen mit zwei zusätzlichen (10. und 11.) sind abgedruckt in:
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 214-223
 
O du, dessen Weisheit diesen weiten
 
  
 +
7.
 +
neu:
  
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
+
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
+
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
+
Sende von des Himmels Auen
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
+
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
 +
Segne was wir hier vollbringen,
 +
Alles Gute laß gelingen,
 +
Was wir geistig hier erbau'n
 +
Laß uns einst vollendet schau'n!
  
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
+
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Den nur Eigennutz zusammenhält;
+
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
+
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
+
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 +
Nicht allein in diesen Hallen,
 +
Nein, im ganzen Erdenwallen
 +
Laß, was geistig wir erbau'n,
 +
Schöner sich vollendet schau'n!
 +
</poem>
  
O dann hemme unsern Bau, verbreite
+
===Auswahl von Liedern===
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
+
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
+
<poem>
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
 
  
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
+
1. Kapitel
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
+
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
 
Und der Tugend eine Freistatt baun:
 
  
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
+
1. (v. Nostiz u. J.)
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
+
Auch In.
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
+
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15
  
7.
 
  
Auszug (4 von 19 Strophen) aus einem Gedicht von Aloys Blumauer (1786),
+
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
unter dem Titel: An die Weisheit
+
Mächtig ist dein Reich;
 +
Laß die Baue unvergänglich
 +
Seyn, dir gleich!
  
Hör' uns, Wahrheit [1786: Göttinn], wenn wir hier auf Erden
+
Was dein Reich vermehrt hienieden,
Auf zu Dir um Selbsterkenntniß fleh'n!
+
Bleib uns Ziel hinfort;
Laß es Tag in unserm Innern werden,
+
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Daß wir alle unsre Flecken seh'n!
+
Hier und dort!
  
Laß der Menschen Herz sich uns entfalten,
+
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Wie Du es geschaffen, gut und frei,
+
Einzig von dir ab,
[1786: Schütz‘ es vor Betrug und Heucheley,]
+
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Daß der Mensch in allen den Gestalten,
+
Maurern gab.
Die Natur ihm gab, uns heilig sei!
 
  
Laß uns hier, in einen Bund vereinet,
+
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Helfen, wo der Mensch den Menschen plagt,
+
Unsre Zuversicht;
Schaffen Trost, wo bange Unschuld weinet,
+
Denn in deinem Lichte schauen
[1786: Laß uns hören, wo die Unschuld weinet,]
+
Wir das Licht!  
Und die Schwäche über Stärke klagt!
 
  
Laß uns, einer Menschheit Wohl zu gründen,
 
Sie verehren in dem kleinsten Glied',
 
Und um's Haupt den Friedenszweig ihr winden,
 
Der, wo Tugend wohnet, nie verblüht!
 
  
[1786:
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht
Laß, o laß der Menschheit Wohl uns gründen,
 
Sie verehren in dem kleinsten Glied,
 
Und den Friedenszweig um‘ Haupt ihr winden,
 
Der in deinen Händen nie verblüht!]
 
  
 
+
3. (Fink)
8. (Ridel)
+
Zuerst in:
Das Gebet kommt mit vier Strophen bereits vor in:
+
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 13-14
+
''Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.''
  
 
Später in:
 
Später in:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
+
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
+
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
+
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
 +
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
  
Ewige Wahrheit,
+
''Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)''
Göttliche Klarheit
 
Segne den Bau!
 
Schütz' und erhalte,
 
Fördr' ihn und walte
 
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
 
  
Chor.
 
Schütz‘ und erhalte etc.
 
  
Feßle für immer
+
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
Trügenden Schimmer,
+
Was auch das Herz bewegt,
Dünkel und Wahn!
+
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Eintracht und Freude,
+
Dem, der die Welten trägt!
Laß sie im Kleide
+
Er läßt wohl Blätter sterben
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
+
Und Sonnen sich verglühn;
 +
Doch keins läßt er verderben,
 +
Neu soll es auferblühn.
  
Chor.
+
Wenn Winterstürme schrecken,
Eintracht und Freude etc.
+
Und starrer Frost gebeut,
 +
Läßt er die Erde decken
 +
Mit einem weißen Kleid.
 +
Und unter warmer Hülle,
 +
Gleichwie im Mutterschooß,
 +
Da schläft in tiefer Stille
 +
Sich Gras und Blüthe groß.
  
Nebel zerstreue,
+
Und ist der Mai erschienen,
Kräfte verleihe,
+
Dann bricht so frisch hervor,
Uns zu erspähn!
+
Mit jungen Unschuldsmienen,
Liebe laß walten,
+
Ein zahllos Lebenschor;
Splitter und Falten
+
Das ruft in tausend Freuden
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
+
Uns tief zum Herzen ein:
 +
„Was zagst du doch im Leiden?
 +
Gott muß die Liebe seyn!“
  
Chor.
 
Liebe laß walten, etc.
 
  
Höher und weiter,
+
4.
Blicket zur Leiter
+
Richter freigeschaffner Geister
Muthig hinauf!
 
Fester zu wandeln,
 
Sich'rer zu handeln,
 
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
 
  
Chor.
+
5.
Fester zu wandeln, etc.  
 
  
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
Vater unser, der du bist im Himmel,
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
  
11. (Hohlfeldt)
+
6. (Blumauer)
 +
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
 +
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
 +
 
 
Auch in:
 
Auch in:
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
+
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
  
Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,
 
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
 
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
 
Sind sie gewoben!
 
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
 
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 
Droben ist Klarheit.
 
  
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
+
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
+
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
+
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Himmlische Liebe!“
+
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
  
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
+
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Droben zum Frieden.
+
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
  
 +
O dann hemme unsern Bau, verbreite
 +
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
 +
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
 +
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
 +
 +
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
 +
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
 +
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
 +
Und der Tugend eine Freistatt baun:
 +
 +
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
 +
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
 +
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
 +
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
  
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
 
  
 +
''Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:''
 +
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:
  
13. (Gerhard)
+
Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Zuerst in:
+
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
+
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
[Wilhelm Gerhard, 1816]
+
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;
  
Auch in:
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
+
Und auf das Gebäude, was wir bauen
 +
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;
  
Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis
+
Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
+
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
Dem Herrn der Welt gesungen!
+
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!
Er thronet hoch im Himmelsblau
 
Und lächelt Segen auf den Bau;
 
Gebt unserm Gott die Ehre!
 
  
Wir messen, machen Riß und Plan,
+
Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Ziehn Linien und Kreise
+
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Und brüsten uns im eiteln Wahn
+
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Und halten uns für Weise;
+
Und der Tugend eine Freistatt baun;
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
 
Vor einem Strahle eines Lichts;
 
Gott ist die ew'ge Weisheit.
 
  
Und legen wir den Gründungsstein,
+
Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Von Meisterhand behauen,
+
Daß der Weg durchs Leben ebener,
Fest in der Erde Schooß hinein
+
Minder mühsam seine Pfade werden,
Und fangen an zu bauen,
+
Und der schroffen Steine weniger;
So saget, was ein Pfeiler nützt,
+
 
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
+
Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Gott ist allein die Stärke.
+
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
 +
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
 +
Daß wir Gutes in der Welt gethan;
  
Und endlich tünchen wir das Haus
+
O, so gieb Allvater unserm Bunde
Und schmücken Saal und Zimmer
+
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
+
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
In bunter Farben Schimmer;
+
Freude, Glück und Seegen streun.
Doch nur von oben strahlt das Licht,
 
In welchem sich die Farbe bricht;
 
Gott ist der Schönheit Quelle.
 
  
So laßt uns denn den großen Gott,
 
Den gütigen, den weisen,
 
Den mächtigen und starken Gott,
 
Mit frommen Herzen preisen!
 
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
 
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
 
Dem Herrn allein die Ehre!
 
  
  
14.
+
7.
 +
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
 +
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
 +
unter dem Titel: An die Weisheit
 +
(''hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert'')
  
Etwas anders bereits in:
 
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
 
mit der Angabe: Overbeck
 
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
 
mit der Angabe: Overbek.
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
 
  
1787 erschien in Leipzig
+
8. Ewige Wahrheit
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
+
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
+
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
  
D es Pilgers Pfad, Ihr Brüder,
 
Hat Dunkelheit und Licht;
 
Geht auch die Sonne nieder,
 
Auf immer geht sie nicht.
 
Nur kurze Frist der Mühe,
 
Nur eine kurze Nacht,
 
Dann ist in stiller Frühe
 
Der neue Strahl erwacht.
 
  
Mit kindlichem Gemüthe
 
Giebt sich der Pilger hin
 
Und harrt auf dessen Güte,
 
Der sorgt vom Anbeginn,
 
Der diese Zeiten wendet
 
Und auf das Beßre lenkt
 
Und Menschenleiden endet
 
Und Engelfreuden schenkt.
 
  
O selig, wer die Quelle
+
11. (Hohlfeldt)
Der süßen Hoffnung fand;
+
Auch in:
Ihm wird die Seele helle,
+
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
Und jeder Trost verwandt!
 
Das ist des Pilgers Segen:
 
Ein Herz voll Zuversicht
 
Auf allen seinen Wegen,
 
Gestärkt von Gottes Licht.
 
  
 +
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
 +
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
 +
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
 +
Sind sie gewoben!
 +
 +
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
 +
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 +
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 +
Droben ist Klarheit.
  
15. (Mahlmann)
+
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
Zuerst:
+
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
+
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
+
Himmlische Liebe!“
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
 
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
 
  
bereits in:
+
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
+
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
unter dem Titel: Lied
+
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
+
Droben zum Frieden.
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
 
unter dem Titel: Nachtlied
 
  
  
Hoch empor am Himmelsbogen
+
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Sind die Sterne aufgezogen;
 
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
 
Ist in Sternen aufgezogen!]
 
Welch ein heilig stilles Chor!
 
Daß das Herz dir größer werde,
 
Blicke von der kleinen Erde
 
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
 
  
Kannst du noch dein Auge senken,
 
Deines armen Lebens denken,
 
Und was irdisch dich betrübt?
 
Der den Flammenkranz gewunden,
 
Hat dich seiner werth gefunden,
 
Ist ein Vater, der dich liebt.
 
  
Aus der Sterne Millionen,
+
13. (Gerhard)
Aus den glanzerfüllten Zonen
+
Zuerst in:
Hat er seinen Thron erbaut.
+
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
Seiner Welten lichte Heere,
+
[Wilhelm Gerhard, 1816]
Seiner Sonnen Flammenmeere
 
Wandeln, wo sein Auge schaut.
 
  
Seine Liebe spricht den Segen,
+
Auch in:
Daß auf ihren ew'gen Wegen
+
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Nie sein Auge sie vergißt!
+
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
Allem Daseyn, allem Leben
 
Hat er diesen Trost gegeben;
 
Halleluja, daß du bist!
 
  
 +
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
 +
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
 +
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
 +
Dem Herrn der Welt gesungen!
 +
Er thronet hoch im Himmelsblau
 +
Und lächelt Segen auf den Bau;
 +
Gebt unserm Gott die Ehre!
  
 +
Wir messen, machen Riß und Plan,
 +
Ziehn Linien und Kreise
 +
Und brüsten uns im eiteln Wahn
 +
Und halten uns für Weise;
 +
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
 +
Vor einem Strahle eines Lichts;
 +
Gott ist die ew'ge Weisheit.
  
16.
+
Und legen wir den Gründungsstein,
Zuerst:
+
Von Meisterhand behauen,
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
+
Fest in der Erde Schooß hinein
unter dem Titel: Nacht-Feier
+
Und fangen an zu bauen,
bereits in:
+
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
+
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
 +
Gott ist allein die Stärke.
  
Auch in:
+
Und endlich tünchen wir das Haus
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe]
+
Und schmücken Saal und Zimmer
 +
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
 +
In bunter Farben Schimmer;
 +
Doch nur von oben strahlt das Licht,
 +
In welchem sich die Farbe bricht;
 +
Gott ist der Schönheit Quelle.
  
Nächtlich grauts am Himmelsbogen,
+
So laßt uns denn den großen Gott,
Langsam steigt die Nacht empor,
+
Den gütigen, den weisen,
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
+
Den mächtigen und starken Gott,
Langsam steigt der Mond empor,]
+
Mit frommen Herzen preisen!
Und es kommt der Sterne Chor
+
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Ruhig, feierlich gezogen.
+
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
Einer Festversammlung gleich,
+
Dem Herrn allein die Ehre!
Glanzumflossen, auserwählet,
 
Lagern Schaaren, ungezählt,
 
Rings sich um das dunkle Reich.
 
  
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
 
In des großen Domes Pracht
 
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
 
Laßt auch uns die Hände falten!
 
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
 
Einen Gott der Mensch im Staube;
 
Andachttrunken tritt der Glaube
 
Vor des Weltalls Hochaltar.
 
  
Vater, laß in diesem Laute
+
14.
Muth mich finden, wenn ich stumm
 
Stehe in dem Heiligthum,
 
Das der Allmacht Hand erbaute!
 
Zagend fall ich an dein Herz,
 
Denkend mit betrübter Seele
 
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
 
  
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
+
Etwas anders bereits in:
Vater, deinem Kinde an!
+
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
Ferne von der dunkeln Bahn
+
mit der Angabe: Overbeck
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
+
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
Weithin reicht des Wahnes Macht,
+
mit der Angabe: Overbek.
Leicht bethört sind unsere Sinne;
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
Was ich nicht mit dir bedacht!
 
  
Laß mich, in der Liebe bleiben,
+
1787 erschien in Leipzig
Daß du ewig mit mir seyst!
+
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
Gieb mir deinen reinen Geist!
+
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
Laß mich gute Früchte treiben!
 
Wahre, daß durch meine Schuld
 
Keines Bruders Thräne fließe;
 
Daß ich eher alles misse,
 
Als Erbarmen und Geduld!
 
  
Dunkle Klippen hat das Leben,
+
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
Viele Pilger ziehn hinaus;
+
Hat Dunkelheit und Licht;
Laß sie nach dem Vaterhaus
+
Geht auch die Sonne nieder,
Sicher und beharrlich streben!
+
Auf immer geht sie nicht.
Und wo Einer, fortgerafft
+
Nur kurze Frist der Mühe,
Von der Macht empörter Wogen,
+
Nur eine kurze Nacht,
Hin zur Tiefe wird gezogen,
+
Dann ist in stiller Frühe
Halte ihn mit deiner Kraft!
+
Der neue Strahl erwacht.
 +
 
 +
Mit kindlichem Gemüthe
 +
Giebt sich der Pilger hin
 +
Und harrt auf dessen Güte,
 +
Der sorgt vom Anbeginn,
 +
Der diese Zeiten wendet
 +
Und auf das Beßre lenkt
 +
Und Menschenleiden endet
 +
Und Engelfreuden schenkt.
  
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
+
O selig, wer die Quelle
Send‘ ihm deinen Engel zu,
+
Der süßen Hoffnung fand;
Denn zum Leben hast ja du
+
Ihm wird die Seele helle,
Alle liebend auserkohren.
+
Und jeder Trost verwandt!
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
+
Das ist des Pilgers Segen:
Wenn er weinend nach dir langet;
+
Ein Herz voll Zuversicht
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
+
Auf allen seinen Wegen,
Deinen Odem ihn umwehn!
+
Gestärkt von Gottes Licht.
  
Allen, Allen Licht und Liebe!
 
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
 
Gieb Gewährung, Vater, mir,
 
Daß sich unsers Herzens Triebe
 
Freudig richten auf zu dir!
 
Und wenn einst mein Auge bricht,
 
Laß mich einen Engel werden,
 
Der Verirrte von der Erden
 
Rettend führe hin zum Licht!
 
  
[1826:
+
15. (Mahlmann)
Gieb Gewährung, Vater, mir!
+
Zuerst:
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
Lenke ihres Herzens Triebe
+
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
+
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
+
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Mit den Deinen mich verbinden,
+
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
 
  
1824 und 1841 neue Strophe:
+
bereits in:
Großer Vater, laß die Kette,
+
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
Die wir schlingen, reißen nie!
+
unter dem Titel: Lied
Schütze, Heiliger, errette
+
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
In des Lebens Stürmen siel
+
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
Laß in Bruderlieb und Treu
+
unter dem Titel: Nachtlied
Fest uns bei einander stehen,
 
Laß auf dich allein uns sehen,
 
Stehe du uns mächtig bei!
 
  
  
17.
+
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
Zuerst:
+
Sind die Sterne aufgezogen;
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
+
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
+
Ist in Sternen aufgezogen!]
mit der Angabe: Cramer
+
Welch ein heilig stilles Chor!
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
+
Daß das Herz dir größer werde,
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
+
Blicke von der kleinen Erde
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
+
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
  
Gott grenzenlos,
+
Kannst du noch dein Auge senken,
Undenkbar groß,
+
Deines armen Lebens denken,
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
+
Und was irdisch dich betrübt?
Schon sehn wir hier
+
Der den Flammenkranz gewunden,
So viel von ihr,
+
Hat dich seiner werth gefunden,
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
+
Ist ein Vater, der dich liebt.
  
Durchflög ich gleich
+
Aus der Sterne Millionen,
Ihr [1804: dein] weites Reich
+
Aus den glanzerfüllten Zonen
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
+
Hat er seinen Thron erbaut.
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
+
Seiner Welten lichte Heere,
Doch nicht den Ort,
+
Seiner Sonnen Flammenmeere
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
+
Wandeln, wo sein Auge schaut.
  
Was du erschufst,
+
Seine Liebe spricht den Segen,
Was du jetzt ruft
+
Daß auf ihren ew'gen Wegen
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
+
Nie sein Auge sie vergißt!
Herr, du bist groß,
+
Allem Daseyn, allem Leben
Und grenzenlos
+
Hat er diesen Trost gegeben;
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
+
Halleluja, daß du bist!
  
[1769 und 1804:
 
Was du erschufst,
 
was du jetzt ruft
 
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
 
Doch wolltest du
 
noch mehr dazu
 
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
 
  
  
 
+
16.
18.
 
 
Zuerst:
 
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
+
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
unter dem Titel:
+
unter dem Titel: Nacht-Feier
Die Stufenleiter in der Schöpfung
+
bereits in:
Psalm 104, 1-35
+
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
  
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
 +
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
  
Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,
+
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
Als für den Staub;
+
Langsam steigt die Nacht empor,
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
+
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
Nie Todes-Raub!
+
Langsam steigt der Mond empor,]
 +
Und es kommt der Sterne Chor
 +
Ruhig, feierlich gezogen.
 +
Einer Festversammlung gleich,
 +
Glanzumflossen, auserwählet,
 +
Lagern Schaaren, ungezählt,
 +
Rings sich um das dunkle Reich.
  
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
+
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
Die Ewigkeit;
+
In des großen Domes Pracht
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
+
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Strahlt Göttlichkeit.
+
Laßt auch uns die Hände falten!
 +
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
 +
Einen Gott der Mensch im Staube;
 +
Andachttrunken tritt der Glaube
 +
Vor des Weltalls Hochaltar.
  
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
+
Vater, laß in diesem Laute
Aus dunkler Nacht
+
Muth mich finden, wenn ich stumm
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
+
Stehe in dem Heiligthum,
In Gottes Pracht.
+
Das der Allmacht Hand erbaute!
 +
Zagend fall ich an dein Herz,
 +
Denkend mit betrübter Seele
 +
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 +
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
  
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
+
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Der Halm der Flur
+
Vater, deinem Kinde an!
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
+
Ferne von der dunkeln Bahn
Sind Stufen nur.
+
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
+
Weithin reicht des Wahnes Macht,
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
+
Leicht bethört sind unsere Sinne;
In Hoheit schon
+
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
+
Was ich nicht mit dir bedacht!
Zu Gottes Thron!
 
  
+
Laß mich, in der Liebe bleiben,
19.
+
Daß du ewig mit mir seyst!
Zuerst:
+
Gieb mir deinen reinen Geist!
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
+
Laß mich gute Früchte treiben!
 +
Wahre, daß durch meine Schuld
 +
Keines Bruders Thräne fließe;
 +
Daß ich eher alles misse,
 +
Als Erbarmen und Geduld!
  
später in:
+
Dunkle Klippen hat das Leben,
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
+
Viele Pilger ziehn hinaus;
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
+
Laß sie nach dem Vaterhaus
1. Petrt 4, 10
+
Sicher und beharrlich streben!
 +
Und wo Einer, fortgerafft
 +
Von der Macht empörter Wogen,
 +
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 +
Halte ihn mit deiner Kraft!
  
Nicht um Reichthum, nicht um Ehre
+
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
+
Send‘ ihm deinen Engel zu,
Wenn ich Weltbesitzer wäre
+
Denn zum Leben hast ja du
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
+
Alle liebend auserkohren.
 +
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
 +
Wenn er weinend nach dir langet;
 +
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
 +
Deinen Odem ihn umwehn!
  
Weisheit nur, dich zu erkennen,
+
Allen, Allen Licht und Liebe!
Gieb mir und ein frommes Herz,
+
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
+
Gieb Gewährung, Vater, mir,
Das dich kindlich Vater nennen
+
Daß sich unsers Herzens Triebe
Darf in Freuden und im Schmerz!
+
Freudig richten auf zu dir!
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
+
Und wenn einst mein Auge bricht,
 +
Laß mich einen Engel werden,
 +
Der Verirrte von der Erden
 +
Rettend führe hin zum Licht!
  
Kraft und Muth in bangen Stunden,
+
[1826:
Demuth in des Glückes Schooß,
+
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Mitgefühl bei Freundes-Wunden,
+
Allen, Allen Licht und Liebe!
Wer dies hat, ist reich und groß!
+
Lenke ihres Herzens Triebe
 +
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
 +
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
 +
Mit den Deinen mich verbinden,
 +
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
  
[1804:
+
''1824 und 1841 neue Strophe:''
Kraft und Muth und Herzensfreude,
+
Großer Vater, laß die Kette,
andern Menschen wohlzuthun;
+
Die wir schlingen, reißen nie!
Trost und Stärke, wann ich leide,
+
Schütze, Heiliger, errette
Vater, still in dir zu ruhn;]
+
In des Lebens Stürmen siel
 +
Laß in Bruderlieb und Treu
 +
Fest uns bei einander stehen,
 +
Laß auf dich allein uns sehen,
 +
Stehe du uns mächtig bei!
  
  
20.
+
17.
 
Zuerst:
 
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
+
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
unter dem Titel:
+
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
+
mit der Angabe: Cramer
Sirach 11, 20-23.
+
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
 +
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
  
 +
'''Gott grenzenlos,'''
 +
Undenkbar groß,
 +
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
 +
Schon sehn wir hier
 +
So viel von ihr,
 +
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
  
später in:
+
Durchflög ich gleich
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
+
Ihr [1804: dein] weites Reich
unter dem selben Titel
+
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
 +
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
 +
Doch nicht den Ort,
 +
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
  
 +
Was du erschufst,
 +
Was du jetzt ruft
 +
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
 +
Herr, du bist groß,
 +
Und grenzenlos
 +
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
  
Ueberall vertrau dem Herrn;
+
[1769 und 1804:
Nie ist seine Gnade fern,
+
Was du erschufst,
In der freudenreichen Zeit
+
was du jetzt ruft
Wie in Widerwärtigkeit!
+
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
 
+
Doch wolltest du
Geh, erfülle deine Pflicht,
+
noch mehr dazu
Kümmre dich um Andres nicht;
+
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
 
Gott hat seines auch gethan.
 
  
Im Berufe fromm und treu,
 
Frage nicht, was besser sey;
 
Gieb du dem Berufe Werth,
 
Dann wirst du durch ihn geehrt!
 
  
Geht es auch nicht, wie es soll,
 
Aermlich oft und sorgenvoll:
 
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
 
Gottes Leitung ist dabei.
 
  
Blick auf Gott und handle recht,
+
18.
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
+
Zuerst:
Reines Herz und froher Muth
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
Geht wohl über Gold und Gut.
+
unter  dem Titel:
</poem>
+
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 +
Psalm 104, 1-35
  
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17
  
  
===Liederbuch des Logenbundes===
+
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
im Königreiche Hannover. 1835, 1-10
+
Als für den Staub;
<poem>
+
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
enthält im Kapitel
+
Nie Todes-Raub!
I. Andacht
 
  
4 Gebete und
+
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
4 „Preis und Dank“
+
Die Ewigkeit;
 +
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
 +
Strahlt Göttlichkeit.
  
1. Gebet
+
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Aus dunkler Nacht
 +
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
 +
In Gottes Pracht.
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
+
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
 +
Der Halm der Flur
 +
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
 +
Sind Stufen nur.
 +
 +
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
 +
In Hoheit schon
 +
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
 +
Zu Gottes Thron! –
  
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
 +
19.
 +
Zuerst:
 +
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
  
4.
+
später in:
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
siehe oben:
+
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824 (Nr. 7); die Eingangszeile lautete: Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
1. Petrt 4, 10
  
Hier nun eine zusätzliche 3. Strophe
+
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18
  
Laß uns nie der Dummheit Tempel bauen,
 
Lehre der Gewalt uns widersteh'n,
 
Laß das Herz des Heuchlers uns durchschauen,
 
[1786: Laß den Heuchler durch und durch uns schauen,]
 
Und der Bosheit Schlangengang uns seh'n!
 
  
 +
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
 +
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
 +
Wenn ich Weltbesitzer wäre
 +
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
  
 +
Weisheit nur, dich zu erkennen,
 +
Gieb mir und ein frommes Herz,
 +
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
 +
Das dich kindlich Vater nennen
 +
Darf in Freuden und im Schmerz!
 +
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
  
2. Preis und Dank
+
Kraft und Muth in bangen Stunden,
 +
Demuth in des Glückes Schooß,
 +
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
 +
Wer dies hat, ist reich und groß!
  
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
+
[1804:
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
+
Kraft und Muth und Herzensfreude,
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
+
andern Menschen wohlzuthun;
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Trost und Stärke, wann ich leide,
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
+
Vater, still in dir zu ruhn;]
</poem>
 
  
  
 +
20.
 +
Zuerst:
 +
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
 +
unter dem Titel:
 +
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
 +
Sirach 11, 20-23.
  
===Neues Gesangbuch===
+
später in:
für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
<poem>
+
unter dem selben Titel
  
Aus dem:
+
Auch in:
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
 
1 und 2, 4, 7 und 12.
 
  
  
I. Abtheilung (No. 1-21)
+
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
Gott
+
Nie ist seine Gnade fern,
 +
In der freudenreichen Zeit
 +
Wie in Widerwärtigkeit!
  
Gebete
+
Geh, erfülle deine Pflicht,
1. Vor der Tafelloge
+
Kümmre dich um Andres nicht;
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
+
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
2. Nach der Tafelloge
+
Gott hat seines auch gethan.
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
 
  
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
+
Im Berufe fromm und treu,
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
+
Frage nicht, was besser sey;
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
+
Gieb du dem Berufe Werth,
 +
Dann wirst du durch ihn geehrt!
  
5.
+
Geht es auch nicht, wie es soll,
neu:
+
Aermlich oft und sorgenvoll:
 +
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
 +
Gottes Leitung ist dabei.
  
Der alte Gott lebt noch!
+
Blick auf Gott und handle recht,
Der über Sternenhöhen
+
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
Der Welten Schicksal lenkt,
+
Reines Herz und froher Muth
Und auch hört unser Flehen;
+
Geht wohl über Gold und Gut.
Der uns durch Freud' und Lust,
+
</poem>
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
 
Mit Vaterhand geführt:
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
===Liederbuch des Logenbundes===
Wer wollte drum verzagen,
+
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
Und nicht mit Muth und Kraft
+
<poem>
Des Lebens Bürde tragen.
+
enthält im Kapitel
Wie lastend es auch drückt
+
I. Andacht
Der Prüfung schweres Joch;
 
Wir sinken dennoch nicht,
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
4 Gebete und
Und ewig wird er leben,
+
4 „Preis und Dank“
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
 
Auch wieder Freude geben.
 
Drum sehn wir himmelwärts,
 
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 
Denn er, dem wir vertraun:
 
Der alte Gott lebt noch.
 
  
Kluge
+
1. Gebet
 +
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
 +
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
  
6.
+
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
Zuerst in:
 
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 
unter dem Titel: Heiliges Lied
 
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
 
  
Dich preis’t Allmächtiger
+
4.
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
+
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
Dich preist, Allgütiger,
+
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
Der Seraphim Gesang!
+
unter dem Titel: An die Weisheit
Die ganze Schöpfung schwebt
+
mit variierenden Eingangszeilen
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
+
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
So weit sich Welten drehn,
+
(Strophen 15-19)
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
 
  
Dein Tempel, die Natur,
 
Wie deiner Herrlichkeit,
 
Wie deiner Milde voll!
 
Des Lenzes Blumenkleid,
 
Des Sommers Aehrenmeer,
 
Des Herbstes Traubenhügel,
 
Des Winters Silberhöh'n
 
Sind deiner Allmacht Spiegel.
 
  
Was bin ich, Herr! vor dir?
 
Seit gestern athm' ich kaum.
 
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
 
Mich nur ein Spannen-Raum.
 
Wohl dennoch mir!
 
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 
Es heißt: — Erbarmen.
 
  
Matthison [!]
+
2. Preis und Dank
  
 +
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
 +
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
 +
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
 +
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
 +
</poem>
  
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
+
=== Gesänge für Brüder Freimaurer. ===
mit der Angabe: Herder
+
'''Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7'''
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
+
<poem>
mit der Angabe: Ridel
 
9. Gesund und frohen Muthes,
 
mit der Angabe: Voß
 
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
mit der Angabe: v. Schiller
 
  
11. Maurergebet
+
I. Eröffnung der Arbeitsloge
(Bei Stiftungsfesten)
 
Großer Meister, überschwänglich
 
  
12. Psalm
+
1.
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
+
neu:
  
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
+
'''Meister, der das Weltall schuf,'''
mit der Angabe: Gerhard
+
Dessen Größe uns die Sterne
 +
Laut verkünden aus der Ferne,
 +
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!
  
14. (Forschen nach Gott)
+
Schenke unserm Werk' Gedeihn:
 +
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
 +
Laß den Tempel, den wir bauen,
 +
Uns ein Bau der Tugend sein!
  
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
+
Müller
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
 
  
Ich suche dich, o Unerforschlicher!
+
2.
Der du im Dunkel wohnest,
+
neu:
Und über Geisterwelten thronest.
 
Unsichtbar streust du Segen aus;
 
Wo ist dein großes Vaterhaus?
 
Unendlicher, wo find' ich dich?
 
  
Ich suche dich, o Unergründlicher!
+
'''Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!'''
In unermess'nen Fernen;
+
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
+
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
+
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
 
  
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
+
Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
Woher dann Sternenheere?
+
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
+
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
+
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.
Es sind die Werke deiner Hand!
 
Allschaffender, du bist kein Traum!
 
  
 +
Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
 +
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
 +
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
 +
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.
  
15.
+
Müller
Das folgende Lied ist eine starke Abwandlung von:
 
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
 
(kommt aber bereits vor in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 173)
 
  
siehe:
+
II. Schluß der Arbeitsloge
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808
 
  
Lobt den Herrn! die Abendsonne
+
3.
Sinkt mit Majestät ins Meer,
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
Und der ganzen Schöpfung Wonne
 
Feiert Ruhe ringsumher.
 
  
Lobt den Herrn! deß milde Sonne
+
4.
Ueber Bös ' und Gute scheint!
+
neu:
Fühlt des Menschenfreundes Wonne,
 
Und beglücket Freund und Feind!
 
  
Lobt den Herrn! Er giebt den Müden,
+
'''Du, dessen Arm durch blaue Lüfte'''
Wenn sie treu den Tag vollbracht,
+
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
Des Gewissens hohen Frieden,
+
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
Sanften Schlaf um Mitternacht;
+
Den über Wolken hoch erhoben
 +
Die wandelnden Gestirne loben
 +
Und feiern Deiner Liebe Fest!
  
Chor.
+
Erhab'ner Meister unsers Bundes!
Und zu neuem Fleiß hienieden
+
O, nicht der bloße Dank des Mundes
Froh Erwachen, wenn es tagt!
+
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
 +
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
 +
Die Liebe durch die That zu geben,
 +
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.
  
 +
Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
 +
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
 +
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
 +
Stets heilig sei uns diese Lehre;
 +
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
 +
So zollt der Maurer seinen Dank.
  
16.
+
Singt in dem Vaterland' der Palmen
Zuerst in:
+
Dir heut' kein König seine Psalmen
Vollständiges Gesangbuch für Freimauerer. 1810, 348,
+
In der Begeist‘rung Adlerftug,
mit der Angabe: E. v. d. Reck [Elisa von der Recke]
+
So tönt sie unser Herz noch wieder
siehe:
+
Die Melodie der heilgen Lieder,
Gedichte von der Frau Elisa von der Recke. Halle 1806, 68-69
+
Zu welchen er die Harfe schlug.
(mit stark abweichenden 2., 3. und 4. Strophe)
 
  
 +
Dein Name klang im Heiligthume,
 +
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
 +
Auf Libanon die Ceder fiel.
 +
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
 +
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
 +
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.
  
Mit tausendfacher Schöne
+
Sein Grund umringt die ganze Erde,
Begrüßt der Lenz die Flur.
+
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
O, hört die frohen Töne
+
Zum ersten Tempel Dir erstand;
Der jubelnden Natur!
+
Und eine dichtre Kette schlingen
Das Leben in den Teichen,
+
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
Das Schwirren in der Luft,
+
Als guter Menschen Herz und Hand.
Und was ist zu vergleichen
 
Dir, milder Frühlingsduft?
 
  
Chor.
+
Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
Die Rosenzeit der Liebe
+
Daß würdig dieser Kette Glieder
Ist schön, wie Blüthenduft.
+
Des Platzes, den sie füllen, sein;
 +
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
 +
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
 +
Doch nie durch Laster es entweihn.
  
Das bunte Grün der Felder,
+
Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
Die blumenreiche Au,
+
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
Das frische Laub der Wälder,
+
Im Tempel Säul' an Säule stand:
Des Aethers zartes Blau;
+
So wollen wir in diesem Leben
Dies alles lockt zur Freude,
+
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
Macht durch Genüsse reich!
+
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!
O Frühling, welche Freude
 
Ist deinem Reize gleich?
 
  
Chor.
+
Geitel
Der Freundschaft edle Bande
 
Sind deinen Reizen gleich.
 
  
Du gold'ner Strahl der Sonne,
+
5.
Du Glanz der Vollmondsnacht!
+
Vater unser, der Du bist im Himmel
Was gleicht der stillen Wonne,
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Wenn ihr uns heiter macht?
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
Wenn Millionen Wesen
 
Sich eurer dankbar freun,
 
Wenn Kranke selbst genesen
 
Durch milden Sonnenschein?
 
  
Chor.
 
Der Tugend hohe Freuden
 
Sind eurem Segen gleich.
 
  
Wenn Flimmerglanz der Sterne
+
III. Eröffnung der Tafelloge
Am hohen Himmelszelt
 
In dunkelblauer Ferne
 
Die Frühlingsnacht erhellt,
 
Wenn Maurertreu' und Liebe
 
Sich dieses Anblicks freut:
 
Was gleicht dann diesem Triebe,
 
Was dieser Seligkeit?
 
  
Chor.  
+
7.  
Die Hoffnung ihrer Dauer
+
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
In einer bessern Welt.
 
  
  
17. Richter  freigeschaff’ner Geister
+
IV. Schluß der Tafelloge
18. Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
19. Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 
20. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 
21. Wie freundlich strahlt ihr Sterne
 
  
 +
8.
 +
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
  
An anderen Stellen nachgedruckt sind:
+
''An anderen Stellen nachgedruckt sind:''
30. Die Flamme lodert, milder Schein
+
39.  
79. In dem Buche der Natur
+
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
108. Steig‘ in dieser Feierstunde
+
53.  
 +
Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
 
</poem>
 
</poem>
  
 +
===Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5===
 +
<poem>
 +
Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
 +
in der Eingangsrubrik:
 +
Dank und Demuth vor Gott
  
 +
1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
 +
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)
  
===Gesänge für Brüder Freimaurer.===
 
Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7
 
<poem>
 
  
I. Eröffnung der Arbeitsloge
+
''An späteren Stellen:''
 +
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
 +
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
 +
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
 +
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
 +
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
 +
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
 +
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)
 +
</poem>
  
1.
 
neu:
 
  
Meister, der das Weltall schuf,
 
Dessen Größe uns die Sterne
 
Laut verkünden aus der Ferne,
 
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!
 
  
Schenke unserm Werk' Gedeihn:
+
===Gesangbuch für Freimaurer.===
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
+
'''Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk.
Laß den Tempel, den wir bauen,
+
Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15'''
Uns ein Bau der Tugend sein!
+
<poem>
 +
12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17
  
Müller
+
Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
 +
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
 +
und drei Lieder hinzugefügt:
 +
Kerzenlied (3)
 +
Meisterloge (15)
 +
Bei Eröffnung der Loge (19)
  
2.
 
neu:
 
  
Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!
+
Kapitel:
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
+
Z. V. D. H. B. A. W.
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
+
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.
 
  
Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
 
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
 
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
 
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.
 
  
Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
+
'''1. Gebet'''
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
+
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
 
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.
 
  
Müller
+
'''Vater, wir rufen dich,'''
 +
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
 +
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
 +
Vater der Liebe, wir rufen dich!
 +
laß uns verehren dich!
  
II. Schluß der Arbeitsloge
+
Laß uns verehren dich,
 +
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
 +
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
 +
Quelle der Weisheit, verehren dich!
 +
Gottheit, wir ahnen dich!
  
3. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
+
Gottheit, wir ahnen dich,
 +
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
 +
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
 +
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
 +
Vater, und lieben dich!
  
4.
 
neu:
 
  
Du, dessen Arm durch blaue Lüfte
+
'''2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)'''
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
+
Wesen, wie nenn‘ ich dich,
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
 
Den über Wolken hoch erhoben
 
Die wandelnden Gestirne loben
 
Und feiern Deiner Liebe Fest!
 
  
Erhab'ner Meister unsers Bundes!
+
Reinling [1909: Reuning]
O, nicht der bloße Dank des Mundes
 
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
 
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
 
Die Liebe durch die That zu geben,
 
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.
 
  
Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
 
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
 
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
 
Stets heilig sei uns diese Lehre;
 
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
 
So zollt der Maurer seinen Dank.
 
  
Singt in dem Vaterland' der Palmen
+
''erst nach 1853:''
Dir heut' kein König seine Psalmen
+
'''Kerzenlied'''
In der Begeist‘rung Adlerftug,
+
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
So tönt sie unser Herz noch wieder
+
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)
Die Melodie der heilgen Lieder,
 
Zu welchen er die Harfe schlug.
 
  
Dein Name klang im Heiligthume,
+
M. v. St.:
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
+
'''„Weisheit leite unsern Bau.“'''
Auf Libanon die Ceder fiel.
 
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
 
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
 
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.
 
  
Sein Grund umringt die ganze Erde,
+
Chor:
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
+
Meister, Urewiger!
Zum ersten Tempel Dir erstand;
+
Führ‘ uns mit Weisheit
Und eine dichtre Kette schlingen
+
auf all‘ unsern Wegen,
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
+
Zum Bau des Tempels –
Als guter Menschen Herz und Hand.
+
Der Menschheit zum Segen!
 +
Meister Urewiger,
 +
vom Himmel schau,
 +
Weisheit schenk‘ unserm Bau.
  
Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
+
I. Aufs.
Daß würdig dieser Kette Glieder
+
„Schönheit ziere ihn.
Des Platzes, den sie füllen, sein;
 
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
 
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
 
Doch nie durch Laster es entweihn.
 
  
Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
+
Chor.
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
+
Meister, Allgütiger!
Im Tempel Säul' an Säule stand:
+
Öffne die Herzen
So wollen wir in diesem Leben
+
Laß Schönheit uns blicken.
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
+
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!
+
Meister, Allgütiger,
 +
hier stehen wir,
 +
Gib ihm der Schönheit Zier.
  
Geitel
+
II. Aufs.
 +
„Stärke führe ihn aus.“
  
5. Vater unser, der Du bist im Himmel
+
Chor.
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
+
Meister, Allmächtiger!
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
Gib uns zum Bau
 +
Deines Tempels die Stärke;
 +
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
 +
Meister, Allmächt’ger,
 +
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.
  
  
III. Eröffnung der Tafelloge
+
'''3. Gebet'''
 +
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
 +
Richter freigeschaffner Geister,
  
7. O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
+
'''4. Gebet'''
 +
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
 +
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
 +
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
 +
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
 +
'''5. Gebet'''
 +
Mus. v. C. M. von Weber
 +
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]
  
IV. Schluß der Tafelloge
+
Auch in:
 +
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
 +
unter dem Titel: Maurergebet
  
8. Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
+
'''Meister, Unendlicher!'''
 
+
Meister Allgütiger!
An anderen Stellen nachgedruckt sind:
+
Lenke zu dir unsere Schritte!
39. Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
Herr, laß auf unserm Tun
53. Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
+
Stets deine Gnade ruhn!
</poem>
+
Vater, erhör‘ unsre Bitte!
  
 +
Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
 +
Laß uns dein göttlich Wort
 +
segnend auf Erden verbreiten!
 +
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
 +
laß uns für Menschenwohl,
 +
laß für die Wahrheit uns streiten!
  
 +
O laß uns streiten, Gott!
 +
wie auch die Nacht uns droht;
 +
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
 +
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
 +
einst unser Auge bricht,
 +
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.
  
  
===Gesangbuch für Freimaurer.===
 
Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk.
 
Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15
 
<poem>
 
12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17
 
  
Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
+
'''6. Schlußgebet (in der Kette)'''
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
+
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
und drei Lieder hinzugefügt:
+
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
Kerzenlied (3)
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
Meisterloge (15)
 
Bei Eröffnung der Loge (19)
 
  
  
Kapitel:
+
'''7. Gebet'''
Z. V. D .H. B. A. W.
+
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)
+
Text: Ridel [1909: Riedel]
 +
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
 +
(nur die ersten zwei Strophen)
  
  
1. Gebet
+
'''8. Bei Eröffnung der Loge.'''
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813
+
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
 +
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
 +
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
 +
Steig in dieser Feierstunde
  
Vater, wir rufen dich,
 
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
 
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
 
Vater der Liebe, wir rufen dich!
 
laß uns verehren dich!
 
  
Laß uns verehren dich,
+
'''9. Gebet'''
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
+
(nach voriger Melodie)
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
+
Vater! laß im Licht uns wandeln,
Quelle der Weisheit, verehren dich!
 
Gottheit, wir ahnen dich!
 
 
 
Gottheit, wir ahnen dich,
 
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
 
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
 
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
 
Vater, und lieben dich!
 
  
  
2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)
+
'''10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)'''
Wesen, wie nenn‘ ich dich,
+
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
 +
Großer Meister, überschwenglich mächtig,
  
Reinling [1909: Reuning]
 
  
 +
'''11. Bei Eröffnung der Loge'''
 +
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
 +
Br. Bechstein [1836]
  
erst nach 1853:
+
'''Heil dem Osten, wo es taget,'''
Kerzenlied
+
wo die erste Flamme glüht;
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
+
wo der Morgenstern im Aether,
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)
+
eine Blume Gottes, blüht!
  
M. v. St.:
+
Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
„Weisheit leite unsern Bau.“
+
wo die erste Röte scheint;
 +
wo der Himmel Perlenthränen
 +
auf die Erde niederweint!
  
Chor:
+
Heil dem Osten, wo es leuchtet,
Meister, Urewiger!
+
wo die Sonne stolz sich hebt,
Führ‘ uns mit Weisheit
+
und ein Stern nun über'm Sterne
auf all‘ unsern Wegen,
+
dieser kleinen Erde schwebt!
Zum Bau des Tempels –
 
Der Menschheit zum Segen!
 
Meister Urewiger,
 
vom Himmel schau,
 
Weisheit schenk‘ unserm Bau.
 
  
I. Aufs.
+
Tag und Flamme, Stern und Röte,
„Schönheit ziere ihn.“
+
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
 +
mit dem Gruß des großen Bundes,
 +
der im Lichte strebt und sprießt!
  
Chor.
 
Meister, Allgütiger!
 
Öffne die Herzen
 
Laß Schönheit uns blicken.
 
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
 
Meister, Allgütiger,
 
hier stehen wir,
 
Gib ihm der Schönheit Zier.
 
  
II. Aufs.
+
'''12. Loblied'''
„Stärke führe ihn aus.
+
Mel von Carl Gläser.
  
Chor.
+
Zuerst in:
Meister, Allmächtiger!
+
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
Gib uns zum Bau
+
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)
Deines Tempels die Stärke;
 
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
 
Meister, Allmächt’ger,
 
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.
 
  
  
3. Gebet
+
'''Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,'''
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
+
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
Richter freigeschaffner Geister,
+
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
 +
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!
 +
 
 +
Jubel ertönet von lachenden Fluren,
 +
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
 +
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
 +
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!
  
4. Gebet
+
Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
+
seine Geschöpfe verlässet er nie!
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
+
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
+
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
  
5. Gebet
+
Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
Mus. v. C. M. von Weber
+
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet] ihm gern!
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]
+
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
 +
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!
  
Auch in:
 
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
 
unter dem Titel: Maurergebet
 
  
Meister, Unendlicher!
+
''Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:
Meister Allgütiger!
+
''
Lenke zu dir unsere Schritte!
+
'''1909: Lobgesang'''
Herr, laß auf unserm Tun
+
Mus
Stets deine Gnade ruhn!
+
L. Erk. †1883.
Vater, erhör‘ unsre Bitte!
+
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
 +
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
 +
]
 +
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
  
Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
+
siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Laß uns dein göttlich Wort
+
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
segnend auf Erden verbreiten!
+
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
+
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
laß uns für Menschenwohl,
+
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
laß für die Wahrheit uns streiten!
+
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490
  
O laß uns streiten, Gott!
+
Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
wie auch die Nacht uns droht;
+
(''Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:'')
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
 
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
 
einst unser Auge bricht,
 
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.
 
  
 +
'''Lobe den Herren, o meine Seele!'''
 +
Ich will ihn loben bis in den Tod;
 +
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
 +
will ich lobsingen meinem Gott.
 +
Der Leib und Seel gegeben hat,
 +
werde gepriesen früh und spat!
 +
werde gepriesen früh und spat!
  
 +
Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
 +
und was darinnen ist, gemacht.
 +
Alles muß treulich erfüllet werden,
 +
was er uns einmal zugedacht.
 +
Er ist der Herrscher aller Welt,
 +
welcher uns ewig Glauben hält.
 +
welcher uns ewig Glauben hält.
  
6. Schlußgebet (in der Kette)
 
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
 
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
 
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
 
  
  
7. Gebet
+
'''13. Bei Eröffnung der Loge.'''
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.)
+
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
Text: Ridel [1909: Riedel]
+
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
 
(nur die ersten zwei Strophen)
 
  
 +
'''O Allmächtiger!'''
 +
O Allgütiger!
 +
reinste Quelle des Lichtes!
 +
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
 +
Herr, dein Geist erfülle uns!
  
8. Bei Eröffnung der Loge.
+
O Allmächtiger!
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
+
O Allgütiger!
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
+
ew’ges Urbild des Edlen!
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
+
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
Steig in dieser Feierstunde
+
Zu dir lenke Geist und Herz!
 
 
  
9. Gebet
+
O Allmächtiger!
(nach voriger Melodie)
+
O Allgütiger!
Vater! laß im Licht uns wandeln,
+
Send‘ uns Stärke der Seele!
 +
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
 +
rüste uns mit deiner Kraft!
  
  
10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)
+
'''14. Danklied'''
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
+
Nach Herm. Gottfr. Demme
Großer Meister, überschwenglich mächtig,
 
  
 +
Zuerst in:
 +
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
 +
unter dem Titel: Danklied
 +
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
  
11. Bei Eröffnung der Loge
 
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
 
Br. Bechstein [1836]
 
  
Heil dem Osten, wo es taget,
+
'''Preiset mit feurigem Danke den Herrn!'''
wo die erste Flamme glüht;
+
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
wo der Morgenstern im Aether,
+
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
eine Blume Gottes, blüht!
+
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.
  
Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
+
Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
wo die erste Röte scheint;
+
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
wo der Himmel Perlenthränen
+
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
auf die Erde niederweint!
+
Töne der Lust und des Jubels erklangen.
  
Heil dem Osten, wo es leuchtet,
+
Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
wo die Sonne stolz sich hebt,
+
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
und ein Stern nun über'm Sterne
+
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
dieser kleinen Erde schwebt!
+
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.
  
Tag und Flamme, Stern und Röte,
+
Menschen! euch gab er den denkenden  Geist,
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
+
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
mit dem Gruß des großen Bundes,
+
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
der im Lichte strebt und sprießt!
+
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.
  
 +
Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
 +
preiset den Vater; er segnet so gern!
 +
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
 +
Segen und Freude verbreitet auf Erden!
  
12. Loblied
 
Mel von Carl Gläser.
 
  
Zuerst in:
+
''erst nach 1853:''
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
+
'''1909: Meisterloge'''
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)
+
Mel. von H. L. Haßler. 1601
 +
Vierstimmig von L. Erk.
  
 +
Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 +
(leicht verändert)
  
Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,
 
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
 
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
 
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!
 
  
Jubel ertönet von lachenden Fluren,
+
'''15. Zum Lobe Gottes.'''
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
+
Mel. von Ambrosch II.
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
+
Gerhard [1909: W. Gerhard]
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!
+
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
 +
von Bruderlieb‘ umschlungen
  
Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
 
seine Geschöpfe verlässet er nie!
 
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
 
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.
 
  
Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
+
'''16. Lobgesang'''
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet] ihm gern!
+
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
+
Fulda
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!
 
  
 +
Bereits in:
 +
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
 +
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
 +
Auch in:
 +
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 +
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 +
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
 +
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
 +
unter dem Titel: Lob Gottes
  
Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:
 
  
1909: Lobgesang
+
'''Lobt den Herrn! der Welten Meister'''
Mus
+
waltet ewig nah‘ und fern.
L. Erk. †1883.
+
Singet ihm! dem Geist der Geister
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [1665]
+
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
+
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]
  
siehe z. B.
 
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074,
 
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
 
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
 
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
 
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490
 
  
Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
+
Lobt den Herrn! vereinigt loben
(Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:)
+
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
 +
Singet ihm! er werd' erhoben
 +
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!
  
Lobe den Herren, o meine Seele!
+
Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
Ich will ihn loben bis in den Tod;
+
hört der gute Vater gern.
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
+
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
will ich lobsingen meinem Gott.
+
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
Der Leib und Seel gegeben hat,
+
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
werde gepriesen früh und spat!
+
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]
werde gepriesen früh und spat!
+
 
 +
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
 +
gönnet uns der Vater gern,
 +
Singet ihm! er führt durch Leiden
 +
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 +
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
 +
führert durch des Lebens Leiden
 +
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]
  
Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
+
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
und was darinnen ist, gemacht.
+
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
Alles muß treulich erfüllet werden,
+
Singet ihm, wenn früh die Sonne
was er uns einmal zugedacht.
+
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
Er ist der Herrscher aller Welt,
+
[1840: und wann früh die Morgensonne
welcher uns ewig Glauben hält.
+
Euch erwecket, lobt den Herrn!]
welcher uns ewig Glauben hält.
 
  
  
  
13. Bei Eröffnung der Loge.
+
'''17. Danklied'''
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
+
Carl Schulz. 1810.
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]
+
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810
  
O Allmächtiger!
+
siehe z. B.:
O Allgütiger!
+
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
reinste Quelle des Lichtes!
+
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
+
unter dem Titel: Danklied
Herr, dein Geist erfülle uns!
+
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
 +
unter  dem Titel: Danklied
  
O Allmächtiger!
 
O Allgütiger!
 
ew’ges Urbild des Edlen!
 
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
 
Zu dir lenke Geist und Herz!
 
  
O Allmächtiger!
+
'''Danket dem Herrn!'''
O Allgütiger!
+
Wir danken dem Herrn,
Send‘ uns Stärke der Seele!
+
denn er ist freundlich,
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
+
und seine Güte währet ewiglich.
rüste uns mit deiner Kraft!
 
  
 +
Lobet den Herrn!
 +
Ja, lobe den Herrn
 +
auch meine Seele;
 +
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!
  
14. Danklied
+
Sein ist die Macht!
Nach Herm. Gottfr. Demme
+
Allmächtig ist Gott;
 +
sein Thun ist weise,
 +
und seine Huld wird jeden Morgen neu.
  
Zuerst in:
+
Groß ist der Herr!
Neue christliche Lieder. 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
+
Ja groß ist der Herr;
unter dem Titel: Danklied
+
sein Nam‘ ist heilig,
Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert
+
und alle Welt ist seiner Ehre voll.
  
 +
Anbetung ihm!
 +
Anbetung dem Herrn;
 +
mit hoher Ehrfurcht
 +
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!
  
Preiset mit feurigem Danke den Herrn!
+
Lobsinget ihm!
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
+
Wir lobsingen ihm
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
+
in frohen Chören,
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.
+
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.
  
Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
 
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
 
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
 
Töne der Lust und des Jubels erklangen.
 
  
Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
+
''erst nach 1853'':
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
+
'''1909: Bei Eröffnung der Loge'''
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
+
Mel. Nr. 8. „God save the King“.
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.
 
  
Menschen! euch gab er den denkenden  Geist,
+
Bereits in:
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
+
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
+
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.
+
mit einer 4. Strophe
  
Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
+
'''Oeffnet die Pforten weit,'''
preiset den Vater; er segnet so gern!
+
Dass sich voll Herzlichkeit
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
+
Brüder uns nah'n!
Segen und Freude verbreitet auf Erden!
+
Und als der Treue Pfand
 +
Bietet die Bruderhand
 +
Zu heil'ger Kette Band
 +
Den Freunden an!
  
 +
Auf, tritt in Festverein
 +
Dreimal willkommen ein,
 +
Du theure Schaar!
 +
Wer auf dem Erdenrund'
 +
Treu blieb dem Maurerbund',
 +
Dem bringt jetzt Herz und Mund
 +
Brudergruss dar.
  
erst nach 1853:
+
Ehre dem Heimathsland,
1909: Meisterloge
+
Wo jeder Eintritt fand,
Mel. von H. L. Haßler. 1601
+
Die Bind' ihm fiel!
Vierstimmig von L. Erk.
+
Heut' ist die :Heimath hier:
 
+
Als unsers Festes Zier
Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
+
Grüssen Gefährten wir
(leicht verändert)
+
Am Weg zum Ziel.
  
 +
Strahlt nicht Minerven’s Bild
 +
Segnend, verklärt und mild
 +
Des Orden Ruhm?
 +
Wo die drei Palmen weh’n,
 +
Die hundert Jahre steh’n,
 +
Lasst uns den Tag begeh’n,
 +
Im Heiligthum!
 +
</poem>
  
15. Zum Lobe Gottes.
 
Mel. von Ambrosch II.
 
Gerhard [1909: W. Gerhard]
 
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
 
von Bruderlieb‘ umschlungen
 
  
 +
<nowiki>***</nowiki>
  
16. Lobgesang
+
== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
+
<poem>
Fulda
 
  
Bereits in:
+
In:
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
+
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
+
eröffnet das Kapitel
Auch in:
+
I. Dem Allmächtigen
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 
  
 +
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
 +
Großer Gott, wir loben dich
 +
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
 +
Nun danket alle Gott
 +
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
  
Lobt den Herrn! der Welten Meister
+
''Es folgen:''
waltet ewig nah‘ und fern.
+
Vater, freigeschaff’ner Geister
Singet ihm! dem Geist der Geister
 
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 
  
Lobt den Herrn! vereinigt loben
+
''und zwei neue Lieder:''
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
+
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
Singet ihm! er werd' erhoben
+
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!
 
  
Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
+
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
hört der gute Vater gern.
+
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 
 
 
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
 
gönnet uns der Vater gern,
 
Singet ihm! er führt durch Leiden
 
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 
 
 
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
 
strahlen seht den Abendstern!
 
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 
 
 
 
 
 
 
17. Danklied
 
Carl Schulz. 1810.
 
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810
 
 
 
siehe z. B.:
 
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 
 
 
 
 
Danket dem Herrn!
 
Wir danken dem Herrn,
 
denn er ist freundlich,
 
und seine Güte währet ewiglich.
 
 
 
Lobet den Herrn!
 
Ja, lobe den Herrn
 
auch meine Seele;
 
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!
 
 
 
Sein ist die Macht!
 
Allmächtig ist Gott;
 
sein Thun ist weise,
 
und seine Huld wird jeden Morgen neu.
 
 
 
Groß ist der Herr!
 
Ja groß ist der Herr;
 
sein Nam‘ ist heilig,
 
und alle Welt ist seiner Ehre voll.
 
 
 
Anbetung ihm!
 
Anbetung dem Herrn;
 
mit hoher Ehrfurcht
 
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!
 
 
 
Lobsinget ihm!
 
Wir lobsingen ihm
 
in frohen Chören,
 
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.
 
 
 
 
 
erst nach 1853:
 
1909: Bei Eröffnung der Loge
 
Mel. Nr. 8. „God save the King“.
 
 
 
Bereits in:
 
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
 
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
 
mit einer 4. Strophe
 
 
 
Oeffnet die Pforten weit,
 
Dass sich voll Herzlichkeit
 
Brüder uns nah'n!
 
Und als der Treue Pfand
 
Bietet die Bruderhand
 
Zu heil'ger Kette Band
 
Den Freunden an!
 
 
 
Auf, tritt in Festverein
 
Dreimal willkommen ein,
 
Du theure Schaar!
 
Wer auf dem Erdenrund'
 
Treu blieb dem Maurerbund',
 
Dem bringt jetzt Herz und Mund
 
Brudergruss dar.
 
 
 
Ehre dem Heimathsland,
 
Wo jeder Eintritt fand,
 
Die Bind' ihm fiel!
 
Heut' ist die :Heimath hier:
 
Als unsers Festes Zier
 
Grüssen Gefährten wir
 
Am Weg zum Ziel.
 
 
 
Strahlt nicht Minerven’s Bild
 
Segnend, verklärt und mild
 
Des Orden Ruhm?
 
Wo die drei Palmen weh’n,
 
Die hundert Jahre steh’n,
 
Lasst uns den Tag begeh’n,
 
Im Heiligthum!
 
</poem>
 
 
 
 
 
<nowiki>***</nowiki>
 
 
 
===Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952===
 
<poem>
 
  
In:
 
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
 
eröffnet das Kapitel
 
I. Dem Allmächtigen
 
  
mit vier klassischen Kirchenliedern:
 
Großer Gott, wir loben dich
 
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
 
Nun danket alle Gott
 
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
 
 
Es folgen:
 
Vater, freigeschaff’ner Geister
 
 
und zwei neue Lieder:
 
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor)
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
 
 
</poem>
 
</poem>
  
 +
==Siehe auch==
 +
*[[Alexander Pope: Gebet]]
 +
*[[ Freimaurer - Vaterunser]]
 +
*[[Vaterunser_f%C3%BCr_Freimaurer]]
  
 
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{{RolandMueller}}

Aktuelle Version vom 23. Januar 2022, 13:15 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Freimaurerische Gebete und Gotteslob

100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860

Ausarbeitung von Roland Müller

1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung

Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet


Oden und Lieder, 1772

1772 eröffnete zum ersten Mal ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:

Oden und Lieder für die beyden sehr ehrwürdigen g. v. und v. Freymaurer Logen zu den drey Rosen und zur goldenen Kugel in Hamburg. Anno 1772,
eröffnete mit dem Gebet:
Richter frey erschaffner Geister!
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

Mit dem selben Gebet - aber in der Version von Theodor Gottlieb von Hippel, 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.

Freymäurer-Lieder, 1780

1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
siehe: siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775

Gesänge für Maurer, 1782


Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
siehe. Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge, Gebet 1772

Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.

“Betbuch für Freymaurer“, 1784


Bereits 1784 erschien - in alter deutscher Handschrift - ein ganzes
„Betbuch für Freymaurer der hochwürdigsten Provinzialloge von Böhmen“; 292 Seiten.
Es enthält 42 Gebete. Die ersten sind:

Um Vergebung der Sünden
Ach du ewiger, unvergänglicher, unsichtbarer und allein weiser Gott
Fürbitte
Ach Gott, du Herr aller Herren, und König aller Könige
Danksagung
O du ewiger, starker und gewaltiger Gott!
Morgengebet
Herr, meine Burg, mein Fels, mein Hort.

Tafelgebete:
Vor dem Essen
Allgütiger Geber aller Güter, barmherziger Vater und liebreicher Gott!
Nach dem Essen
Grundgütiger Gott, liebster Vater und Wohltthäter!
Dankpsalm
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich
(entspricht nicht dem üblichen Psalm)

Abendgebet
Großer und herrlicher Gott! Gepriesen sey deine Güte
usw.


Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786


1786 eröffnete Aloys Blumauer seine Sammlung Freymaurergedichte mit einem nicht weniger als 34 Strophen umfassenden Gebet
O du, dessen Weisheit diesen weiten
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1781 (von Aloys Blumauer)

Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers

Es folgt unter dem Titel:
Freymaurer-Gebet:
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
dazu folgt:
An die Weisheit:
Holde Himmelstochter, deren Klarheit
auch mit der Angabe: Blumauer

Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795


Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:

Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790

Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)

2. Teil: Grössere Zusammenstellungen von Gebeten

Ab 1801: Zusammenstellung von zahlreichen Gebeten in Gesangbüchern

Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.

Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11

Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“

1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I

2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9

3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut

4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten

5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht

6. Richter freygeschaff’ner Geister

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18



Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a Johann Ludwig Voigt, una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].

Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)


Gebet.
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801

I. Hymnen

An Gott

1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht

2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194

3. Grosser Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit

4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version

5. Gesund und frohes Muthes
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
unter dem Titel: Tischlied

6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
(hier ohne die 4. Strophe)

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
unter dem Titel: Tischlied

9. Dank dem Vater, Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Eine weiter abgewandelte Version

Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.


An die Sonne

Zuerst in:
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
desgleichen in:
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
später auch in:
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall

Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)


Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,
Du seiner Schöpfung Königinn!
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
Erstaunen vor dir hin!

Daß alle Welt anbetend niederfalle
Vor dem, der dich so schön gemacht;
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
Mit seiner Allmacht wacht.

Daß überall bis zur entferntsten Zone
Die staunend deine Grösse sieht,
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Die jetzt den Erdkreis flieht.

Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Dem Armen Trost und Glück! —

Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Mir Kraft, daß ich's besteh.

Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Und mild, wie du, zu seyn.



Noch ungeordnet blieb:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.

Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819


Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Vor der Tafelloge:
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1801

Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):

Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.



Das Lied (172-173)
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 9


Das Lied (227)
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 96

Neues Gesangbuch

für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20


Aus dem:
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
1 und 2, 4, 7 und 12.


I. Abtheilung (No. 1-21)
Gott

Gebete
1. Vor der Tafelloge
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
2. Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;

3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
mit der Angabe: A. H. Niemeyer

5.
neu:

Der alte Gott lebt noch!
Der über Sternenhöhen
Der Welten Schicksal lenkt,
Und auch hört unser Flehen;
Der uns durch Freud' und Lust,
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
Mit Vaterhand geführt:
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Wer wollte drum verzagen,
Und nicht mit Muth und Kraft
Des Lebens Bürde tragen.
Wie lastend es auch drückt
Der Prüfung schweres Joch;
Wir sinken dennoch nicht,
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Und ewig wird er leben,
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Auch wieder Freude geben.
Drum sehn wir himmelwärts,
Wenn tief uns beugt sein Joch;
Denn er, dem wir vertraun:
Der alte Gott lebt noch.

Kluge


6.
Z. B. in:
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Heiliges Lied
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
unter dem Titel: Hymne, 1779
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka

hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert


Dich preis’t Allmächtiger
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Dich preist, Allgütiger,
Der Seraphim Gesang!
Die ganze Schöpfung schwebt
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
So weit sich Welten drehn,
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;

Dein Tempel, die Natur,
Wie deiner Herrlichkeit,
Wie deiner Milde voll!
Des Lenzes Blumenkleid,
Des Sommers Aehrenmeer,
Des Herbstes Traubenhügel,
Des Winters Silberhöh'n
Sind deiner Allmacht Spiegel.

Was bin ich, Herr! vor dir?
Seit gestern athm' ich kaum.
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
Mich nur ein Spannen-Raum.
Wohl dennoch mir!
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
Es heißt: — Erbarmen.

Matthison [!]


7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
mit der Angabe: Herder
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
mit der Angabe: Ridel
9. Gesund und frohen Muthes,
mit der Angabe: Voß
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
mit der Angabe: v. Schiller

11. Maurergebet
(Bei Stiftungsfesten)
Großer Meister, überschwänglich

12. Psalm
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,

13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
mit der Angabe: Gerhard

14. (Forschen nach Gott)

Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
er wurde vertont von Conradin Kreutzer

Ich suche dich, o Unerforschlicher!
Der du im Dunkel wohnest,
Und über Geisterwelten thronest.
Unsichtbar streust du Segen aus;
Wo ist dein großes Vaterhaus?
Unendlicher, wo find' ich dich?

Ich suche dich, o Unergründlicher!
In unermess'nen Fernen;
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
Du Herrlichster, wo find' ich dich?

Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
Woher dann Sternenheere?
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
Es sind die Werke deiner Hand!
Allschaffender, du bist kein Traum!


15.
Lobt den Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
(die völlig andere Version von 1801)


16.
Mit tausendfacher Schöne
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804



17.
Richter freigeschaff’ner Geister
18.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
19.
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
20.
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
21.
Wie freundlich strahlt ihr Sterne


An anderen Stellen nachgedruckt sind:
30.
Die Flamme lodert, milder Schein
79.
In dem Buche der Natur
108.
Steig‘ in dieser Feierstunde

Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6

eröffnen mit drei Gebeten:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
2.
Herr, erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

3:
Großer Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
unter dem Titel: Wohlthätigkeit

Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266


Das Sachregister eröffnet mit
5 „Gebeten“:
O Quell des reinsten Lichts
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)

  • 1817: Des guten Urquell, der die
  • 1817: Vater der Geister!
  • 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)

1817; O du, dessen Weisheit
(* von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)

und
11 Gesängen „Gott“:
Der du mit Weisheit
Herr, erfülle uns mit Weish.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
1817: Gesund und frohen Muthes
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
1817: Des großen Baues
(siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
1817: Das Licht der Gottheit, das
(siehe Johann Peter Uz: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)

Das Lied:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.


Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.

Ferner in:
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“

Haltet an der Hoffnung fest
Flieht an ihre Schutzaltäre,
Daß sie Tröstung euch gewähre!
Denn sie trocknet jede Zähre,
Die das müde Auge näßt,
Wie des Abends Thau der West.
An der Hoffnung haltet fest!

Haltet an der Freundschaft fest!
Ariadne's Faden leihend,
Andren stets, sich nie verzeihend,
Opfernd sich dem Feinde weihend!
Drang der Herz an Herzen preßt!
Unausglühender Asbest!
An der Freundschaft haltet fest!

Haltet an der Liebe fest!
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
Progne's Brut in's Halmennest.
Heil ihm, den sie nie verläßt!
An der Liebe haltet fest!

Haltet an dem Glauben fest:
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Wachsend wir empor uns heben,
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
Glauben ist's der ahnen läßt
Was ihr nicht begreift noch meßt!
An dem Glauben haltet fest!

Haltet an Erinnrung fest!
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
Weiht getrennter Tage Rest
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
An Erinnrung haltet fest!


Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.

Auch in:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72


Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,
Sie gehen von Munde zu Munde,
Doch stammen sie nicht von außen her,
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Und würd' er in Ketten geboren,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]

Chor. Vor dem Sklaven, etc.

Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Und sollt' er such straucheln überall,
Er kann nach der göttlichen streben,
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.

Chor. Und was kein etc.

Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Wie auch der menschliche wanke,
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
Lebendig der höchste Gedanke,
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.

Chor. Und ob Alles etc.

Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
So lang er noch an die drey Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Br. v. Schiller


Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.

Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,
Des Herzens unendliches Sehnen?
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Zu irdischen Mühen und Thränen?
Wohl dem, der über das Leben hin
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.

Chor. Wohl dem, der etc.

Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.

Chor. Der ist der etc.

Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
Die Urform des Lebens gestaltet.
Was ewig seyn wird, was ist und war,
Es wird dem stillen Gemüthe klar.

Chor. Was ewig sein etc.

Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
In uns zu ewiger Klarheit;
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.

Chor. Und an die etc.

Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
Es ist die innere, göttliche Kraft.

Chor. Was frey sich etc.


Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das

Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15

mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
Erhebung zu Gott

Darin sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)

Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128

Aus dem Sachregister wurden übernommen:
7. Wer stillt das Treiben der
10. O Quell des reinsten Lichts
11. Gott! sey gelobt
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
121. Haltet an der Hoffnung fest!

Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:

5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
9. Großer Meister, überschwenglich
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
47. Großer Meister, dessen Allmacht


Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:

2.

Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.

Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.

Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!

Carl Strauß.

3.

Ueber den Raum zu Dir
Der Du das All durchdringst,
Der Du Sonnensysteme
Mit Armen der Liebe umschlingst,
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
Wenn es so hoffet und fleht,
Wenn es so dankt und vertraut,
Wenn es so ganz sich verliert
In Dein allmächtiges Sein,
Hat es Dich, Vater! geschaut,
Ist es in Liebe Dein!

Ueber die Zeit zu Dir,
Der Du ewig ohn' Ende
Wie ohne Anfang bist,
Heben wir betend die Hände,
Daß Du uns nahe seist!
Und Dein unendlicher Geist
Entrückt uns der irdischen Stunde,
Den beschränkten Minuten,
Daß in der Ewigkeit Fluthen
Liebend wir untergehn,
Selig einst neu zu erstehn.

Und es schwindet die Form,
Die uns irdisch umschließt,
Wenn durch die Kraft des Gebets
Seele in Seele zerfließt,
Daß sie so Eins mit Dir. –
Vater, drum flehen wir,
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
Laß sie ein geistiges nahen
Zu deinem Throne sein,
Wo über Raum und Zeit,
Allgegenwart, Ewigkeit!

Br. Winkler

6.
Zuerst in:
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
mit der Angabe: Br. Mejer

Hebet zu dem Herrn der Welten
Von der Erd' das Haupt empor!
Nur das Ewige soll gelten
in der Brüder ernstem Chor.
Doch so lang am ird'schen Werke
Wir hienieden uns bemüh'n,
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
Seht, sie ist von Gott gesandt.
Und die Kette, gleich der Mauer,
Fess‘le Bruderherz und Hand.

Mejer

Auswahl von Freimaurer Liedern

für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6


1.
An Gott
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht

2.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


3.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
Nr. 35


4.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775


Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:

Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.

Der im reinsten Aether wohnt,
Aller Elementen Meister,
Ueberm Sternenzelte thront
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
Ewig war, und ewig ist.

Rüste uns mit Kraft und Muth,
Wahn und Irrthum zu vernichten,
Und mit wahrer Herzens gluth
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
Deren erste uns gebeut
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.

Brüder! wir sind heute hier
Unser großes Fest zu feyern,
Feyerlich geloben wir
Unser Bündniß zu erneuern,
Herzensgüte, biedrer Sinn
Führt zum Zweck der Maurer hin.

Ob gleich oft die Kette bricht
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Stürzt er doch das Ganze nicht
Neu belebt hebt es sich wieder,
Die für Ewigkeiten bau'n,
Werden nie Zernichtung schau'n.


Das anschliessende Lied erschien nachher in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
mit der Angabe: Colberg
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59


Es sammelt sich von fern und nah
Der Brüder fromme Schaar;
Des Bundes großer Tag ist da,
Geschmückt ist der Altar:

Chor.
Geschmückt von eines Meisters Hand
Mit hoher Kunst die Welt,
Die Sonne strahlt ein Diamant
Am blauen Himmelszelt.

Und auf des Teppichs grünem Grund.
Stehn Zeichen wunderbar;
Doch keinem Forscher ward es kund,
Wie groß der Meister war.

Chor.
Wie er den weiten Logenbau
So wunderbar vollzog,
Und über diese grüne Au
Die blaue Decke bog.

Und diesen Tag vor andern schön,
Vor andern groß gemacht,
Er läßt die Sonne höher gehn
Und kürzt die dunkle Nacht.

Chor.
Hält eine große Loge heut,
Und giebt ein Freudenmahl,
Hat reichen Segen ausgestreut
Auf Bergen und im Thal.

Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
In ihre Lieder ein!

Chor.
In Tönen Woge das Gefühl,
Wie dort, vom West belebt,
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
Sich senkt und wieder hebt.

Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
Aufs Ziel der Reise hin.

Chor.
Wo uns die Sonne untergeht,
Da geht sie andern auf;
Und wenn sie uns in Osten steht,
Schliest andern sie den Lauf.

Es gränzt an Abend Morgenroth
So treu und nachbarlich;
Im Leben spiegelt sich der Tod,
Im Tod das Leben sich.

Chor.
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Und stoßt die Glaser an!
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
Den lächeln beide an!

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18

eröffnen mit


I. Gebete

1.
Das Vater Unser
Um Erden wandeln Monde,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787


2.
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Friedrich von Hagedorn, 1742


3.
Gebet
Richter freygeschaffner Geister

4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut

5.
Gebet um maurerische Tugenden
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht

(6. Um Weisheit)
(7. An die Weisheit)


II. Loblieder
a) Zur Ehre Gottes

8.
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott


9.
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


10.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
Nr. 87

Auswahl maurerischer Gesänge.

Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,


eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,

Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)

An Gott

1.
Herr! erfülle uns mit Weisheit


2.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)

Gott, dem, so weit der Wesen Schaar
Im Unermesslichen Dich nennet,
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Der Sonnen Opferflamme brennet;

[1804 zusätzlich:
O! dem auch wir das leben weih’n,
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
Sind unsers Bundes neue Hallen.]

Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Lass ernst und gross die Majestät
Des heiligen Gesetzes thronen!

Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Zu reinen Herzen niederwallen,
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
Uns treten aus des Bundes Hallen!


3.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste

Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.

Steig in dieser Feierstunde
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Von geweihter Brüder Munde,
Lautes feierliches Chor!
Weltenmeister! segne, schütze
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
Dass der Bau der Menschheit nütze,
Dem sich hier die Maurer weih'n.

Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.

Lass die Herzen gut und bieder
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
Hilf! und blicke sanft hernieder
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
Weisheit leite unsre Schritte,
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
Und der Menschheit Tag bricht an!

Chor. Weisheit leite unsre etc.


4.
Auch in:
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3

Der du den ganzen Bau der Welt
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Den niemand mißt, noch überzählt,
Den du im Sternenglanz erhellet!

Gieb diesem Heiligthume Licht;
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Und fordre unsrer Hände Werke;

Und schlinge unsern Bruderbund
In deine große Maurerkette,
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.



Ein weiteres Lied (102-104):

Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
Gelobt der Maurer-Bund!
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
Belebe Geist und Mund!

Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Gott lebt in uns durch ihn.
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
Führt uns zum Bessern hin.

Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Zu uns nach Westen drang,
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
Und Ehre im Gesang.

Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Bei solchem Meister glück'ts!
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Und seine Schönheit schmückt's.

An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Greift durch mit Maurerkraft.
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
That nur, ist Meisterschaft.
 
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
Die alles trägt und hält;
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
Die Menschheit wie die Welt.

Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Bleib' unserm Bunde treu,
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Und geistig sie erneu!

Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Vom Seraph bis zum Wurm.

Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Die raget Himmelan.
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Den nichts erschüttern kann.

Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Lasst uns erleuchten sie!
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
Dem fehlt es sicher nie.

Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Belebt und stärkt die Kraft.
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
Sie , die das Bessre schafft.

Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Der Maurer sucht sie auf.
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Zum Licht auf geht sein Lauf.

Gesänge für Freymaurer

im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9

Im Kapitel Lobgesänge

An Gott

1.
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
Herr erfülle uns mit Weisheit


3.
neu:

Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!

Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Sind es, die den Himmel niederziehn.

Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.

[Heinrich August] Kerndörffer.

4.
Du, dessen Allmacht Welten schuf
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

5.
Richter freygeschaffner Geister

6.
Des großen Baues großer Meister,
siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt


7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800



Einige nachfolgende Lieder:

An das Licht
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Vorsehung
9. Es waltet, ja es waltet
An die Natur
10. Suchen will ich dich Natur!

An die Wahrheit
11.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)



12.
Auch in.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller -- Ridel.


Ewige Wahrheit,
Göttliche Klarheit
Segne den Bau!
Schütz' und erhalte,
Fördr' ihn und walte
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!

Chor.
Schütz‘ und erhalte etc.

Feßle für immer
Trügenden Schimmer,
Dünkel und Wahn!
Eintracht und Freude,
Laß sie im Kleide
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!

Chor.
Eintracht und Freude etc.

Nebel zerstreue,
Kräfte verleihe,
Uns zu erspähn!
Liebe laß walten,
Splitter und Falten
Andrer im milderen Lichte zu sehn.

Chor.
Liebe laß walten, etc.

Höher und weiter,
Blicket zur Leiter
Muthig hinauf!
Fester zu wandeln,
Sich'rer zu handeln,
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!

Chor.
Fester zu wandeln, etc.

Riedel



13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland

Maurerische und gesellschaftliche Lieder

zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817

Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“

I. An Gott
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,

2.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
3.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
5.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben


6.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

7. Richter freigeschaffner Geister


8.
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III


9.
Herr, vor dessen Angesichte
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
XIX. (Schulz)


10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


11.
Zuerst in:
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
unter dem Titel: Opferlied
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Opferlied
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)

Auch in:
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
mit der Angabe: Mathison
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
mit der Angabe: Matthison
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17


Die Flamme lodert, milder Schein
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Und Weihrauchdüfte wallen.
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
Du Höchster! wohlgefallen!

[1823 und 1835:
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Das Werk der Tempelhallen.
Allmeister, walte gnädig hier,
Und laß der Brüder Opfer Dir,
Du Höchster! wohlgefallen!]

Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
Dein Lebensgeist durchathme mild
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
Allmächtiger zu deinem Preis,]
Das Schöne zu dem Guten!
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
Das Schöne zu dem Guten.]



12.
Der Herr ist Gott und keiner mehr

13.
Herr! erfülle uns mit Weisheit,

14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


15.
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
unter dem Titel:
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11

Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig.
Du bist allmächtig, Herr!
Du unsrer Väter Gott!
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
Du siehst die Erde an — sie bebt!
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
Und Glück begleite seine Tage!
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig! --


16.
Auch in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55


Allmächtger, den im Sphärenklange
Das All der Schöpfung preis‘t,
Dich flehn wir an im Festgesange!
Dir huld'gen wir im Geist!

Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
Die edler Zweck vereint,
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
Allgüt'ger Menschenfreund!

Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Der Tugend heil'ger Bund!
Es knüpfe feste Brudertreue
Ihr Band ums Erdenrund!

Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Sich uns vor Augen stellt,
Sei dieses Bundes Jahresfeier
Ein Keim des Glücks der Welt!


17.
Zuerst in:
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt

Ebenfalls in:
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Mel. Nun danket alle Gott etc.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
Desgleichen in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
1857 und 1869, 1-2,
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.


Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!

Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.

[1775:
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]

Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob gesungen.]
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.

Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.

Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!

[1775:
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]

Sammlung Maurerischer Lieder

zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23

15 Lieder in der Anfangsrubrik:
Lob- und Danklieder
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13

1.
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)

2.
Gesund und frohen Muthes (145)
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)


3.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
4.
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
Leicht verändert und ohne die 3. Strophe


5.
Auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8

Feurig ertöne in heiligen Hallen,
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!

Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!

Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!


6.
neu:

Brüder! erhebet mit frohem Entzücken
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Thränen des Dankes belohnet Er gern!

Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Bis einst die Reisen geendiget sind.

Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —

Senket die trüglichen Reize des Lebens
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.

Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.


7.
Dank, dem Geber Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778


8.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)

9.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)

10. Herr, vor dessen Angesichte (9)

11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
mit stark veränderter 1. Strophe

12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)


13.
neu:

Vater unser, der Du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
sehr stark abgewandelt:


15.
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV


14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge

von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14

weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
neu sind die Lieder 5, 7, 16 und 18

I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
2.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
3.
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
4.
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)

5.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237


Die Morgenröthe glühet
Die Sonne ist erwacht,
Mit leisem Fittig fliehet
Der dunkle Flor der Nacht.

Der du mit Wohlgefallen
Des Tages Licht gesandt,
Laß mich auch heute wallen
An deiner Vaterhand!


6.
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)


7.
neu:

Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.

Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!

Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!

Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.


8.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
9.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
10.
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
leicht verändert und ohne die 4. Strophe)
11.
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
12.
Herr, vor dessen Angesichte (9)
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
14.
Richter freigeschaffner Geister (7)
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)


16.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
mit der Angabe: Klipfel
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
Klipfel.

Vater! laß im Licht uns wandeln,
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Deiner Liebe ganz uns weihn!

Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!


17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)


18.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244

Wie freundlich strahlt ihr Sterne
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Von eurer goldnen Pracht.
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Auf unermeßnen Bahnen,
Durch schwarzer Nächte Flor,
Den Geist zu Gott empor.

Als eures Schöpfers Zeugen,
Als Leuchten bessrer Welt,
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
Die Stolz für Weisheit hält.
Anbetend blickt vom Staube,
Zu euch empor, der Glaube.
Ihm strahlt aus jedem Stern
Die Macht und Huld des Herrn.

Vielleicht, daß Millionen
Von Wesen unsrer Art,
Dies Sterngewühl' bewohnen,
Wird einst uns offenbart.
Dann tönt aus Weltenheeren
Die Harmonie der Sphären,
In seel'ger Wesen Dank:
Des Schöpfers Lobgesang.


In

Liederbuch für die Große Landes-Loge

der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869

sind die Lieder erneut umgestellt
4 Öieder wurden nicht übernommen:

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange
12.
Herr, vor dessen Angesichte
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt

neu sind die Lieder 16-21


Die I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes,
enthält nun 21 Lieder.

1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Comp. v. Schulz
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Ged. v. Schiller
Comp. v. B. A. Weber
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
Ged. v. A. H. Niemeyer
Comp. v. Franz
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
Ged. v. Matthisson
Comp. v. Wessely
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
Ged. nach Kramer
Comp. v. Vogler
6. Die Morgenröthe glühet (5)
Comp. v. F. H. Himmel
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
Ged. v. Herklots
Comp. v. Gossee
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
Comp. v. E. Grell
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
Ged. v. Herder
Comp. v. Hurka
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
Comp. v. C. D. Stegmann
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
Ged. v. Bürger
Comp. v. Joh. Schmidt
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
Ged. v. … 1778
Comp. v. C. F. Rungenhagen
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
Comp. v. Wollank

15. Die Flamme lodert, milder Schein
Ged. v. Matthisson [1788]

16.
neu:
Aus der Schöpfung [1798] v. J. Haydn.

Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,
Um Speise fleht dich Alles an.
Du öffnest deine Hand,
Gesättigt werden sie.

Du wendest ab dein Angesicht,
Da bebet Alles und erstarrt.
Du nimmst den Odem weg,
In Staub zerfallen sie.

Den Odem hauchst du wieder aus,
Und neues Leben sproßt hervor;
Verjüngt ist die Gestalt
Der Erd' an Reiz und Kraft.


17.
Zuerst von:
Johann Baptist Rousseau,
vertont von Carl Friedrich Zöllner
erschienen in:
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
Freitag, den 13. Oktober 1826,
unter dem Titel
Gebet am Palm-Sonntage

Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —

Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —

Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —

Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.

Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.

Comp.v. Gährich


18.
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
unter dem Titel: Mahnung
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er lebte von 1819-1885]

Mahnung

Vergiß ihn nicht,
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
Vergiß ihn nicht.

Vergiß dich nicht!
Hoch über jede Bürde
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Vergiß dich nicht!

Vergiß sie nicht,
Die liebend dich umfangen
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Vergiß sie nicht!

Vergiß es nicht!
Geweiht zu Gottes Bilde,
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Vergiß es nicht!

Comp. v. [Peter Joseph von] Lindpaintner

19.
Früher z. B. in:
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)

Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113

Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe

Ergebung

Ich gebe mich in Gottes Willen,
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Nach diesem geh' ich aus und ein.

Ich kenne meines Gottes Willen,
Daß er nichts Böses wollen kann,
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
Und führt mich eine rauhe Bahn.
Doch macht er Alles wieder gut,
Wenn man nur seinen Willen thut.

Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
Du Vater in der Ewigkeit,
Und mache mich vor allen Dingen
Durch deinen guten Geist bereit,
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
Was mir dein Wille vorgestellt.

Comp. v. Ed. Tauwitz


20.
Zuerst in:
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe


Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
Sie läßt in des Himmels Höhen
Sonnen auf- und untergehen,
Sie umfaßt den Erdenball!
Gottes Lieb' ist überall!
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
Weckt das Lied der Nachtigall!
Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
In der Welten Sphärenklänge
Stimmt mit seinem Lobgesange
Auch des Donners Wiederhall!
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
Stimmen Erde, Luft und Meere,
Und des Donners Wiederhall,]
Gottes Lieb' ist überall!
Weht um uns in milden Düften,
Trägt den Adler in den Lüften,
Sie bewacht des Sperlings Fall!
Gottes Lieb ist überall!

Comp, v. Lindpaintner.


21.
neu:

Preis, dir, Unendlicher,
Der du in ewiger
Klarheit die Welten regierest!
Gieb unsrer Brüderschaft,
Würdig zu handeln, Kraft,
Wenn du im Dunkeln sie führest!

Du, den das Weltall preist,
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Daß wir das Rechte nicht lassen,
Daß wir mit frohem Muth,
Streben zum höchsten Gut,
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!

Auf zu den Sternen blickt;
Wen banger Kummer drückt,
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Doch trägt er frei sein Herz,
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!

Vater der Menschen schau',
Gnädig auf unsern Bau,
Den wir heut wieder beginnen!
Ewig steht ja dein Wort!
Wahrheit und Licht ist dort!
Irdische Güter zerrinnen.

4. Teil: Andere Logen

Die

Auswahl von Freimaurer-Liedern:

mit Melodien. Stralsund 1818

beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
2.
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)

später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
mit der Angabe: Uvermann

Dir, aller Welten Meister,
Ertöne Preisgesang!
Du Vater aller Geister
Vernimm der Maurer Dank!
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
Für deine Huld, die mit uns war.

Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Der Menschheit uns zu weihen
Erwecke stets die Brust!
Ein immer warmes, reges Herz,
Erhalte uns für Brüder Schmerz!

Stets segne unser Streben
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Und laß uns nicht erheben
Auf rauher Bahn der Pflicht!
Führ uns an deiner Vaterhand
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.

Und in der letzen Stunde
Send‘ einen Genius
Der uns mit holdem Munde
Entbeut den Friedensgruß,
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.


In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
mit der Angabe: Eck,
1857 und 1869, 191-192,
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.


Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Zeugen des seltenen Festes zu sein.

Töne denn, froher Chor!
Tön‘ durch die Hallen!
Zu dir, o Herr! empor
Steig‘ unser Lallen!
Denn daß das Werk bestand,
Danken wir Deiner Hand.
Schirme auch ferner das heilige Band!


1832 mit drei zusätzlichen Strophen:

  • Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.



Wie strahlt voll Huld dein Blick,
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Seliger Meister!
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Im Reich' der Geister!
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
Auch dir, Verklärter! heut'
(Werde auch ihnen heut')
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!

Trennt gleich das Land der Ruh.
Dich (Sie) von dem Bunde,
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
In dieser Stunde:
„Wo freier Sinn sich regt,
Das Herz für Tugend schlägt,
Da werden göttliche Keime gepflegt."

„Nähret auch ferner treu
Heilige Triebe!
Und eure Stärke sei
Eintracht und Liebe!
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
Tod euch von hinnen drängt,
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"


In

Maurerischer Blüthenkranz

aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.

finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen

Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Gebet.

Choralgesang.
Allvater sende uns dein Licht
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
So wird uns fühlbar deine Nähe;
Dass, wie vor deinem Angesicht,
Dein Wille nur auch hier geschehe,
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.

Chor.
Preis dem allwaltenden,
Leben gestaltenden
Urquell des Lichts.
Heil, seinem Strahle Heil!
Dem hell entzündeten
Froh uns verkündeten,
Festlich begründeten'
Lichte sey Heil!
Dreyfaches Heil!

Rezitativ.
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.

Noch wankend war der Säule Schaft,
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Und innre Bangigkeit verhüllte
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.

Fünfstimmiger Gesang.
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Was treue Eintracht hier begründet
Wird heute froh der Welt verkündet,
Und froh versammelt' sich zum Feste,
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n

1ter Chor.
Dank't dem Herrn der Erden,
Der den rohen Stein,
Dass wir uns erfreu'n,
Liess zum Tempel werden,
Und der aus der Geister Land
Liebend uns sein Licht gesandt.

2ter Chor.
Dankt ihm, er gab Stärke,
Gab der Weisheit Muth,
Und das höchste Gut,
Schönheit unserm Werke;
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
Glänze dieses Heiligthum

Allgemeiner Chorgesang.
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Glänze dieses Heiligthum.

Wechselgesang.

1te Stimme.
So trete an der Weisheit Hand
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Denn sie allein macht stark und .weise
Sie ist der Geister Zauberband.
Nur sie soll unsern Bau verschönen
Und unser Werk mit Palmen krönen.

2te Stimme.
Sie wirket in des Maurers Brust
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Und seines Ziels in Gottes Bilde
Wird er sich nur durch sie bewusst.
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
Durch sie hält er die Welt umschlungen.

3te Stimme.
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Und ruft die Genien herbey,
Die in das Heiligthum uns führen
Wo Gottes Allmacht wir berühren.

Schlussgebeth.

Drey Stimmen.
Beschirme stets durch Deine Macht
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
Den Ruhm von deinem Tempel trage.

Allgemeiner Schlusschor.
Danket dem Meister der Erden
Danket dem Schöpfer der Macht,
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
Er diesen Tempel liess werden
Weihet zum Danke und Ruhm
Dem Höchsten dies Heiligthum.



Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Beym Schluss der Loge
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit

O Seligkeit!
Der ganze Himmel schaut
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In deiner Herrlichkeit.

Chor.
Lob, Ehr und Preis,
Dem Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In seiner Herrlichkeit.


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
1. Das Gebet

In Einem Glauben,
Einer Liebe kühnem Wagen,
Kann nur der Menschheit
Reichster Segensmorgen tagen!'

Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!

Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.

Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;

Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!

Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Die Gottesverehrung des Freimaurers
von Reinig [= Reuning]

Bereits in:
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes


Wesen, wie nenn' ich Dich,
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
Daß ich begreife Dich?

Daß ich erblicke Dich,
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
Daß ich auch finde Dich?

Daß ich auch finde Dich,
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
Gott! und verehre Dich?

Gott, ja, ich fühle Dich
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
Überall bist Du so nah' um mich,
Gott, ja, ich fühle Dich!

Gott, ja, ich fühle Dich
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
Vater, und preise Dich!

Vater, so nenn' ich Dich,
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
Gott, nur in Dir bin ich!

Gott, nur in Dir bin ich;
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
In Dir und nur durch Dich.

Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich begreife Dich!

Liebe, erwärme mich,
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
Ewige Liebe, erwärme mich,
Daß ich umfasse Dich!

Liebend umfasse Dich,
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
Alles in Allem, ich liebe Dich
Innig, und ehre Dich.

Wahrheit, durchglühe mich,
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
Und so entwürd'gen mich?

Hoffnung belebe mich,
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
Gott, und Natur auch Dich!


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Güte und Weisheit Gottes
5815

Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Wie gegen seine. Führung klagen,
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
So war's der Pfad zu meinem Glück!

Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
Und gut ist meines Gottes Plan!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Maurergebet in der freien Natur
5817

Du großes Wesen, Gott!
Den Alles laut erhebet,
Was durch Dein Allmachtswort
Auf dieser Erde lebet;
Dich preis't, was durch Dich ist,
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
Der Mensch, so wie der Wurm,
Der tief im Staube wühlt!

Erhebe Dich, mein Geist,
Damit ich Dank Dem lalle,
Durch dessen Ruf ich ward,
Und noch hienieden walle;
O, allvollkommner Gott,
O Gott voll Majestät,
Erhöre Du mein Lied,
Mein schwaches Dankgebet!

Du bist und warst schon längst
Vor Millionen Jahren,
Du warst, eh Etwas war,
Eh Deine Welten waren,
Eh Sonnen noch geglänzt
Mit mildem Strahlenschein,
Und Du, o Ewger, hörst
Auch nimmer auf, zu seyn.

Jahrhunderte vergehn
Gleich Wogen, die zerrinnen,
Jahrtausende entfliehn
Und andere beginnen;
Du bleibest, wie Du bist,
O Gott von Ewigkeit!
Vernimm den Preis, den Dir
Mein Herz voll Andacht weiht!

Es drehen Welten sich,
Es flammen Sternenheere,
Es grünet Wald und Flur
Allein zu Deiner Ehre!
Erhebt und preiset Ihn,
Ihn, dessen Allmachtsruf
Euch einst ins Leben rief;
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!

Dir danken, daß sie sind,
All' jene Millionen,
Die hier noch sind und dort
In jenen Höhen wohnen;
Es preiset Dich, was lebt,
Es danket Dir, was ist,
Daß Du, Allmächtiger,
Der große Schöpfer bist.

Du willst, es tobt ein Sturm;
Du willst, und Weste wehen;
O, Deine weise Macht
Kann nie der Mensch erspähen.
Du sprichst, und Tausende
Beginnen ihren Lauf;
Du sprichst, schon hören sie
Zu leben wieder auf!

Irr' ich auf Dein Gebot
In düstern Labyrinthen,
So lehrest Du mich bald
Den schönsten Ausweg finden.
Allvater, blick' ich hin
Auf Deinen großen Plan,
So staun' ich Dich, o Gott,
Du Gott der Weisheit, an!

Du bist mir Schutz und Trost,
Bist mir ein guter Vater,
Bist meine Zuflucht stets,
Und stets mein weiser Rather;
Mich führet Deine Hand
So väterlich allhier,
Vernimm aus meinem Mund
Den lauten Dank dafür!

Wie oft verzeihest Du,
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Nicht immer Dein Gebot
Zu meiner Richtschnur wähle!
Du leitest mich im Glück,
Du tröstest mich im Schmerz,
Wie danket Dir genug
Mein Dir ergebnes Herz?

Du schirmtest mich bisher
Mit Vaterhuld hienieden,
Du gabst mir wahre Ruh
Und wahren Seelenfrieden.
O, wende nie von mir
Dein wachend Antlitz ab,
Mich schütze Deine Hand
Bis an mein kühles Grab!

So oft ich auf der Bahn
Der heilgen Tugend wanke,
So halte mich zurück
Vom Laster der Gedanke,
Daß, was der Frevler auch
Zu bergen sich bemüht,
Daß dieß, Allwissender,
Dein forschend Auge sieht
 
Gib mir ein reines Herz,
Entfernt von niedern Ränken,
Und lehre Du mich stets,
So lang ich bin, bedenken,
Daß Dir, gerechter Gott,
Nur Tugend wohlgefällt,
Daß Du das Laster strafst
Dereinst in jener Welt.

Ja, leite Du mich hin
Durch dieses Erdenleben,
Dem schwarzen Laster feind,
Der Tugend stets ergeben;
Dann blick' ich ohne Furcht
Dem Tod ins Angesicht,
Wann einst am Ziel der Bahn
Mein sterbend Auge bricht!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Gebet

„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
Deiner Verehrung bewahren.

Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
und dadurch der sichtbare Tempelbau
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
Amen!"

Lieder zum Gebrauch

der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21

lehnt sich stark an die Sammlung an:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.

Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten


Es folgen:
9 Lob- und Danklieder: An Gott
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)


1.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816

2.
Großer Meister und Erhalter

3.
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version


4.
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
sehr stark abgewandelt, wie in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14

5.
Gesund und frohes Muthes

6.
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!

7.
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne

8.
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben

9.
Zuerst in:
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.


Urquell aller Formen, aller Kräfte,
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]

Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.

Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
Die Natur, doch Deine Menschen finden
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.


10.
An die Sonne
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre


Über 30 Jahre später enthält in

Lieder zum Gebrauch

der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8

die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
wobei nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
auch das Loblied an die Sonne ist entfallen;

dazu aus anderen Liedersammlungen:
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen

neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7

1.
Zuerst in;
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)

Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)


Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen
Sei ewig meine größte Pflicht;
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.

Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht versteh'n?
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
Gott soll ich über Alles lieben
Und meinen Nächsten gleich als mich.

Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81

Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen,
Sey ewig meine grösste Pflicht!
Der Herr hat meiner nie vergessen,
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.

Wer hat mich wundervoll bereitet?
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?

Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Für welches du erschaffen bist,
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Erkennen wirst, wie gut er ist.
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
Durch Gottes Güte sind sie dein;
Auch, darum musste Christus leiden,
Damit du könntest selig seyn.

Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht verstehn?
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
Vernunft und Schrift belehren mich:
Gott sollst du über alles lieben,
Und deinen Nächsten, so wie dich.

Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.

O Gott, lass deine Vaterliebe
Mir immerdar vor Augen seyn!
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
Und sie besieg' im bangen Herzen
Die Furcht des letzten Augenblicks!


2.
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
O du Heiliger, Allbarmherziger

Vertont von Konrad Kocher

O, Du Heiliger,
Großer und mächtiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Laß uns Dir nahen,
Segen empfahen,
Hilf uns, hilf uns, o Vater!

O allliebender
Weiser und gütiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Send' Deine Klarheit,
Führ' uns zur Wahrheit,
Hilf uns, leit' uns, o Vater!


6.
Zuerst in:
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)

Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!

Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Die die Natur Dir aufgestellt!
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!


7.
neu:

Herr der Welten, mit Vertrauen
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Sende von des Himmels Auen
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
Segne was wir hier vollbringen,
Alles Gute laß gelingen,
Was wir geistig hier erbau'n
Laß uns einst vollendet schau'n!

Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
Nicht allein in diesen Hallen,
Nein, im ganzen Erdenwallen
Laß, was geistig wir erbau'n,
Schöner sich vollendet schau'n!

Auswahl von Liedern

für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19


1. Kapitel
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)

1. (v. Nostiz u. J.)
Auch In.
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15


Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]
Mächtig ist dein Reich;
Laß die Baue unvergänglich
Seyn, dir gleich!

Was dein Reich vermehrt hienieden,
Bleib uns Ziel hinfort;
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Hier und dort!

Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Einzig von dir ab,
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Maurern gab.

Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Unsre Zuversicht;
Denn in deinem Lichte schauen
Wir das Licht!


2. Großer Meister, dessen Allmacht

3. (Fink)
Zuerst in:
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.

Später in:
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen

Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)


Dem Ew’gen unsre Lieder!
Was auch das Herz bewegt,
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Dem, der die Welten trägt!
Er läßt wohl Blätter sterben
Und Sonnen sich verglühn;
Doch keins läßt er verderben,
Neu soll es auferblühn.

Wenn Winterstürme schrecken,
Und starrer Frost gebeut,
Läßt er die Erde decken
Mit einem weißen Kleid.
Und unter warmer Hülle,
Gleichwie im Mutterschooß,
Da schläft in tiefer Stille
Sich Gras und Blüthe groß.

Und ist der Mai erschienen,
Dann bricht so frisch hervor,
Mit jungen Unschuldsmienen,
Ein zahllos Lebenschor;
Das ruft in tausend Freuden
Uns tief zum Herzen ein:
„Was zagst du doch im Leiden?
Gott muß die Liebe seyn!“


4.
Richter freigeschaffner Geister

5.

Vater unser, der du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


6. (Blumauer)
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:

Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72


Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:

O dann hemme unsern Bau, verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Weg vom segenlosen Werke ziehn!

Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
Und der Tugend eine Freistatt baun:

O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!


Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:

Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;

Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!

Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Und der Tugend eine Freistatt baun;

Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Daß der Weg durchs Leben ebener,
Minder mühsam seine Pfade werden,
Und der schroffen Steine weniger;

Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
Daß wir Gutes in der Welt gethan;

O, so gieb Allvater unserm Bunde
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
Freude, Glück und Seegen streun.



7.
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
unter dem Titel: An die Weisheit
(hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert)


8. Ewige Wahrheit
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen



11. (Hohlfeldt)
Auch in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266

Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Sind sie gewoben!
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
Droben ist Klarheit.

Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
Himmlische Liebe!“

Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Droben zum Frieden.


12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen


13. (Gerhard)
Zuerst in:
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
[Wilhelm Gerhard, 1816]

Auch in:
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69

Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Dem Herrn der Welt gesungen!
Er thronet hoch im Himmelsblau
Und lächelt Segen auf den Bau;
Gebt unserm Gott die Ehre!

Wir messen, machen Riß und Plan,
Ziehn Linien und Kreise
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Und halten uns für Weise;
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Vor einem Strahle eines Lichts;
Gott ist die ew'ge Weisheit.

Und legen wir den Gründungsstein,
Von Meisterhand behauen,
Fest in der Erde Schooß hinein
Und fangen an zu bauen,
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Gott ist allein die Stärke.

Und endlich tünchen wir das Haus
Und schmücken Saal und Zimmer
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
In bunter Farben Schimmer;
Doch nur von oben strahlt das Licht,
In welchem sich die Farbe bricht;
Gott ist der Schönheit Quelle.

So laßt uns denn den großen Gott,
Den gütigen, den weisen,
Den mächtigen und starken Gott,
Mit frommen Herzen preisen!
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
Dem Herrn allein die Ehre!


14.

Etwas anders bereits in:
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
mit der Angabe: Overbeck
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
mit der Angabe: Overbek.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.

1787 erschien in Leipzig
 Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider

Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,
Hat Dunkelheit und Licht;
Geht auch die Sonne nieder,
Auf immer geht sie nicht.
Nur kurze Frist der Mühe,
Nur eine kurze Nacht,
Dann ist in stiller Frühe
Der neue Strahl erwacht.

Mit kindlichem Gemüthe
Giebt sich der Pilger hin
Und harrt auf dessen Güte,
Der sorgt vom Anbeginn,
Der diese Zeiten wendet
Und auf das Beßre lenkt
Und Menschenleiden endet
Und Engelfreuden schenkt.

O selig, wer die Quelle
Der süßen Hoffnung fand;
Ihm wird die Seele helle,
Und jeder Trost verwandt!
Das ist des Pilgers Segen:
Ein Herz voll Zuversicht
Auf allen seinen Wegen,
Gestärkt von Gottes Licht.


15. (Mahlmann)
Zuerst:
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890

bereits in:
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
unter dem Titel: Lied
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
unter dem Titel: Nachtlied


Hoch empor am Himmelsbogen
Sind die Sterne aufgezogen;
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Ist in Sternen aufgezogen!]
Welch ein heilig stilles Chor!
Daß das Herz dir größer werde,
Blicke von der kleinen Erde
Zu dem ew‘gen Glanz empor!

Kannst du noch dein Auge senken,
Deines armen Lebens denken,
Und was irdisch dich betrübt?
Der den Flammenkranz gewunden,
Hat dich seiner werth gefunden,
Ist ein Vater, der dich liebt.

Aus der Sterne Millionen,
Aus den glanzerfüllten Zonen
Hat er seinen Thron erbaut.
Seiner Welten lichte Heere,
Seiner Sonnen Flammenmeere
Wandeln, wo sein Auge schaut.

Seine Liebe spricht den Segen,
Daß auf ihren ew'gen Wegen
Nie sein Auge sie vergißt!
Allem Daseyn, allem Leben
Hat er diesen Trost gegeben;
Halleluja, daß du bist!



16.
Zuerst:
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
unter dem Titel: Nacht-Feier
bereits in:
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)

Nächtlich grauts am Himmelsbogen,
Langsam steigt die Nacht empor,
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
Langsam steigt der Mond empor,]
Und es kommt der Sterne Chor
Ruhig, feierlich gezogen.
Einer Festversammlung gleich,
Glanzumflossen, auserwählet,
Lagern Schaaren, ungezählt,
Rings sich um das dunkle Reich.

Hört ihrs flüstern? – Welten halten
In des großen Domes Pracht
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Laßt auch uns die Hände falten!
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
Einen Gott der Mensch im Staube;
Andachttrunken tritt der Glaube
Vor des Weltalls Hochaltar.

Vater, laß in diesem Laute
Muth mich finden, wenn ich stumm
Stehe in dem Heiligthum,
Das der Allmacht Hand erbaute!
Zagend fall ich an dein Herz,
Denkend mit betrübter Seele
Meiner Mängel, meiner Fehle,
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].

Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Vater, deinem Kinde an!
Ferne von der dunkeln Bahn
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
Weithin reicht des Wahnes Macht,
Leicht bethört sind unsere Sinne;
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
Was ich nicht mit dir bedacht!

Laß mich, in der Liebe bleiben,
Daß du ewig mit mir seyst!
Gieb mir deinen reinen Geist!
Laß mich gute Früchte treiben!
Wahre, daß durch meine Schuld
Keines Bruders Thräne fließe;
Daß ich eher alles misse,
Als Erbarmen und Geduld!

Dunkle Klippen hat das Leben,
Viele Pilger ziehn hinaus;
Laß sie nach dem Vaterhaus
Sicher und beharrlich streben!
Und wo Einer, fortgerafft
Von der Macht empörter Wogen,
Hin zur Tiefe wird gezogen,
Halte ihn mit deiner Kraft!

Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Send‘ ihm deinen Engel zu,
Denn zum Leben hast ja du
Alle liebend auserkohren.
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
Wenn er weinend nach dir langet;
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
Deinen Odem ihn umwehn!

Allen, Allen Licht und Liebe!
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
Gieb Gewährung, Vater, mir,
Daß sich unsers Herzens Triebe
Freudig richten auf zu dir!
Und wenn einst mein Auge bricht,
Laß mich einen Engel werden,
Der Verirrte von der Erden
Rettend führe hin zum Licht!

[1826:
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Allen, Allen Licht und Liebe!
Lenke ihres Herzens Triebe
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
Mit den Deinen mich verbinden,
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]

1824 und 1841 neue Strophe:
Großer Vater, laß die Kette,
Die wir schlingen, reißen nie!
Schütze, Heiliger, errette
In des Lebens Stürmen siel
Laß in Bruderlieb und Treu
Fest uns bei einander stehen,
Laß auf dich allein uns sehen,
Stehe du uns mächtig bei!


17.
Zuerst:
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
mit der Angabe: Cramer
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)

Gott grenzenlos,
Undenkbar groß,
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
Schon sehn wir hier
So viel von ihr,
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.

Durchflög ich gleich
Ihr [1804: dein] weites Reich
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
Doch nicht den Ort,
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.

Was du erschufst,
Was du jetzt ruft
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
Herr, du bist groß,
Und grenzenlos
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!

[1769 und 1804:
Was du erschufst,
was du jetzt ruft
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
Doch wolltest du
noch mehr dazu
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]



18.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
unter dem Titel:
Die Stufenleiter in der Schöpfung
Psalm 104, 1-35

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17


Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,
Als für den Staub;
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
Nie Todes-Raub!

Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
Die Ewigkeit;
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
Strahlt Göttlichkeit.

Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
Aus dunkler Nacht
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
In Gottes Pracht.

Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
Der Halm der Flur
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
Sind Stufen nur.
 
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
In Hoheit schon
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
Zu Gottes Thron! –

 
19.
Zuerst:
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
1. Petrt 4, 10

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18


Nicht um Reichthum, nicht um Ehre
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!

Weisheit nur, dich zu erkennen,
Gieb mir und ein frommes Herz,
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
Das dich kindlich Vater nennen
Darf in Freuden und im Schmerz!
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]

Kraft und Muth in bangen Stunden,
Demuth in des Glückes Schooß,
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
Wer dies hat, ist reich und groß!

[1804:
Kraft und Muth und Herzensfreude,
andern Menschen wohlzuthun;
Trost und Stärke, wann ich leide,
Vater, still in dir zu ruhn;]


20.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
unter dem Titel:
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
Sirach 11, 20-23.

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
unter dem selben Titel

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19


Ueberall vertrau dem Herrn;
Nie ist seine Gnade fern,
In der freudenreichen Zeit
Wie in Widerwärtigkeit!

Geh, erfülle deine Pflicht,
Kümmre dich um Andres nicht;
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
Gott hat seines auch gethan.

Im Berufe fromm und treu,
Frage nicht, was besser sey;
Gieb du dem Berufe Werth,
Dann wirst du durch ihn geehrt!

Geht es auch nicht, wie es soll,
Aermlich oft und sorgenvoll:
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
Gottes Leitung ist dabei.

Blick auf Gott und handle recht,
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
Reines Herz und froher Muth
Geht wohl über Gold und Gut.

Liederbuch des Logenbundes

im Königreiche Hannover. 1835, 1-10

enthält im Kapitel
I. Andacht

4 Gebete und
4 „Preis und Dank“

1. Gebet
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t

3. Herr, erfülle uns mit Weisheit

4.
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
unter dem Titel: An die Weisheit
mit variierenden Eingangszeilen
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
(Strophen 15-19)



2. Preis und Dank

5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben

Gesänge für Brüder Freimaurer.

Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7


I. Eröffnung der Arbeitsloge

1.
neu:

Meister, der das Weltall schuf,
Dessen Größe uns die Sterne
Laut verkünden aus der Ferne,
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!

Schenke unserm Werk' Gedeihn:
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
Laß den Tempel, den wir bauen,
Uns ein Bau der Tugend sein!

Müller

2.
neu:

Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.

Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.

Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.

Müller

II. Schluß der Arbeitsloge

3.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,

4.
neu:

Du, dessen Arm durch blaue Lüfte
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
Den über Wolken hoch erhoben
Die wandelnden Gestirne loben
Und feiern Deiner Liebe Fest!

Erhab'ner Meister unsers Bundes!
O, nicht der bloße Dank des Mundes
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
Die Liebe durch die That zu geben,
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.

Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
Stets heilig sei uns diese Lehre;
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
So zollt der Maurer seinen Dank.

Singt in dem Vaterland' der Palmen
Dir heut' kein König seine Psalmen
In der Begeist‘rung Adlerftug,
So tönt sie unser Herz noch wieder
Die Melodie der heilgen Lieder,
Zu welchen er die Harfe schlug.

Dein Name klang im Heiligthume,
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
Auf Libanon die Ceder fiel.
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.

Sein Grund umringt die ganze Erde,
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
Zum ersten Tempel Dir erstand;
Und eine dichtre Kette schlingen
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
Als guter Menschen Herz und Hand.

Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
Daß würdig dieser Kette Glieder
Des Platzes, den sie füllen, sein;
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
Doch nie durch Laster es entweihn.

Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
Im Tempel Säul' an Säule stand:
So wollen wir in diesem Leben
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!

Geitel

5.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


III. Eröffnung der Tafelloge

7.
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!


IV. Schluß der Tafelloge

8.
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht

An anderen Stellen nachgedruckt sind:
39.
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
53.
Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)

Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5

Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
in der Eingangsrubrik:
Dank und Demuth vor Gott

1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)


An späteren Stellen:
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)


Gesangbuch für Freimaurer.

Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk. Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15

12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17

Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
und drei Lieder hinzugefügt:
Kerzenlied (3)
Meisterloge (15)
Bei Eröffnung der Loge (19)


Kapitel:
Z. V. D. H. B. A. W.
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)


1. Gebet
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813

Vater, wir rufen dich,
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
Vater der Liebe, wir rufen dich!
laß uns verehren dich!

Laß uns verehren dich,
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
Quelle der Weisheit, verehren dich!
Gottheit, wir ahnen dich!

Gottheit, wir ahnen dich,
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
Vater, und lieben dich!


2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)
Wesen, wie nenn‘ ich dich,

Reinling [1909: Reuning]


erst nach 1853:
Kerzenlied
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)

M. v. St.:
„Weisheit leite unsern Bau.“

Chor:
Meister, Urewiger!
Führ‘ uns mit Weisheit
auf all‘ unsern Wegen,
Zum Bau des Tempels –
Der Menschheit zum Segen!
Meister Urewiger,
vom Himmel schau,
Weisheit schenk‘ unserm Bau.

I. Aufs.
„Schönheit ziere ihn.“

Chor.
Meister, Allgütiger!
Öffne die Herzen
Laß Schönheit uns blicken.
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
Meister, Allgütiger,
hier stehen wir,
Gib ihm der Schönheit Zier.

II. Aufs.
„Stärke führe ihn aus.“

Chor.
Meister, Allmächtiger!
Gib uns zum Bau
Deines Tempels die Stärke;
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
Meister, Allmächt’ger,
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.


3. Gebet
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
Richter freigeschaffner Geister,

4. Gebet
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

5. Gebet
Mus. v. C. M. von Weber
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]

Auch in:
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
unter dem Titel: Maurergebet

Meister, Unendlicher!
Meister Allgütiger!
Lenke zu dir unsere Schritte!
Herr, laß auf unserm Tun
Stets deine Gnade ruhn!
Vater, erhör‘ unsre Bitte!

Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
Laß uns dein göttlich Wort
segnend auf Erden verbreiten!
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
laß uns für Menschenwohl,
laß für die Wahrheit uns streiten!

O laß uns streiten, Gott!
wie auch die Nacht uns droht;
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
einst unser Auge bricht,
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.



6. Schlußgebet (in der Kette)
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut


7. Gebet
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
Text: Ridel [1909: Riedel]
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
(nur die ersten zwei Strophen)


8. Bei Eröffnung der Loge.
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
Steig in dieser Feierstunde


9. Gebet
(nach voriger Melodie)
Vater! laß im Licht uns wandeln,


10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
Großer Meister, überschwenglich mächtig,


11. Bei Eröffnung der Loge
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
Br. Bechstein [1836]

Heil dem Osten, wo es taget,
wo die erste Flamme glüht;
wo der Morgenstern im Aether,
eine Blume Gottes, blüht!

Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
wo die erste Röte scheint;
wo der Himmel Perlenthränen
auf die Erde niederweint!

Heil dem Osten, wo es leuchtet,
wo die Sonne stolz sich hebt,
und ein Stern nun über'm Sterne
dieser kleinen Erde schwebt!

Tag und Flamme, Stern und Röte,
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
mit dem Gruß des großen Bundes,
der im Lichte strebt und sprießt!


12. Loblied
Mel von Carl Gläser.

Zuerst in:
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)


Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!

Jubel ertönet von lachenden Fluren,
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!

Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
seine Geschöpfe verlässet er nie!
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.

Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet] ihm gern!
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!


Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:

1909: Lobgesang
Mus
L. Erk. †1883.
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
]
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].

siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490

Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
(Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:)

Lobe den Herren, o meine Seele!
Ich will ihn loben bis in den Tod;
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
will ich lobsingen meinem Gott.
Der Leib und Seel gegeben hat,
werde gepriesen früh und spat!
werde gepriesen früh und spat!

Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
und was darinnen ist, gemacht.
Alles muß treulich erfüllet werden,
was er uns einmal zugedacht.
Er ist der Herrscher aller Welt,
welcher uns ewig Glauben hält.
welcher uns ewig Glauben hält.



13. Bei Eröffnung der Loge.
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
reinste Quelle des Lichtes!
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
Herr, dein Geist erfülle uns!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
ew’ges Urbild des Edlen!
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
Zu dir lenke Geist und Herz!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
Send‘ uns Stärke der Seele!
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
rüste uns mit deiner Kraft!


14. Danklied
Nach Herm. Gottfr. Demme

Zuerst in:
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
unter dem Titel: Danklied
Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert


Preiset mit feurigem Danke den Herrn!
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.

Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
Töne der Lust und des Jubels erklangen.

Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.

Menschen! euch gab er den denkenden Geist,
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.

Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
preiset den Vater; er segnet so gern!
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
Segen und Freude verbreitet auf Erden!


erst nach 1853:
1909: Meisterloge
Mel. von H. L. Haßler. 1601
Vierstimmig von L. Erk.

Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 (leicht verändert)


15. Zum Lobe Gottes.
Mel. von Ambrosch II.
Gerhard [1909: W. Gerhard]
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
von Bruderlieb‘ umschlungen


16. Lobgesang
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
Fulda

Bereits in:
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
Auch in:
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
unter dem Titel: Lob Gottes


Lobt den Herrn! der Welten Meister
waltet ewig nah‘ und fern.
Singet ihm! dem Geist der Geister
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]


Lobt den Herrn! vereinigt loben
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
Singet ihm! er werd' erhoben
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!

Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
hört der gute Vater gern.
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
gönnet uns der Vater gern,
Singet ihm! er führt durch Leiden
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
führert durch des Lebens Leiden
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
Singet ihm, wenn früh die Sonne
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
[1840: und wann früh die Morgensonne
Euch erwecket, lobt den Herrn!]



17. Danklied
Carl Schulz. 1810.
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810

siehe z. B.:
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
unter dem Titel: Danklied
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
unter dem Titel: Danklied


Danket dem Herrn!
Wir danken dem Herrn,
denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.

Lobet den Herrn!
Ja, lobe den Herrn
auch meine Seele;
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!

Sein ist die Macht!
Allmächtig ist Gott;
sein Thun ist weise,
und seine Huld wird jeden Morgen neu.

Groß ist der Herr!
Ja groß ist der Herr;
sein Nam‘ ist heilig,
und alle Welt ist seiner Ehre voll.

Anbetung ihm!
Anbetung dem Herrn;
mit hoher Ehrfurcht
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!

Lobsinget ihm!
Wir lobsingen ihm
in frohen Chören,
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.


erst nach 1853:
1909: Bei Eröffnung der Loge
Mel. Nr. 8. „God save the King“.

Bereits in:
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
mit einer 4. Strophe

Oeffnet die Pforten weit,
Dass sich voll Herzlichkeit
Brüder uns nah'n!
Und als der Treue Pfand
Bietet die Bruderhand
Zu heil'ger Kette Band
Den Freunden an!

Auf, tritt in Festverein
Dreimal willkommen ein,
Du theure Schaar!
Wer auf dem Erdenrund'
Treu blieb dem Maurerbund',
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.

Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.

Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!


***

Liederbuch für Freimaurer“, nach 1952


In:
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
eröffnet das Kapitel
I. Dem Allmächtigen

mit vier klassischen Kirchenliedern:
Großer Gott, wir loben dich
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott

Es folgen:
Vater, freigeschaff’ner Geister

und zwei neue Lieder:
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)

Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)

Siehe auch

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Ausgearbeitet von Dr. phil. Roland Müller, Switzerland / Copyright © by Mueller Science 2001-2015 / All rights reserved - ESOTERIK von Dr. phil. Roland Müller